Volltext Seite (XML)
Der Ros« süßer Duft genügt, vu brauchst st« nicht zu brechen, Und wer sich mit dem Duft begnügt, Den wird ibr Vom nicht stechen. Boden st »dt. Langham wehrt ihn. ungcktMg öS. «Sei nicht einfältig, Fr«d. Darauf wendet er sich zu Mari«. Sagen St« Fvau Oevorn^ dich ich sie morgen Ve» fachen «Da, Treu unä verschwiegen. Roman von L. vlneent. (57. Frrtsetzung.« Ich weih es, ich weih es, erwidert sie schluchzend. Wenn ich St« tadle, will ich mich selbst nicht entschuldigen, alber was nützt alle unsre Reue derjenigen, der wir da, -er- ge brochen! Gr geht aus und ad. Er ist auffallend blich, aber feine gewohnte Selbstbeherrschung verläßt ihn keinen Augenblick. Endlich bleibt er plötzlich vor ihr stehen. Was haben Sie vor, zu tun? fragt «r halt. Sie blickt auf. Ihre Tränen sind versiegt, sie sieht ge faßt und entschlossen aus. Ich werde -u meiner Großmutter gehen und ihr be kennen, was ich Ihnen bekannt. Und von welchem Nutzen wird das sein? fragt er bei nahe rauh. Wenn Sie sich auch in» Verderben stürzen, werden Sie s i e vom Verderben retten? Glauben Sie, daß N«n6e Ihnen da» raten würde, wenn sie hier wäre? Nein! Sie kannte keinen Egoismus. Eie würde mir raten, zu schweigen, da ich ihr durch mein Reden doch nicht -elfrn könnt«. Dann tum St«, wo» sie raten würde. Et« haben lang« genug an sich selbst gedacht, denken Sie jetzt ein wenig an andere. Wenn Sie auch obdachlos und ohne Mittel sind, glauben Eie, daß da» Ihre Schwester glücklicher macht? Sie kann nicht unglücklicher «erden, al» sie j«tzt ist, wenn nicht auch Sie hinau»geftotz»n weide«. Dann springt Fred iw-den Wagen, der sogleich fort- rollt, und Langham bleibt allein in der Dunkelheit zurück. LS. OworSeck spricht» Während der dreiviartel Stunden, di« Fred gewartet, hatte er Zeit -um Nachdenken gehabt, und seine Gedanken waren Nicht angenehmer Art. Dia Überraschenden Vor gänge de» Nachmittags waren so schnell auseinander ge folgt, daß er keinen vernünftigen Gedanken hatte fassen können. Doch jetzt chatte er Zeit und Gelegenheit zur UeberleyuM. Hatte Durand wirklich Frau Otzborn be raubt? And hatte RanSe fliehen müssen, weil man st« für schuldig hielt? Dah sie unschuldig sei, daran zweifelte Fred nicht einen Augenblick «r hielt nicht einmal Du rand eines so niedrigen Vergehens fähig. Er hatte ihn -war nicht gern, hatte ihn nie gern gehabt; aber doch befaß Durand die Bildung, die Manieren sine» Eentte- mann. Es-mutzte ein Irrtum votltqgen. Durand macht« ein Spitler s«im, ein Dieb gewiß nicht. And doch, warum war Marie so erschrocken, wenn st« ihn für unschuldig hielt? Und ma» wollt« st« von Lana- Ham? Warum ging ste «her zu ihm al, zu ihrer Groß mutter? Wovon sprachen ste? E, guckt« stjiimrunzelnd hin aus zu den erleuchtet«« Fenstern. Warum zog st« es vor, Langham zu Rate zu ziehen, anstatt ihm zu vertrauen? Er war nicht mehr «isersüchtty auf seinen Vetter. Lang- Ham, Gleichgültigkeit gegen Mari« war ja jedermann aus gefallen. Aber die Reis« mach Süden! Alle» war so gut gegangen, und jetzt war Georgien weiter gerückt al, je. Wenn DuvaiÄ stehlen wollt«, hätte «r doch noch eine Woche warten können. Dann wär« er mit Marte in seiner Heimat gewesen, und «r hätte Me entscheidende Frag, gestellt. Er «fdg ungeduldig auf und ab »irnd zog all, fünf Minuten sein« Ahr. Wie lange ste blieb! Da» Wohl oder Wehe einer Nation ließe sich ja kn der Zeit entscheiden. Ma, konnte ste Langham zu sagen haben? S«in« Unge duld hatte den höchsten Eaad ««reicht, al» dl« beiden «st- lich «rßchien«n Die fast leichenblassen Züge seine, Vetter, Welcher Fall überhaupt eintreten kann, sagte Marie traurig. Nein, ich glaube nicht. Ich