Bodenwirkungen. 425 daraus auf das, wenn auch unterirdisch gebliebene Empor drängen des flüssigen Erdinnern zu schliessen berechtigt ist. Möglich bleibt es dabei, dass Gebirgsketten nur durch den gewaltsamen Seitendruck der in einiger Entfernung davon emporgeschobenen Massen gebildet wurden, durch eine starke Faltung, Knickung oder Aufrichtung der ursprünglich horizon talen Schichten, — so z. B. die Hügelketten welche mit paralleler Aufrichtung das Thüringer Becken durchziehen und den Harz nördlich begleiten. Die überwiegend grosse Mehrzahl der Gebirge zeigt aber jedenfalls eine deutliche Uebereinstimmung und Wechsel beziehung zwischen äusserer Form und innerem Bau. Man würde aus letzterem ihre einstige Anwesenheit auch dann noch erkennen können, wenn ihr hervorragender Theil gänzlich zer stört oder von neueren Ablagerungen eingehüllt, aber durch irgend einen Umstand beobachtbar wäre. Wenn für die überhaupt seltneren localen Senkungen — sei es durch vulkanische Thätigkeit oder in Folge innerer Ausspülung, — wie sie etwa bei manchen Binnenseegebieten (wie dem des Todten Meeres) vorgekommen sein mögen — ein solcher Zusammenhang von Form und Bau noch nicht nachgewiesen ist, so liegt das wohl sehr natürlich an folgenden drei Umständen: erstens sind sie überhaupt viel seltener als die Gebirge; zweitens ist der innere Bau einer gesenkten Region natürlich weit schwerer zu ermitteln als der einer als Gebirge hervorragenden, und drittens lässt sich a priori ver- muthen, dass die Ursachen solcher Senkungen mehr passiver als activer Art sind, wenn nicht in Ausspülung, doch mehr in einem Zurückweichen als in einem Empordrängen der flüssigen Innenmasse bestehen. Für uns haben jedenfalls die Gebirge eine weit wichtigere Bedeutung, als jene seltenen localen Senkungen der Oberfläche. Nur ganz allgemein haben wir zu beachten, dass ebensowohl die Vertiefungen als die Erhöhungen positiver Entstehung sein Folgen von Zerstörungen neben denselben sind, — wie denn auch