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Der sächsische Erzähler : 23.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193702233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19370223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19370223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-02
- Tag 1937-02-23
-
Monat
1937-02
-
Jahr
1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.02.1937
- Autor
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wr« Der Sächsische Erzähler L Vewtttt Sv««« Bischofswerda. »k« , >G . », » 0 9 2 s s r 4 4 0 7 5 0 7 1 7 4 1 ll S s 2 » 5 1 r k i » r » r i » Fabr.^ Mer' verke < . -- »k 18.2. Brief 12,505 0,75! 42.52 0,153 3,053 2,491 54,4« 47,14 12,105 »en . . » auerei Aus Bischofswerda und Umgegend Mfch»k»werda. SS. Februar. Dienst«-, de« LS. Fetr»«r 1SS7 «1,18 48,95 1^18 8-77 W 1,978 1^79 fi»«8 chaft .» pierfbrk. 181,75 114.75 IIS.- Io«.— d,«nst. r«r mn . .. dustrie. Wald- 8 » » . Esch- lv^Bank Isc.-Ges. Lk.Shpf. alboden )k.' Spf. )rund- h'yp^Bk.' ioden- wr. , » 11,585 2MB 180,04 15,13 54,4« 13,09 0,706 5,694 11,vO5 2^57 136.32 1417 54,56 13,11 0^710 5,706 Ä,45 4LW 61.SÜ 49,65 47,14 11,07» 1^817 62,69 «,66 17,52 «,«74 1^6- 1^8- 2,492 Seien. 19. 2. ! 154.0 Krone» 16,59 Schill. H575 Golden 7«,40 Franken 84,00 Franken —Dollar 2,1«5RM 158,- 19a- 310,- 107,- 111,— 139,— 149,5 120,- 39,- «2.— 118,25 141,- 38,- 174,- 139,- 98^5 ' 98,50 98,50 97,75 98,25 9a- 129,»/. 177,5 147,5 i4as 14^- 107,25 Ml,5 -95.75 802,5 isö'- 157L Ruhestätten her Toten, find Zeugen ihrer Zeit. Der neue Staat, der im Zeichen der Volksgemeinschaft steht und sie allem anderen voranstellt, hat eS sich deshalb angelegen sein lasten, auch bei der Gestaltung der Friedhöfe die Gedanken der Volksgemeinschaft und der künstlerisch einwandfreien Ge staltung nunmehr stärker zu betonen. Ende Januar hat der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste Richtlinien für Friedhöfe und Grabfelder erlassen, die unter Mitarbeit des Deutschen GemeindetageS und Vertretern der Kirche aufgestellt worben sind. Der Reichs- und Preußische Innenminister und die übrigen betei ligten Minister haben alle Träger von Friedhöfen, in erster Linie also die Gemeinden, angewiesen, hinfort nach diesen Richtlinien zu handeln. Wenn sie naturgemäß in erster Linie für Neuanlagen von Friedhöfen gelten, sollen die bestehenden Friedhöfe im Rahmen des Möglichen auf ihrer Grundlage verbeffert werden. Für alle Friedhöfe gilt jedoch der gleiche Grundgedanke, daß nämlich vermieden werden soll, verschiedene Teile der Ge samtanlage aufwendiger zu gestalten, aybere dagegen ärm licher erscheinen zu lasten. Der Gedanke der Volksgemeinschaft soll dadurch stärker alS«biSher zum Ausdruck gebracht werden, weil nichts bedrückender wirkt, als aus diesen Stätten des Friedens und der Ruhe Unterschiede auch noch im Tode an- ,»treffen, wenn ein prunkvolles Grabmal oder Mausoleum neben ärmlichen nur mit Holzkreuzen geschmückten Gräbern steht. Bei der FriedhofSkultur geht eS um die letzten und zar testen Dinge deS GemüteS und der Seele, in die nicht Mate rielle Unterschiebe deS Lebens rauh und verletzend eingretfen dürfen. , Deshalb legen auch die Richtlinien mit Recht Wert darauf daß durch die Lage eines Friedhofes der feierliche AuSdruH gewahrt wird. So kann z. B. der Dorffriedhof