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u 7 '^'V- '-, "jM-Ef-M»-"VM "'-'M'5"^ ' VB«WMU!'V!^'W»D , unterbrach das Recht auf eigene Sicherheit öffentlichen Oie rote Hauptstadt bleibt Ta- und Tkacht eingekreist. Im Gebiet de« Iaramaffuffe», von dem unser« Karte «in« autsSbrliche Darstellung gibt, spielen stch außerordenilich heilige KSmpf« ab, «eil die Roten immer wieder »ersuchen, mit ihren Tank« den Ring zu durchbreche«. All« Angriffe wurden sedoch erfolgreich und blutig zurückgeschla-««, wobei zahlreiche S« fangene gemacht »erde» konnte«. <Sch«rl-Bllderdienfi-M.) Sach- d« „volkr»"l!l) bet«u,n» habe, uud hierbei nicht bei «rtta. rangen siehengeblieben sei, sonder« «in« weitgehende «atkrSstige Uukrstühung gcli.ferthabellast« besten »«HSn^r, heiß, es w° seiber« für den Sieg der bolschewistischea Truppe«. Verteilt in offen ««ttsasthistischen Verbanden der Wett »st die tlaterflüßunq durch unsere Brüder recht bedeutendl Der Brief wende» sich schließlich a« da, „Ealalaaeuvolk" ««» endet mit folgendem Schlachtruf: »wir Freimaurer sl«d ««lüabar mit Such »erbuude« i« Kampf um Frühen UNd Gerechtigkeit! wir haben die Ualerstühung aller Frei, maurer der ganze« weltt" Washington, 18. Februar. Meldungen über da« en "" klärte der amerikanische L. , liam Leahp, La« Marinedevarteurrnt tverde velt Vorschlägen, die amerikanische Marine Stufe wie Sitgla - io erklärte Lea die amerikanis, iverden vorläu Einzelheiten ! stoßen. Di« Kämpfe in öe« Oelbaumwaldern find sehr -art. DteDolscheivisteN hmden hier sogar in den Gipfeln der Bäu me Bertetbigung-nester eingerichtrt. An der Madrider Front meldeten sich wiederum 48 Uevcr- läuferderbolschewistischen Miliz. Die neue nationale Front ist nunmehr 20 Kilometer von Alcalade Heuares entfernt.. Die nationalen Flieger und die Artillerie waren den ganzen Tag über sehr rege. Der ümMche Aerresdericht. Salamanca, 18. Februar. (Vorn Sonderberichterstatter des DNB.) Nach dem amtlichen Heeresbericht versuchte an her Wurienfrönt der Feind einen Angr.iff, der unter starken Verlmten abgewiesen wurde. Die Mäorider Division meldet, daß die in der Nähe des Ostparks versuchten vergeblichen Angriffe des Feindes auf die nationalen Stellungen viele Leute kosteten. Ebenso wurde ein bolschewistischer Angriff auf die kürzlich eroberte Ortschaft La Maranosa (Jaramagebiet) abgewiesen, der von der inter- 18 Milliarde« reiche« nicht ans Englands Rüstung noch größer Loudon, 17. Februar. 3« llnlerhau» brachte Schakkanzler Lhamberloln am Mittwoch vle R«gierung»vorlage aber dl« MU- liardenoulelhe sür die Ausrüstung es» und «tilssuete damit dl- De batte über die britische «üstungopollttk. Der Schahkaazler «eilte den Inhalt de, Weißbuch«, ml» und hob dabei die einzelnen Rü- slungsvorhaben sür die drei Waffen hervor. Hinsichtlich der.Ge samtsumme sür den aus süns Jahre berechnete« plan machte er di« aussehenerregend« Feststellung, daß die vorgesehene Summe vou 114 Milliarden Lfund («och dem tlur,werl rund IS Milliarden BM ) unter Umstünden nicht au, reichen würde; die Steuer- zahler sollten sich auf die Möglichkeit weiterer Belastungen vor bereiten. Wie von anderer Seit« ergänzend gemeldet wird, bezeichnete der Schatzkanzler im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen die Aufrüstung der anderen Mächte als Anlaß sür den britischen Ent- schlutz Er stimme dem Führer der Opposition zu, wenn dieser den Plan als einen beispiellosen Vorgang in Friedens zeiten bezeichnet habe. Die Rechtfertigung sür sein Vorgehen liegc in den beispiellosen Umständen der Gegenwart, die Großbritan nien diese ungeheuren Ausgaben aufgezwungen hätten. Das Weiß buch versuche hinreichend auseinanderzusehen, was