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22 Einleitung. Die Untersuchung der Gesteine ist nicht nur auf dem chemischen Wege sehr vorgeschritten und in ein ganz neues Stadium eingetreten, sondern man ist derselben auch mit dem Mikroskop wesentlich zu Hülfe gekommen. Dichte und selbst glasähnliche Massen sind dadurch als krystallinische Aggregate verschiedener, z. Th. bestimmbarer Mineralien erkannt worden, und in den Krystalltheilen der deutlichen Gemenge wurden allerlei fremdartige Einschlüsse nachgewiesen. Diese mikro skopischen Untersuchungen der Gesteine haben sogar den aller wichtigsten Fortschritt in der Erkenntniss der wahren minera logischen Zusammensetzung und Textur der Gesteine angebahnt. Ich halte es für zweckmässig hier einige Bemerkungen über die neuerlich so überaus wichtig gewordene mikroskopische Untersuchung der Gesteine und deren Hauptresultate ein zuschalten. Nachdem Cor di er schon 1816 versucht hatte, die minera logische Zusammensetzung der Gesteine durch mikroskopische Untersuchung ihres Pulvers zu bestimmen, war es zunächst Ehrenberg, welcher seit 1836 den organischen Ursprung zahl reicher Sedimentärgesteine unter dem Mikroskop erkannte und sorgfältig bestimmte; die Resultate dieser höchst werthvollen Untersuchungen legte er seit 1854 in seiner mit zahlreichen schönen Tafeln versehenen Mikrogeologie vor, woraus sich denn ergab, dass nicht nur die Kieselguhr welche er zuerst auf diese Weise untersuchte, sondern auch Polirschiefer, Trippei u. s. w. fast ausschliesslich aus dem unbewaffneten Auge unsichtbaren Kieseltheilchen (Kieselpanzern) organischen Ur sprungs bestehen, während die Kreide und zahlreiche ähnliche Kalk- und Mergelarten ganz vorherrschend aus höchst kleinen Kalkschalen von Foraminiferen und Polythalamien zusammen gesetzt sind, die sich z. Th. auch in der Masse der Feuer stein- oder Hornsteinbildungen in den Kalklagern wieder finden. Die aus sogenannten Kieselpanzern bestehenden Gesteine sind offenbar, wie die Kieselguhr, in Sümpfen und anderen AVasser- anhäufungen der Landoberfläche gebildet, die aus mikro skopischen Kalkschalen zusammengesetzten dagegen auf Meeres-