habe Frau Osborn ge- sprachen, st«. Hat nicht, gqgen Sie. Sie haben Ihre Rolle so gut gespielt, dah Sie selbst ihre scharfem Augen getäuscht. Ste gaubt, dah Ei« Durand hassen. Ste will vergessen, daß Eie !Nen6es Schwester und di« Verwandte «ine» Diebes find, Ei« waren ivrmer ihr Liebling, wie Ei« wohl wissen werden. Ste brauchen nichts zu Mochten. E» scheint Ihnen Freude gu machen, mich Ihre Bitter- keit fühlen zu lassen. Ich btn nicht ganz so feige, wie Sie denken. Ich bin bereit, zu sprechen und dto Strafe auf mich zu nehmen. Ich kann wenigsten« den Flecken von dem Namen meiner Schwester fortwischen.. Wnnen Sie das? Ich erlaube mir, daran zu zweifeln. Nein, Fräulein Maria, Sie können jetzt nichts tun, al, do» Schtchal seinen Lauf nehmen zu lassen. Ihr« Schwester hat Ihr Geheimnis bewahrt und di« Strafe dafür hinge- nommen. Machen St« ste jetzt nicht noch unglücklicher. Gehen Ei« und gentehen Ei« all« Annehmlichkeiten in Frau Osborn, elegantem, bequemen Haufe und ertragen Sie Vie vorwürfe Ihre, Gewissen» so gleichgültig, wie möglich. Ihr« Geschichte ist sicher bei mir. Ich werde so wohl Frau LUborn al, Fräulein Hrasting sägen, daß ich von NenSes Wahrhaftigkeit und Unschuld überzeugt Lin, alle, and« werde ich verschweigen. Ei« «rhebt sich schweigend. Er begleitet st« hinunter. Fred, der ungeduldig gewarnt, öffnet die Mr der Droschke und hilft ihr hinein. Da» Licht der Wagmlaterne stillt auf Langham» unbedeckten Kopf und Fred starrt ihn ent setzt am Um Gott«, willen, Harry, map ist geschehen? Du stehst ja au» wi« «in Gespenst. Bist du krank gewesen, oder Nr. 122 1-14 » !« Aus äem Königreich Sachsen. vom einer Verlobung des Kronprinzen Georg mit einer russischen Zarentochter wissen wieder ein mal verschiedene Blätter zu berichten. Die Meldung ist teils von Petersburg, teils von Leipzig auS verbreitet worden, und zwar wird die bevorstehende Reise des Kö nigs nach St. Petersburg zum Besuche der russischen Kaiserfamilie hiermit in Verbindung gebracht. Wie ver sichert wird, handelt «S sich lediglich um eine Kom bination,La an eine Verlobung des sächsischen Kron prinzen zurzeit noch nicht zu denken ist. Der Besuch des Königs am russischen Kaiserhofe ist Wetter nichts als ein Hüflichkettsakt anläßlich des kürzlich in Dres den stattgefundenen Besuches des Großfürsten Khrill von Rußland, der bekanntlich auch der Einweihung de- Völ- kerschlachtdenkmals bet Leipzig im Auftrag« de» Kaiser- Alexander beiwohnte. König Friedrich August wird bei dieser Gelegenheit auch dem Zaren seinen Dank für die Verleihung des russischen Regiments Koporoff abstatten, dessen Ehef seinerzeit bekanntlich auch der König Al bert war. Die Gerüchte über «in« bevorstehende VÄIvV- ung de» Kronprinzen Georg sind schon deshalb al» halt los zu bezeichnen, weil der Kronprinz zunächst erst seine UntversitätSstudien zu absolvieren hat. Da» LanpeSmmseum für Sächsische BvMkmtfi in Dresden ist seit seiner Eröffnung im vorigen Herbst durch Ankäufe und Schenkungen aus allen Teilen Sach sens sehr bereichert worden, so daß e» tatsächlich den Namen Landesmuseum verdient. Es ist «in Denkmal kür dt« Kunst der kleinen Leute und bietet durch seine Viel seitigkeit den Besuchern immer neue Anregung und Freud«. Zu dem kommt, daß der alte malerische Migev- hof, in dem sich da» Museum befindet, die denkbar beste Architektur Wr di« Sammlung avgtbt. Zur Bekämpfung ve» Nachdem auch im Königreich Sachsen der ame rikanische Stachelbeermeltau sestgestellt worden ist, Bernsbach. Es find fällig geworden und bi» spätesten» «um 10. Iunt diese» Jahre« bei Vermeidung -wangwveiser Mi- tteGnvg «l bezahlen der L Termin Wasserztn» und der 1. Termin