Vorräte bisher genutzter Primärenergieträger Die in den letzten Jahren schnell sich steigernde Nutzung der hauptsächlich sten Energiequellen, das heißt also der fossilen Brennstoffe, drängt die Frage nach der Größe ihrer Vorräte auf. In Tabelle 7 wurde versucht, eine Schätzung der Vorräte fossiler Brennstoffe zu geben, daneben der des Urans und Thoriums, der vorläufig wichtigsten Quel len für die Nutzung der bei der Kernspaltung frei werdenden Energie. Eine große Schwäche solcher Übersichten liegt bereits in dem Versuch, die einzelnen Energieträger unter Zugrundelegung ihres theoretischen Wärmeäqui valentes bzw. bei den Spaltstoffen ihrer bei einem Brutfaktor —- 1 nutzbaren Energie auf einen Nenner zu bringen. Nur ein sehr unvollkommenes Bild gibt eine solche Energiebilanz, die, allein vom ersten Hauptsatz ausgehend, die durch nicht umkehrbare Energieumwandlung auftretenden Verluste unberücksichtigt läßt. Eine Kalorie im öl oder vielleicht sogar im Gas hat einen höheren wirt schaftlichen Wert als die gleiche Wärmemenge in hochwertiger, geschweige denn in ballastreicher Kohle, und der Wert einer Kilowattstunde Wasserenergie wird nur mangelhaft durch 860/0,7 = 1230 kcal wiedergegeben. Noch unmöglicher wer den Vergleiche, wenn die Wasserenergie mit der Wärmeenergie eingesetzt wird, die bei der Stromerzeugung über Verfeuerung von Steinkohle aufzuwenden ist [34]. Hier sind international festgelegte Umrechnungswerte dringend notwendig. Aber auch sonst darf der Wert solcher Vorratsangaben nicht überschätzt wer den. Die Zahlen ändern sich mit den Jahreszeiten, jede spätere Schätzung bringt größere Zahlen als die vorhergehenden. Die Größenordnung der Gesamtschät zung ist aber wahrscheinlich sicher. Bei den Vorräten fester Brennstoffe sind Überraschungen nicht mehr zu er warten. Vielleicht bringen die weiteren geologischen Erkundungsarbeiten der UdSSR einige Ergänzungen; die letzte Nachricht ergab 1940 einen Vorrat von 1654 Mrd. t [35], Sicher wird China noch neuere Ergebnisse bringen; nach einer neuerlichen Schätzung werden seine Kohlenvorräte mit 1160 Mrd. t angegeben; im Norden sollen sie Mächtigkeiten bis zu 200 m (?) aufweisen [36]. Aber auch solche Ergänzungen werden ohne Einfluß auf die Größenordnung der Gesamt schätzung bleiben. Die Braunkohlenvorräte wurden mit 1200 Mrd. t. [37] geschätzt. In der DDR — vorläufig noch dem Lande der größten Braunkohlenförderung — betragen die abbauwürdigen Vorräte nur 23 bis 25 Mrd. t [38], Eine sehr eingehende Über sicht der Braunkohlenvorräte der Welt gibt Schwahn [39]. Danach umfassen die Vorräte der Bundesrepublik 63 Mrd. t, die der CSR 12,5 Mrd. t. Australiens Vorräte werden auf 56 Mrd. t geschätzt, die Schätzungen für die Vorräte der USA