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»»SGerr NeNIminv«» « uer Dienstag» 2. Zum I9i4 9. Jahrgang Nr. 124 Diese Nummer »«faßt S Sette». dann noch übrig? Mau hat vom at Ministerpräsident on de- Kabinette von Al bunten soll ver te Rettung betrachtet er Restden» nach Sku- Rordwrst- '»ii iNert estern die Tagung des Deutschen 'is ihren Anfang. rstroph» auf de« -»rsone« bezif- -ldunge» ans tie. trat'« ) de« , da« da« seler altt» 7den, nög- )ium Zu- und rtt- m- K Das Wichtigste vom Tage. -W« Oberpräsident von Posen, Dr. Schwartz- köpff, ist bei einem Jagdausflug in Ködnitz im Al- E ter von Ü8 Zähren am Herzschlag gestor- M den.*) 'neral der Artillerie z. D. von Deines » 73. Lebensjahre gestorben. Weil der VessionSschlutz mtt der verlesenen allerhöchsten SchlietzungSorder berett« vollzogen worden sei, während di« Ammunität nur während der Sitzungsperiode Gel tung habe. Dem Einschreiten de» Staatsanwalt» stehe also kein Hindernis im Wege. Daß aber die ordentlichen Gerichte zu einer Bestrafung kommen würden, sei nicht zu bezweifeln, weil au» dem ganzen Verhalten der so zialdemokratischen Demonstranten «in« beabsichtigt« oder doch bewußte Geringschätzung di« Kaiser« hervorgehe. Der preußische Justizmtnister gab zunächst dem allge meinen Bedauern über das Vorkommnis und dem Wunsch nach einer nachdrücklichen Sühne auch seinerseits Ausdruck. Dann aber tellte er mit, daß der zuständige Staatsanwalt tatsächlich die Angelegenheit eingehend un tersucht und apf Grund der Untersuchung ein strafrecht liches Einschreiten abgelehnt habe. Im Gegensatz zu der Ansicht des Grafen Kork von Wartenburg vertritt nämlich der Staatsanwalt und offenbar auch der Justiz minister die Ansicht, daß nicht mit der Verlesung de» Schließungsdekrets, sondern erst mtt dem Katserhoch die Session beendet ist. Infolgedessen charakterisiert sich auch da» Einstimmen in das Schlutzhoch oder di« De monstration gegen diese- Hoch al» «in« parlamenta rische Handlung der Abgeordneten während der Ausübung ihre» Mandat». Für solch« Handlungen aber dürfen di« Abgeordneten nach Artikel 80 der Reich-Ver fassung nicht zur gerichtlichen Verantwortung gezogen werden. Da« alle« sei fast einstimmig Auffassung in der ganzen RechtSlitevatur, so daß sich kaum «in Gericht fin den dürft«, da» im vorliegenden Falle zu einer Verur teilung komm«. Sin Freispruch, wie er nach alledem sehr wahrscheinlich s«t, verhilf« aber der Sozialdemokra tie nur zu einem billigen Drimnph und schwäch« die all gemein« Entrüstung im Volk« nur ab. Die juristisch sicher einiv-rndfreien Da '^gung-i. de- preußischen Justizmtnister« kommen also zu dva« Schluß r weil ein gerichtliche» Eingreifen nahezu aussichts los wär«, muß «S au« politischen Gründen völlig un terbleiben. Gewiß wird bet anderen vergehen argen die öffentliche Ordnung diese vorsichtige ZurückhaÜung der Justiz nicht immer geübt. Ost genug schreitet der StaptS- anwalt schon ein, wenn « auch nur ein viertel Wahr scheinlichkeit zu haben glaubt, daß er mtt seinem vor gehen durchdringt. ZweckmüßigkettSerwägungen treten dabei fast immer zurück und sollen auch im Interesse der Unparteilichkeit der Justiz zurücktreten. Hier aber handelt «» sich um ein politisches vergehen, bet dessen Beurteilung politische Gesichtspunkte naturnotwendig müspielen. Deshalb darf und mutz dem Chef der Rechts pflege in Preußen zugestimmt werden, wenn er im all gemeinen politischen Interesse im vorliegenden Zolle ein höchst wahrscheinlich erfolgloses Einschreiten