bei der Kirchs ober um sie herum angelegt sein, doch ist darauf zu achten, baß er mit ihr zusammen eine harmonische Einheit bildet. Friedhöfe in den Städten sollen den Bebauungsplänen so ein gefügt werden, daß sie bei späteren Stadterweiterungen keine Verkehrshindernisse bilden. In Zukunft soll es nur noch eine Trennung der Grabfelber'für Kinder und Erwachsene geben, da- FriedhofSgebäude soll nach Möglichkeit die Einrichtung Mr Feuerbestattung mitekthalten. Nach den Richtlinien wer den hinfort Architekten, Gartengestalter, Bildhauer, Graphi, ker Und Verfertiger künstlerischer Entwürfe für die künstle risch einwandfreie Gestaltung des-FrMhofesÄnMeMwer-, den. Alte Friedhofsanlagen mit geschichtlichem oder kultür- geschichtlichem Wert sollen erhalten bleiben. Unerfreuliche and unschöne Umgebungen, wie Brandmauern von Fabrik gebäuden oder Hinterhäusern sollen nach Möglichkeit verklei det werden. Weiter sehen die Richtlinien nicht allzu hohe Gräber und als Grabschmuck ausschließlich lebende Pflanzen vor. Auch daS Grabmalgewerbe soll sich fortan den künstleri schen Richtlinien unterordnen. Selbstverständlich gelten die Richtlinien auch für die Hinterbliebenen, die die Auftraggeber der Ausschmückung der Gräber usw. find. Maßgebend find und bleiben die Geban- kengänge, die für da» Gesamtbild der Friedhöfe entscheidend find. Eigensüchtiges SelVstbestimmenwollen, besonders au- materiellen Gründen außerhalb der einheitlichen, in der Friedhof-ordnung festgelegten Gesichtspunkte widerstrebt dem Gedanken der Volksgemeinschaft. Such die Neugestaltung der FriÄhöfe in Stadt und Land soll die Worte deS Führer- wahrmachen, daß man die Größe der Gegenwart einst an den Ewigkeitswerten messen wird, die sie geschaffen hat. —* Neuer wintereinbruch. Der Winter zeigt sich dies mal al» recht hartnäckiger Geselle, der sich nicht so leicht ver- drängen lasten will. Immer wieder überrascht er frühmor gens, nachdem tag» zuvor seine Herrlichkeit zerronnen war, nUt einem prächtigen weißen Kleid, das er der Natur an gelegt hat. So bescherte er uns auch in dieser Nacht wieder «ne über 10 Zentimeter starke zusammenhängend« Schnee- decke. Ein besonders prachtvolles Bild boten heute früh di« Waldungen.die in einem wahren Märchengewand prangten. —* was geht uns da» Wort Solle, an? Mit diesem Thema begann gestern abend die Vortragsreihe des Volks missionars Schönborn-Gelsenkirchen. Die Gottesackerkirche war überfüllt, so daß für di« folgenden Vorträge in di« Hauptkirche eingeladen wird. Herr Schönborn bemerkte ein leitend, daß seine Vorträge nichts mit Kirchenpolitik zu tun hätten, sondern lediglich dazu dienen sollten, daß wir wieder auf Gott hören und ihm gehorchen lernten. An Hand von Apostelgesch. 2, 37—42 zeigte er, wie Cott den von den Menschen gekreuzigten Christus ^um Herrn gemacht hat, dem sich alles beugen soll. Das Wort von Christus will die entscheidende Lebensfrage wecken: Was muß ich tun, daß ich gerettet werde? — eine Frage, die einst Luther bewegte, und die auch für die Menschen -es Jahres 1937 gleich brennen ist. Die eine Antwort darauf ist der Hinweis auf den Ge kreuzigten, wie ihn «inst Parstfal von dem Einsiedler erhielt, zu dem ihn eigene Herzensnot getrieben hatte („Herr, gib mir einen Rat. Ich bin ein Mann, der Sünde hat"). Daß der heilige Geist, Buße und Taufe nicht tote, überlebte Be griffe sind, sondern als gegenwärtig«, rettende Lebensmacht einen Menschen völlig, umzuwandeln vermögen, wurde ganz deutlich. Es bewegt« die Zuhörer sichtlich, wie der Redner zuletzt von -er erlösenden Wirkung des Gotteswortes in seinem eigenen Leben sprach. —* Lvangeltsationsvorlrage von» heule ab in der Hauptkirche. Das Ev.