Etaatminkommen- und Ergünzungssteuer. BerusbaG am 27. Mat 1014. »Der Gemeind «Vorstand. SO werden geimpft: Montag, de» 8. ynni, von Uhr nachmittags ad die Kinder, deren Familienname mit «, V, G, «,» uud S anfängt; Dienstag, de« 0. Fmri, von Vi» Nhr nachmittag» ab die Kinder, deren Familienname mit G mrd H ansängt; Mittwoch, den LV. Juni, von Vi» Uhr nachmittag» ab die Kinder, deren Familienname mit l, g, K, «uv iö an- fmrgr, Donnerstag, ven 11. Amri, von Vi4 Nhr nachmittag» ab die Kinder, deren Familienname mit M, N, O, P, mW V anfängt; Freitag, den 12. Amri, von Uhr nachmittags ad dt« Kinder, deren Familienname mit N mW S anfängtr Sonnabend, de« 18. Amri, von -/.» Uhr nachmittag» ab die Kinder, deren Familienname mit Sch, St, T, «, v. W, L mW 8 anfängt. Alle geimpften Kinder sind dem Arzte «ine Woche später zur Nachschau im Jmpftaum« wieder vorzustel len; also die Impflinge Die erste Gattin Napoleons. 18«» 100. ToveStag Aosephineu» am 20. Mat.) O Ei« ward vom Thron gestoßen, muht« sich aus egoisti- scheu Gründen scheiden lass«: und starb in der Verban nung. So stellen sich sentimentale Gemüter Las Leben der Kaiserin Josephine wie einen ewigen Dornenweg vor. Diese Auffassung ist falsch, zum mindesten Übertrie ben. Der Verlust des Gatten störte ste nicht. Die Haupt sache war, daß dieRente in Ordnung gebracht wurde. An den einstigen Gatten schrieb sie nur, wenn Schulden getilgt werden mußten. Ihr fehlte jeder sittliche Grund, wie Ernst Boerfchel im Universum treffend hervorhob. Napoleon Bonaparte lernte die Bürgerin Josephine Be- auharnais in den Salons des Hotel» Luxemburg kennen, auf einem der Feste de» Direktors Barra». Scheu und linkisch, schlecht angezogen und unordentlich frisiert, er schien der junge General in dem Salon seine» Ehest, um bald wieder zu verschwinden. Al» er da» erste Mal Jo sephine nähertrat, bat er sie in seiner Verlegenheit um die Fürsprache, daß ihm außerordentlich die Mit tel zu einer neuen Uniform bewilligt würden. Seine zurückgehaltene Natur brach heftig hervor, und diese» in aller Leidenschaft real handelnde Genie benutzte jetzt selbst die Liebe zur Leiter de» Emporkommen». Er weiß, daß die Zeiten der Bürger und Bürgerinnen aus sind; er muß in die Gesellschaft, um al» voll anerkannt zu werden. Wie er war dies« Dame keine geborene Französin. Ste war am 23. Juni 1763 auf der Insel Martinique ast Josephine Rose de Tascher de la Pagerie zur Wett gekonnnen, dann war sw in Pari» erzogen worden und wurde nach einer nicht gerade sehr einwand freien Jugend die Gattin des General» de Bauharnai». Beauharnai» fiel äl» kvntgStreuer Offizier 1794 unter der Guillotine, seine Frau wurde verhaftet. Nach dem Sturz RobefpierreS kam sie frei, um nun ihre Freiheit zu genießen. Keiner der damaligen Memoirenschreiber kann es sagen, woher dies« Frau die Reize nahm, den Störrischen, Ungebärdigen und Heftigen zu umstricken. E» waren lediglich dt« sinnlichen F«u«r, die hier zusam menschlug«:. Am S. März war di« Hochzeit. Sie fand bet den da maligen Verhältnissen nur standesamtlich statt. Bei bei den bekannten Persönlichkeiten wurde muh den Papie ren nicht Wetter gefragt, und so konnte sich Josephine bei der Trauung bequem um vier Jahre jünger machen. Ga lant kam ihr Bonapart« entgegen und macht« sich Um ein Jahr älter. Die Flitterwochen dauerten nicht lange. Am 11. Mär-, zwei Tage nach der Hochzett, reiste der I« Aas Handelsregister ifi honte eingetragen machen: a. Ains Blatt V70: Di« Firma sich, Wage« in Duck«» und all» Inhaber bi, Mufleut« SdleuKu Wogmr und Albst: Hugo Wfilgnkr da- ftlbst. Angegebener cköchchüststzwetg: Fobriöa- tion und VePfand oan> Spanckörben. d. Ast» Blatt