292 Geologie und Geschichte. Steinperiode, Bronceperiode und Eisenperiode einge- theilt, weil fast überall das Hauptmaterial für Waffen und mancherlei Hausgeräthe in dieser Reihe auf einander folgte, die zugleich den natürlichsten Entwickelungsgang der Erfin dungen bezeichnet. Die Steinperiode hat man später noch in eine ältere und jüngere getrennt, jenachdem die Bearbeitung eine nur sehr rohe, oder schon einigermaassen zierliche war. Der Verwendung des Steins zu Geräthen entspricht übrigens in einzelnen Erd gegenden die des Holzes oder der Knochen und Muscheln. In einigen Ländern, z. B. in Nordamerika und einigen Gegenden Asiens, lässt sich zwischen die Stein- und Bronce periode noch eine Kupferperiode als Uebergangszeit ein- schieben, in welcher das Zinn noch nicht als passendes Le- girungsmittel für das Kupfer bekannt war. Diese Zwischen periode wird wahrscheinlich überall da eingetreten sein, wo sich, wie z. B. am lake superior, gediegenes Kupfer nahe an der Erdoberfläche fand. Livingstone behauptet sogar, dass es für einen grossen Theil von Afrika keine Stein- und Bronceperiode gegeben habe, dass vielmehr die Neger seit frühester Zeit das Eisen zu schmelzen und zu bearbeiten verstanden hätten. Das Zinn findet sich gar nicht gediegen, überhaupt nur an verhältnissmässig wenigen Orten der Erde, und in einem nicht so leicht als brauchbares Erz erkennbaren Zustande. Es setzt deshalb schon manche zufällige Entdeckung, Handelsver bindungen und einen bedeutenden Fortschritt der Technik vor aus, ehe man dahin gelangen konnte, die zu Waffen und Werk zeugen viel besser als reines Kupfer geeignete Bronce zu giessen. Doch ist es sehr wahrscheinlich, dass die ersten Legirungen dieser Art nur zufällig aus der Schmelzung von Kupfer und Zinn enthaltenden Erzen hervorgingen; dergleichen Erze finden sich z. B. in Cornwall. Immerhin war dazu ein Schmelz- process nüthig, während das Kupfer auch gediegen gefunden wird. Daher kommt es denn auch, dass die Broncegeräthe überall sogleich mit einer weit vollkommneren Entwickelung