-luth. Pfarramt teilt mit: Die Evan gelisation-Woche, die gestern in Bischofswerda begann, zeig te einen so starten Zustrom, -aß die Äottesackerkirche künf tig nicht ausreichen wird. Aus diesem Grunde werden die Vorträge ab heute in di« Hauptkirche gelegt. Es wird ge beten, zunächst im Kirchenschiff Platz zu nehmen. Volts missionar Schonborn wird heute sprechen über „Was ist eigentlich Sünde?" —? Deutsch« Oberschule Bischofswerda In a u sge - stalteter Morgenfeier gedachte diK Schulgemeinde der Deutschen Oberschule am Montag ihrer Gefallenen. Di« mit dem Trauerflor verhüllte Schulfähne, ein Stahl- Helm in ernstes Grün gebettet und der mit den Farben des Neuen Reiches geschmückte Schulsaal waren der würdige Rahmen. Der Vortrag des 2. Satzes der Orgelsonate in g-moll von Piutti und der gemischt Chor „Auferstehn" von Braun gaben die stimmungsvolle musikalische Einkleidung. Di« Gedichtvorträge: „Gruß an die Töten -es Krieges" von P. Warnck« und „Der Taten Mahnung" von H. Lersch um rahmten die Ansprache des Studienrat Uhlig. Er ließ vor seinen Hörern in Worten, die eigenes Erleben durchzitterte. die Augusttage des Jahres 1914 erstehen, wse die sächsischen. Regimenter siegesgewiß hinauszogen, wie wahre Kameradschaft alle bürgerlichen Unterschiede schwin den macht« und rechte Volksgemeinschaft schuf. Tief gruben sich di« Erlebnisse der ersten Schlacht, des ersten Toten der Das war zu viel! Ein Wutschrei ging durch di« ganze Stadt, der Magistrat wies das Ansinnen der Edelleute zu rück, worauf der Herold abzog. Doch schon nach drei Tagen kam er wieder, um der Stadt Dortmund blutige Fehde von den Rittern anzusagen. Kaltblütig nahm man sie an, denn di« Bürger besaßen harte westfälische Köpfe und starke Mauern, di« bislang noch ni« erstürmt worden waren, auch schier unerschöpfliche Vorräte, so daß man dem Kommenden getrost entgegensetzen konnte. Di« Ritter zogen ihre Reisigen vor der Stadt zusammen, doch bald erkannten, sie das Ueble ihrer Lage und sannen in einem Kri«gsrat auf Mittel und Wege, wie sie die Stadt durch List gewinne» könnten. Da rief Rotger üdn Gisenberg: „Frau Minne soll uns den Eingang verschaffen." ' „Und wie soM« das zugehen?" fragte Heinrich von Har denberg ungläubig. „Rotger, du versprichst zuvi«l." „Sa hört mich an! Ihr alle wißt, daß ich lange Jahre als Kriegsobrist in Diensten Dortmund» stand, aber es wird euch fremd fein, daß mich zarte Bande zu dem schönen Fräu lein eines hochangesehenen Geschlechtes zogen. Sie ist in zwischen zur Witwe geworden. Agnes von Virbecke war mir einst wohlgeneigt. Da sie immer noch jung und schön ist, will ich abermals mein Heil versuchen und ihre kleine Hand zu erringen trachten." „Aber wie soll das uns helfen, Dortmund zu bezwin gen?" „Laßt mich und ein« Handvoll Reisige nur in die Stadt gelangen, so haben wir gewonnen l Ich wette, Schön Agne» verrät um meinetwillen ihre eigene Vaterstadt I" — Man hatte etwa einen Monat vor der Stadt gelegen, als Gisenberg eines Abends von neuem