Volltext Seite (XML)
Nr. 124. Settage zum Muer Tageblatt. 2. ^unt. 1414 klmtl. Vekrmnftnschungen. Dt, »mtltchm S-kanntmachun,« n»id n, s,w-tt ft, uni Ich« unmtnUdar stell! werd«!, d«n «m»b L«,rn «nru» u. ,n veffentliche Impfungen in Aue IS14 Di« öffentlichen unentgeltlichen Erstimpfungen im /"»Uigen Stadtbezirke werden in diesem Jahre in der ^verzeichneten Reihenfolge in der Lnrnhalft der zwei- M Dstrgechhnle am «rnst-Seßner^stlatz vorgenommen. ES werden geimpft, Mmttag, dm 8. Fmri, von Veä «hr nachmittag» ab die Rinder, deren FamUftrmome mit <, v, G, D, E und ' 8l mrfüngt f Diewttag. d« st. gmri, von Ve» «hr nachmittags ab die Rinder, deren Familienname mit S mrd H ansängt; Mittwoch, dm 10. Ami, von V.» «hr nachmittag» ab die Kinder, deren Familienname mit I, S, R, und L an- pingti . DomreEag, dm 11. Mmi, von Vi» «hr nachmittag» ab di« Rinder, deren Familienname mit M, N, v, P, «nd Q UN fängt? Freitag, dm 12. gm»i, von -/4a «hr nachmittags ab , die Kinder, deren Familienname mit R mW E anfängt; ' «ommdmd, dm 18. gmri, von «hr nachmittags ab die Kinder, deren Familienname mit Gch, Et, T, «, v, L mW 8 anfängt. Alle geimpften Kinder find dem Arzte eine Woche später zur Nachschau im Jmpfraume wieder vorzustel- . len; also die Impfling« U ) vom 8. Juni am 1«. Fant 1/44 Uhr nachmittags -- h» -- „ 18. ,, ,, „ e -» ^0. „ „ 17. ,, 1/^4 „ „ -- H« » „ 18. ,, t/»4 „ „ » 12. ,, „ IS. ,, 1/48 „ „ ,, 18. „ ,, 20. ,, ^4 ,, „ gmpfpflichtig sind in diesem Jahre alle hier wohnhaf ten Kinder, die im Jahre 1913 geboren, oder im Jahre 1918 wegen Krankheit -u- vückgestellt, oder ohne Erfolg geimpft wor den sind, sowie diejenigen, die schon früher aus irgend einem anderen Grund« von der erstmaligen Impfung zurückgehalten wor den sind. Befreit von der diesjährigen Impfung sind die Kinder, > die die Natürlichen Blattern Aberstan- j . dm haben, oder ohne Gefahr für ihr Leben oder ihr« Gesundheit nicht ge impft werden Wimm, oder bereits im Ge burtsjahr mit Erfolg geimpft worden sind. > An» -Lusern, in denen ansteckende Krankheiten wie * «Scharlach, Masern, Diphcherttt», Keuchhusten usw. be. stehen, öder in letzter Zett vorhanden warm, dürft« keine Kinder zu dm öffentlichen Antpftermiueu «Macht Werden. Die Eltern, Pflogoeltern oder Vormünder, die ihre impfpflichtigen Kinder zu den öffentlichen Impfungen nicht bringen, haben für dm Grund de» Ausbleiben» ihrer Kinder ein ärztlich« Zeugnis oder dm Impfschein sofort nach der öffentlichen Impfung im Stadthause — Zimmer 18 — vorzulogm. Alle zur Impfung zu bringendm Kinder müssen mit reingewaschmem Körper und mit reinen Kleidern vorge stellt werden. Jmpfarzt ist Herr Dr. med. Rosenthal. An«, am 27. Wat 1914. Der Rat der Stadt. Poltzeiabteilung. Treu unä verschwiegen. Noma, vo» «, vkNk«»«, söö» Fortsetzung.) x n i>,un Der klein» rosestfarLtz« Brich! ist van Marte. Fred öffnete ihn sogleich und las fotzendes: Ich vertraue Ihnen, Herr DentzaM, teils wett ich nicht anders kann, teils mell «s Ihr Recht ist. Ich hatte , gehofft, die Worte nie zu hörm, di« Eis gestern ahond " !t' 'iprachen; aber fie-find gesprochen und ich mutz ant- tp ^Worten. Ich bin «nicht da», wofür St« und jedermann mich hier gehalten, ich Lin nicht Fräulein Dauville ich hin und mar seit einem halben Jahr« die Frau Won Durastds. Fred las den Wch auf der Strohs. Dis SÄMbevgechen den betrachteten neugierig den flamen Mwm^der mit toten blassem Anlitz und entsetzten Wimen auf den Brich starrte, den er in der Hand hielt. Einen Augenblick stand er wie versteinert, gelähmt van dem plötzlichen Schlag. Dann legte jemand — er weih Nicht wer — die «Hand ach seine Schulter «nd sprach ihn an. Er