für «ine Auf gabe die Regierung unternommen habe, und es gebe klare Vorstel lungen von dem Umfang und der Beschaffenheit des Programms. Wenn die Opposition Ueberraschung bereits über den 400-Millio- nen-Borschlaa geäußert habe, ^o könne da» nur der Fall sein, weil sie den ungeheuren Unifang der Aufgaben der Regierung nicht er kannt habe - Nur die Sachverständigen wüßten, wie sehr viel kostspieliger di« Ausrüstung sür Kriegszwecke heutzutage sei als bei Beendigung de» großen Krieges. Für Großbritannien sei es ober absolut we sentlich, daß es in der Heimat und lang» seiner Verbindungswege init den neuesten Abwehrwasfen ausgerüstet sei. Obwohl das Weißbuch keine Einzelheiten enthalte, die erst bei den tatsächlichen Haushaltvoranschlägen mitgeteilt würden, gebe es zum erstenmal öffentlich eine Schätzung an, was insgesamt für Verteidigungs zweck« in den nächsten Jahren in Aussicht genommen werden müsse. Selbst die Zahl von 1,5 Milliarden Pfund Sterling könne nicht als endgültig angesehen werden. Wenn man das Programm der Regierung angreife und be haupte, daß es zu weit gehe oder verfrüht sei, so dürfe man die Kri tiker fragen, wo es dann geringer sein könnte. Wollten die Kriti ker vielleicht aufhören, Großkampsschkffe zu bauen, bis die alten Schiffe auf Schisse größerer Tonnage und mit größerem Geschütz kaliber stießen? Könne Großbritannien seine Flugzeugindustrie vermindern? Könne man sagen, daß es unnötig sei, Munitions reserven auszuhäufen, so daß m einem künftige« Kriege möglicher weise die britischen Streitkräfte die gleichen tragischen und bitteren Erfahrungen machen könnten wie im ersten Monat des großen , Krieges? Wolle man die Städte ohne Schutz gegen Luftangriffe lassen, oder solle man Häfen und Flottenstützpunkte in Uebersee aufgeben? Er fordere dis Opposition auf, auch nur einen der im Weißbuch ausgezählten Punkte zu nennen, der fortgelassen werden könye. (Beifall auf den Regierungsbänken.) „Auf eigene Aaust oder kollektiv?" Der arbeiterparteiliche Abgeordnete Henderson den Scha-kanzler und fragte, ob die Opposition nicht habe, zu wissen, ob Großbritannien seine Schlachten Faust oder im Rahmen des Systems der kollektiven schlagen werde. Chamberlain erwiderte, er glaube nicht, daß es im ,, Interesse läge, wenn man eine Theorie ausstelle, gegen wen Eng- lang kämpfen werde oder wer in einem solchen Falle Verbündeter Großbritanniens sein würde, und fuhr fort: „Unsere Pläne sind nicht gegen eine besondere Macht oder ein« Gruppe von Mächten gerichtet. Abex xs ist.di« Pflicht der Regierung, ein wohlerwogenes Programm vorzulegen, das für die Sicherheit und die Durchführung unserer Politik notwendig ist. Wenn die Opposition das Programm üngreift, muß sie erklären, wo man es kürzen kann!" Die Arbeiterparkei beschließt Ablehnung - der Aufrüstungsausgaben. DNB. London, 17. Febr. Die Fraktion der Lahour-Party trat am Mittwoch im Unterhaus vor der Aussprache über die Rüstungsanleihe zusammen und beschloß, die geplanten Ausgaben der Regierung für die Ausrüstungszwecke ahzulehnen. Die Partei begründet den Beschluß damit, daß ihrer Ansicht nach das gesamte Aufrüstungsprogramm durch direkte Steuern gedeckt werden müsse. Weiserer Gelätldegewinn im Zarama-AWM. Salamanca, 18. Februar. (Vom Sonderbcrkcht- erstatter des DNB.) Rationale Stieger bombardierten am Donnerstag früh die katalanische Stadt Lerida, die nun- auch in den Bereich der Kampfhandlungen gerückt ist. Im Jarama-Abschnitt konnten die nationalen Truppen in « Kilometer Breite und « Kilometer Tieft Weiler vor- und daß von der Regierung ein bestimmter »Friedensplan zu ver langen sei. Diesen besitze di« Regierung ober nicht. Scharfe SrkMrrrng