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„3060 Rubel!" »1 res über bei, rte erreichte h genommen )eine Erleb- die richtige rach Deinem !. Er spra h agen erhielt er tot. Er leben. Und er Tod ver irt als vor- eb sind, von ilde ansässig ch. Wenig legenheiten. hreiben auf cheln konn- hatten, die »en geschla- Paradies," nte und es ben würde, Vollmacht für ihn in ht bei ihm egte sich so ge Nieder ¬ tragen? argen den »efaßt, im rückwärts n keuschen Auch Adlene hat etwa» Liebe, draußen; sie schickt auch des öftern Pakete, erhält aber niemals einen Dank. Zwar lammt hin und wieder ein Brief non Etzard an sie, doch scheint er es nur der Leute wegen zu tun, um unnötiges Ge rede zu vermeiden. In den Briefen steht niemals ein liebes Wort; streng, wie drohend stehen die wenigen steilen Buch staben auf dem Papier; es gilt gewöhnlich einen Befehl in- betreff seines Gutes. Er schreibt denn auch immer nur von „seinem Gute" — Adlene ist völlig aus seinem Leben ausgeschlossen. Sie fühlt ihre Ohnmacht, das verbittert sie. Kommt sie wie einst mit ihren Herrschergelllsten, gibt Herr von Kuhlgartz sofort andere Befehle. Er duldet keine Linmischung — Adlene ist eine Null. Nun hat sie lange keine Nachricht aus dem Felde erhalten ron Etzard, und auch Herr von Kuhlgartz äußert sich besorgt über das Schweigen seines Herrn. „Ich fürchte das Schlimmste, gnädige Frau", sagte er zu Adlene von Leuen. „Selbst wenn er verwundet wäre, hätten wir doch Nachricht erhalten." Die junge Frau hatte diesen Gedanken bereits selber bei sich erwogen und sich in ihrer berechnenden Weise gesagt, daß es für sie vorteilhafter wäre, wenn Etzard nicht wiederkehre. Ihre Liebe war nicht so stark, daß sie ihrem Gatten lange nachgetrauert hätte. Er hatte sie schlecht behandelt, und wenn sie auch niemals daran gezweifelt, daß sich bei einem Zu sammenleben ein innigeres Verhältnis angebahnt Hütte, so würde er doch stets den Herrn herauskehren. Wenn Etzard aus ihrem Leben auslöschte war sie wieder frei, war die Herrin hier. So gewann der Wunsch m ihr immer greifbarere Gestalt, ihr Gatte möchte nicht wieder lehren. — Bei Rohrbeins herrschte große Unruhe über Etzards gänz liches Schweigen. Immer ängstlicher lugte die Pastorin nach einer Feldpost karte aus. Etzard schrieb ihr doch hin und wieder einmal, damit sie wußten, daß er noch am Leben war. „Er lebt nicht mehr, Großmutter," sagte Toni bedrückt, eine innere Stimme sagt es mir. So hat er denn .rusgc- :tten und ist gefallen als ein Held." „Er kann verwundet sein, mein Kind," hielt di, alt« Dame dagegen. Doch sie glaubte nicht daran. Die Tage spinnen sich trostlos öde ab und die Ungewiß, heit drückt ihren Stempel auf die Gemürer der Harrenden und machte sie unruhig. Ja, Winter war es geworden. Es wurde noch stark gekämpft; es waren mit höchster Er bitterung geführte Stellungskümpfe. Jeder Schützengraben, jedes Dorf mußte in heißem Ringen erobert werden. Die Franzosen besitzen eine große Geschicklichkeit darin, ein Dorf zu einer kleinen Festung auszubauen, indem sie in die Mauern der Gehöfte Schießscharten durchbrechen, die Dächer zum Teil abdecken und auf dem Boden Maschinenge wehre aufstellen, in den Straßen Varikaden bauen und Drahthindernisse von Hof zu Hof anlegen. Aber all diese Vorkehrungen, die ein Vordringen immerhin erschweren, können unsere heldenmütigen Truppen nicht lange aufhalten. Trotz des Geschoßhagels dringen sie mit Todes verachtung in die befestigte Ortschaft ein, stürmen Haus um Haus und strecken im Vajonettkampf und durch vernichtendes Feuer das ganze