schüttelte die Hand von sich, knitterte dm Brich «Hammen und eilte «ormätt» Won Durmchs Friaul Witz der Gedanke einst Lang» Ham zur Berzweiflmtz getrieben, st» geht es jetzt Denhardt. Di« Warft klingen immer dumpf in ftinom Gehirn arider. Er eilt vo -wärt- und endlich bemerkt er, datz er die Stadt hinter sich gelassen und in eine Gegend gehängt fft, wo > er ungestört lesen kann. Gr entfaltet dm Brich wieder und licht ihn »u Lnds. dm. Zahllos sind di« Guttaten, di* Arbeiter, Schtd tzen- und Sängerbvüder Mauser» von ihm erfahren ha ben. Denn Paul Mauser war auch Sänger, >ftiden- schastlicher Sänger. Daß er Schütze war und zwar «in glänzender Schütze, LandeSschützenmeister der württem- bergischen LandeSschützenveretntgung und AuSschutzmtt- glftd de» Deutfchm Schützenbunde» - dessen König», würde er errang — ist bet seinem Berufe, zu Versteh« und eigentlich selbstverständlich r daß Mauser auchhstard- sterter Sänger war und auf keinem größeren Bängerfeste fehlte, ist «in Zug, der un» den Jndustrtegewaltigm menschlich näher bringt. Schftßen und Dinge» Warm seine Lieblingsbeschäftigungen und mit ganz« Seele hing er an seiner kostbaren Sammlung vvn Handfegev- Waffen, für die er immer Geld ädrig hatte. Auch pp- litisch ist Peter Pa«! Mauser hervvrgekreten, der achte württembergisch« Wahlkreis Freudenstadt-Hvrv- Oberndorf-Sulz sandft den Landsmann Im Jahr« 1898 als Hospitanten der nationalliberalen Fraktion in dm Reichstag, dem Mauser vis -um Jahre 1908 angehörte. Fürsten und Staaten haben mtt Lob und Auszeichnun gen Mr den Verdienstvollen nicht gekargt, dich deut sche Reich wandte dm Brüdern nach dem großen Kriege eine Ghrendotation zu, 1908 erhielt Peter Pauk Mauser dmGeheimratstiftl, er wurde 1909 zum Ehrendoktor der Technischen Hochschule in Stuttgart ernannt und war im ganzen Ritter von 27 in- und ausländischen Orden. Seine Name wird, wenn vvn der Bewaffnung de» deut schen Heeres die Rede ist, in Ehren genannt werden mäs sen r in ihm hat die deutsche Gävehrtndustri« einen ihrer wichtigsten und besten Vertreter verloren. ergeben. rüstung rüst in Touristenkretsen die Nachricht yervov, daß daA sächsisch« KriegSMintster»um gewtsje ihm gehörend« Gebiete auf dem großen und klei nen Bärenstein an dm Großgrundbesitzer iregativnS- Wft am Groß-Glöckner, so sind jetzt auch Gebiets an dem in Touristenkretsen beliebten Bärenstein in der sächsischen Schwei- verkauft worden, und es steht zu befürchten, daß das Terrain, da» alljährlich von Tau senden von Naturfreunden aufgesucht wurde, dem öffent lichen Verkehr entzogen wird. Besonder« wird man eß bedauern, daß da« sächsische Krieg-Ministerium, der bis- Peter Paul v. Mauser -s- * Der Erfinder des Hinderladers, des weltbekannten Mausergewehres, Geheimer Kommerzienrat Dr. Jng. hon. causa Peter Paul Vvn Mauser, ist, wie wir am Sonnabmd schon kur- meldeten, im Aller von 76 Jahren in Oberndorf am Neckar gestorben. Mauser war der Typ eine« energischen, selbst- und zielbewußten Selfmademan. Er wurde am 27. Juni 1838 al» zweiter Sohn katholischer Ellern in Oberndorf am Neckar geboren. Sein Pater war ein biede rer einfacher Büchsenmacher und da das Geschäft gut ging, bestimmte er auch sein« beiden Söhne Wilhelm und Paul Mr diesen Beruf. Wilhelm Mau ser starb am 13. Januar 1882. Paul Mauser erlernte, nachdem er die Bürgerschule absolviert hatte, die ehr same Schlosserei, nahm aber gleichzeitig Mit regem Ei fer an einem Privatunterricht teil, der ihn befähigte, später di« Gewehrtechnik zu studieren. Sein Bruder Wilhelm, der 1863 und 1864 ein neues Zündnadel gewehr erfunden hatte — an welcher Erfindung sich Paul Mauser beteiligte — brachte