Volltext Seite (XML)
L. Beilage zu Nr. 122 de« Auer Tageblatt»» und Anzeiger» für da« Erzgebirge. Freitag, de» 89. Mat LS14. Auch eine PfingMberroschung Pech»,, da» vornchm tuend« Fräulein Mariann« Weber. Wer?,«nt»rb«H er jetzt die Erregte. — Na ja. die blond« Mauiknne Weber. Kennen, Ei« da» struLere-Fräu- lein vielleicht? Di« tut ja freilich gar wicht spröd und macht eo den Männern sehr leicht — Je nachdem! sagte er «halb lachend, halb verdutzt. Sind Sie Lei Schröter und Sühn, Fräulein? Ei« nickte: Erste Korrespondentin, schon vier Jähre. Nwn lachte er laut amd herzlich datz sie ihn -an« verwundert antzch. E» gibt doch zu seltsame Anfälle im Leden! riels er endlich iinmer noch lachend. Kennen St« dies« Schrift? Damit zog er «iw Brtchluvort aus feiner Tasche und Gelt es ihr vor die Augem Stanz verstört la ste ihn an. Das ist dl« Schrift von Paul Schröter, van meinem — Sauberen Bräutigam, jawohl! In dem Brief schrieb er meiner blonden Marianne, ob sie nicht Lust zu einem .Pfingstausflug hält« — Also, Ihre Braut ist die! Na, da tum Sie mir leid! Sr wollte durchaus, daß ich wogstchren sollte -Wer die zwei Feiertage, ober allein! Das ist mir schon ausgefallen. Und weil «r sich heute Mr sieben Uhr ein Rendezvous, am Telephon gegeben Hat, im Bahn- hoifqpark —- er merkte nämlich gar nicht, daß ich ins Zitzn- mer gekommen war, während or telephoniert«, wollte ich mich einmal überzeugen, ob «r wirklich «in so schlechter Kerl ist. —*Si« hatten also noch Zweifel? Da war ich besser dran, denn meine liebe Braut hat den Brief aus der Tasche verloren»,und da ich ihr schon Nicht recht traute, las ich ihn. Da« mag nicht gang richtig sein — ich ent« schuldige mich vor mir selbst! In dem Augenblick schlug es von der nahen Dahn- hof»uhr dreiviert «stieben. M« auf Kommando begannen di« beiden zu laufen, eng aneinander geschmiegt. Sie -teilten erst inne, al» die Umriss« de» Bahnhof» au, den Vämmrn de» davorltegenden Parke» vor ihnen auftauchten. Leis« und vorsichtig schlichen sie näher. Richtig, in den grünem Dartenanlagem di« ganz einsam und menschenleer waren, Men -auf «in« verstecktem Dank zwei Gestalten in zärtlkchsm Geflüster verfunikem. Ein« Latem« warf ihren Schein aus da» volle goldblonde Haar der Dame. Bon rückwärts schlichen di« beiden heran; al» sie knapp hinter der Bank standen^ er hinter dem Mädchen, sie hinter dem jungen Manne, neigten sie sich gleichzeitig vor: Guten Abend, Pauli Guten Abend, Marianne! Ein Aufschrei, ein Knirschen des Kies«», «in Huscheln und Laufen — und di« beiden standen allein und hielten sich die Setten vor Lachen. St« kuhten Li» zu Tränen. Dann zog er ihren Arm unter den seknen, und seelenvergnügt schritten sie im die Stadt zurück, preßten sich durch die menscheiwolle-n Straßen^ zwei Mnsame in dem lauten Getriebe. Bald saßen sie in einer stillen, gemütlichen Gasihausscke und ließen bei einem Glase funkelnden Mein» Hon gütigen Zufall hochleben, der es so gut mit ihnen gemeint, ihnen zu so netten PfinMeiertagon und zu' einer besseren Lebensper spektive verhalfen hatte. Denn daß der Zufall jetzt die Richtigen zusdmmengchllhrt, das Mhlten sie alle beide. Und wie die köstlichen WiMMertage voll Sonnenglantz, so lag das Leben vor ihnen, eine Kette von Festtagen, ohne Alltagsschatten. Denn ein warme», dankbares frohe» Ge fühl erfüllte sie beide: da» einer ehrlichen Zusammenge hörigkeit Mr alle Zeit. glätte! Sie Lacht«: Eingebildet sind Et« gar nicht! Aber deNvegen -- Wollen Sie mir doch nicht sägens wa» St« -oute noch Vorhaben? »— Und wenn ich Si« mm dasselbe frage? -- Dann würde ich Ihnen ganz ruhig erzählen, daß ich zu «invm Rendezvous gehen wollte, al» unser Zasom- menstoh erfolgte. —> Aha, daher die Mel Ja, aber — worum gehen Et« dann mit mir — Und halten sich auf? — Du ich gar nicht. Ihr Weg ist genau der meine! Wenn man «in Rendezvous hat, dann spricht man doch nicht knapp vorher ein andere» Mädel an und -«gleitet es. Oder — wenn man da» tut — Sie stockt«. Nun — wenn man das tut — »eiter! — Dann ist man «in ganz ge- mälner Kerl, und — Nun und — so schau ich nicht au»f was? Sie schüttelt« den Kopf: Eigentlich nichil Er lachte: Danke. Ich Lin es auch wirklich nicht, denn, sehen Sie, mit dem Rendezvous, da-hat es nämlich «ine be sondere Bewandtnis, das hat meine Braut — mit einem anderen! Sie wandte ihm überrascht das Gesicht zu: Mar >— Sie auch? entfuhr es ihr. Meso ich auch? fragte «r er staunt. Ich mache gar kein Geheimnis aus dtzr Sache, im ,Gegenteil! Derlei sollt« man gang öffentlich erzählen, als warnendes Beispiel, damit wir dummen Mvnnor bet Euch nicht wieder reinjfallen, «Suren Schwüren und Versicherungen glauben! — Na, na, tun Sie nur nicht so, als ob es uns mit Euch anders ginge! — Oho, *so grundschlecht wie Ihr gvau«nziimmer können wir Männer gar -nicht sein! Eie lachte kurz und spöttisch. Da gibt «» gar wicht» zu Lachen! Schauen Sie, meine Braut kenn« ich jetzt ein halbe» Jahr. Wa» hat di« angegeben, al» wäre ich der sün» und einzige für sie; spröd war sie und grztert hat sie sich, um jeden Kuh habe ich Vetteln müssen — Da» sind schon di« Nichtiges die sich so haben! — Stimmt! Ich war aber dumm genug, alle» Mr Lar« Münze zu nehmen, VI» ich di« Wahrheit-«!- fuhr! Heivataobtskt mar ich M»si«, darauf lief di« ganz« Komvdt« hinau»! Zum Glück bin ich dahint«r gekommen, daß si« imt anderen weniger spröd ist, und da» wollt« ich ihr al» Wngstübervaschung heut« in» Gesicht sagen, vor dem Andern — damit der gleich auch weiß, woran er mit ihr ist! Das Mädchen mar stehengeb lieben! und starrte dem erregten Manne jetzt >ganz betroffen in» Gesicht. Das — bas ist zu komisch! stammelte sie mühsam. — Komisch? Nein, komisch finde ich die 'Sache nicht, denn so gemein kam eben «in Mrm nicht sein, so «in Doppelspiel zu treiben! .Noch viel «schlechter! stieß sie hervor. Es ist zu sonderbar, daß der Zufall gerade uns beide zusammenge führt hat! Mir ist nämlich genau dasselb« passiert. Mein Bräutigam, wa» hat der angegeben, bk» ich mich, mit ihm verlobt haLe! Ich -wollte erst nicht recht; so di« richtige Liebe, wie ich sie mir denke, hatte ich bricht für ihn. W«r — er ist der Sohn von meinem.Ehrf, und ich bin ein arme» Mädel. — Ja, ja, die übliche Geschichte — Ver sorgung undsaweitetl unterbrach er sie. Sie -nickte: Ja, was wollen Sie! Schön ist es nicht. Mer -wenn man so in der Melt.herumgesi ßon wird, wie -ich, von Kindheit an, und dann ist einer da, der tut, als könnte er sich nicht lassen vor lauter Eiebe, und man hätte 'Leins Sorge und keine Plage mehr — Armes Ding! >— Er war ja sehr nett zu mir, glücklich über jedes gute Mort, bi» — na, ja, bis «bsn die andere gü uns ins Bureau gekommen ist, ihm schöne Augen gemacht hat,, diese kokette Nachdruck v-rd-i.n. Au weh! — Holla, aufgepatzt, kleines Fräulein, wo zu hat man d«nr Augen im Kopfe? — Um zu sehen, natürlich! Aber dazu haben St« ja di« Ihren auch! — Er sah si« einen Augenblick verdutzt an, dann lachte er laut auf. und sie stimmt« -ein. E» war ober mich zu komisch, wie sie da beide standen und sich die von dem jäh«» Zusammenstoß schmerzenden Seiten rieben. . Sie hatte überlegend an der Ecke gestanden, um bk« er hastig -eroorschok-io war es geschehen, daß er sie fast umgerannt hält«. Da» Lachen versöhnte sie. Mit -in«r leichten Ver beugung zog er den Hut: Gestatten, Sie, Fräulein, Assessor Frank. Eie sah ihn schelmisch an. Goll ich jetzt Men: es freut mich sehr? — Fällt Ihnen da» so schwer? — Eigentlich schon! Sie rieb sich ihr« Schulter: Etwas