92 Die sedimentären Formationen. Versteinerungen. Gesammtheit (1er Ablagerungen bis jetzt bekannt geworden ist, ist schon ausserordentlich gross — und wenn auch darunter manche unberechtigte sein mögen, da man zuweilen leichtsinnig auf sehr unvollkommene Exemplare neue Arten begründet hat, so sind doch jedenfalls auch noch ausserordentlich grosse Lücken in unserer Kenntniss der Entwickelungsgeschichte des organischen Lebens vorhanden. Ganze Abtlieilungen des Thier- und Pflanzen reiches sind nicht vertreten, weil sie sich nicht zur Versteine rung eigneten; andere Lücken sind durch die Lücken in der Schichtenreihe bedingt, und die Kenntniss des ersten Anfanges des organischen Lebens auf der Erde scheint uns ganz zu fehlen, — auch ist kaum eine Hoffnung vorhanden, dass dieser Anfang der Beobachtung jemals zugänglich werde, da die ältesten Ablagerungen wahrscheinlich überall stark verändert oder wieder zerstört sind. Versucht man es, die für einzelne geologische Perioden besonders charakteristischen Formen hervorzuheben, so lässt sich in chronologischer Ordnung etwa Folgendes zusammen stellen, wobei hier nur die vorzugsweise charakteristischen Formen gruppen berücksichtigt sind. Die Reihenfolge der bezeichnenden Species würde für den vorliegenden Zweck viel zu umfangreich werden, und erfordert überdies ein ganz specielles Studium. Uebersicht der Entwickelung des organischen Lebens auf der Erde durch einige Beispiele. I. Erste Ablagerungsperiode bis zur Silurzeit. Die ältesten als solche wenn auch noch nicht vollkommen sicher erkennbaren, neuerlich sogar sehr zweifelhaft gewordenen Thierreste sind die einer Foraminifere, welche mau Eozoon genannt hat. Die wahrscheinlich ältesten Pflanzenreste ohne erkennbare Formen bestehen in Graphitlagern zwischen krystallinischen Schiefern. In der Cambrischen Periode kommen dazu etwas undeutliche Pflanzenabdrücke und deutliche Reste einiger Meeresmuscheln, namentlich zu den Erachiopoden- geschlechtem Lingula und Obolus gehörige.