ihn auf die Idee, ein neues HinterladungSshstem zu erfinden. Diese» Gewehr entstand im Jähre 1865 und hatte, statt der Nadel einen starken Schlagbolzen. Die beiden Brüder erzielten ausgezeichnete Resultate mit dem neuen Ge wehr und boten es deshalb dem württeMbergischen Staate an. Dieser führte jedoch nach dem Kriege von 1866 das Zündnadelgewehr ein und raubte dadurch den Brüdern die Hoffnung auf Annahme ihres neuen Hin terlader». Die Zukunft hat gezeigt, daß diese Ablehnung ihre» Gewehre» Mr sie das Beste war, wa» ihnen ge schehen konnte. Grollend verließen sie damals die Hei matsstadt, um sich 1867 in Lüttich niederzulassen. Hier fanden sie einen reichen Amerikaner Norris, der ihnen die Summen vorschoß, di« sie zur Vervollkommnung ih res Hinterladers benötigten. Der Ersatz war die Erfin dung eines ausgezeichneten Gewehres, da» als deut sches Armeemodell 71 weltberühmt geworden tst. Im Jahre 1869 kehrten die Brüder nach Oberndorf zu rück, 1870 traten sie zu Spandau in Beziehungen und 1871 wurde ihr Traum erfüllt: da« Mauser-Infanterie-. Pflichtfeuerwehr Aue Hebung sämtlicher Züge Krv trg. den S. Juni, albend 7 Uhr am Feuerlöschgerüteraum. Nichterscheinen oder verspätet«. Erscheinen wird.nach de Bestimmungen der Feuerlöschordnung bestraft. Aue, den 2. Juni 1914. Der V-erfÜhrer. SW**»* — wetteren Verbesserungen und Erfindungen, seine Revvl- .herige Besitzer des in Frage kommen en Gebietes, nicht der, Selbsttzdepistolen und waS der Waffen mehr sind, -Attttel und Wege gesunden hat, dft TourisftMeretn« einzeln anführen. Es ist ja allbekannt, daß die Mau- jvor dem definitiven Abschluß des Verkaufs zu hü- sergewehre fast in allen Staaten der Well Eingang ge-sren. AUS DreSdm wird darüber gemeldet: Große Ent sunken haben. Bis zum Jahre 1914 sind W Millio nen Mauserwaffen hergeställt worden. Aber Paul Mauser darf nicht nur al« Erfinder und Geschäftsmann, er muß auch als Mensch geschätztwer- Aus äem Königreich Sachsen. Die Neven tu der Zweiten Stänvekammer sind Gegenstand einer Statistik, die daS Zwickau« Tageblatt angestelll hat. Hiernach entfallen im Durch- schnitt aus je ein Mitglied der Fraktion der Sozialdemo kraten 13,9, der Konservativen 22,4, der Nationalltbe- ralen 22,7 und d« Freisinnigen 39,9 Wortmeldungen. Regierungsvertreter sprachen im ganze« 292 Mal, und zwar Kinanzminister Dr. vvn Sehdewitz 98 Mal, Mini ster des Innern Graf Vitzthum von Eckstadt 69 Mal, Kultusminister Dr. Beck 28 Mal, Justizminister Dr. Na gel 13 Mal, Krieg-Minister Freiherr von Haufen S Mal, und die Regftrungskommissar« zusammen 71 Mal. Bon diesen war am meisten Geheimer Rat Elterlich vom Finanzministerium beteiligt. Für eine richtige Be urteilung der Redeleistungen ist zu beachten, daß diese Statistik nach der Zahl der Wortmeldungen ausgestellt, also nicht der Umfang der Reden gleichzeitig Gewehr wurde in der deutschen Armee eingeführt. s^Mwitz*ein^s^^^«^^« . — war der erste Schritt »um Weltruhm deS Namen» Mau- Verschied«« Abgeordnete haben sich begreiflicherweise ser. Me dem ganzen Wesen Paul MauserS von jeher der ganz WmBemerllmgen Worte ^ldet^ Stempel des Zftlbewußten, Energischen ausgedrückt war, ° so zeigte sich jetzt sein ausschauender Weitblick. Um von der Massenherstellung ihre» Modell» Gleichfalls ei nen Verdienst zu haben, erwarben die Brüder 1874 die Königliche Gewehrfabrik in Oberndorf und legten damit den Grund zu der jetzt so gewaltig angewachsenen Waffensabrik Mauser, Aktien-Gesellschaft, deren Gene raldirektor bi» in unsere Tage Peter Paul Mauser war. GS hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man all' die Ich heiratete DuranH an dem Tage, al« ich London