nieder. So auch heute. Die Sturmkolonne hatte sich formiert. Es ging zum An griff. Draußen tobte bereits die Artillerie. Ihre Cchrappnell-. erhellten den Horizont, wo sie in weiße Wölkchen zer platzten. Sie überschritten wie rasend die Vorgelände. Unheilver kündend ertönte das Donnergebrüll der Kanonen, die ihre glühenden Geschosse durch die Nacht sandten, daß es prasselte und krachte in den Geästen der uralten Bäume. Als die fahle Morgensonne ihren Schein vom willenlosen Himmel herniedersandte, beleuchtete sie die von Granaten zersetzten Häuser eines Dorfes, Trümmer ehemaliger Wohn stätten, umgeben von dem finster dräuenden Föhrenwald, unter dessen Bäumen zähnefletschend und y-mlachend der Tod umherraste. (Fortsetzung folgt.) häßlichen ick zu ent- en sollten es wurde sich eine , öde, tot, rs beson- ikeit. erlauben, Idigt. ssen Ver- ihr auch auf eine auf dem onotonie rimat in ergründ- mit den ders als t etwas krachten „3000 Rubel!" Skizze von Martin Proskauer (Berlin). J^imofej Sudajeff, der Schreiber aus dem Proviantamt, zog seinen Unrformrock zurecht, setzte die Mütze auf und fegte zu dem kleinen, dicken Eetreidehändler, der ihn zur Tür begleitete: „Du weißt, Paschka, Bruderherz, ich tu dir gern einen Ge fallen; aber diesmal geht es nicht. Der neue Oberst ist zu streng, er nimmt wirklich nichts!" Und fassungslos fragte Pawel Semjonow, der Getreide händler: „Wirklich, er nimmt nichts, gar nichts?" „Nichts," bekräftigte der Schreiber, „nicht einmal viel!" ^ind dabei schüttelte er den Kopf, um dem Freunde seine Au fnahme und zugleich die Zwecklosigkeit weiterer Unterhal- ungen über diesen Gegenstand anzudeuten. Dann ging er einer Wege. Pawel Semjonow schloß die Tür seines Kontors und setzte ich in tiefem Nachdenken vor das Schreibpult. Noch einmal nahm er die Haferlieferungsvorschrift, für die auch er sein k bot abgegeben hatte, in die Hand. Freilich, 30 000 Pud vafer waren keine Kleinigkeit. Der Glückliche, der den Auf trag von der Intendantur bekam, hatte für ein paar Jahre ^-gesorgt. Aber wie sollte man darauf rechnen, selbst so b icklich zu werden, wenn der maßgebende Herr, der neue Li erst, nichts nahm? Lange blieb der ehrenwerte Kaufmann Pawel Semjono mr einem Tisch sitzen und stützte den Kopf in die Hände, bis er einen Entschluß faßte. Wenigstens eine Probe wollte er machen. Freund Timofej, der Schreiber, hatte zwar abge raten, aber — vielleicht nahm der Oberst doch! Er ging an den Eeldschrank und öffnete ihn: „Aber vorsichtig, Herzchen, vorsichtig," brummte er vor sich hin, „nimmt er, ist es sehr schön — nimmt er nicht, must man vorsichtig sein!" Dann zählte er aus dem Schrank dreißig glatte nciX Hundertrubelscheine ab und tat das Geld in einen sauberen^ großen weißen Briefumschlag mit dem Aufdruck der Firma Pawel S. Semjonow, Getreide und Kommissionen engros". j Was „engros" war, wußte Herr Pawel Semjonow aller dings selbst nicht, aber der Drucker hatte es hinzugefügt, und es nahm sich sehr gut aus. — Nun zog er den Pelz an, nahm den inhaltreichen Um- schlag in die Hand und ging geradenwegs die Straßen ent lang zu dem großen grauen Gebäude, in der die Intendantur des Armeekorps untergebracht war. Ein paar Rubelstücke an die postenstehenden Soldaten halfen nach, und bald stand er im Zimmer des Oberst, der hinter einem flachen großen Tisch saß und eifrig schrieb. Pawel Semjonow brachte sein Anliegen vor. „Wegen der Haferlicferung?" sagte der Oberst gleich mütig. „Da mußt du eben dein Angebot einreichen, wie alte andern auch!" „Zu dienen, Euer Hochwohlgeboren," sagte Semjonow;