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Das 55 jährige Militärjubiläum Ludendorffs Wer Ueichskriegsminister überbringt die Glückwünsche de- Führer- und der Mehrmacht. DNB. Tutzing, 16. April. General der Infanterie Erich Ludendorff feierte am Donnerstag den SS. Jahrestag seines MM kill «MMeMer MM ttlSMMil. Gin Deutscher in Kueno- Aires ermordet. Buenos Aires, 16. April. Der Reichsdeutsche Pg. Josef Riedel, der al» Blockleiter zur Ortsgruppe Billa Ballester der LandeSaruppe Argentinien der AuSlandSorganisation der RSDllUP. gehört, wurde von bisher noch unbekannten Tö tern in Buenos Aires überfallen und so schwer verletzt, daß er seinen Verletzungen erlegen ist. ' Riedel- der von Beruf Schlosser war und 1899 in Spöck gehören wurde, wurde am Abend deS vergangenen Sonn abend nach der Ablieferung von Beiträgen von zwei unbe kannten Tätern überfallen und angeschosscn. Seinen dabei erlittenen schweren Verletzungen ist Riedel am Sonntagabend erlegen. Die Polizei hat die Untersuchung sofort ausgenom men, wobei sic von der deutschen Botschaft weitestgehend un terstützt wird. Die Täter werden von der argentinischen Polizei in Kommunistenkreisen gesucht, vor denen der Er mordete noch unmittelbar vorher gewarnt worden war. * Berlin, 16. April. Der Leiter der AuSlandSorganisation ber NSDAP., Gauleiter brachte den Angehörigen bet Ser MWuß von Sr. Leys Sesichtigungsreise Llttoria im Festkleid. — Begeisterungsstürme begrüßten Dr. Ley. DNB. Rom, 15. April. Den Abschluß der offiziellen Vesichtigungsreise Dr. Leys in Italien bildete fein Besuch in Llttoria, wo dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront ein Empfang zuteil wurde, der alle Erwartungen übertraf. Littoria hatte ein Festkleid angelegt, und 30 000 aus allen Teilen der Provinz herbeigeeilte Bauern bereiteten Dr. Ley eine begeisterte Huldigung. Nach dem Abschreiten der Fronten der verschiedenen Ehrenformationen begab sich Dr. Ley in Begleitung des Präsidenten Cianetti und des Präfekten der Provinz Litton« auf Vie Ehrentribüne. Von dort aus beobachteten sie den Festzug, der in buntem Wech sel Bilder aus dem Leben der italienischen Bauern, ihrer Arbeit und ihrem Brauchtum bot. Anschließend sprachen der Präsident des Spitzenverban des der italienischen Landarbeiter, Angelini, und Dr. Ley vom Balkon des Rathauses zu den auf dem weiten Vor platz versammelten 30 000 Dauern, die immer wieder in stürmischen Beifall und temperamentvolle Duoe-Duce- und Hitler-Hitler-Rufe ausbrachen. Geradezu unvorstellbare Be geisterung löste der Satz Dr. Leys aus: „Ihr Italiener ver wandelt einen Morast in einen Garten Gottes, Ihr erobert Euch Raum und Boden gegen eine ganze Welt von Fein den. Was sind Euch Feinde, da Ihr einen Duce habt." Neue Beifallsstürme brachen los, als Dr. Ley geendet hatte und bei einem Ehrentrunk dem Präfekten der Provinz Littoria, Giacone, für den Empfang seinen Dank aussprach. Eintritts in die Armee. Der ReichSkrieg-minister und Oberbefehlshaber ber Wehr macht, Generalfeldmarfchall von Blomberg, traf am vormit tag im Flugzeug in München ein. I« seiner Begleitung be- fanden sich der Oberbefehlshaber de» Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. r. Raeder, der General der Flieger Kaupisch als Vertreter des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Göring. Der ReichskrieaSminister übermittelte um 12.3» Uhr in Tutzing General der Infanterie