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'.st-ffj7,7' 1. Seilage zum -lurr Tageblatt. LS. tltat Nr. 117 1^14 MMW W 33 82 des 25 Das Konlur»veefahren Wer den Nachiah des Kauf« manns Arno Emil Klemm in Lanier, alleinigen Inhabers derFtrma F. Gustav Klemm, daselbst, wind nach Abhal- va, klein« Pfefferkorn steh für gering nicht an versuch es nur, und steh, wie scharf er beißen kann. Jahrmarkt in Grünhsin Zonnrag una Mvmag, den r«. und rs Ma« Rus äem Rönigreich Sachsen. Neber da» nationaMberal-fortschrittliche «ahlabkomwe» i» Lachse« wird au» Dresden berichtet: Der Vorstand der fort schrittlichen Volk-Partei Sachsen» hielt am Himmelsahrtstage in Dresden unter dem Vorsitze des Landtagsabgeordneten Günther-Plauen eine Sitzung ab, die sich mit den Vorbereitungen für die Landesver bandstagung der Fortschrittlichen Volkspartei Sachsens am 13. und 14. Juni, sowie mit den Arbeiten des letz ten Landtages und der Stellung der LandtagSfraktion beschäftigte. Ferner wurden noch einmal die Grund züge des nationalliberal-fortschrittlichen Wahlablommens erörtert, das aus der Grundlage der getroffenen Verein barungen einstimmig genehmigt wurde. Das Ab kommen unterliegt formell noch der Beschlußfassung des Landesverbandes, an dessen Zustimmung aber nach der einhetltichen Stellungnahme de- Vorstandes natürlich nicht zu zweifeln ist. Kriegsminister a. D. Sehr. v. Hausen Generaladjutaxt de» König». Freiherr von Hausen, General-Oberst, Staats- und KriegSmtnister, ist in Genehmigung seines AbschtedSge- suche» mit Pension zur Di-P. gestellt, unter Ernennung zum Generaladsutanten des Königs und Belas sung in dem Verhältnis als Chef de» 16. Jnf.-Regt». Ar. 182 und a la suite de» 1. Jäger-BatS. Str. 12: er wird auch ferner in der DienstalterSltste der Generäle geführt. — Der König hat Exzellenz von Hausen au» Anlaß des Ausscheiden» aus dem Amt« de» KriegSmint- ster» seine Büste in Bronze -ugehen lassen. Fer ner hat er Exzellenz v. Hausen au» Anlaß seine» Aus- scheidens aus dem Staatsdienste ein Handschreiben überreichen lassen. Obste rnteaussichten im Königreich Lachse«. Nach den Erhebungen de» Landesobstbauverein» über dm Ausfall der Frühobsternte wird «in« gut« Mit te lernte zu erwarten sein. Die Spätfröste, die in dm ersten Tagen de» Monat» Mat auftraten, haben dem Fruchtansatz nicht, wie im vorigen Jahre, allgemein, sondern nur strichweise geschadet. Die Süßkirschen versprechen in dm Kirschengegenden, wie z. B. in der Bornaer, Geithainer Gegend, bet Meißen und Döbeln, eine gute Ernte. Auch die Sauerkirschenbäum« werden gute Erträge liefern können. Pfirsich« und Aprikosen haben in vielen Gegenden stark gelitten, Lolzversteigerung. Hunäsyübler Staatsforstrevier. Donnerstag, dm 28. Mai 1914, vormittag» iH9 Uhr Sasthau» zum Muldental in Aue: 1008 w. Stämme 10—15, cm stark, 327 w. Stämme 20—66 cm stark, 290 Klötze 16—22 cm stark, 3S7 w. Stämme - .. w tung de» Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Schwarzenberg, dm 16. Mai 1914. AöniAfch« Mmt-gertcht. Schulfeiern in Rue. Aus Veranlassung des Geburtstage) Gr. Maj. König» veranstalten die hiesigen Bürwrschmlen am Mat AS14 folgende Feiern: l. Bürgerschule: vormittag 9 Uhr i der L.ula, Fe,, redner: Herr ^Ärgerschu'"-'ehr.