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Ittt. «uw» 4,atz«0»uu I-» om» »wwewg, v« >U»W» W O Ä tvaffcn, Waffen Herl Der letzt» Tag bricht an. Nicht ungerochen stirbt, wer männlich fechten kannl Schiller. I»»» *aurv Kunksn, Zausi-Kraut, Vollkbrlngv, gsräuedertv Ikllv «e >n«o empk ekIt H, flookkn»». Dev Siegev. Roman von Korst Bodemer. pkolognspk. Kstpsnalv UNkt 8Sk1»rksai»^lL6l Icsuken sie votteilkakt del knlvp L vo. Haokk., aus, aiantt 8. -crabgrschossrne Spion«. * Wien, 4. August. Nörvlich von Lemberg wurde ein Aeroplan heruntergeschossen: die Insassen, ein r-uWcher Pi. lot und ein russischer Begleitoffizier, wurden verletzt und gefangen genommen. St, Edward Grey und die englische und Sevgtsche Neutralität. Londo>m, 4. August. Im verlaus« seine« gestrigen Rede im Unterhause sagte Sir Edward Grey: E« höre, daß, wenn England sich zur Neutralität verpflichtet, Deutschland bereit fei, die NordkLste Frankreich» nicht anzugröifen. Die, sei eine zu engbegrenzte »er, pf'ichtung. Di« Frag« de, Neutralität Belgien» werd« jeden Augenblick wichtiger. Deutschland könne keine befriedigende Erklärung in Bezug auf die Neutralität Belgien, abgeben. Wenn die Neutralität Belgien, verletzt «erde, so sei die Situation klar. Edward Grey sagte ferner, für die englische Flotte und da, englische Heer sei Vie Mobilmachung anbe» fohlen worden, aber England sei keine Verpflichtung «in. gegangen, ein Expeditionskorps zu entsenden. ÜS5 lioiAttlwiir Ilie i. krrgeb. besinnet sied jetrt Lrn8l-Pap8l8lrs88e 4, am ^larlcl. chSV. Unter den Studenten der Greifswalder Universität war einer, der die Heiterkeit und Neugierde fast aller Kom militonen erregte. Groh und brettbrüstig, versonnene, graue Augen in dem knochigen Gesicht, in einem Anzug, aus dem er herausg»wachsen war, hörte er bald hier, bald da, schrieb nie nach, sah auf seinem Platze, als iwär er drauf festgenagelt, und wer ihn aufmerksam beobachtete, hatte das Gefühl, als dächte der stille Msönfch an ganz andere Dinge, als hier vorgetragen wurden. Man stieß !sich an, fragte, wer das eigentlich sei und man bekam Bescheid. Einige hatten mit ihm in Stralsund die Bänke de» Gym nasiums gedrückt. Hans Rogge heißt er, seinem Pater gehörte die Roggen- insel, dicht an der vorpommesschen Küste. Obgleich sie gar nicht fo klein ist, ungefähr vierhundert Morgen grob findet man fte selbst auf manchen großen Karten nicht. Denn irgend welche Bedeutung hat st« nicht. Liegt dicht an der Küste. Sein Pater betreibt die Landwirtschaft, ist wohl« -abend, kein Pfennig Hypotheken liegt auf dem Besitz . . . Der Hans ist im übrigen ein Heller Hopf, aber sehr ver schlossen. Was er eigentlich werden will, mag der Hergott wissen I führenr das Gold soll a, «»tzl««» «bWlkfwkt ««-««. Di« Aut», find heute morgen durch Naumburg gefahren. All» Behörden find angewiesen, st« anpchalten. verhaft»«, «tue» Vaukier» »»>«» Abnahme »»» wechs«hg«bühr. Dortmund, 4. August. Hin« ward« der Vankirk Lindner verhaftet, wöil er Reservisten, die Papiergeld einwechselten, ein« Wkchselgebüh, von IVA abgenommen hatte. Hochherzigkeit der Kaiserotochter. * Braunschweig, 4. August. Auf Anregung -der Her. zogin wird im Resünmyfchlosse ein Lazarett bi» zu 180 Bet ten eingerichtet. Bedürftige Frauen und Kinder von Feld, zugstetlnehmern erhalten von der Herzogin warme» Mit. tagebrot. idtcken Strohdach bedeckten Hause. Die drei DagotWhner- familter hörten willig auf sein Kommando, die Arbeit ging weiter, als sei nichts vorgefallen. Auf den Weiden stand das Bieh, Roggen und Hafer schossen in die Halme, die Kartoffeln fingsn an zu blühen. Wb und zu wurde hinausgesegelt aus die Ostsee und ein Ftschzug getan, wi, es all di« Jahre gewesen war. Kam aber der Wind aus Norden, so stand Han» Rogge mit verschränkten Armen am Ostende der Insel und