Die Geologie und Darwin. 231 so reichen dennoch einzelne Arten, wie z. B. Ammonites hetero- phyllus, durch mehrere solche Zeiträume hindurch. Am Ende ihrer Periode haben die Ammoniten die regelmässige Spirale verlassen, als Scaphiten, Hamiten, Baculiten u. s. w.; diese Abweichungen von der Normalform sind höchst auffallend, aber einige dieser Krüppelformen zeigen im Uebrigen doch noch ganz die Charaktere gewisser regelmässiger Ammonitenarten, dergestalt, dass man einzelne Bruchstücke nicht zu unter scheiden vermag. Ganz neuerlich sprach sich Leop. Würtemberger in seinem vortrefflichen Beitrag zum geologischen Beweise der Darwinschen Theorie („Ausland“ 1873 S. 6 und 25) in Folge seiner höchst umfangreichen und sorgfältigen Studien aufs Neue und Bestimmteste dahin aus, dass sowohl die Einzel formen der jurassischen Ammoniten — die Species —, als auch die Genera, sämmtlich vollständige Uebergangsreihen bilden und sich aus einander ableiten lassen. Dadurch erhält man für die Einzelformen wahre Stammbäume, welche zugleich ihrer Lagerung — also ihrem geologischen Alter — vollständig ent sprechen. Gleichzeitig lieferte W. in diesem Aufsatz den schönsten empirischen Nachweis für das höchst wichtige biogenetische Grundgesetz Hackel’s welches dieser, wie folgt, formulirte: „Die Autogonie oder die Entwickelung des In dividuums, ist eine kurze, schnelle, durch die Gesetze der Vererbung und Anpassung bedingte Wiederholung (Iiecapitu- lation) der Phylogonie, oder der Entwickelung des zugehörigen Stammbaumes, d. h. der Vorfahren welche die Ahnenkette des betreffenden Individuums bilden“. (Häckel, „Morphologie der Organismen“. Berlin 1866.) Ich übergehe hier die in der vierten Auflage angeführten Beispiele von Uebergängen bei Belemniten, Muscheln und Schnecken, und lasse nur noch Quenstedt’s Bemerkung über Paludina multiformis folgen, welche er in seinem: „Sonst und Jetzt“ durch nachstehende Abbildung Fig. 4 (S. 232) erläuterte, „Nun wird zwar behauptet, Alles, was durch Uebergänge verbunden sei, gehöre zu einer Species, Das klingt schön, ist