schmerzlich ist die Freude bestimmt! -- Ja, man soll «bem -nicht in GsVvnken versunken auf der Straße stehen! Rennen, meinen Sie, Herr Assessor? UebrigonsMSie haben recht, in dem Pfmgsttrubsl herumstehan, ist ebenso un sinnig. wie ktgura zoWl — Ja, ja, es hat beide» seine Schattenseiten! — Sie war langsam weiter^, schritten, und mit einem bittenden: Dars ich doch?, das »sie unbeant wortet ließ, hatte er sich ihr angeschlossen. Ihr.hübsche», frische» Gesichtchen war wieder ernst geworden, da» mun ter« Lachen, bei dem ihre weihen Zähne so. herzig -wischen dm roten Lippen hervorschimmerten, verstummt. St« 'eufzt« l«tcht aus. E» war «in herrlicher yrühlingsabend. Noch fast LeL, und doch lag e» schön wie rin Schleier über dem strahlenden Soniwnglanz. Der Himmel tiefblau, itn Wm«n mit rosigen, goldumränderten Wolken«. Di« Bäum«, »sich« dl» Strah», di» di» beiden entlang schtitten, ums«umt«n, reckten sich stolz im Gefühl ihre» -neu erwach ten Leben», da» frische Helle Grün der jungen Blätter schimmert«, wenn die kotzten Sonnenstrahlen darauf fiel-an. Und überall festlich gMrnückte Menschen,-mit frohen, er- wartungsvollen Gesichtem. W'ngstm! Eine Quelle von Freiheit unh- Genuß! Zwei Festtag« von Sonnenglang und Frühlingspracht, hineingeschobm in das graue Einer lei de» stumpfen arbeitsvollen Alltags. Ein frohe» Auf atmen lag ssn dem lustigen Borfeiertagstrubel, der die Etraße eMllte. Schweigend warm di« beiden weiterge- schritten. Er ,jah forschend in ihr hübsche» Gesicht. Sind die schlimmen Gedanken jetzt wieder La? Danz leise schob er seinem Arm unter den ihren-. Ich verliere Sie sonst! sagte er bittend. -Sie lieh e» geschehen, sah ihn aber von der Seit« an: Schüchtern sind Sie nicht! — Sind Sic böse? Nachdem uns da» Schicksal doch so offensichtlich ein ander zugefühtt hat, wollen usir dem Wink denn nicht folgen? Ach, dazu habe ich keine Zeit! sagte sie mit einem heüben Aufwerfen der hübschen Lippen. — Heute, am PftnMonmabend? Wd» haben Sie denn La noch zu tun? — Das geht Sie gar nicht» am! Einem wildfremden Menschen — Erzählt, man nichts, stimmt, kleine» Fräulein. Aber, txm ist bald abzuhelfen! Wie ich heiße, wissen Eie jetzt, und dah -ich ein «netter Kerl bin, werden Si« bald heraus haben, wenn Eie miit gestatten, dah ich Sie be- sM s -^eprei (neue d.rnte),nockr.Kir«ckeo, Tomaten, 8»Iat, u.stkaoarder, balatgurken L 8t. 20,2 F nm nnnnkUm?v >« r°r>i-s«bM, empkekle ick fr. vrasäner Anldeeren, 8p»rzel in versck. 8orten uncl Aaülesckea, ferner Austral. Kepfel (neue kirnte),kockf. Klrscken, Tomaten, 8»lat, u. Akadarder, Salatxurkev ä 8t. 20,2S u.30 ?k. Im k' 8ekr empkeklensvett: Kaffee,»koe in Vosen bis ru 2 Ur. IUI stisvly-uv-uiail, nmvri-ll. A. sowie Mllek in luden, WIcdonlo al, Srotaulstrlck. Huck ist ciie KtnckernükrmUck In Vosen, vieltack xrümlert, ru empkeklen, cia es »ekr selten billck (reine Trockenkütterung) gibt. _ ist^U^ V°n6-7vkr O5WM ksmert. W°° a Soeben ffrirek Möbel' emgkti'offeii: Oie grSüte, lelnrte uncl teuer,teiyuslltllt Ualjeskenaxe iVskreiick «er keiertW empkekle ps. Zjtdriges ?oklenil6isck so^vie ^Vursl^üren in delcannter Qüte. Schöne Asbnung (Halhßtage) in mhtger Straß« Nähe Marki ver l. Ju! mietfrei. Nähere» zu erfahren in der Tagetiait-ErvedtNon Luch b»r kleine Anzeige bringt im Auer Laarblatt den gewünschten Erfolg. Machen Eke einen versuch und St» werden üdpMgl sein. 6rü»,t« -tu»-,ikl im ?!itri ru ivUclin priliin M» Stitir kinjrin^ von neuon ^uitem s?uc>v!f I-LMZs, vormai« 2u»tav i^«rg«rt » ^arkt 7 Mrl-ü. 0.70 I.— I.— 280 0.80 l.— T^ffl. iiilc. bleicieldeervein . jokennisdeervein llrübeervein Obstckerry . Ztackelbeervein äpkelvein, frankfurter ocier l.iter vom k-ass. ^E°/o Nwdeehh (qvstn» » —* U ; empkieklt Vtzii'K SHinon, Lentfal-vi-OLerie.