sein« Genoffen zu sammenrief. Der Plan war fertig, Agnes von Dirbecke hatte sich bereit erklärt, den «instigeä Geliebten mit seinen Reisigen in einem mit Heu beladenen Wagen am St. Michaelstag« zu früher Morgenstunde einzulasten. Der genannt« Tag graute, alles war bereit. Frau Agnes hatte am Abend vorher mit dem Bürgermeister verabredet, daß sie am nächsten Morgen, eh« noch di« Feind« draußen es merken konnten, zwei Wagen für ihren eigenen Gebrauch, einen mit Holz, den anderen mit Heu beladen, hereinsahren lasten wollte. Zu diesem Zweck« sollte man ihren Leuten für wenig« Minuten «ine» der Stadttore öfsn«n. Ihrem Ver langen, das ja nicht» Außergewöhnliches in sich bar«, war zugeftimmt worden, und nun stand di« Verräterin pochenden (177), R8 166 ,173). Winter- «zellig Iss bis «n 215 bis 225 174 (174). Fut- Rogassßnehl, 0 (22M, R 15 4«, W 4 11,25 8 11-V (UM- 10), R12 10,40 tenschnitzel 8H8 > bi» 166), deut- «st«, zur Saat i-DrahtpreAtroh aht- und -Bind- lprehstrvh 2M ilprehstroh 2,50: « bi» 6,10. Herzens auf einer Turmzinne, um, wenn der Handstreich gelungen, durch Winken mit einem weißen Tuche den Fein den draußen Las Zeichen zu geben, daß sie nun ihren Genos sen zu Hilfe eilen sollten. Schon knarrten die Riegel des äußeren Tores, Ketten rasselten, und Agnes Virbecke sprang zitternd empor, um das weiße Tuch flattern zu lassen. Ohne Zweifel war Gisen- berg mit den Seinigen bereits innerhalb der Mauern. Als das Tor sich öffnete, die Flügel aber noch nicht sperrangelweit offenstanden, verliehen di« in den Wagon versteckten Reisigen mit lautem Kriegsrufe ihr Heulager, um sich den Dortmundern entgegenzuwerfen. Der Torwart aber schlug geistesgegenwärtig die Flügel wieder zu und legte die Riegel vor. Bewaffnete Bürger eilten herbei und chlugen ohne Schwierigkeit den Angriff der Hardenberg- schen Leute zurück. Droben auf der Zinne des Turmes jedoch lag Agn«s von Virbeck« in tiefer Ohnmacht. Als g«g«n Mittag wieder Ruhe in der Stadt herrschte, begab sich der Bürgermeister zu der schönen Witwe und be fahl ihr, ihm zu folgen. Zitternd tat sie, wie ihr geheißen, uiü> schritt mit dem finsteren Manne nach dem Marktplatz. Da hatte man inzwischen ein Gerüst gezimmert, und in dem Augenblick, als der Bürgermeister erschien, bracht« man einen Gefangenen in Fesseln herbei, der Witwe Sohn. Er hatte der Mutter bei ihrem Verrat boigestanden. Jetzt trat der Henker vor. Der Jüngling kniete nieder. Das breite Richtschwert blitzte, und das jung« Haupt rollt« in den Sand. Laut schrie die unselige Frau, oi« ihr« Vaterstadt verrat«» hatte. „Das war das Vorspiel zu dem, was nun dein Schick sal werden soll", sprach der Bürgermeister streng. „Ein Weib, das die Stadt seiner Väter dem Feinde verrät — wer immer auch der Feind sei —, darf nicht länger von der Hel len Gottessonne beschienen werden. Leut« tut, was eures Amtes ist!" Agnes von Virbecke wurde auf demselben Heuwagen festgebunden, in dem frühmorgens ihr Geliebter versteckt ge wesen, und darauf lebendig verbrannt. So strafte man im mittelalterlichen Deutschland «inen feigen Verrat der Hei mat! Die Fehde tobte weiter. Erst al» die Anführer Rotger von Gisenberg und Heinrich von Hardenberg und hingerichtet'worden waren, kam der Streit zur Dortmund, di« Stadt der Roten Erde, ging siegreich < üchren daraus hervor, Kompanie in di« Seelen