VORWORT Die Untersuchung der radioaktive Substanzen führenden Kohlen des Döhlener Beckens bei Dresden im Rahmen einer Dissertationsarbeit schien aus verschieden artigen Gründen notwendig. In dem letzten Jahrzehnt sind in vielen Ländern Europas und auch in anderen Gebieten der Erde Kohlen bekannt und teilweise auch untersucht worden, die radioaktive Erscheinungen aufweisen. Die verstärkte Suche nach Uran hat vor allem auch die sedimentären Lagerstätten mit einbe zogen. Wirtschaftliche Gewinne konnten hier z. B. aus sedimentären Uranvorkom men in Kanada, den Vereinigten Staaten und in Südafrika erzielt werden [82], Auch die Uranförderung im Thüringer Raum soll an dieser Stelle genannt sein. In den Kohlenlagerstätten selbst liegt im allgemeinen der UsOg-Gehalt so niedrig, daß es wirtschaftlich nicht vertretbar ist, diese Lagerstätten auf Uran abzubauen. Im allgemeinen werden für Kohlenlagerstätten UaOg-Gebalte in den Grenzen von 0,001 — 0,25% für die Kohle angegeben [82]. Durch Veraschen der Kohlen lassen sich die Urangehalte bis auf das Zehnfache dieser Werte anreichern. Von den in Europa vorkommenden, radioaktive Substanzen führenden Kohlen lagerstätten ist das Döhlener Becken von besonderem Interesse. Dieses im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik liegende relativ kleine Stcinkohlenvor- kommen weist nach Davidson und Ponsford [11] bis zu 0,12% U3O8 in der Kohle und 0,8% U3O8 in der Asche auf. Die Lagerstätte ist eines der wenigen Vor kommen mit radioaktiven Kohlen, das zeitweilig (um das Jahr 1954 herum) auf Uran abgebaut worden ist. Da die Kenntnisse über uranführende Kohlenlagerstätten gegenwärtig noch vervollständigt werden müssen, erschien es angebracht, differenzierte Unter suchungen an der in dieser Hinsicht ausgezeichneten Lagerstätte des Döhlener Beckens vorzunehmen. Diese Untersuchungen wurden speziell in kohlenpetro graphischer Sicht durchgeführt, da derartige Arbeitsmethoden in Verbindung mit radioaktiven Erscheinungen bisher nur sporadisch und nicht detailliert vorgenom men worden sind. Und gerade das Döhlener Becken bietet eine direkte Konzen tration aller bisher in Kohlenlagerstätten erkannten radioaktiven Erscheinungen, so daß sich hier ein mühevolles Zusammentragen von Einzelergebnissen aus ver schiedenen Kohlenlagerstätten beinahe erübrigt und die wissenschaftliche Synthese leichter herzustellen ist. Die kohlenpetrographischen Arbeitsmethoden gestatten eine systematische Untersuchung der Kohlen und kohlenverwandten Gesteine und lassen durch die verschiedenartigen Erscheinungsformen der darin vorkommenden radioaktiven Substanzen Rückschlüsse auf die Verteilung derselben in der Kohle, die Veränderungen der Kohle usw. zu. Ein weiterer Vorzug des Döhlener Beckens als Untersuchungsfeld liegt darin, daß hier im europäischen Raum neben den uranhaltigen Kohlen von Coventry