sah auf die hohen Wellen, die sich dort überschlugen und klatschend über dem Sand rollten und spritzten. Dann lag ein euer- gischer Zug um die dünnen festgeschlossenen Lippen, eine blonde Haarsträhne hing ihm herab über die Stirn nrch ehe er sich zum Gehen wandte, tat er immer einen tiefen Atemzug und nickte bedächtig. Blies der Wind von Süden, dann zog er di« hohen Wasserstiefel an und stampfte durch Sand und Schlick, griff mit der breiten Hand hinein und ließ die breiige Masse durch seine Finger gleiten. Und dann nickte er wieder, brachte das nächste Mal eine dicke Kiste mit, füllte sie mit Sand und Schlick und^ließ den Inhalt an der Sonne trock nen. Als das geschehen war, nagelte er die Kiste -u, nach dem er einen Brief hineingelogt, nahm eine Paketadress« zur Hand und schrieb: An die Versuchsstation der Land. wirtschaftlichen Hochschule in Eldena, rrkderte zur Küste hinüber, nach dem Fischerdorf, das da lag, gab die Kiste beim Postagenten auf und nahm die eingelaufene Post in Empfang, die sonst die Kinder, die nach drüben zur Schul« fuhren, auf dem Heimwege mitbrachten. Waren Ferien, so Lag sie manchmal acht Tage bei dem Agenten, niemand hatte- e» auf der Roggentnjsel eilig, di« Neuigkeiten zu erfahren. Glück kommt )a selten zu spät, und Unglück ui«. Nach drei Wochen brachte ihm ei« Schulmädchen mit der Zeitung di« ersehnt« Antwort au» Eldena. Zw«t Lag« lief er herum mit fest -usammengekniffenen Hippen, dann holt« er seinen besten Anzug au» dem Schrank und sagt« zu seiner wettzhaariayn Wirtschafterin: (Fortsetzung folgt.) Frisch auf ehr Kamerad», dr Kaiser rüst en» Fall»! Wenn on» dr alta Kaiser ruft, verlass' mer Hm on Gut, Denn onnern altn Kaiser gilt dr letzt« Lroppn Blut. A jeder eilt mit Freidn zer Fah, zen Regiment, Weil jeder vo on» Soldat i» on sein« Pflichtn kennt. S» zieht noch Serbien nei, drem, Brüder fnsch on frei. Mer krachn orndlich nei, dr Sieg muß onner sei. Dr Serb Hot tief gekränkt e» Reich on'S Kaiserhaus, Drem kracht när orndlich luS, der Gerb muß nauS. Frisch auf ehr Kameradn, dr Kaiser rüst enS Falb! O tut när doch net jammern, eS kah net andersch sei, Dr Kaiser braucht Goldatn, die Zett gieht aa vorbei, Nort komm mr alla wieder, on müss mr fall» en Krieg, Mer starbn fer onnern Kaiser, mer kampfn när fern Stea SS gieht noch Serbien net, drem, Brüder, frisch on stet, Mer krachn orndlich nei, dr Sieg muß onner sei. Dr Serb Hot tief gekränkt eS Reich on'S Kaiserhaus, Drem kracht när orndlich luS, dr Serb muß nauS. Letzte Telegramme unü Zernsprechmeläungen. Schließungvon Gebäuden. Dresden, 4. August. Der Durchgang durch das «Königliche N e s i d e nzschIoß ist von jetzt an geschlossen, ebenso sind geschlossen das Historische Museum mit Gewehr halle, die Porzellansammlung und das Münzkabinett. Nüssen mit Bomben verhaftet. Dresden, 4. August. Wie gemeldet wird, sind in einem bekannten Kurort in unmittelbarer Nähe Dresdens verschiedene Russen verhaftet worden, die sich kort all» NU » gäste aufhielten und sich verdächtig machten. Man fand bet einigen von ihnen wurffertige Bomben. Die heut« vorzvlegenden Gesetzentwürfe. Berlin» 4. August. Die Gesetzentwürfe, die dem Reichstage heute zur schleunigen Verarbeitung vorgelegt «erden, betreffen fast alle wirtschaftliche Maß nahmen, die durch di« Kriegslage benötigt worden find. An der Spitze steht der Nachtrag zum Etat, dessen wichtigste Bestimmung lautet: De, Reichskanzler wird ermächtigt zur Bestreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben die Summe von 8 Mllltarden auf dem Wege de» Kredit» zu beschaffen. Die erforderlichen Zahlungsverschreibungen «nd Zahlungsanweisungen können aus inländische oder ans, ländisch» Währung lauten «nd auch im Auslande zur Zah. lung gestellt werden. Deutschland» Krtegsmittel. »Berlin, 4. August. Die