-: Stark. II. Bürgerschule: vormittag V»IV Uhr in der Schn! turnhalle am Ernst-Geßner-Platz Festrede des Herrn Bürger'chulleh rerS Lange Mer „Friedrich Jriü sm, ein vorbildlicher Deutscher." III. Bürgerschule: vormittag 10 Uhr im Festsaale der Mädchenbürgerschule an der Gabels bergerstraß«, Festredner: HerrOber- lchrer Müller. Die Eltern und Erzieher der Kinder und alle son stigen Freunde der Schule werden dazu hiermit einge- laden. Aue, dm 22. Mai 1914. SLm GchnlanSschnß zu Aue. (Hofmann.) Ist—-19 cm stark, 3827 w. Klötze 7—,1s em stark, 261 1 Klötze 23-^44 em stark in .den Abt. 67, SS und 82 (Hahlschlag), 27, 30 Lis ! und 82 (Durchforstung), 26, 27, 31, 67 bis 69 und ! (Einzelhölzer). Königliche ForstrevierverwaltunH Hundshübel. Königliche» Forstrentamt Eibenstock. llmtl. Pekannktnachungen. »I, amlllche» »ek-nnim-chtt«,« werd n, lowel« sl, un4 »°n den v-ddrden «mittelbar «erden, den »mtttM-ter« ,»«»»mme». Der Raiser als Reiter. Unser Kaiser ist schon seit jeher ein ausgezeichneter Retter, der sich mit manchem Reitkünstler ruhig messen kann. Sowohl was Kühnheit des Rittes als auch was Ge diegenheit anbetrifft, machen es nur wenige dem Kaiser nach. Der Kaiser legt nicht nur bei eigenen Ritten, sondern auch bei allen Reitübungen der Soldaten, denen er bei wohnt, den größten Wert auf exakte Ausführungen. Im Marstall deS Deutschen Kaisers befindet sich ein gro ßer Raum mit mächtigen Fenstern und mit Ballonen für Zuschauer, der die Reitbahn des Kaisers bildet. Hier werden die Reitpferde des Monarchen zugerttten, und hier rettet der Kaiser jeden Tag eine Stunde in Beglei tung des Oberstallmeister-. Der Kronprinz ist be kanntlich auch ein großer Rettkünstler und hat die» be reit» bei mehreren Konkurrenzen bewiesen. Die Neigung und die Begabung für seine Reitkunst hat er aber ent schieden von seinem kaiserlichen Vater geerbt, wenn die- ser auch die Beteiligung de» Kronprinzen an Wett rennen nicht billigt. Al» unser Kaiser am 9. Februar 1877 zur Kompagnie kam, erfreute er 'schon seinen Hauptmann v. PeterSdorff durch mehrere Ritte, die er ihm verführte. Petersdorfs war ein ausgezeichneter Rei- ter- ünd wußte reiterliche Fähigkeiten auch an anderen gebührend zu schätzen, wenn einer «» aber nicht richtig machte, dann war er «in unbarmherziger Kritiker. Als ihm der damalige Prinz Wilhelm aber einige Ritt« vor führte, schmunzelte er sehr vergnügt, und murmelt« ei nige Tadellos! Diese Künste, die unser Kaiser schon al- junger Prinz mit großer Hingabe pflegte, hat er auch weiterhin ausgebildet. Sr hat sich zwar selbst niemals an Wettrttten beteiligt, bringt aber dem Reitsport da grüßte Interesse enchegen. wie jeder echte Reiters mann hat der Kaiser «in« groß« vorlieb« Mr seine Pferde, Mr deren Pflege er sich auf» eifrigste interes siert. Die Pferd« de» Kaiser», di« im Marstall pnterge- bracht sind, haben aber auch eine in jeder Hinsicht her vorragende Behandlung. An den Setten de» ReitstaUe» stehen in zwei langen Reihen die Pferde de» Kaiser», je de» in seiner eigenen Box. Heber jeder Kripp« ist auf ei ner Tafel der Name de» betreffenden Pferdes zu lesen, da» Datum seiner Geburt und die Abstammung. Jedes Kaiser» werden übrigen» auch die Pferd« geliefert, die auf der Bühne im Schausptelhau» und im OpGmhau» auftreten müssen. Ebenso schön wie da» Pferdematerial ist da» Geschirrmaterial der Pferde, da» stet» in bester Ordnung gehalten werden muß. Der Kaiser erkundigt- sich sehr ost Persön lich in der Begleitung de» Oberstallmeister» und seine» Tierärzte» — zur Pflege der Pferde de» kaiserlichen Marstall» sind insgesamt drei Tierärzte angestellt — nach dem Wohlergehen seiner.Liebling-Pferde. Der große Reitstall hat schon so manche» kühtte Retterstück chen unseres Kaiser» gesehen, der sich hier, völlig unbe obachtet, nicht selten ganz seinen reiterlichen Neigun gen hingibt. Im Anschluß daran sei erwähnt, daß der Kaiser insgesamt in seinem Marstall rund 3K0 Pferde stehen hat, die allerdings -um Teil nur aü» Reitpferden bestehen. Pferd ist durch eine blau« Gtalldecke geschützt, auf der sich die Krone de» Kaiser» und sein Namenszug befin den. Das Liebling-Pferd de» Kaiser» ist ein ung» rischer Schimmel gleicherweise wie da» Liebling-Pferd der Kaiserin. Im allgemeinen aber bevorzugt der Kai ser Pferde, di« in - - . sonder» die Trakehner Rue. In der Zett vom 8. Juni bi» 12. Juni 1914 werden folgmde Straßen teile der Stadt neu beschottert: 1. Niederschlemaer Weg, vom Sjtauteich bi» an die Fabrik von I. Sinn. 2. Goethestraße. 