Einleitun". 5 man nach den Gesteinsarten die ungleich alten Formationen unterscheiden und erkennen könne. Die Vulkane hielt Werner durchaus nur für Resultate localer Entzündung brennbarer Stoffe im Erdinnern. Die Laven waren danach nur umgeschmolzene Gesteinsmassen, während man sie jetzt im Gegentheil als sehr ursprüngliche Gcsteins- bildungen betrachtet, und die vulkanische Thätigkeit als eine Folge der allgemeinen Erdbeschaffenheit. Auch die Unebenheiten der Erdoberfläche waren nach Werners Theorie fast ausschliesslich Resultate der Abspülung durch Wasser. Das dürfte in aller Kürze das Wesentlichste von Wcrner’s Erdbildungstheorie sein. Die grosse Einfachheit und Consequenz derselben, noch gestützt durch die Persönlichkeit ihres Urhebers, sicherte ihr eine sehr allgemeine Anerkennung und Verbreitung. Nichts schien leichter, als sie zu verstehen und danach Geologie zu studiren. Aber sie beruhte nur auf einer zu kleinen Zahl zum Theil unvollkommen erkannter Thatsachen, auf einem äusserst beschränkten Gebiet geologischer Untersuchung, und sie fand auch in den übrigen Zweigen der Naturwissenschaft noch keine so umfassende Stütze oder Berichtigung, wie sie uns jetzt geboten wird. So ausserordentlich einflussreich diese streng systematische Anschauungsweise auf die Entwickelungsgeschichte der Geologie gewesen ist, so ist es unter diesen Umständen doch gar nicht zu verwundern, dass sich von ihr beinahe nichts als noch jetzt brauchbar erhalten konnte. Selbst die genauere Untersuchung der wirklich sedimentären Ablagerungen hat zu wesentlich anderen Resultaten geführt. Es wäre nun wohl interessant, den Weg speciell zu verfolgen, auf welchem so bedeutende Umgestaltungen in einer so neuen Wissenschaft hervorgebracht worden sind; doch würde mich eine eingehende Untersuchung der Art zu weit von meinem eigentlichen Zweck abführen, welcher in der Darstellung des gegenwärtigen Zustandes der Geologie besteht. Einige kurze allgemeine Be merkungen über die Umgestaltung mögen indessen hier Platz finden.