Ludendorff die wärmsten Wünsche des Führer» und Reichskanzler» und sprach die herz lichsten Glückwünsche der deutschen Wehrmacht anS. AIS ört- licher Befehlshaber war der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General ber Artillerie von Reichenau, zu gegen. Der Reichskricgsminister gedachte der Bedeutung des Tag cs in folgender Ansprache: „Als die Vertreter der deutschen Wehrmacht treten wir vor Euer Exzellenz, um Ihnen unsere herzlichsten Glückwün sche auszusprechcn zur 55. Wiederkehr des Tages Ihres Ein tritts in die Armee. Ich bin zugleich der Beauftragte des Führers und Reichskanzlers, der Ihnen seine wärmsten Wün sche ansspricht. Dieser Tag vor 55 Jahren war nicht nur für Euer Exzellenz, sondern für das deutsche Soldatentum und das deutsche Volk bedeutungsvoll. Damals trat ein Jüngling in die Waffenreihe, aus dem in stetigem Wachsen ein vorzüg licher Gencralstabsoffizier und Kommandeur, ein großer Soldat, ein Kämpfer werden sollte. Der Weltkrieg war ein kriegerisches Ereignis von titani schem Ausmaß, dessen Bedeutung und Nachwirkung noch nicht abzusehen ist. Nun vor allen Führern, bei Freund und Feind, leuchtet Ihr kraftvoll-heroisches Soldatentum, Ihr tätiges Feldhcrrntum in einem strahlenden Glanz hervor. Wie weit von diesem Lebenskreis des Entschlusses und der Tat ist die Welt des geschriebenen Wortes, der Literatur entfernt! Wie zusammengcstückt sind hier manchmal die Beweg gründe, die zu einem Urteil, einer Kritik, einer schiefen Dar stellung führen. Wir Soldaten des Weltkrieges wissen bester als eine manchmal irrende Forschung, wie sehr General Äu- dcndorff ein Beweger und Leiter- ein großer Verantwort licher, kurzum ein Feldherr, war. In Ihrem langen Leben, Euer Exzellenz, hat es wenig Muße und keine Schwä che gegeben. Der Kampf war und ist Ihr Element. Die Kraft und die großen Visionen befähigen Sie dazu. Mögen Ihnen noch viele Jahre des vollen Wirkens gegeben sein!" Ludendorffs Dank und Mahnung. Auf die Ansprache des Reichskriegsministers erwiderte General Ludendorff: „Ich danke Ihnen, Herr Reichskriegsminister und Oberbe fehlshaber der Wehrmacht, und Ihnen, meine Herren Oberbe fehlshaber des Heeres, der Marine und der Luftstreitkräfte, daß Sie den weiten Flug nicht gescheut haben, um mir die Wünsche der Wehrmacht zum heutigen Tage auszusprechcn. Ich danke Ihnen für die Wünsche und danke Ihnen. Herr Generalfeldmarfchall, für die warmen Worte, in die Sie die Wünsche gekleidet haben. Sagen Sie auch der Wehrmacht meinen Dank. Ich bitte Sie zugleich, meinen aufrichtigen Dan! dem Führer und Reichskanzler für seine Wünsche zu übermit tel». i In meinem langen Soldatenlcben vor dem Weltkriege und erst recht im Weltkrieg war ich mit allen Wehrmachts teilnehmern, denen auch Sie damals angehörten, auf da» allerinniaste verbunden. Es ist für mich heute Herzenssache, zunächst in Dankbarkeit der alten deutschen Wehrmacht zu ge denken, die im Weltkriege in heldischem Ringen gegen eine ungchenere Uebermacht das deutsche Volk vor der ihm zugedachten Zermalmung behütet und Deutschlands Grenzen geschützt hat. Die Bedeutung und Nach wirkung dieses großen Geschehnisses sind in der Tat noch nicht zu übersehen. Unsere Leistungen werden von tapferen Gegnern voll eingeschätzt. Uns brachten sie Erwachen deS völ kischen und rassischen Lebenswillens. Sie bilde» die Grund lage Ihres Wirkens und die der jungen Wehrmacht. Die Lage, in