Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 11.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191103113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19110311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19110311
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlbindung: 1. Beilage nach 2. Beilage eingebunden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-11
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dem Publikum von den nachdrängenden Leuten förmlich die Kleider vom Leib« gerissen. Auf «mem Postamt wurden drei F.nfterschalter eingedrückt, wobei «in Postbeamter Verletzungen durch herum» fliegend« Glassplitter erlitt. PMttsche La,e-schan. »ne, 1t. März. Postetat. X Wüst« Lärmfzen«n gab «» gestern im Reichstag«, und doch konnte man sagen: laut äs drutt, pour uns orneletts! — -u deutsch: Biel Lärm um nicht»! Wae di« Gemüter so er hitzt«, war — Konkurrenzneid, «in Abgeordneter nannte e» sogar unlauteren Wettbewerb. Man stritt sich um di« Priorität der «ingebrachten Resolutionen, in denen Besserstellung der Post beamten gefordert wurde, und man zog mit einer Heftigkeit vom Leder, die wirklich einer besonderen Sache würdig gewesen wär«. Herr Gamp war «», der di« stundenlang« Geschäftsordnungs debatte mit einer Polemik gegen die Linke wegen ihrer Resolu tion «tnleitet«, und deren Wortführer Beck von den National liberalen vorwarf, daß er die Resolution der Budgetkommiffion al» «ig«n«n Antrag «ingebracht habe. Die Resolution sei von der Rechten au»gegang«n und jetzt wolle man den Anschein erwecken, al» ob nur die Link« etwa» für di« Beamten tue. Sofort fuhr Herr Bass ermann auf, um seinen Parteifreund in Schutz zu nehmen und darauf htnzuweisen, daß auch da» Zentrum mit einer ähnlichen Resolution vorgegangen sei und daß gleiches Recht für all« herrschen müsse. Das machte aber auf di« Recht« weiter kei nen Eindruck, der Konservative Dro« scher unterstrich noch jede» Wort de» Herrn Gamp unter stürmischem Widerspruch der Linken. Lange ging da» Streiten hin und her, di» endlich einige scherzhafte Worte Bebels die Wogen glätteten. Unter großer Heiterkeit wies er darauf hin, daß bei Eeschäftsordnungsdebatten nur fünf Minuten Redezeit beständen und daß gegen diese» Ge bot heute gewaltig gesündigt worden sei. Alles lachte, ebenso al» der Präsident Mr diese Belehrung dankend quittiert«. Endlich kam man zur Abstimmung über die Resolution der Kommission, die eine Zulage für die OberpostaMtenten vorsteht, die mit der großen Mehrheit von 250 gegen SS Stimmen Annahme fand. Eine ähnliche Zentrumsresolution wurde al, dadurch erledigt abge- lehnt. Eine andere aber, welche di« Dienstverhältnisse der Reichs beamten neu geregelt wissen will, angenommen. Eine sozialdemo kratische Resolution auf Revision de» Beamtenbesoldungsgesetzes zugunsten der UnterLeamten wurde gegen «in« große Minorität abgelehnt, während eine fortschrittliche Resolution, unbeabsichtigte Härten der Besoldungsneuregelung auszugleichen, bei der Mehr heit Gnade fand. Dann kam eine lange Reihe von Einzelwün schen und Stunde auf Stunde verrann. Es war bereits 7 Uhr geworden, als der Präsident erklärte, der Postetat sei erledigt. Das Haus vertagte sich dann auf heute 12 Uhr, wo man in die Beratung des Etat» de» Reichsamt« de» Innern einzu treten gedenkt. * Reich»tag»ersatzwahl in Gießen. Da« Ergebnis der gestrigen ReichstagStriatzwahl in Gießen ist: Warner: Wirtschaft liche Vereinigung 7958, Beckmann, Soziald. 7976, Kortll, Fortschr. LolkSvartei 5050, Gtsediu«, Nutionallib. 