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- Oie Vreiteilun« Palästina« DNB. Jernsnlr«, 7. Juli. Nach de» Vorschlägen am Mittwochabend verösftMichten Berichtes UntersuchungSkömmifston für Palästina soll der polttt- sch« Judenstaat ganz Galiläa btt nördUch Betsau uw« schließen. Von dort erstreckt er sich unter Einschluß der Jesreel-Ebene südlich btt Beevtovia und nördlich bi» Gaza. Die hier etngeschlossenen galiläischen Städte Haifa, Mo. Sa- fed und Liberia- bleiben unter vorlchrftger britischer. Man« datsverwattung, während deren Dauer die «mässigen Lra« ber nicht die jüdische Staatsangehörigkeit anzpnehmen brauchen. Jaffa bleibt arabisch und wirb durch einen britischen MandatSkorrtbor mit Jerusalem verbunden, der auch Rach» leh und den Flughafen Lhdba etnschlteßt. Weiter wird et» Korridor von Haifa ostwärts nach dem arabischen Ge bt et gezogen und ferner ein Transitive» geschaffen von Aegypten zum Judenstaat. Jerusalem, Bethlehem uni Nazareth bleiben ständiges britische- Mandatsgebiet. Alle» übige Gebiet von Palästina wird arabisch und mit Tran jordanien vereinigt. Die beiden völlig unabhängigen Staatengebilde ber Juden und derAraber werden durchBer träge mit England verbunden. Für die UeVergangSzeit bk zur Vollendung der Aufstellung beider Staatengebiltze steht ein Beirat au» Juden und Arabern der ManbatSverwaltung -Ur Seite. Fall» ein Bevölkerungsteil nicht daran teilneh- men will, werben die freibleibenden Sitze durch den ande ren Teil aUfgesüllt. Die neue Palästinäpolttik Englands soll letzten Ende- auch der Einkreisung Italien» dienen. Mit der Dreiteilung de» Lande» Will England drei Fliegen zu gleicher Zeit schla gen. Durch Gründung des .Landes Israel" wirb baS Welt judentum gewonnen und die Hilfe seine» internationalen Kapital» gesichert. Man muß an die Errichtung de» zionisti schen Palästinastaates während de» Weltkriege» denken. Räch dem Geständnis Lloyd George» wutde da» internationale Judentum dadurch einer der wichtigsten Soldaten England» gegen Deutschland. Der arabische Staat, dpn Eng land schaffen will, würde TranSjordanien und somit der panarabischen Bewegung angegliedext, deren großer Führer JVn Saud ist. So möchte man an der Themse die Pan arabisten und Mohammedaner an sich fesseln, um deren Sym- pathien der Duce in letzter Zeit geworben hat. Man be denkt dabei auch die engltsch-türkischeAnnähe. rüng, die sich gegen Italien richtet. Da» britische Mandat soll die für bas Christentum wichtigen Statten Jerusalem, Bethlehem und Nazareth Und einen, Küstenstrich . umfassen. Gelänge da», so wäre e» ein propagandistisch-ideologischer und mächtpolitischer Meisterstreich, echt englisch! Die britische Staatskunst ist stet» darqUf auSgegaygen, die Hauptstätten der Weltreligionen unter ihren Einfluß zu bringe». Mit der Herrschaft über Jerusalem, Bethlehem und Nazareth Will sich der Engländer vor derMesischhejt al» der Schild- tväger de» Christ ent um - vroklachiexen, wa» ihn nicht abhält, mit den blutbefleckten Stalinisten zusammenzu gehen. , "... KM staut aMder Mie nMmehr Ueber IVOS Verhaftungen Lonba«, 7. Juli. Nach Meldungen de» L..A" au» Tientsin find in der sowjetrusstsche» Fernvft-Flotte in den letzten Tagen über lausend Marinevffiziere und Matrose« von Söndetkommando» Ser GPU. verhaftet Wörde». Von de« Feftzenouuuenen gehören tz»o zu Besatz,uag-tnilgliedern der in Wladiwostok stationierten Pazifik-Geschwader. Ueber IMMl -SM IIS kll WWlkl Lin Besuch bei Meister Goldschläger — Z00 Ochsen für eine Packung Blattgold — Lanzparkett» au« Gold ' Mein Besuch beim Goldschläger in Nürnberg ist ange kündigt. In der Tasche habe ich einest kleinen