128 Eruptive Formationen. und in den Alpen liegt zwar die Möglichkeit vor, dass gewisse Eruptivmassen der Centralketten und des Südabhanges während der grossen alpinischen Erhebungsperiode empordrangen, aber ein wirklicher Zusammenhang beider Vorgänge ist auch hier nicht nachweisbar, uud jedenfalls nahm die Erhebung der Alpen ketten einen viel längeren, mehrfach unterbrochenen Zeitraum in Anspruch, als die Eruption oder Injection jener Gesteine. Das böhmische Mittelgebirge, die Rhön und das Vogels gebirge sind allerdings ganz eruptiver (sogar vulkanischer) Entstehung, aber sie bestehen als Gebirge eigentlich nur aus ausgeflossenen oder ausgeschleuderten Massen, nicht aus erho benen Theilen der festen Erdkruste. Ihre Basis ist nur local durchbrochen, sonst aber ohne grosse Störung der ursprünglichen Lagerung; Uber den nur durchbrochenen, sedimentären Gesteinen, welche die zusammenhängende Grundlage bilden, erheben sich die fast isolirten vulkanischen Kegel; von Erhebung des Bodens kann man da nicht sprechen, sondern nur von Durchbrechung und Aufschüttung. Diese nur aus Deutschland entlehnten Beispiele Hessen sich leicht durch solche aus anderen Erdgegenden vermehren; ich habe es aber vorgezogen liier nur solche anzuführen, die mir persönlich hinreichend genau bekannt sind, zu denen ich allerdings auch noch die Karpathen und den Altai als sehr schlagende Beispiele hinzufügen könnte. Ich habe in einem früheren Abschnitt bereits nachgewiesen, dass das Material der Eruptionen in den verschiedenen Erd entwickelungsperioden nicht wesentlich, und namentlich nicht constant verschieden gewesen ist, dass sich daher auch für die einzelnen Eruptivgesteine nicht eine bestimmte Altersreihe fest stellen lässt. Dennoch findet man nicht selten mit einem ge wissen Schein der Berechtigung angegeben: in der Primärzeit fanden besonders Graniteruptionen statt, in der Kohlen- und Dyasperiode vorzugsweise Porphyreruptionen, in der Tertiär periode Eruptionen von Basalt, Tracbyt u. s. w. Ich sage, diese Behauptungen haben einigen Schein für sich, weil man die Ablagerungen der genannten Perioden oft mit den ange-