Kaldrain» gegen die Sorialdemokratc r Loudon, 18. Febr. (Cig- Funkmeldg.) Anläßlich einer Nachwahl in Richmond sandte Ministerpräsident Batdwln an den konservativen Kandidaten eine Erklärung in der er stch schars gegen di« Politik der Sozialdemokraten wandte. Er erklärte, daß eine sozialdemokratische Regierung nur die Interessen einer Klasse glaube vertreten zu müßen, und daß sich die Sozialdemokraten für eine Politik «insrtzten, bei der gesunde Finanzen und wirtschaft liche» Vertrauen nur eine geringe Rolle spielten. Die. sozialdemo kratische Partei habe ferner ihre Pflicht in der Frag« der Ver teidigung vernachlässigt. IN auswärtigen^ Angelegenheiten ver schließe sie ost die Augen gegenüber wichtigen Tatsachen und lasse sich in ihrer Politik von Theorien ausländischen Ursprung» beein flussen, denen sie lufgebührlichen Wert beimesst. Amerikawill Nottenc!::'":» mit Gmlank bruar. In Zusammenhang mit den nglifche Flotienneuvauprygramm rr> Marineoperationschef, Admiral Wil- . de Präsident Roose- . st Marine auf die gleiche «ringen. „Wenn eine fremde Macht", ,-schiffe baut, sehen Mik UNS genötigt, in gleichem Maße auszubauen. Wir Schritte unternehmen, -»- offizielle Einzelheiten des englischen Reubauprogramms vorliegen. Die Entscheidung «egt beim Präsiden»-«? In, Regierungstreuen ist bisher zu der Aeußexuifl LeahyS nicht Stellung genommen worden. , . ' SlNvjettüMer Mfiongskredil für Valentin /Pari-, 18. Februar. (Eig. Funkm.) Da- «Echo,-e Pari»" wck Misten, daß die f-Mietrusstsche Regent«- den bolscheMi. stischen Machthabern in Valencia einen Kredit in Höhe von über 20 Millionen RM. eröffnet habe, der durch die Gold- darren der Bank von Spanien garantiert fei. Dieser Kredit solle -um Ankauf von foMietrusfifchein Kriegsmaterial bienen. Das spanische Gold, so erklärt da- Blatt, fei bereits an Bord de» spanischen Dampfer» „Santo Tome" in Odessa einge troffen. In Toulouse, so berichtet daS Blatt weiter, seien an Bord des Flugzeuges der Strecke Valencia—Paris 23 Kisten Gold im Gewicht von 1050 Kilogramm eingetrosfen. - Pappstttcke als bolschewistisches Notgeld. DNB. Salamanca, 18. Februar. . (VoM Sonderbericht erstatter des DNB.) In Sowjctspamcn beginnt bereits das Notgeld- Und Lokälgcidünwescn sich anSzüvreitett.' So hak' Vie Ortschaft , Almanzora in der ProviM äLastillon, als einzi ges Zahlungsmittel verschiedenfarbige Pappstücke cingeführt, die mit dem Stempel eines „RevolutionAko»ntees" versehen sind. ' . . - V - ..7-.-/.- ...... WWMUkÜlllll ««loPÜllldl laaaiikbkw IlalikbowilüwaL Ilml-lfllIDl spuutsla»»« vvifilk»»bi!!»iau!" DNB. Salamanca, 17. Febr. Da» Barcelonaer Kommunisten- blatt „El Dlluvlo" veröffentlicht einen Brief einer Freimaurerloge in Nordostspanien, der völlige Klarheit über die bolschewistische Einstellung und die politifchen Umtriebe der Freimaurer gibt. In ... -scil ^nuryunoerren ersuur vieler »Ulycr Ruf da» Herz der Neufundländer Fischer. WaS für Kanada etndeckt der Weizen, da» ist für Neufundland der Kabeljau, den da» blejbt e Vei den Sabeljau-Aischern auf Neufundland. Alt-Englands älteste Kolonie. Von FredRodon. Newfoundland — „Neu gefundenes Land" nennen die Engländer diese Insel. „Terre neuve" sagen die Franzosen, die hier schon vor vierhundert Jahren fischten. Die .Insel selber aber nannte sich oft mit Stolz „Alt-Englands älteste Kolonie". Weit nach Norden, auf ihrer jagenden Hetze über den Nordatlantik von Europa nach Kanada, holen die großen Dampfer aus, um in langem Bogen die Insel zu umrunden und zwischen ihr und Labrador die Straße von „Belle Jsle" und damit den Schutz der Küsten zu gewinnen. Ist das Wet ter klar, dann sieht man Wohl den Leuchtturm auf dem klei nen „Grcenly