Zettel mit dbr genauen Anschrift. Ein netter älterer Herr empfängt mich, er ist der Chef selbst, der, wie ich später von ihm er- fahre, seit 30 Jahren Blattgold schlägt und mich nun in seine erstaunliche Technik einweihen will. Er gibt mir zunächst ein Stückchen Blattgold in die Hand — vorsichtig mit Papier —, doch schon im Nächsten Augenblick ist es verschwunden., So sehr ich auch suche, es liegt weder auf dem Tisch, noch ist es auf den Boden gefal len. Der Goldschläger lacht. ' - „Tscha", sagt er, »Blattgold ist ISOOmal dünner als ein gewöhnliches Stück Papier, man katin hindürchsehen, eS schimmert dann leicht purpurn. Aber sobald man es mit den Fingern anfaßt, verschwindet es in den Pören. Trotzdem übersteht es Jahrhunderte, wenn es eine harte Unterlage bekommt und mit Eiweiß festgeklevt wird, wie Ihnen der Goldschnitt an alten Büchern zum Beispiel zeigt. In Neu- vork ist der Dachgarten eines bekannten Hotels mit Gold belegt, 300 Quadratmeter goldener Boden. Hier „steht sich ein jeder gut". Allerdings liegt das Gold unter dickem Glas, dtnn sonst könnte man ja nicht darauf, tanzen!". ..Vielleicht ist daS Glas auch zum Schutze gegen Dieb stahl da", meine ich und erfahre, daß dies sicherlich nicht der Fqll ist, denn die Goldunterlage sei so dünn, daß ein Dieb, der einen ganzen Abend lang mit emsigem Bemühen daS Gold abkratzen würde, sich von dem Erlös der sauren Arbeit kaum einen Anzug kaufen könnte. wie zur Zeit der Antike Die unerhörte Dünne des Blattgoldes läßt vermute», daß zu seiner Herstellung auch höchst moderne Maschinen Verwendung finden. Fehlgeschofsenl DaS Blattgold wird heute genau noch so hergestellt wie vor drei Jahrtausenden bet den alten Aegyptern und Persern, die damit ihre Grab« mäler und Tempel tapezierten. Der Goldschläger von heute steht wie seist antiker Kollege vor dem Steinvlock und be dient sich derselben Arbeitsweise wie dannpS. Wir gehen nun in den eigentlichen Schlagraum. Auf einem Holzpfostengestell ruht ein Granitblock, daneben ein schwerer Eisenhammer. Und nun der Arbeitsvorgang selbst: Ein kleiner sieben Zentimeter langer Goldbarren von 24 Karat ist daS AuSganaSmaterial, daS zunächst mit etwa» Kupfer und Silber auf 22H Karat gebracht wird, weil e» sonst zu weich ist. Dieses Gold wird zu einem, langen Band auSgewalzt, daS ungefähr '/- Millimeter dick ist. Pergament au« dem IS Jahrhundert Der Goldschläger nimmt vor meinen Augen solch ein Lsstzund zerschneidet et in vier Zentimeter breite Qua, Der Prozeß in Könitz Haltlose Anklage gegen die denMen Zangen DNB. Bromberg, 7. Juli. Im Prozeß gegen die 22. an geklagten jugendliche» Mitglieder der Deutschen Bereinigung in Könitz wegen angeblicher „Geheimbündelei" ergab die Vernehmung der einzeln^ Angeklagten, daß eine einheitliche Ausrichtung, wie sie von der Anklageschrift den Angeklag ten vorgeworfen wird,, in der Arbeitsgemeinschaft auf dem Güt Kensau im Kreise Tuchel nicht bestanden habe, Der Angeklagte Armin Droß hob hervor, haß ihn daran gelegen sei, die städtisch« arbeitslose deutsche Jugend mit der Mch- liehen bekannt zu machen, ferner den Teilnehmern die Mög- lichkeit zu geben, nach länger Arbeitslosigkeit wieder Be schäftigung zu havem Im wesentlichen ergab die Aussatz! des Teilnehmers, daß etwas anderes nicht beabsichtigt war ! und auch nicht stattgefunden hat. Die Anklage will dagegen in der Feier des Geburtstages des Kanzlers des Deutschen Reiches Adolf Hitler-un- in gemeinsamen Sing- und Spiel abenden das-Bestehen eines „Lagers mit systematischer Schu lung" erblicken. Die bereits < seit 3 Monaten- in Haft befindlichen hochbe tagten Geschwister Wehr, hie Besitzer des