ein. Damals l«bte der G«ist in den Kämpfern, der jetzt erst nach 1ö Jahren der Schmach wieder erwacht ist, der Geist der Freiwilligen von Langemarck, der seinen tiefsten Ausdruck fand in den Dichtungen «ine» Wal ter Flex. So haben zwei Millionen ihr Leben für ihr Va terland geopfert, der Jugend eine ewige Mahnung, diesen Opfermut in V«m vom Führer gegründeten starken neuen Reich zu bewähren. Solcher Ruf ist der Sinn de» HeÜwn- gedenkrages, der auch den 82 Gliedern der Seminar- gemeinde, di« ja die Mutter der Oberschule fft, gilt. Unter ihnen sind 14 jung« Menschen, die noch al» Schüler hinaus gingen, «bliebe». Me ihr« Namen, die das Ehrenmal der Schule kündet, sollen unvergessen bleiben. Ihren fernen Gräbern zum Gruß sang die Schulgemeinde das Lied vom guten Kameraden und schmückte dann das Ehrenmal mit einem Kranz, den der Leiter der Schule, Studiendirektor Pruggmayer, mit ernster Mahnung niederlegte. Die eindrucksvolle Weihestunde fand mit den Nationalliedern ihren ergreifenden Abschluß. —* Reichsberufswektkampf -er Gruppe „Stein und Erde". Am Donnerstag führte die Gruppe „Stein und Er de" den 4. Reichsberufswettkamvf durch. Nach einleitenden Worten des Gruppenwettkampfleiters W. Schönwälder gingen früh 0,30 Uhr die Jungarbeiter „Glasmaler" in den Wettkampf. Sie hatten nach Lovstungsklassen zu arbeiten. Leistungsklasse I hatte nach vorgeschriebener Zeichnung eine schöne Llunze auf eine Vase zu malen, für das 1. Lehrjahr eine schwere Aufgabe. Leistungsklasse H hatte dieselbe Auf gabe, zu der aber noch das Bemalen einer großen Decken schale hinzukam. Die Gießerin hatte einen Aschenbecher »ach Zeichnung zu gießen und die Malerin ein« Kante auf ein« Tonvase zu malen. Die Kunsttöpfer mußten ein« Vase nach Zeichnung drehen. Um 11 Uhr begannen in -er Volksschule die theoretischen Aufgaben. Es wurden fachkundliche, welt anschauliche Aufsätze, Diktate und fachkundliches Rechnen verlangt. Die Mädels der Leistungsklasse I mußten ein Drei ecktuch nähen, die der Leistungsklasse ll ein Kinderlätzchen umsäumen. Gegen 18 Uhr war der Wettkampf beendet. —* Die Kriegerkameradschaft 1S60 hielt am Sonn abend ihre gutbesuchte Jahreshauptversamm lung im Dereinsheim „Goldene Sonne" ab. Kamerad schaftsführer Arthur Ceye r begtüßte besonders Kxeisfüh- rer Richter und Verwaltungsführer Rosenlöcher, Baut zen. Der ausführliche Jahresbericht des 1. Schriftführers Horst Wagner ließ einleitend noch einmal das große Ge schehen des vergangenen Jahres am geistigen Auge der Ka meraden vorüberziehen und würdigte dabei das unermüd liche und segensreiche Wirken des Führers und Reichskanz lers Wolf Hitler für sein Volk. Den zur großen Armee ab berufenen langjährigen treuen Kameraden August Günther, Ferdinand Lange und Karl Wagner wurde ein stilles Ge denken gewidmet. Auch im vergangenen Jahre konnte die Kameradschaft eine stattliche Anzahl, von Kameraden für treue Mitarbeit an dem Ziele des Kyffhäuserbundes auszoich- nen bzw. durch Ueberreichen der Pundesehrsnzeichen ehren. Es waren dies der Heimgegangene Ehrenkam. Karl Wagn«r und Ehrenkam. Adolf May für SOjährige Mitgliedschaft; -le Kameraden Heinrich Freericks, Karl Israel und Wil helm Jähne für 40 Jahre; Paul Borger, Bruno Brodaus, Ernst Hausmann und Paul Jakob für 25 Jahre. Das Kyff- Häuserehrenzeichen 2. Klasse erhielten Erich Lange, Georg Grafe, Alfred. Hillmann, Otto Böhme, Paul Heinrich, Richard Wiltgrupp und Paul Sonnabend. Für vorzügliche Schietzauszeichnungen erwarben sich die silbernen Auszeich nungen die Kameraden Kurt Schierz und Paul Venus. Beim WHW.