3. Auerhammer Straße, von Schneeberger Straße bi» an die Fabrik von Schorler L Steubler. 4. Moltkestratze, von Nr. 2 bi» Ztegelstratz«. 5. Auerhammer Straße, von Mollke- bi» Nordstraße. 6. Nordstraße. 7. Bockauer Straße, von Nr. 42 bi» an den Schützen hausweg. 8. Schützenhausweg, am Fuße de» Stadtparke» ent lang. 9. Hintere Reichsstraße, vom Spielplatz weg. 10. Mittelstraße, von Wasserstraße bi» an den Spiel platz. 11. Oststrabe, von Färber- bi» Wasserstraße. 12. Mehnertstraße, von Bahnhofstraße bi» Pfarr straße. 13. Pfarrstratze, von Mehnert- bis Gabel^erger- Straße. 14. Pfarrstraße, vor Hau» Nr. 8. 18. Mehnertstraße, unmittelbar hinter dem früheren Zeller Rathaus. 16. Mehnertstraße, an der Schwarzwasserbrücke. Die Besitzer der an den genannten Scraßentcllen an liegenden Grundstücke werden ersucht, eiwa geplante An schlüsse an das Gas-, Wasser- oder Sch'eusennetz no vor der Beschotterung ausführen zu lassen, da Ausgra bungen nach Herstellung der Straßen nur in dringen den Fällen gestattet werden können. Aue (Erzgebirge), den 20. Mai 1914. Der Rat der Stadt. Großmutter. Frau Osborn ist in ihre Msten zurückgchumken, immer noch bebend vor Aufregung. Was? Du wieder!? rüst sie aus. Du wagst es, hier hereinzukamMenl Hat Herr Durams gestern abend vielleicht etwas vergessen, das du gern mitnehmen möchtest? Madame, erwidert Ren6e und nähert sich dem Bette. Sagen Eie nichts mehr. Eines Tages wird es Ihnen leid tun, daß Sie so viel besagt. Ach will nichts nehmen , ich habe nichts genommen. Ich danke Ihnen Mr alles, was Sie mir gegeben: ich gehe, um nie wiederzukommon. sFrau Osborn gibt jetzt dem instinktiven Hatz, den sie immer gegen ReN6e gehegt, freien ^Lauf. Geh'! ruft sie. Geh', du' Natter, du Diebin! Du Tochter eines Diebes! Dein bettÄhaster Vater kam und stahl mein Kind, dein -ettelhvster Liebhaber ist gekommen und hat mein Geld gestohlen. Geh'! Dein «Eck ist mir oerhaßt! Geh', sage ich, auf der Stelle! Auf der Stelle? wiederholte da» Mädchen traurig. Ja, diesen Augenblick, und komme nie wieder. Alle Schande, di« je aus mich gekommen, kam durch »dich und die Deinigen. Ich will deine Gegenwart nicht länger.er tragen. Die Beute der vergangenen Nacht wird «ine Zeit lang Mr Euren Unterhalt genügen, und w«M- da« zu Ende ist, werdet ihr Euch zu mähr zu verhelfen wissen. Geh' und laß mich dich nie Wiedersehen! Ohne «in Wort verläßt SiMäe da» Zimmer. In dem ihren angekommen, da» jetzt nicht mehr da» ihre ist, bleibt st« einen Augenblick stehen, preßt die Hand auf di« Stirn und sucht ihre verwirrten Gedanken zu ordnen. Sie muh gHen, und «mar gleich Ja, da» ist Aar. S'e blickt sich um. E» bedarf keiner langen Vorbereitungen. Alle», was sie mitgebvacht hat, ist noch in ihrem alten Koffer. Nicht», wa, mit Frau Osborn» verhaßtem »Velde ge kauft ist, will sie mitnehmrn. Ihre Börse mit dem Taschen- gelb-Mr da» letzte «kertehjahr hat sie in der Tasihe; die muß fie Mitnahmen. Langhorns Brillantring ist noch an ihrem Finger. Sie zieht Ihn ob und legt ihn auf den Tisch Dann zieht st« ihre Jacke an und äst «reisefertig. Treu