Gutes Kensau, führen dasselbe aus, ebenso Dr, Gero Freiherr von Gers- dorff, einer der Hauptangeklagten. Sämtliche Angeklagte» erklären, daß sie unschuldig säen und sich keiner strafbaren Handlung bewußt wären.. Die Verteidigung beanstandet die Art der Vernehmung der Angeklagten. Am Mittwoch wurden auch die Leugen vernommen, die die Anklage stützen sollen. Ihre unsicheren Aussagen sind jedoch kaum geeignet, die wesentlichen Punkte der Anklage glaubhaft zu machen. Ein Befremden erregendes Urteil Harke Gefängnisstrafen für blutjunge deutsche Jugend Warschau, 8. Juli. (Eig. Fünkmeldg.) Das Bezirksge richt in Könitz hat am Mittwochabend nach zweitägiger Ver handlung einen Prozeß mit der Verurteilung von 22 pvlni- chen Staatsangehörigen deutscher Nationalität abgeschlos- en, die beschuldigt werden, auf Gut Kensau im Kreise Tu- hel ein Lager nach dem Muster der reichsdeutschen ArbeitS- »ienstlager organisiert bzw. daran teilgenommen, zu haben, vobet sie angeblich seinen Zweck und sein. Bestehen vor den Aufsichtsbehörden geheimgehalten haben sollen. Dort hätten ie eine Schulungsarbeit in einem für den polnischen Staat kindlichen Sinne betrieben. - Obwohl die Verhandlung keinen Beweis für diese letzte Lnschuldigung brachte, erkannte der Richter die Angeklagten Lr schuldig. Es wurden wegen Geheimbündelei verurteilt: I. Georg Kliemik, der da» Lager gelettet haben soll, zu b ^L^Armin^Äost Mitglied dr» Hauptvorstanbe» Her Deutschen Vereinigung, ter an der Organisation de» Lager» beteiligt «Wesen sein fall, zu S» Monaten Sefängai», S. Lieselotte Areimann, Gero von Gersdorff und Gün ther Krüger, die an der Organisation de» Lager» teilgenom- men haben sollen, zu je IS Monaten Gefängnis, 4. die Besitzerinnen de» Restgute» Kensau, auf dem der größere Teil der Angeklagte« zu Gartenarbeiten vervflich- e« war, Auguste «nd Margarete «ehr, beide an der Grenze de» Greisenalters, zu je io Monaten «efänankS, 5. Gerhard Schulz Mittelstedt, weiter AnAam und M- eich AltschKer zu je 8 Monaten «eftingni» wegen Teilnah. ME UU 8KKEk, «. Hein, Bannach, Han» Rosenberg, Paul Falkenberg, I Sruno Bunbt, «alter EberSmeher, die Teilnehmer für da« Lager geworben haben soffen, zu ie » Monaten Arrest, 7. Gerhard Kwk», Fritz «r-hbinffi, Alfred Fechner und Otto Lau« m» je Ki Monat«» Arrest 8. die 17jährigen Helnmth Ada« und «ili Brunk zu Aufenthalt in einer Besserungsanstalt mit dreijähriger Be währungsfrist. Dir Verteidigung, hat gegen da» Urteil Berufung ein- «Seat. die Gründe, die zu diese« aufsehenerregenden Verhaftung», führte«, ist bisher nicht» bekanntgeworde«. Mau vermutet jedoch, daß sie im Zusammenhang stehe» mit der von Stalin dSkchgeftihrtml „Säuberung" der sowjetrussischen Streit- Iräfte van „Trotzkisten" und Anhänger« de» Var einige? Zeit rrschoffene» Marschall» Tuchatschewfki. fftzie japanisch» Blätter ergänzend melden, falle« die Besatzungen von mehrere« rote« Kriegsschiffe« ihrer verhaft««» durch di, GPU..Beamte« «iderftanb entgegengefetzt haben» ES fei zu blutige« Zusammenstöße« gekomme«, in deren Verlauf zwölf GPU.-Sold«1e« getötet und . zahlreiche andere verwundet Warden feie«. Ueber die «erluste »er aufrührerischen Ma- tkosen liege« bisher keines Angabe« vor. Sämtliche Perhaf- Heten sind de« japanischen Pressemeldungen zufolge in zwei Sonderzügen unter schärfster Bewachung durch GPU.