der wir leben, gleicht in mancher Hinsicht ber Zeit vor dem Weltkriege. Wäre damals mein Streben, u n - sere Wehrmacht zu vervollständigen und die allgemeine Dienstpflicht dnrchzuführen, von Erfolg gekrönt gewesen, hätte die Regierung die erforderliche Einsicht für das Gc b o tder Stunde gehabt, wäre das Volk gegen über der Wühlarbeit der damals noch nicht erkannten über staatlichen Mächte geschlossen geblieben, diesen wäre es nicht gelungen, Staaten, Völker und Heere gegen uns aufzubieten. Heute ist Deutschland zufolge des scharfen Blicke» -e- Führers und Reichskanzlers, dem alle Deutschen nicht genug dafür danken können, und Ihres schaffenden Wirkens wieder wehrhaft, in dem klaren Wissen, Latz nur ein wehrhafte-, auf den totalen Krieg gefatztes geschloffenes deutsches Volk gegen über der Hetze der heute erkannten überstaatlichen Machte Bürge des Friedens in Europa zu sein vermag. Sie haben es so nach vielen Richtungen hin leichter als ich damals, anderseits haben Sie es in vielem auch schwerer. Ihre Leistungen, aus wenigem eine starke Wehrmacht zu bil den, stchen ernzig da. Ich beglückwünsche Sie zu dem Erreichten und zugleich alle die, die Sie zur Mitarbeit an dem Aufbau der Wehrmacht berufen. Meine wärmsten Wünsche be gleiten weiter Ihr und Ihrer Gehilfen Wirken, begleiten die junge Wehrmacht und dje einzelnen Kameraden in ihrem ernsten Streben, allen Aufgaben gewachsen zu sein. In vörsorgender Schau gilt es indessey, zu erkennen- daß die überstaatlichen Mächte und ihre Helfers hel f e r in allen Volkern und in unserem Volk selbst wühlen, wie einst vor und im Weltkriege, um dem Volke Geschlossen heit, der Wehrmacht im Volke Rückhalt und damit die Kraft, ihre schweren Aufgaben zu erfüllen, und schließlich dem Volke den eben wieder entfachten völkischenund rassischen Lebenswillen und Lebensmöglichkeit zu nehmen. Sor gen Sie, daß hinter einer auch seelisch starken Wehrmacht ein die überstaatlichen. Mächte klar erkennendes, seelisch starkes und seiner völkischen Eigenart bewußtes, geschlossenes Volk steht. Sie sprachen, Herr Generalfeldmarfchall, von meinem Wirken. Dahin ging cs, glauhen Sic mir, zum Besten Les Staates, des Volkes und der Wehrmacht!" Am Nachmittag kehrte Generalfeldmarfchall von Blomberg mit Begleitung wieder nach Berlin zurück. in Buenos Aires ermordeten Blockleiters Riedel sein Herz- liches Beileid telegrafisch zum AnSdruck. Der deutsche Botschafter von Theermänn üoernilttelte dem Letter der Anskandsorganifation der NSDAP, fügen des Telegramm: „Anlatzlich des feigen Mordes an dem Parteigenossen Riedel spreche ich der Auslandsorganifätion aufrichtige An teilnahme aus und gebe ihr die Versicherung ab, alle» zu tust, um die ruchlosen Täter zu ermitteln und sie der gerechten Strafe zuzuführen. Heimstätten der Vaterlandsireue. Rudolf Kest und die Reichsleiter ;um Mertretag des Jirgerrdyerdergs- rverkes. DNB. Berlin, 15. April. Der Stellvertreter des Führers, Reichsministcr Rudolf Heß, hat anläßlich des Reichswerbe- und OPfertagcs des Deutschen Jugendherbergsworkes, der am 17. und 18. April stattfindct, nachstehenden Aufruf gegeben: Deutsche Jugend! Du sollst die Schönheit Leiner Heimat sehen. Du sollst die Zeugen -er großen Vergangenheit deine» Volkes sehen! Du sollst die Werke der stolzen Gegenwart deiner Nation' sehen! Du sollst dir bewußt werden deiner Verpflichtung an der Zukunft! Wir wollen dir Herbergen geben, datz du wandern kannst durch unser Deutschland! Jugeudburg Stahleck, -en 12. April 1SS7. Die Rcichsleiter Dr. Ley, Amann, Bormann, Bouhler, Buch, Dietrich, von EPP, Fiehler, Grmun, Hierl, Himmler, Lutze, Rosenberg, Schwarz und von Schirach haben nach stehenden Aufruf unterzeichnet: Deutschland wurde frei durch den Nationalsozialismus! Deutschland wird frei bleiben, wenn es gelingt, den National sozialismus für alle Zeiten in der deutschen Juaend zu ver wurzeln. Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen keine Arbeit, keine Mühe, kein Opfer gescheut werden. Aus eigener An schauung muß unsere Jugend zu der Erkenntnis gelangen, daß in der Verbundenheit unseres Blutes zum Heimatboden die stärksten Wurzeln unserer Volkskraft liegen. Mit eigenen Augen soll sie die Schönheit der Heimat sehen und Kraft schöpfen anS ihr, damit sie dereinst kampf- und opferbereit für Volk und Heimat einzutreten versteht. Die Jugendherbergen ermöglichen diese» Erlebni» jedem jungen Deutschen. Sie werden dadurch zu wahren Heim stätten ber Treue deS jungen Volke» zum heilige» Vaterland. Unserer Jugend zu -elfen, solche Heimstätten zu hauen, wird somit zur selbstverständlichen Pfttcht eine» jeden National sozialisten. Ueichseinhertsdienstplan für die KMer-Kugend. DNB. Berlin, 15. April. Auf der Führertagung de, Gebiete, Miilelelbe in Magdeburg gab am Mittwoch der Slab,führer der Relchrjugendsührung, Hartmann Lauterbacher, vor S»»0 Fahrern der HZ. und Führerinnen de, BVM. erstmal, bekannt, datz ln kürze von der Reichrjugendführung ein allgemeiner Dienst- «ad Arbeiwplaa für die gesamte Hiller Jugend heran gegeben werde. Dieser Arbeit,plan sei al, Rahmendleustplan zu verstehen und gebe den Elter« in gleicher weise wie den HJ -Führern und Hltler- jungen Ueberbllck über di« veanspruchvn, durch di« HI. Arbeit. Wie der Reichrjugendpressedienst zur bevorstehenden Einfüh rung des für das ganze Reich gültigen Dienstplanes der HI. er gänzend erfährt, ist es angesichts «r ipimer noch bestehenden Helm, und Sportplatzmanget, natürlich nicht möglich, jeden Dienst auf den Lag und di« Stunde genau zu bestimmen. Sohl aber kann di« Dtenstoertetlung al, solche festgelegt werden. Der neue Arbeitsplan ist deshalb nicht starr, sondern vielmehr ein Rahmen, plag, der di« wöchentlichen Dienstanforderungen für all« Gliede rungen der nationalsozialistischen Jugendbewegung enthält. Der immer umfangreicher werdende Dienst in der HI. macht «Ine solche Regelung nouvendig, die sicher besonder» von der Elternschaft freudig begrüßt wird. Der Dienstplan enthält die Höchstanforderungen für den Hit ler- oder Iungvolkjungen bzw. da» BDM.- oder Iungmädel sowie sür di« Sonderformationen der HI. An Führer und Führerinnen werden je nach dem Arbeitsbereich größere Anforderungen gestellt werden müssen. Für di« HI. und den BDM. sieht dieser Plan u. a. wöchent lich «inen Heimabend vor sowie einen Abend für die Grundschu lung der Leibesübungen. Ein weiterer Abend ist für den freiwil ligen Leistungssport freigehalten. Jungvolk und Iungmädekbund haben entsprechende Nachmittage belegt. Demnach gibt es ln». gesamt wöchentlich zwei Pflichtabende bzw. Pflichtnachmittage. Zwei Sonntag« wrrden außerdem für den Dienst im Sommer, «in Sonntag für den Dienst im Winter bestimmt. Beim Sonntags dienst wird entsprechend der nach der Verkündung de» Gesetze» vom 1. Dezember 19SS erfolgten Erklärung