V71: Di» Finna «tz»l Schubert ist Nasch« «ad d«r ZMentwvronBbvikant Carl Ewil Schubert da-Mft al» Inhaber^ Angegebener GchchststgMG: AqbrÄatiom van Kunststeinen und Zement«hven sowie Handel mit SteiNzeugvoHren und Materialien. oder im Jahre 1013 wegen Krankheit zu rückgestellt, oder ohne Erfolg geimpft wor den sind, sowie diejenigen, die schon früher au» irgend einem anderen Grund« von der erstmaligen Impfung zurückgeh rlten wor den sind. Befreit von der diesjährigen Impfung sind d e Kinder, die die Natürlichen Blattern überstan den haben, oder ohne Gefahr für ihr Leben ober ihre Gesundheit nicht g- impst werden können, oder bereits im G< burtsjahr mit Erfolg geimpft worden sind. «v» Häusern, tu den«: ««steckende KvaftkhettM wtt Scharlach, Maser«, Diphcherttt», Keuchhusten «sw. de- stehe«, öder t« letzter Zett vorhanden waren, dürfen kein« Kinder z« de» öffentliche« Impfterminen gebracht werden. Die Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder, die ihre tmpfpflichttgen Kinder zu den öffentlichen Impfungen nicht bringen, haben für dm Grund de» Ausbleibens ihrer Kinder ein ärztliche» Zeugnis oder dm Impfschein sofort nach der öffentlichen Impfung im Stadthause — Zimmer 18 — vorzulegen. Alle zur Impfung zu bringenden Kinder müssen mit reingewaschenem Körper und mit reinen Kleidern vorge stellt werden. Jmpfarzt ist Herr Dr. med. Rosenthal. An«, am 27. Mai 1914. «er Rat der Stadt. Polizetabteilung. lim ab. Er schreibt ihr »rief«, dt« wi« heiße Lava au» Vulkanen strömen; sie fühlt sich peinlich gelangweilt von dm Ergüssen. Ste kommt endlich in» Lager und er legt ihr sein« Trophäen zu Küßen, aber sie lächelt nur, wenn sich Edelstein« und Pretiosen darunter befinden. In giftigen Worten machte sich Murrat lustig über st«. Schon merken wir, wie Napoleon die Schuppen von dm Augm fallen. Aber «in unergründliches Gefühl zog ihn zu ihr. Hätte dies« Frau einen tiefen sittlichen Fond» besessen, so Hütt« sie diese» Genie wahrhaft zur Höh« führen können. Schon bei der Kaiserkrönung 1804 ahnt« Josephine, daß «» zu End« ache. Aber selbst In dieser Zett drohender Gespenster blieb Josephine di« Ko mödiantin. Am 1ö. Dezember 1809 fand die Schei dung statt. Napoleon hielt die weinende Josephine bet der Hand, al» er dt« Erklärung Verla». In einem Wei ßen Kleide, ohne Schmuck, war ste erschienen. Der Au genblick war sehr feierlich, und man möchte annehmen, daß selbst Zosephtnm» Charakter davon einen tiefen Eindruck empfangen hätte. Aber auch da» ging vorüber. Mit dem Titel einer Kaiserin und mit drei Millionen Rente ist Josephine in» Exil gegangen. Erst «ach Schloß Malmaison bei Pari» und dann nach Navarra. Sie lebte da ohne große Sorgen um Thron und Gemahl und gab da» Geld mit offmm Händen au». Man begegnete ihr mit Respekt, und nach dem Einzug der Verbündeten in Pari» nahm ste gestreichelt die Huldigungen der Be sieger ihre» Gatten, namentlich de» Kaiser» von Ruß land an. Am 29. Mat 1814 ist sie in Malmaison gestor ben. Sie hinterließ zwei Millionen Schulden. Napoleon war bet ihrem Tode al» Verbannter aus Elba. Es war wie ein Schicksal. 1. Seilage zum Muer Tageblatt. 29. Mat kimtl. Bekanntmachungen. veffeatliche Impfungen in Aue 1S14 Die öffentlichen unentgeltlichen Erstimpfungen im hiesigen Stadtbezirke werden in diesem Jahre in der nachverzeichneten Reihenfolge in der Turnhalle der zwot- 8. Juni a« IS. gnnt Vi4 Ahr nachmittags G ff v. ff ff 10. „ V<6 ff ,f ff 10. ff ff 17. „ ff ff V ff 11. ,f ff 18. „ V«4 ff ff . 4- ff 12. ,f ff 10- „ ViO ff ff ff IS. f» ff 20. „ V.4 ff ff Jmpfpflichtig sind in diesem Jahre alle ten Kinder, die im Jahre hier wohnhaf- 1913 geboren, UM?