Reichchagsfratttonen, auch die sozialdemokratische, Haven beschlossen, der Regierung die angesuchten Krieg»Iredite zu bewilligen. Spionen überall? Berlin, 4. August. Auf dem Alexanderplatz wurden zwei russische Offiziere verhaftet, die als Kranken- schwestern verkleidet waroy, * Spandau, 4. August. Hier wurden drei Autos angehalten und die Insassen von Soldaten ins Gestipgnis gebracht,es handelt sich imn russisch« Spione. öVRussengefangeugenommen. « -ohensalza, 4. August. Sine russische Patrouille wurde gestern hier von deutschen Truppen überrumpelt. Fünfzig Russen wurden gefangen genommen mehrere «uv- den g e t ö t e t. «lezandrowo von deutschen Truppe» besetzt. * Hohensalza, 4. August. Hier ist au» zuverlässiger Quell« di« Meldung eingrtroffen, daß deutsch« Lruppenabtei. lungen Alexandrowa besetzt haben. Alexandrowa lüegt im Gouvernement Warschau und ist di« Grenzstation auf russischer Seite für die Bahnlinie Warschau^—Skirniwiee. Goldtran»po«t durch Deutschland? * Naumburg, 4. August. Automobile Mit Fran« zosen in preußische. Offizier-uniform sollen viele Milliarden in Gold man spricht von 8V Millionen mit sich Da sich Hans Rogge weder in den Kneipen, noch au den Fechtböden sehen ließ, kaum einmal flüchtig mit seinen alten Stralsunder Bekannten ein. paar Worte wechselte, so ließ man ihn seine eigenen Wege laufen. Man lachte zwar, al» man erfuhr, daß er draußen am Meereostrand« in einem Dorf« wohnte, auch gelegentlich dem Bauer, von dem er ein Stübchen abgemietet hatte und mit dessen Familie er aß, eine Fuhre Mist auf» Feld fuhr oder mit den Tagelöhnern arbeitete; aber schließlich konnte docs jeder tun und lassen, was Hm Spatz gab. Hans Rogge störten auch die spöttischen Micke nicht, die er manchmal auffing, er lMe in seiner Welt und fühlte sich wohl in ihr. Er wäre ja sicher nicht in Greifswald, wenn ihm fein Pater nicht befohlen hätte, sich erst einmal fünf Jahre in der Welt umzufehen, nachher könne er machen, was er wolle. Ms einzige» Kind — die Mutier.war Lei seiner Geburt gestorbene, würde er einst Über ein recht be trächtliche« Vermögen verfügen, da dürfe einer wie er sich es schon erlauben, seine innere Entwickelung abzuvfarten. Auf der kleinen Insel war man wortkarg, da spann sich jeder in seine Gedanken ein und schälte bedächtig den Kern heraus. Hans Rogge wußte auch sehr genau, was er wollte, aber er behielt das für sich. Einmal schlug ja seine Stunde! Und bis dahin waren alle Möglichkeiten genau durchdacht, dann wurde gugegriffen und durchgeführt, was man sich vorgenommen . . . Fünf Jahre warten, war ja nicht nach seinem Wunsche, aber deshalb brauchte man sie doch nicht nutzlos verstreichen zu lassen. Sah man sich in der Welt um, weitete ifich der Blick, vmn Uebel mar da» nie für einen wie er, der breitbeinig und ruhig im Leben stand. Plötzlich verschwand Han» Roggen von der Greifswal der Univechtät. Man fragte, wo er denn eigentlich ge- blieben sei, da» Rätsel ward schnell gelöst. Er war nach Hause gefahren, seinen Vater begraben .... Er kam auch nicht wieder .und darüber wunderte sich kein Mensch. Bald wurde er vergessen .... . Han» Rogge hauste nun auf der Insel mit der Wirt- schaftertn seines Vater», in dem langgestreckten, mit einem Was mancher nicht weiß. Weil Moskau Iwan dem Schrecklichen nicht den verlangten Scheffel lebendiger Fliegen liefern konnte, mußte es 12 000 Rubel Strafe zahlen. * Eine Disziplinarstrafe in der österreichischen A» mee zur Zett Radetzkys war Umgekchrttragen der Uni. form. Verantwortlich für den gesamten Inhalt de» Blattes: Redakteur Fritz Arnhold. Earvolineum. TS gibt kaum «inen Artikel, der in so hohem Maße Vertraueneartikel geworden ist wie das, war al« „Carboltneum" angeboten wird. Ma., kann beim Einkauf nicht vorsichtig genug sein. Gin Fabrikat, dessen Güte