Island", das den „Bremen-Fliegern" zur schicksalacsandten Rettung wurde. Steil und drohend ragen die Küsten Labradors und Neufundlands empor. Kein Baum, kein Strauch, die Felsen kahl wie Gletscher. Die Wel len des Ozcans branden mit ununterbrochener Wut donnernd gegen die kahlen Klippen. Der Widerhall der kochenden Was ser, das Rollen der brechenden Seen, es hört sich an wie der Schrei Verlorener. „Erde sollte dieses Land nicht genannt werden", soll Cartier beim Anblick der Labrador-Küste aus gerufen haben, „sicherlich, dies ist das Land, das Gott dem Kain gab!" Hier auf Neufundland und drüben an der Küste Labra dors sind die Spuren jener kühnen isländischen Seefahrer zu suchen, die bereits zu Beginn deS zweiten Jahrtausends den Ozean kreuzte» und den neuen Kontinent betraten, deren Niederlassungen infolge fehlenden Nachschubs aber bald wie der verlorcngingcn. Es blieb dem in englischen Diensten stehenden Venezianer Caboto Vorbehalten, die Insel im Jahre 1197 neu zu finden. Im Jahre 1583, acht Jahre bevor britische Fahrzeuge zum ersten Male das Kap der Guten Hoffnung umschifften, ergriff dann England endgültig Vesitz von diesem ucugesnndcne» Land, das damit die älteste briti- schc Kolonie wurde. Nur etwa 265000 Menschen leben hier auf 111000 Ouadratkilometcrn uud verteilen sich in kleinen Siedlungen und Aiißcnposten auf über 6000 Meilen Küste. St. Johns, die Hauptstadt, zählt etwa 50000 Einwohner. Kabelsau! Kabeljau! Sic sind kühne und wagemutige Fischer und Seeleute, diese Neufundländer, hart geworden im unermüdlichen Rin gen um daS Dasein und mit den Tücken der See und de» Lande». Kabeljau! Kabeljau! Seit Jahrhunderten erfüllt dieser Rn» da» Herz der Neufundländer Fischer. WaS für Kanada Meer'jahraus, jahrein in scheinbar unerschöpflichen Mengen spendet. Schon Francis Bacon verglich die Neüfundland- nscherei mit den Gold- und Silberminett Perus, und im 17. Jahrhundert soll diese Fischerei allein den englischen Fischern über 800 000 Pfund Sterling jährlich eingebracht haben, ganz abgesehen von den Erträgnissen für die Spanier, Franzosen und Portugiesen, die dort ebenfalls ihre Netze auswarfen. In den ergiebigen Fanggebieten der berüchtigten NeUfundlaiid- Bänke treffqn sich heute zu den Fangzeiten die Fischdampfer fast aller Nationen. _ So unternehmungslustig diese Neufundländer Fischer sonst sind, so konservativ sind sie in den Verfahren des Sal zens, Trocknens oder Räucherns ihrer Beute. Nichts hat sich geändert seit der Entdeckung durch Caboto. Eine Berarvei- tung der Abfälle zu Fischmehl oder dergleichen kennt Wan nicht — die, Schaufel und das Meer tun die einfacheren Dienste, wenn man die Abfälle nicht überhaupt gleich an Ort und Stelle licgenliißt, wo sie einen Fraß für die Möwen bil den und durch ihren Gestank schon äUf Meilen solche „Ber- arbeitungsanstalt" ankünden. Ebenso ist es mit der See hundjagd. Obwohl die Zähl der Seehunde seit Jahren stark zurückgeht, hat man erstmals 1933 versucht, die ihrer Haut entkleideten Kadaver zu verwerten, anstatt sie wie bisher in hohen Hügeln auf dem Eis zurückzulassen. „Mein Vater, mein Urgroßvater, auch dessen Urahn — sie fischten so und räucherten so, sie steuerten ihren Schoner ohne Patent --- warum sollte ich es anders machen?" Während in anderen Ländern die Wissenschaft zur Unter stützung der Fkschereifahrt hcrangozogen wurde, lag ein sol cher Gedanke diesen wettergewohnten Neufundlättdern völlig scrn — auch ihrem Parlament. Vor vier Jahren-erst ist man darangegangen, mit Unterstützung des „British Empire Marketing Board" eine Marine-Biologische-Statio» zu er richten. Und erst seit etwa einem halben Dutzend Jahren hat man eine Navigationsschule