verließ, und kam hierher als Fräulein Dauville, weil ich wußte, daß meine Großmutter nie eine Enkelin in ihr Hous ausnehmen würde, Vie eines Franzosen Frau ist. Ich habe keine Entschuldigung Mr mell» egoistisches Geheimnis. Nenöe ist das Opfer desselben geworden, und jetzt auch Sie. Ich hatte Sie gern, Ihrs Huldigungen machten mir Freude, mein eigenes Herz war unberührt, und — lassem Sie mich es gestehe^ damit Sie mich auch gründlich verachten — es lag mir nichts daran, ob Sie litten. Jetzt sage ich Ihnen die Wahrheit und bitte um Gnade. Es tut mir mehr «Ls leid, doch was Hilst das? Ich verdiene keine Vergebung, -ich kann nur hoffen, daß, wenn Ei« Eastport verlassen, Eft bald eine vergessen werden, die Ihrer so unwürdig ist wie Maris Durand. Mancher hat gewiß schon sein Todesurteil mit weniger Herzensqual angehört, als Fred beim Lesen dieses Brieses empfand. Der Ott war einsam, er warf sich in das trockene, braune Oktobergras und lag stundenlang bewegungslos«. Eine lange Zeit verging. Dor Nachmittag verwan delt« sich in Dämmerung, dis Dämmerung in Nacht. Die Sterne waren schon lang« ausgegangei,, da erhob er sich Er war kalt und steif, seist Gesicht voll tftfen Leides, seine Augen rot und geschwollen. Niemand vom seinem Bekann ten hätte in diesem Augenblick Fred Denhardt erkannt. Er zerriß den Brief in tausend Stücke und warf ihn von sich. Dann ging er nach der Stadt zurück. Aber in diesen Stunden hatte er seinen Glauben und fein Ver trauen, das Besft an seinem Charakter, ach motz verloren. KL attstz, m«« tvuvr. Frau OAbpvn faß in ihrem marm«^ he»M Lieblings- zimmer. Es «m; Las «OeE M HM Ginbinich dch ste Heruntergekommen war. Ihre Nerven Hatten seh, gelitten dft übergroße Dosts Dhloroform hatte fie fthr angegriffen, sie sah jetzt nicht «ehr «ins« Log Wager au» al» ihre Mntsundsechzig Iah«. Allein in ihrem Schlafzimmer hatte sie Über di« Un- dankbarkeit ihrer jüngeren Enkelin gebrütet, Vis Hr Zorn sich in Hatz verwandelt hatte. Und wen ste einmal Hatzte, den Hatzte sie gründlich und ties und bitter. Das Gesicht einer Sphinix konnte kaum älter und härter aussehew als das ihre in diesem Augenblick. Da trat Langham svy und ein Freudenschistvmer ergoß sich über ihre Züge. Sie find schon Kost Tage nicht dagemessn, sagte fist aber ich werde sehr alt und darf keime Nusmerksamkeit mehr verlangen. Wissen Eis, daß Maris gekommen ist?> > > Ja, erwiderte er kurz und bemerkte, daß Marie ihren Besuch bei ihm gehsistr Malten hatte. Ein» gomtsss Bor- Linderung in seinem Ton und Ausdruck fiel der altqn Dam» aus. Sie schaute ihn aufmerksam an. Was ist es Henry? fragte st» begierig. Ist der Dieb ergriffen worden? Ich weitz nichts von Durand, ich habe nicht, von ihm gehört, aber ich habe von Ren4e gehört und bist gekommen, um von Hr zu sprechen. Ich mW sticht» von Hr hören, sticht 'einmal ihren Namen. Ich liehe lieber Durand ungestraft entrinnen al» st«. Madame, Sie find ungerecht, mir waren beide unge recht und grausam. RvnSs DauvWe ist vollständig un schuldig, sie weiß sticht» von dem Verbrechen und hat keinen Teil daran. Es gibt keim bessere», edle«», reinores Herz als das ihre. Wer hat Ihnen das gesagt? fragte fie spöttisch. Was ist aus Ihrer kühlen Besonnenheit geworden, daß Sft das glauben? Waren Sie denn wirklich in das Mädchen ver riebt, daß Eft es zu entschuldigen versuchen? Ich Hape immer daran gezweffelt, denn sch kannte mir nicht drstftn, was Sie Anziehende» an Hr fänden, aber menst Eft so reden, fange sth an, es zu glauben. Sie dürfen es glauben. Ich Habs fi» geliebt und liebe fie noch von ganzem Herzen« Und Eft glauben an ihm Ustschuld? Ich weiß, daß fie unschuldig ist.