unä verschwiegen. Roman von L. 0 i« e « nt. (52. Freisetzung.) Er geht und läßt sie stehen. Und aus dem Vorplatz trifft er Katharine. ' Sagen Sie Frau Osborn, ich würde später wieder kommen, sagte er, ich habe jetzt zu tun. Das Mädchen eilt hinauf. Da steht RenSe noch wo er sie verlassen: die Hände-fest ineinander verschlungen, di« Augen starr, da» Gesicht wie von Stein. Etwa» in ihrer starren Haltung -und die Todesangst in ihrem Gesicht er schrecken da» Mädchen, und e» fängt an zu weinen. Oh, Fräulein RenSe, Fräulein >Ren6e, St« «arm immer so -sanft und gut, und gerade ich mutzte den Schwamm finden! Hätte -ich gewußt, daß es Ihnen schaden könnte, ich hätte mir die Hand avfchneiden lassen, eh« ich ihn Ihrer Großmutter dachte. Ich werde n'e glauben, so lange ich lebe, daß Sie etwa» von dem Diebstahl wußten. NenSe scheint au»' ihrer Erstarrung zu erwachen, st reicht ihr die Hand. Dank für Ihr Dv'trauen, Katharine, sagte sie traurig, und Herrchen Dank, «he ich gehe, für alle die Austnert- samkett, die Sie mir erwiesen, so lange ich hier war. Oh, Fräulein, gehen Sie fort? Wa» Mäulettr Matte sagen, wenn fie wtederkdmwt? Ein Schauder überläuft da» junge Mütchen. St« wendet sich weg und öffnet die Tsir zu dem Zimmer Ihrer' Schwarzenberg. Der 1. Termin der Gemeind eeinkommenstever auf da» Jahr 1914, da» Selekten- und Realschulgrld auf da« 4. Werteljahr 1916/14, sowie di« Schmckgenwrbefte»,, an' da» 1. Halbjahr 1914 find fällig gewesen und zur Vermei dung von Mahnkosten innerhalb 2 Lagen an unsere Stadt- Sasse aüzuführm. Der Stadtrat. - vr. Rüdiger. Sie begegnet keinem der Mädchen auf der Treppe. -Sie öffnet die Haustür und bleibt einen Augenblick abschied nehmend stehen. Der Abend ist düster und stürmisch. Heftiger Regen droht, schwarze Wolken jagen am HiMinsl dahin, aber -dek Regen wird fie auf ihrer Reise nicht stören. Sie will nach Newyork. In der großen Stadt.wird sich schon etwas für sie finden. Der Nachtzug geht um sieben; es ist jetzt «kaum HM sechs. Was kann sie in der «Zwischenzeit tun? ,Da fällt ihr «in, daß sie Fräulein Krasting versprochen hat, -sie zu besuchen. Sie will Wort halten. Fräulein Krasting hat gewiß das Entsetzliche noch nicht gchört; Lvmgham müßte es ihr denn mitgeteilt haben und dessen hält sie ihn nicht für fähig. Ja, sie will «och einmal, zum letztenmal SU Fräulein »Krasting gehen. Gs schmerzt sie tief, deren gut« Meinung zu verlieren;,die Liebe und Achtung einer edlen Frau ist so viel wert. Sie schließt die Mir und geht lang« sam fort. -Am Tor bleibt sie noch einmal stehen. Das düstere steinerne Haus scheint mit seinen vielen glitzernden Augen wütend nach ihr zu blicken. Oh«. Hau» voll schlimmqr Ahnungen, in da» man sie gezwungen hat zu gehen, und au» dem fie nun hinausgchagt wird, schuldbeladen, ver bannt. Ein tiefer Seufzer entringt sich ihrer Brust und st« eilt hinau», heimatlo», freundlo», in die dunckl-e Nacht. 27, RenSs» Ritter. Fräulein Kl-astiny sitzt allein und liest. Sie ist ein eingefleischter Bücherwurm. Leichte und schwere Literatur, alles wird verschlungen, aber auch verdaut. Heute abend liest sie einen Roman, neu, beliebt, gut und geistreich ge schrieben, und di« Verwicklung nimmt ihr ganze» Interest« in Anspruch Endlich legt sie da» Buch NmAemMch hin. Da» kleine Wohnzimmer ist, wie immer, gemütlich und warm. Der Feuerschein Mnzt au^den goldenen Bllder- vahmen, auf den Tast«, de» offenen MM««», und aus all den hübschen -Nippsachen, di« überall umherliegen. Sie steht auf, schiebt Buch und ArbeitSkorb auf die Seite geht ans Fenster und blickt hinau» in die dunkle, stürmische Nacht.