jedem Verbraucher volle Gewähr für langandauernde Holz erhaltung bietet, nämlich da» in nahezu 40jähriger Praxi« bewährte Original Avenariu» Lardolineum bringt die Firma 'N Averiariu» 6- Co., Berlin, Stuttgart, Hamburg und Köln in den Handel. Man erhält es auch in hiestger Gegend bet Hermann Wendler, N. Max Philipp'» Nachf. Au«. ' L - M Mark Tndgehalt. Bewerbungen mit Unterlagen bi» 10. August. * Ausfall de» Auer Parkfest,,. Infolge der schweren Zeiten, die über unser Vaterland heretngebrochen sind, hat der Vorstand de» VerschünerungSvereinS in einer gestern abgehaltenen Sitzung beschlossen, da» diesjährige Parkfest ausfallen zu lassen. * Lest alle amtlichen Bekanntmachungen l Mit Rück- sicht auf den zur Zeit herrschenden Kriegszustand ün s deutschen Reiche ist eS unumgänglich notwendig, alle von den ^»^militärischen Kommandostellen und von den kaiserlichen, c" königlichen und städtischen Behörden sowie von den Gemeinde- > ämtern publizierten öffentlichen Bekanntmachungen auf- »4 merksam und vollständig durchzulesen. Dies bezieht sich nicht nur auf die amtlichen Bekanntmachungen in der Presse, sondern auch auf die Publikationen an öffent lichen Gebäuden und Plakattafeln. * Die Ziehung per Köntgl. Sächf. Landes-Lotterie verschoben! Die Ziehungen der 166. Köntgl. Gächs. Lan- des-Lotterie, von denen die der 3. Klasse bekanntlich am 12. und 13. August stattpnden sollte, werden infolge des Kriegsausbruches bis auf weiteres verschoben. Die Fortsetzung der Ziehungen wird seinerzeit öffentlich be- p kannt gegeben werden. Die in Ausgabe befindlichen Lose dritter Klasse und die Vollose der 166. Lotterie behalten - selbstverständlich für die verschobenen Ziehungen ihre volle Gültigkeit. Niederschlrma, 4. August. * Wer ist der Tote? Am 31. Juli wurde ein un bekannter Toter im Floßgraben unweit de» Genesungs heimes aufgefunden. Er ist etwa 1,70 Meter groß, hat langes graumeliertes Haar (Glatze«, vollen rötlichen Schnur bart, gesunde Gesichtsfarbe und ist wohlgenährt. Bekleidet ist er mit weißem Hemd, gezeichnet H. B., schwarzem Anzug, schwarzen Schnallenstiefeln, weißem Stehkragen uud schwarzem Schlips. Er trug Brille. Bockau, 4. August. HI Sparkassenumsatz. Bei der hiesigen Eemeindefparkasse wurden im Monat Juli 170 Einlagen mit 12815,90 Mark und 52 Rückzahlungen mit 5252,73 Mark vorgenommen. Ende Juli betrug der Barbestand 3340,27 Mark. Die Gesamteinnahme belief sich auf 26149,86 Mark, die Ge samtausgabe auf 2280st59 Mark und sonach der Umsatz auf 48959,45 Mark. Eröffnet wurden 12 Konten und 3 sind erloschen. ll! Wahl. In ihrer Versammlung am Sonnabend wählte die hiesige Jagdgenossenschaft mit 10 von 19 ver tretenen Stimmen Herrn Gutsbesitzer Richard Vogel zum Jagdvorstand. (9 Stimmzettel sind unbeschrieben gewesen) " Airchennachrichten. St. Nicolai. Dienstag, den 4. August abends '/,8 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier Pfarrer Temper. Mittwoch, den b. August abends r/,S Uhr Bibelstunde im Pfarrhaussaale P. Oertel. Freitag, den 7. August abends 8 Uhr Buß- nnd Betgottesdienst Pfarrer Temper. Im übrigen ver weisen wir auf die heutige Bekanntmachung. Friedenskirch« Aue.Zelle. Heute Dienstag abends 8 Uhr Abendmahl. Dr Kaiser ruft en» Fald l Lied, gewidmet unseren braven Soldaten zum Abschied von der Heimat. Melodie und Text von Ant. Günther. GotteSgab. Frisch auf, ehr Kameradn, dr Kaiser ruft enS Faldl Kommt loßt onS marschcru, reicht eich da Bruderhand, Es gilt fer onnern Kaiser, fer onnern Vaterland. Mer müssn verlossu, da Hamit, Fraa on Kend, Da Eltern on Geschwister, mer müssn fort geschwend. ES gieht noch Serbien nei, drem, Brüder, frisch on frei, Mer krachn orndlich nei, dr Sieg muß onner sei! Dr Serb Hot tief gekränkt eS Reich on'S Kaiserhaus, Drem kracht när orndlich luS, dr Serb muß nauS.