de- Staat-anwalt- für politisch zivechvidrig erklärt und des halb ablehnt, wenn aber der gerichtliche Sühnewea ver- etwa» zu; dieser erhob sich und betrachtete mich neugierig und prüfend. Gleichzeitig bemerkte ich, daß da» junge Mädchen einen raschen, ängstlichen «Nick von einem zum Indern warf. Al» der Alte mit dem gewechselten Geld« wiederkam, "ate ihm der junge Mann. Er ging um den Ladentisch um und stellt« sich »— Ohetnchtr guMig Zwischen ' und di« Ladentür. Langsam und zögernd, al» tue >m weh, sich von den blanken Dallarsstücken trennen 'en, zählte der Alte Vie Münzen auf. «Luigi I wandte Wlich an den jungen Mann, zeige dem fremden nige von den mexikanischen Altertümern. Biel, -r dafür Interesse. Und Luigi holte von einem xr Wand eine Meine Tonvcffe, stellte sie aus .nd brachte mir einen Stuhl. Mit Interesse ch den kleinen Gegenstands der ein Grabfund der Azteken zu sein schien. Al» ich zufällig nd da» junge Mädchen in der Türöffnung. > aufgeregt sah sie mich an, schüttelte eifrig > wie» auf die Tür hinter mir, al» walle tten, eiligst meiner Wege zu gehen Jin t blickte aber auch Luigi auf. Da zog- sie ^nen Vorhang v0r die Mr und ging zu- '.be. Di« ganz« Situation machte mich ein ' und ich wollte gerade auUtehen, um dies« 'rebung zu «Klassen, als ich ein« imerik- süße Lust wahrnohm und mich einem iahe fühlte. Meine Beine versagten den schwer wie Blei. Bor meinen Ohren ^e es und dir Stimme de» Alten mir i» au« «eiter Ferm. Ich fühlte, daß chwerer über mich beugte, und meinte Mtt einer gewaltsamen Krckftan, ; Mr endlich, mich halb zu erheben, wu Nehm steil. Doch h» wurde Mr «e» KPfff hMvrfen, e» fliwtnerte Md indem hi«r der Katholizismus lebhaftem Bordet begriffen ist. Man kann mit diesen Ai^" religiöse Bewegung der Menschheit doch und äußerlich fassen. Weniger, weil di, manch« Fehler enthalten können. Dt«/M. . , . Lei einiger Gewissenhaftigkeit doch /-u immerhin» brauch» Laven SVsfultaten. Und von den festen KulturnattoneN lligen di« klaren Sohlen vor. Vornehmlich deshalb «her ,ist mit jenem statistischen Gvgchnt» noch keine eindeutig« Zukunstsprognofe möglich, weil einerseit» in geschichtlichen Entwicklungen radikale Umschläge niemals ausgeschlossen Knd und andererseit» di« Namen Protestantisch und Katho lisch in der modernen Kulturwelt längst nicht mehr die selben feststehenden und scharf umstisijenen Begriffe M>, wie noch vor «in «der zwei Jahrhunderten. Di» Katho liken sewst schetten ja auf die blohen Taufkatholtken, di« mit ihrer Ueberzeugung und LeLensWhrung de« kirchlichen Lehren «nd Külturfomnen im Grunde doch fern fteheiu Außerdem hat e» die katholische Kirche mit dem in der Still« trotz aller Enzykliken wetterarbeitenden Modernis mus zu tun. So ist also auch di« strengere und fester ge- vor den Augen, immer schwächer vernahm ich die Stimm« de» Alten, Mr war, al» sticke ich tief, tief hinab —< dann verlor ich vollend» das Bewußtsein. —-»—> Ich hörte etwa» tröpfeln. Ich mutzte vergessen haben, da» Luftventil in meiner Kajüte zu schliehen, und nun tropfte da» Meerwasser in einer Sturzwelle von Deck in meine Kajüte herab. Aber warum «ar «» nur so wunderlich PW. ring» um mich? Ich merkt« nicht» von der Bewegung de» Schiffe», hörte nicht dein dunMvm taktfesten 'Schlag der Maschine. Ich streckte di« Hand nach den Streichhölzern au», die neben meiner Koj« zu liegen pflkgten. Da stieß ich auf etwa» Kalte», Harte», Nasse, »— und mit einem Ruck war ich völlig wach. Ich war nicht in meiner ^KaAte an Bord der