-Schießen wurden 4 Kameraden mit der Er innerungsnadel ausgezeichnet. Recht anschaulich schildert« Kam. Wagner das Erleben der großen Tage des Treffens des Reichskriegerbundes „Kyffhäuser" in Kastel. Im An schluß an den Jahresbericht erstatteten weitere Berichte 1. Schöne Frau im Ränkespiel. Skizze von Karlheinz Arens. (Nachdruck verboten.) Im Jahre 1378, als Kaiser Karl IV. Westfalen bereiste, kehrte «r auch in der alten freien Reichsstadt Dortmund ein. Natürlich hatten die Bürger alles aufgeboten, was den Kai ser erfreu«» und ihnen selbst Ansehen bereiten konnte. Der Stadtsäckel war weit geöffnet, Straßen wie Tor« prangten im schönste» Festschmuck. Auch das Gefolge nahmen die Bürger freundlich auf, und die Herren fanden es recht ange nehm, sich so feiern zu lasten. Einer von ihnen, -er Ritter von Hardenberg, der stark verschuldet war, benutzte di« Gelegenheit, um einem reichen Pelzhändler, bei dem er wohnte, tausend Goldgulden abzu borgen, sich bei seiner ritterlichen Ehr« verpflichtend, sie nach drei Monaten auf Heller und Pfennig zurückzuzahlen. Doch die rauschenden Kaisertage entschwanden nur zu rasch, und nach dem Festestoumel kehrte die Ernüchterung wieder. Auch der Belzhändler wiegte bedenklich -en Koptz als ihm einfiel, daß der vornehme Ritter ihm keine» Schuld schein ausgestellt, sondern di« Rückgabe des Geldes nur mündlich un- unter vier Augen zugesagt habe. Was war zu tun? Zunächst muhte er freilich den anberaumten Ver fallstag abwarten; als dieser aber, wie befürchtet, vorüber ging, ohne daß der Schuldner etwas von sich hören ließ, da war die Angst d«s Gläubigers aroß. Er wartet« noch zwei Monat«; dqnn aber hielt es -en Alten nicht länger, er machte sich auf den Weg, um zu seinem Gelbe zu kommen. Nach mühevoller Reise fand er den Hardenberger im Kreise gleichgesinnter Zechgenosten, bei üppigem Mahle. Laut klagend erinnert« er den Ritter an seine Schuld und an da» verpfändet« Ehrenwort. Die Tafelrunde lacht« über den erregten kleinen Mann belustigt auf, der Hardenberg«» gleichfalls. Doch als der Dortmunder dringender wurde« zornlg die Faust ballte und den Ritter für ehrlos erklärte, sprang der wütend auf und griff zum Stock, um den Fre chen zu züchtigen. Im letzten Augenblick noch aelana «s dem B«-roht«n, zu entflohen. Halb sinnlos vor Wut kehrte er h«im in seine Vaterstadt. Da» Geld schien verloren, und nie mand wußte einen Rat, um ihm zu Helf«». Am folgenden Tage sedoch erschien ein Herold, vom Hardenberaer und s«in«n nächsten Adelsaenosten ausgesandt, um beim Magistrat di« Auslieferung des „unverschämten Krämer»" zu wirken, der „einem edlen Ritter di« Ehr« ab- zusprechen gewagt" habe. Lombard 5<A 19.2. D«ld 1H475 0,747 41.94 0,181 8,047 8,487 54M 47-04 1L175 Nicht »mr die Wohngemeinschaften der Lebenden in Städten ewb Dörfern spiegeln die Anschauungen und Gewohnheiten der Generationen wider, auch die Friedhöfe, als die letzten Ruhestätten der Toten, find Zeugen ihrer Zeit. Der neue Staat, der im Zeichen der Volksgemeinschaft steht und sie ltung der Friedhöfe die Gedanken
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