-L-UP- tze« in westlicher Richtung, da» heißt in da» Innere Le» Lau. oe», abtrantportiert worden. Die Welt in Küff-ez . »erlln. Die in Paria geführten deutsch-französischen Witt- schaftsvcrhandlungen sind zum Abschluß gekommen. Dao Abkom men wird Ende der Woche in Pari» unterzeichnet werden. .... - . - Budapest. DI« deutsch-ungarischen Verhandlungen über «ine erheblich« Erweiterung de» Handelsverkehr» zwischen beiden Län dern wurden am Mittwoch erfolgreich beendet. Washington. Unterstaatssekretär Welles hielt im Institute of Public Affair» in Eharlottesvtllö (Virginia) «ine bedeutsame Rede zur politischen Lage kn Europa, in der «r aueführte, daß der Vertrag von Versailles die Grundlage für alle europäischen Schwierigkeiten schuf. . * pari». Der Internationale Kongreß der Filmpresse nahm «ine Entschließung gegen Tendenz, und Hetzfilme an. Landon. Im Hinblick auf die Freitagsitzung des Richtern- Mischungsausschusses wird in zuständigen englischen Kreisen er klärt, daß di« britische Regierung die Flottenpatrouille immer noch für einen wichtigen Bestandteil der Nichteinmischung,Politik halte. Außenminister Eden erklärte im Unterhaus, daß die britische Re gierung keine neuen Vorschläge am Freitag zu unterbreiten ge denke brate. Darauf legt er zwischen jedes dieser Quadrate ein zehn Zentimeter breites Quadrat von Papier, immer ab- wechselnd Napier und Gold. Das Ganze wird ttün mit altem vergilbtem Pergament umfaltet, das ich zunächst für Papier halte. Der Goldschläaer aber lächelt wieder und be deutet mir, baß Papier die Schläge keine zwei Minuten aus halten würde. Das Pergament wird aus alten . Archiven gekauft und stammt gewöhnlich auS dem 16. Jahrhundert. Nun beginnt das Schlagen. Weniger Kraft als Ge schicklichkeit gehört dazu, das Gold zu schlagen. Vas überdies gegen Witterüngseinflüsse sehr empfindlich ist. LrockesieS Wetter macht das Metall spröde, bei feuchtem Wetter klebt es leicht an der Form an. Nach etwa einer halben Stunde sind die vier Zentimeter großen Quadrate auf zehn Zenti meter gewachsen, worauf sie abermals in kleine? Quadrate zerschnitten werden. Diesmal kommt zwischen je zwei Gold quadrate eines der feinen „Goldschlägerhäutchen", die äuS den Blinddärmen von Ochsen gewönnen werden. 300 Och sen müssen ihre Blinddärme hergeben, um die Häute für eme einzige Packung Blattgold zu.liefern . . . - Messer au» MÄakkqhotz Von neuem wird daS Gold mit einem etwas kleineren Hammer zwei Stünden lang geschlagen, ünd nun ist es so dünn, baß es nicht mehr mit der Hand, sondern Mit Holzpin zetten-angefaßt werden muß. Auch kann man eS nun nicht mehr so ohne weiteres schneiden, well kein Stahlmesser fein und gleichmäßig genug zugeschliffen werden kann, um solch hohen Anforderungen zu genügen. Der Goldschläger ver wendet statt dessen ein Messerchen aus Malakkaholz, daS leichter zu schleifen ist . als Stahl. ES handüt sich um das selbe Material, aus dem die Bewohner de» Malaiischen Ar chipels ihre tödlichen Pfeilwaffen verfertigen. Die Goldblätter Haven jetzt eine Stärke von nur mehr einhalbmillionstel Zentimeter. Sie kommen nun zwischen Papier und gelangen so -um Versand. Goldtzalttge Autzbödrü Verwandt wird daS Blattgold — wie schon eingangs erwähnt — zu mancherlei Schmuck an kunstgewerblichen Gegenstäüden. Fast all« Goldschrift an Büchern, Bleistiften, in Hüten, auf dem Briefpapier Ist von gediegenem Gold, das als Blattgold in baS Material gestanzt wurde. Goldbrokat besteht allerdings nicht aus Gold, sondern aus Bronzefäden, weil Gold-Fäden viel zu teuer herzustellen stütz. Zum Schluß erklärt mir ber Goldschläger noch, daß sein Betrieb äußerst sparsam arbeiten muß. Selbst der geringste Abfall werde mit Radiergummis aufradiert und schließlich wieder eingeschmolzen. Trotzdem falle noch viel auf den Fußboden, bei der Auflösung einer Goldschläaerei ein Chemiker den. Aus mein zweifelndes Lächeln versichert er mir, daß kürzlich* Fußboden gekauft hat, für wenig