JÄtanal Da» Erleb ni» in dem Keller tauchte jäh in meinem Bewußtsein auf. Der Alt« und Luigi müssen mich mit irgend etwa» betäubt, mich dann beraubt und au» dem Wege geschafft haben. Aber wo war ich jetzt? In halb aufrechter Stellung sich ich auf nassem, weichen Boden, den Rücken an «ine Mauer ge lehnt. Mühsam und vor Schmerzen stöhnend" stand Hch auf. Mein Rücken und meine Beine waren wie zerbrochen, ich hatte heftig« Schmerzen im Kopf, «nd i«n den Hwcken klebt» geronnene», au» einer tiefen Stirnwunde kommen, de» Blut. Ich suchte in meiner Tpsche. Gott sei DMk! Meine Streichhölzer hatt«n> tste mir gelassen. Mtt zittern den Fingern machte ich Licht und gewahrte eine kreisrunde, nasse, schimmlig« Mwuerfläch«. BaD begriff ich wo ich war. Ohne Zweifel befand ich mich in einem der Kloaken- schachte, deren «» in Neuorleam» von alten Zeilwn her noch «ine Menge gab. Mein, Lage «ar verzweifeM Gin Ausländsr, allein, mitten im Herzen einer großen, fremden Stadt, auf dem Grund einer alten Kloake I Morgan früh erst würden st« mich «ff dem Schiff vermissen. Der Kapi tän würde mein geheimnttvolle» verschwinden wohl der Polizei melden, die fa auch Rttchfochchumwn anstellen dürfte — aber «er könnte mich ja an di---" ,-L» Mzeiger für das Erzgebirge mtt -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. ApwhchmS, See «e-adle» wv Mwmchwe s« SewUag, »echwwag» e-s Uhe. — Lelegnmun-stSwsst, ragetjd« stuevkzgedttge. fern spreche, SS. »«w hü» «weckwM tto-efan-a «emiftetPt» kam» pneähr nicht geleistet ».Vluqi«»«, ReichstSA ehr« Verschärfung seiner Geschäftsordnung tu dieser Richtung verlangt. Aber welches sollte der prä zise Inhalt VMer neuen Bestimmungen sein? Und wer glaubt, daß solche verschärften Bestimmungen ein« sicher« Mehrheit finden? Man hat die Regierung zur Energie ermuntert und ihr die Auflösung de» Reichstage- im Wiederholungsfälle ungeraten. Allein, wenn die Demon stration, wie ho- letzte Mal, am SefsionSschluß erfolgt, ist dieses wuchtige Mittel natürlich unonwendbar. Nein, wenn irgendwo muß hier an Stelle äußerer Zwangsmit tel innere Gegenwirkung treten. Die Liebe zu Kaiser und Reich muß so eifrig und allgemein gepflWt werden, daß auch in den sozialdemokratischen Wähler» massen das Gefühl für die schuldige Ehrerbietung nicht erlischt. Dann werden von selbst solche antimonarchifchmr^ Exzesse wie der beklagte aufhören. Die Entwicklung cler Aonsessionen. (Bon unserem Berliner'cN -Mitarbeiter). In Verbindung mit der Frage des Geb art en rück- gang» wird zur Zett auch die andere statistisch lebhaft erörert, wie stark die evangelisch« und di« katholische Kon fession an diesem Geburtenrückgang beteiligt ist und was sich daraus für Folgen künftig ««warten lassen. Da interessante Ergebnis, zu dem di« verschiedenen Veröffent lichungen auf dem Wqge genauer statistischer Zählungen, oder, soweit dies« nicht vor liegen, doch möglichst vorsichtiger Schätzungen gelangen, Ist diese», daß der Protestantismus, Denn man di« gange MÄt im Auge hat, seinen Anteil stark vermehrt, wobei besonder» England und die Bereinigten Staaten Leteiligt sind, wäbrend dvr Katholizismus an Boden verltert, da Frankreich, Italien uNd SpaNim in jhrer Bevölkerung-zahl stillstehen. Deutschs and «Ker nimmt in diefer Entwicklung »ine Ausnahmestellung «in, ^Vordringen . iffelch natürlich Vie M der Menschheit doch jmr sehr ungenau ' pie Schätzungen isoch manche Fehl^enthalten können. Däe/Mhaltspunkte führen Laren SVsfultaten. " Und von den sskäistm KuiwrnattoneN