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Pfahlbauten. Stein-, Bronee- und Eiseuperiode. 291 eine gewisse Cultur besass. Rechnen wir für die Entwickelungs geschichte bis zu einer solchen Culturstufe, wie wir sie für jene Zeit voraussetzen müssen, auch nur 2000 Jahre, so führt uns das dahin, das Alter des Menschengeschlechtes in Aegypten nicht unter 10,000 Jahren anzuuehmen. Die Auffindung von Menschenresten und Steingeräthen in gewissen Ablagerungen, auf die ich später zu sprechen komme, vergrössert aber diesen Zeitraum noch bedeutend. Aus den in den verschiedenen Pfahlbauten der Schweiz aufgefundeneu, z. Th. etwas verkohlten Culturresteu ergiebt sich, dass die Bewohner derselben nicht nur die noch jetzt in diesen Gegenden wild wachsenden Nutz- und Nahrungspflanzen, sondern auch bereits einige, wohl nicht ursprünglich hier wild wachsende Pflanzen cultivirten, einheimsten und ausnutzten. Zu diesen letzteren dürften zu rechnen sein: zwei- und sechs zeilige Gerste, Weizen, Holzäpfel, Holzbirnen und Flachs. Eben so finden sich unter den thierischen Ueberresten, ausser den in der Schweiz jetzt heimischen, einige, welche seitdem hier ausgestorben zu sein scheinen, wie der Biber, zwei be sondere Schweineracen (die vom Hausschweine abweichen), das Elennthier, das Renthier, der Urochs, und einige, welche höchst wahrscheinlich erst durch Menschen in diesen Erdraum einge führt wurden, wie der Haushund, das Pferd, Ziege, Schaf und Rind. Die Knochenreste dieser Thiere, welche man in der Cultur- schicht auffiudet, sind entweder zu Geräthen verarbeitet, oder in einer Weise zerschlagen und ausgeschabt, dass man daraus schliessen muss, es wurde das Mark aus denselben mit grosser Vorliebe genossen. Stein-, Bronee- und Eisenperiode. Man hat, wie ich bereits erwähnte, nach den in auf ein ander folgenden Perioden üblichen, oder doch vorherrschenden Geräthen, die Entwickelungsgeschichte der Menschen in eine 19*