2516 Stimmen. Es ist Stichwahl zwischen Weiner und Beckmann erforderlich. Der Wahlkampf war außerordentlich scharf. Die einzelnen Parteien hatten ihre Hauptredner hierzu beordert. Der Abg. Dr. Paasche ha den Ausfall der Wahl als einen genauen Prüfstein für die im Herbst stattfindenden Hauptwahlen bezeichnet. Eine wichtige Rolle bei der Agitation führte die Zündholzsteuer ' Arber einen neuen Zwischenfall an der türkischen Erenze wird aus Athen berichtet: Bei Dereil wurde ein griechischer Soldat beim Wafserholen von türkischen Soldaten überfallen. Es kam infolgedessen zu einem Zusammenstoß zwischen Griechen und Türken, bei dem ein türkischer Soldat getötet wurde. Der dir türkischen Posten kommandierende Hauptmann versicherte dem griechischen Offizier, daß der Zwischenfall auf ein Mißver- ständnis zurückzusühren sei; er werde Maßnahmen treffen, um riner Wiederholung vorzubeugen. * Die Deutschen in der Fremdenlegion. Der mit der Untersuchung über die Fremdenlegion betraute Redakteur des Mattn berichtet aus Ain Fefra, daß im 2. Frcmdenlegionär-Regiment am 1. Januar bei einem Mannschaftsbestand von 5700 allein 185 6 Deutsche waren. Wenn ähnliche Verhältnisse bei den anderen Fremdenregimentern bestehen, so dürfte di« Legion zu einem Drittel aus Deutschen bestehen. Kopf das Wohnzimmer. Hier stellte er Frau und Tochter wie «in Paar Untersuchungsgefangene nebeneinander und sah sie durch die blitzenden Brillengläser durchbohrend an: „Ich weiß alle»! Alle»! Und wer in meinem Hause noch einmal den Namen die se» Mister Fullbright ausspricht, der bekommt e» mit mir zu tun. So, und jetzt zu Tisch" „Aber Papaaaa —schluchzte Tilde auf. „Aber Mann — so laß dir doch sagen, daß Mister Full bright —" „Zu Tisch!" brüllte der alte Herr und warf seinen sonst peinlich geschonten Zylinder so heftig auf «inen Stuhl, daß «» die Frau Kanzleirat doch für geboten hielt, wettere Einwen dungen vorläufig nicht zu er heben. Emmerich Willmers war glatt um sein Nqchmittagsschläf- chen gekommen. Während der ganzen zwei Stunden, in denen er zu ruhen pflegte, war ihm der junge Fremde im Kopf herum gegangen. Müde und ärgerlich erwog er eben, ob er sich erheben und an den Kasfeetisch gehen sollte, al» er jäh «mporfuhr und lauschte Tilde war nach Hause gekommen und von ihrer Mutter mit einem Schreckensruf empfangen worden. „Um Gotteswillen, Kind, wie siehst du au»! Ganz bleich und auf geregt — und —„Ach, Muttchen!" stieß die Kleine atemlos und heiser Hervor. Dann dämpfte sie ihre Stimme, und der Kanzleirat shisrte Nur moch abgebrochene, schluchzende Haute: „Mister Fullbright — eben eingebrqchen — man bringt ihn —" Da, hören und rau» war für den alten Herrn «ins. „Wer — eingrbrochen!" schrie er aufgeregt. „Habe ich recht gehört? Die. ser saubere Mister Fullbright? O, al« ob ich mir da» nicht gedacht habe! Ist die Polizei verständigt? — Ich frage, ob die Polizei verständigt ist! „Ich weiß nicht, Papa," antwortet« da, junge Mädchen bebend, indem e» sich an den Dusen der Mutter flüchtete. „E, ist doch auch nicht nötig — man schafft ihn schon in das Hotel." „Ins Hotel!" lachte Emmerich Willmers ingrim- mig, indem er in seinen Pelz fuhr, ohne sich seine« Schlafrockes und der mächtige Kolosseumschleicher zu entledigen, di« er an den Füßen hatte. „Ich werde ihm sogleich ein Hotel besorgen. Na warte, Bürschchen, du sollst einen alten Poltzeimann kennen ler nen!" Damit schoß er hinan,. Gleich unten vor dem Haus« stieß er auf den zufällig daherkommenden Oberlontrolleur. In flte- * Ma» MmrfUkt Pvtfche» Ma»sichl«d »>d Gevbi«. Der Bel- graber deutsch« Gesandte v. Reichenau wird dich« Tag« dem König Peter sein AbLerufungfffchreiben überreichen und Belgrad varlassen. Budovester Blätter halten die Mel dung aufrecht, daß der neuernannt« deutsch, Gesandt, Baron Griesinger seinen Posten vorläufig