Gest natürlich. Nach Ver aschung deS "Holzes und Einschmelzung -er Asche gewann er noch Gold im Werte von ISOOY.Mark au» den scheinbar wertlÄen Brettern, Fritzi Q-veiL ftindüche Einstellung der -S. Arme« und der nordchlnesischen ve- VAWrung diesen Zwischenfallen ein ernstere» Gesicht geben. Di, in di« Kämpfe in Peipina verwickelten japanischen Trup pe» bestehen au» Teilen der Rochchiqagarntion unter dem Kam- mändo de» Generalleutnant» Loschiro. Die Nordchinagatnlson besitzt «in« Stärk« von S—7000 Mann und bildet ein« von der Kwantungarm«, unabhängige und völlig-selbständig« Formation. St« leitet da» Recht zur Bewachung der Ti«ntsing—Peiping-Eistn- bahn au» den Boxerprotokollen her. Li« latent« Spannung -wischen den japanischen Truppen und Rordchtna und der 2S. Armee Gungchtuuan», de« Vorsitzenden -er Hopei-Lschachar-Lerwattung. hat schon mehrfach zu ernsten Zwischenfällen geführt. Stteil Md steigende wyNsriedkn-eit tnAMreich Eisenbahnarbeiter letznen UorschlSge ber UEAiernnAbb DNB. Pari», 7. Juli. Ueber 3000 Angehörige der Reim ser NahrungsmittelinvustAe befinden sich seit Mittwoch im Streik. Am frühen Morgen kam eS bereit- am EtngangStor eines Werkes zu Zwischenfällen, bei denen Polizei und Mo- bllgarde mit dem Gummiknüppel Ordnung schaffen mußten. Durch Barrikaden vor den EingaugStoren deS Werkes ver achten die Streikenden, die Arbeitswilligen am Betreten der Fahrt! zu hindern. ES kam hierbei zu einer heftigen Schlä gerei-wischen beiden Parteien. Aüch der Verband der französischen Eisenbahnarbeiter ist mit den Vorschlägen der Regierung nicht einverstanden. Der Verband gab am Mittwoch besann^ daß er die Vorschlä- '« der Regierung, die Etsenbahntransportpreise für Fracht güter und Personen zu erhöhen, ablehne. Eine Steigerung «der Eisenbahntarife würde unmittelbar eine Erhöhung der Lebenshaltungskosten im Lande nach sich ziehen, da die .Transportpreise stets auf die allgememen Marktpreise Ein stütz hätten. Der Vorschlag der Regierung wurde vom Vor stand des Verbandes der Eisenbahnarbeiter mit großer Mehrheit abgelehnt. . Kein Frieden im fmrrjSstfchen Kolel- unb Gastwirtsgenrerbe ' . DNB. Pari», 7. Juli. Im Hotel- und Gastwirtsge- werbe ist trotz der Eintgungssormel vom 3. Juli keine end gültige Ruhe eingekehrt. Die Arbeitnehmer verlangen die sofortige strikte Einführung der 40stündigen Arbeitswoche und die Aufteilung der Arbeitszeit, auf fünf Arbeitstage; ob wohl das Abkommen vom 3. Juli dafür ausdrücklich den Termin vom I. November vorsieht. Im Ministerpräsidium ist am Mittwoch wieder eine Ab ordnung des Arbeitnehmerverbandes mit Vertretern der Re gierung in Verbindung getreten und hat ihre Forderungen au^s^ortige Einführung der 40stündigen ArbektSwoche vor- Außerdem wurde auf Anweisung des marxistischen Te« werkschaftsverbandes auch am Mittwoch ein« Reihe von gro ßen Pariser, EaftS von ihrem Personal im Stich gelassen, da» bekannte „Cafö de la PahS" am Vvern-Platz. Man Ahmte jedoch feststellen, daß die marxistische Streikparole selbst, in den wenigen von den Gewerkschaften ausgesuchten «streiften Lokalen nicht einheitlich befolgt wurde, sondern daß, zunr Teil die Hälfte des Personals ihrer Arbeit weiter uachgehen wollte. Man nimmt daher an, daß diese einzelnen Strebs zunächst einmal lediglich Versuchsballons tzeS mar- Listischen Gewerkschaftsverbandes darstellen, um die Streik stimmung im Hotel- und Gästwirtspersonal zu prüfen. i i Im übrigen batte der Staatssekretär im Ministerpräsi- knum noch am Abend mit dem Arbeitsminister eine längere Äüssprache über die im Hotel- und GastwirtsgewerVe i im Gang befindliche Auslegung des Abkommen» Pom S. Juli 1937. '