de» Reichsjugenhfuh- rer» Zeit zum Kirchgang freigehalten. Für Führer und Führer rinnen sind außerdem Wochenendlehrgänge zur Schulung vorge sehen. önckel wr muö- ßschei SsstGssm ellßfstlstWt-...... . Seit Tagen wehk über der Pariser WelkauSstellung. dl« Fahne de» französischer Bürgerkriegs, die Trtkolor«, in der -a» Symbol PkolkavS, Pas der Marxisten u. die Jakobiner mütze etnaezeich- I net find. Immer mehr treibt Frankreich der roten Rädikalt- sterung tn di« Arm«. (Scherl- Bllderdlensi^Ny Ammer neue Forderungen und Drohungen In Pur«. DNB. Pari», 13. April. Obwohl den französischen Bau arbeitern vor verhältnismäßig kurzer Zeit zMreiche For derungon bewilligt worden waren, gab der Verband der Pariser Bauarbeiter qm Donnerstag eine Mitteilung her- aus, in der er erklärte, neue Forderungen aufstellett tzu ivol- len. Es müßten in erster Linie Vie ErnWvung der aletten- Ven LohnskÄa und M " Ktkasttierte MirßdoWochWlNM erreicht worden. . . Auch der Verband der Angestellten in der Nahrungs mittelindustrie hielt am Donnerstag eine Sitzurw ab. Er beschloß, einm Warnungsstreik durchzuführen, falls bis zu den ersten Maitagen nicht die äOstündige Arbeitswoche auch in diesem Wirtschaftszweige eingeführt worden fei. Außer dem will der Verband Maßnahmen gegen diejenigen Me- triebe ergreifen lassen, die sich weigern sollten, die Mün dige Arbeitswoche einzuführen. Die Pariser Brauereiarbeiter beschlossen am Donners tag, ihre Streikbewegung bis zur völligen Durchsetzung ihrer Forderungen weiterzuführen. Mesttzkl IluMtkii SllevsWK M Mikl SW iWttaZeaa. DNB. Pari», 16. April. Der auf der Werst von St. Na- -aire gebaute neue französische Kreuzer „George» Letzgu«»" sollte am Freitag seine erste Probefahrt machen. Da aber Lio Belegschaft der Werft in letzter Minute neue Lohnfordexun- gen gestellt bat, sah sich die «erftleitNng gelungen, die erst« Probefahrt de» Kriegsschiffes auf einen unbestimmten Zeit punkt zu vertagen. Streik» behindern die englische Aufrüstung. London, 16. April.' (Eia. Funkmeld.) Die Streikwelle, von der England gegenwärtig helmgesucht wird/veranlaßt den der Regierung nahestehenden „Daily Telegraph" zu einem scharfen Tadel an der Ziellosigkeit der Gewerkschafts mitglieder. Das Blatt weist darauf hin, daß die Streik, In verschiedenen englischen Industrien zum großen Teil gHen die Anweisungen der Gewerkschaften äurgerufen wurden oder fortgesetzt werden. Line Beilegung der Streiks sei um so wichtiger, al» sie den Fortschritt des Aufrüstung,pro- gramms behinderten. Die Strelkgefahr komme in der Hauptsache nicht von den Gewerkschaften, sondern von kommunistischen Zellen und Gruppen innerhalb der Gewerkschaften. Da» VWt « klärt schließlich, daß die Regierung eingreifen müsse, «tu eine Stillegung lebenswichtiger Betriebe zu verhindern, wenn nicht eine baldige Vereinbarung zustande komme. Der Streiknnchnstnn greift auch in Kanada um stch. DNB. London, 16. April. Nach einer Meldung aus Mon treal hat auch in Kanada die Streikbewegung weiter um.sich gegriffen. Am Donnerstag legten, von Kommunisten aufge- hetzt, rund 6000 in der Bekleidungsindustrie von Montreal beschäftigte Frauen und Mädchen die Arbeit nieder; sie ver ließen ihre Arbeitsstätten und stellten Streikposten auf, Die Streikenden verlangen die Anerkennung ihrer Gewerkschaft und die Abschaffung der „Zwangsarbeit" in der Bekleidungs industrie von Montreal. Im Laufe deS TageS schlossen sich