5. Die optisch erkennbaren radioaktiven Einlagerungen in den Kohlen und Carbargiliten des Döhlener Beckens 5.1. Radioaktive Höfe In den letzten Jahren sind -in der Literatur radioaktive Erscheinungen in Kolden und kohlenverwandten Gesteinen abgebildet und diskutiert worden. Einen breifen Raum nehmen hierbei die Abhandlungen über die radioaktiven Höfe ein. Er wähnt seien z. B. die Arbeiten von K. Hoehne [24] [28], Z. A. Nekrasova [47], P. Ramdohr [56] [57], E. Stach [67] [70] und AL u. R. Teichmüller [79], Aus diesen Arbeiten geht hervor, daß es sich in bezug auf die radioaktiven Höfe um eine gar nicht allzu seltene Erscheinung handelt. In vielen Kohlenlagerstätten Europas. Asiens und Amerikas sind derartige Höfe gefunden worden. Das Döh lener Becken blieb in diesen Arbeiten so gut wie unerwähnt, obwohl gerade hier eine beachtliche Menge von radioaktiven Höfen zu verzeichnen ist. Erst durch die Arbeiten von //. ./. Christoph [10], E. Tzschoppe [80], W. Reichel [58] und G. Mathe [44] sind diese Erscheinungen auch aus dem Döhlener Becken publiziert worden. Insbesondere K. Hoehne [28] und E. Stach [70] haben nähere Beschreibungen der radioaktiven Höfe in kohligen Gesteinen gegeben. Sie weisen nach, daß es sich um kleine radioaktive Zirkonkriställchen handelt, die zumeist in Tonsteinen und unreinen Kohlenpartien Vorkommen. Aber auch aus reinen Kohlen werden derartige Höfe beschrieben. Die Zirkonkristallc sind auf Grund ihres Thorium- und Urangehaltes radioaktiv. Durch die radioaktive Strahlung des Thoriums und Urans wird das tetragonale Gitter des Zirkons zerstört, wobei gleichzeitig die mineralogische Härle herabgesetzt wird und der weichere Malakon entsteht, ver bunden mit einer Wasseraufnahme des Kristalls (Zirkon „metamikter“ Zersetzung mit 2—12% ILO, nach K. Hoehne). Der Malakon soll nach K. Hoehne [28] bis zu 7% TI1O2 und bis zu 1,5% U.-jO» enthalten. Die radioaktive Strahlung ver ändert die unmittelbar den Kristall umgebende Kohlenzone. Hier zeigt sich eine radioaktive Inkohlung, durch die der Inkohlungsgrad innerhalb der beeinflußten Zone merklich ansteigt. So werden beispielsweise von E. Stach [70] Inkohlungs steigerungen um derartige Höfe von Flammkohle (mit 81 % C) bis zur Mager kohle (mit 91 %C) und sogar bis zum Anthrazit angegeben. Diese Inkohlungs steigerung macht sich durch zwei Merkmale im Relief-Anschliff bemerkbar: Erstens erhöht sich im Strahlungsbereich das Reflexionsvermögen der Kohle, wobei pleo- chroitische Erscheinungen auftrelen, und zweitens ist in diesem Bereich eine größere Härte entsprechend des erhöhten Inkohlungsgrades zu beobachten, die durch ein starkes Relief sichtbar wird. Auf diese Weise entstehen auffällige Höcker im Anschi ilfhild der Kohlen. Oftmals sind im Zentrum dieser Höcker dunkelgraue Zonen mit meist „diffusen“ Begrenzungen zu erkennen. Audi Zerfallserschei nungen treten auf. Diese dunkelgrauen Zonen mit den mehr oder minder stark wie zerfressen erscheinenden Begrenzungsflächen und manchmal auch Rissen im