errichtet. Der ewige Schuldner. Mangel an Zusammenarbeit ist die Ursache, daß die Neu- undlauder Fischer noch beute unter einem i,Truck-System" arbeiten, das ihren frechcitlicheil Geist, ihren kühnen Unter- nehmungSsinn zerschlagt und ihnen drückende Schulden auf- bürdet. Unter diesem „Truck-System" geht der Fischer im Frühjahr zu einem Händler und erwirbt von ihm quf Kredit die nötige Ausrüstung und Lebensmittel. Am Schluß der Fanäsaison bringt er dann seinen Fang, getrocknet oder ge- rauchert. dem Händler, der ihn aufkauft für die Ausfuhr, ,» Arem Preis, den er, der allmächtige Kaufmann, selber be- Ummt- Ist der Fana besonder» gut, dann ergibt sich für den wohl ein Ueberschuß, für den er seinen Winterbedarf " - beim gleichen Händler' "" —----- — - Doch so oder so — dreimal hat der Händler seinen von ihm selber bestimmten Nutzen, ehe der Fischer auch nur cinen roten Heller, sieht für Monate des aufreibenden Kampfes. Zwischen Wassers- und Feuersnot. Weit verstreut an der Küste der Insel und drüben auf Labrador befinden sich die Niederlassungen der Fischer. Auf steilen Felsen kleben die wenigen kleinen, Weißen Holzhäus chen — im Rücken die immergrünen, undurchdringlichen Tannenwälder, vor sich die See, hie oft genug ihre brüllen den Wogen über die Klippen schleudert und die Hütten gierig verschlingt. Oder es kommen Tage, da die Flammen durch die Wälder rasen und die zurückgebliebenen Alten, Frauen und Kinder zwingen, in die Boote zu flüchten; dann finden die zurückkehrenden Männer nur noch die verkohlten Trüm mer ihrer Wohnstätten, deren Licht ihnen sonst schon weit über die See einen Willkommgruß winkte. Und dann kommt der Winter. Weit südlich der Insel suchen jetzt die Dampfer ihren Kurs. Für sechs Monate ist die Verbindung mit der Außenwelt so gut wie ävgeschnitteu. Vom Nordwesten her, über die Einöden des inneren Labra dor, fegen die Schneestürme und hüllen das Land in Eis und Schnee. Langsam, in grauer Dämmerung, fallen die Tage zusammen. Selten nur bahnt stch ein Hundeschlittenaespanu den Weg durch die tiefverschneiten Wälder der Insel oder itbcr die vereisten Felsen von Labrador, wo die einzelnen Niederlassungen und Handelsposten oft Hunderte von Kilo metern auseinander liegen. Einsam irrt der Elch, in die Stille der Winternacht dringt das hungrige Bellen der Füchse, und selbst der Eisbär, der sonst unnahbare Monarch deS Nordens, findet in dieser Zeit wohl seinen Weg bis an die Wohnungen der Menschen. Schlimm, wenn es ihm ge lingt, den Eingang zur abseits vom Häufe liegenden Vor ratskammer zu öffnen und Über die dort aufbewahrten Vor räte air Kartoffeln, Fett, gedörrtem Fisch und Fleisch zu kom men. Daiin beginnen harte Monate des Wartens sür den einsamen Fischer, lange Monate, in denen der Hunger als Gast grinsend in der Ecke steht. Bis dann endlich im Mai das Eis aufbricht und der erste Küstendampfer sich durch die splitternden Schollen seinen Weg bahnt. Spärlich nur dringen die Nachrichten aus der große» Welt in die Fischerdörfer der Insel. Zeitungen sind rar, und selten kommt ein Buch in die Hütten. Der nächste Arzt wohnt etwa 80 Kilometer entfernt, er ist im Winter kaum z» erreichen. Vielleicht.kommt der Dentist auf seiner sommcr- lichen Rundreise in die Siedlung, vielleicht aber auch erst im nächsten Jahr. Abgeschnitten von jeder Außenhilfe, sino die Fischer auf ihren persönlichen Mut und ihre eigne Tüchtig keit angewiesen. Die Seele dieser Neufundländer ist gro» ä»" »77 und frei. Kein Fremder geht von ihrer Tür, ohne daß ihm Udler! Ist die Marktlage schlecht, Gastfreundschaft geboten würde. Sie bieten ihm die letzte —und 8M kommen hinzu. Kartoffel und da» letzte Stück Rauchfisch