34 Anisotropie langperiodischer elektromagnetischer Erscheinungen stimmt das Ergebnis dennoch nicht ganz mit der Anisotropie-Ellipse überein, die wir etwa auf Grund einer 3-min-Registrierung konstruieren. Unter verschiedenen Voraussetzungen kann man der Anisotropie der Observatorien statistisch näher kommen, z. B. durch Bildung des Landesdurchschnitts der auf das Observatorium bezogenen relativen Ellipsen. Bei genügender Punkt- < 2 3 Bild 15. Vergleich verschiedener Anisotropie- z'C'x x-—i xEllipsen für die Zeit von 1957 bis 1959 I \* \ f \ _ \ / \ I. Durchschnittliche absolute Ellipse des Ob- I \ bA I \ I 1 servatoriums bei Nagycenk mit 90° verdreht T T Ti r 2. Landesdurchschnittliche relative Ellipse in \ \ I ’k \ ) \ / Ungarn \ \ J 'N \ ) k / 3. Magnetotellurische Anisotropie-Ellipse des —3/ z Observatoriums bei Nagycenk zahl im Lande können die vielfältigen geologischen Wirkungen des Landes einander kompensieren [12]. Auf Bild 15 haben wir die Nagycenker konstante absolute Ellipse, die relative Ellipse des Landesdurchschnitts und die MT- Ellipse des Nagycenker Observatoriums nebeneinander gezeichnet. Der Vergleich bestätigt die Richtigkeit obiger Ausführungen und gleichzeitig auch die Realität der MT-Anisotropie-Ellipse. 8. Die Anisotropie langperiodischer elektromagnetischer Erscheinungen Der Geophysiker wird zur Erforschung der Variationen, deren Periode größer ist als jene der Pulsation, besonders durch den Wunsch angeregt, zur Klärung des elektrischen Aufbaues unserer Erde beizutragen und diese genauer kennen zulernen, wie wir dies früher bereits erwähnt haben. Auf diesem Gebiet sind schon zahlreiche theoretische, aber wesentlich weniger experimentelle Arbeiten geleistet worden, vorwiegend von japanischen und sowjetischen Forschern. Hierüber findet sich bei Porstendorfer [19, S. 40] eine tabellarische Zusammen stellung. Wir haben nicht die Absicht, diese Arbeiten zu behandeln und ihre ziemlich widerspruchsvollen Darstellungen einer Kritik zu unterziehen. Wir möchten sie vielmehr durch einige die Anisotropie betreffende experimentelle Daten unserer Untersuchungen ergänzen. Wir haben langperiodische Varia tionen analysiert, die aus dem vorwiegend irregulären Spektrum durch ihie Sinusförmigkeit hervorragen und meistens mit ein—zwei Harmonischen gut dargestellt werden können. Dazu gehören z. B. die Baistörungen, die ebenfalls anisotrope Eigenschaften aufweisen. Wenn wir die auf Grund der Annahmen von Rikitake [20] konstruierten relativen Stromdichtekurven als Tiefen funktionen untersuchen (Bild 16a), so entsteht die Frage, ob man in der den obigen Perioden entsprechenden großen Eindringtiefe noch von Inhomogeni täten sprechen kann, und wenn nicht, woher die in diesen Erscheinungen sich spiegelnde Anisotropie stammt. Können wir diese mit dem Begriff der schein baren Anisotropie erklären, oder müssen wir die Ursache im Aufbau des elektro magnetischen Feldes suchen ?