nicht antreten werd«, da der deutsch-serbisch« Zwischenfall serbische rseit, noch im- mer nicht genügend aufgeklärt sei. * von de» Unruhe« tu Starokk». Sin au» Fe- am 5. Mär, abgegangener Postbote meldet, daß di, Postboten au» Tanger di« Wege gesperrt gefunden hätten. Sie seien durch da« Gebiet der Aled Ltesa gekommen, di« ihnen bewaffnet« Begleitmannschaften gestellt hätten. Der Bote bestätigt, daß eine scherifische Mahalla gegen di« Kadschau» einen Plünd«rung»zug «»»geführt habe. Au» der Gegend von Mekine» find ungünstige Nachrichten «tngelaufen. All« Wege find dort von Plünderern überschwemmt. E« läuft da, Gerücht, daß die Bearaber Mekine» erobert und au»g«raubt hätten. Ans dem Königreich Sachsen. 40jährige» Garuisonjubiläum de» Sächsischen Infanterie- Regiment» Rr. 103. Da» Sächsische 6. Infanterie-Regiment Nr. 108 König Ml- helm II. von Württemberg feiert am heutigen 11. März die Svjährige Wiederkehr de» Lage», an dem e» — zunächst mit einem Bataillon — in seinen neuen Standort Straßburg einrückte. Es nrögen nicht gerade Gefühle der Freude gewesen sein, welche die am 6. Mär- 1871 «intreffende Nachricht aus löste, daß da» Regiment, anstatt wie erhofft, bald nach Friedens schluß in da» heimatliche Sachfen zurückkehren zu können, dauernd im neuerworbenen Reichslande verbleiben sollt«. Seit dem 4. März lag das Regiment als Besatzung in dem Fort Rosny im Osten von Pari». Auf jene Nachricht hin wurde e» schon am 5. März mittags vom Regiment 104 abgelöst. Am 7. März nahm e» an der großen Heerschau teil, die Kaiser Wilhelm I. auf dem blutgetränkten Schlachtfeld« -wischen Noisy 1. Er. und Villier» s. M. über di« sächsischen, württembergischen und bayeri schen Truppen al» Ersatz für die unerfüllt gebliebenen Hoffnun gen eine» Einzuge» in Pari» abhtelt. Am 8. März rückte da» Regiment zum Transport nach Lagny, von wo es nach dem Elsaß abfuhr, der feindlichen Hauptstadt den Rücken kehrend, vor deren Mauern da, Regiment 171 Tage gelegen. Während da» 1. und 2. Bataillon zunächst in und um Schlettstadt untergebracht wurde, traf das 3. Bataillon am 11.' März vor den Toren Straßburg, ein, bezog aber wegen Raummangel, vorläufig nicht in der Festung selbst, sondern in den Vororten Neuhof, Neudorf und Musau Quartrer. Am 1. Juli erfolgte die Verlegung des 3. Ba taillons in die Festung, am ID- September die des 1. Bataillon» und de, Regimentsstabes, während das 2. Bataillon erst am 18. August 1877 von Schlettstadt nach Straßburg disloziert wurde. Kultumninister Dr. Beck über den Stand der Schulreform. Gestern vormittag sand im Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts unter dem Vorsitze des Staatsministers Dr. Beck eine Besprechung der innerhalb des Ministeriums eingesetzten Kom mission zur Vorbereitung des Entwurfs eines Volksschulgesetzes mit den Bezirksschulinspektoren de» Lande» über einige wichtige Punkte der Volksschulreform statt. Nach einer einleitenden An- spräche bemerkte der Herr StaatSmintster in bezug auf den Stand der Schulreform folgende»: In der Presse seien hierüber wider sprechende Vermutungen zutage getreten. Demgegenüber sei zunächst festzustellen, daß im vorigen Landtage die Reform in Aussicht ge stellt und" die Hoffnung ausgesprochen worden sei, daß der Entwurf noch an den nächsten Landtag gebracht werden könne. Auf diesem Standpunkt stehe da» Kultusministerium auch jetzt noch. Wenn der Entwurf fertiggestellt sein werde, habe er freilich noch verschiedene wichtige Stadien zu durchlaufen. Zunächst müsse über ihn mit drei Ministerien, sowie mit anderen Behörden ins Vernehmen getreten, danach der von vielen Seiten gewünschte und regierungsseitig zugesagte Sachverständtgenbeirat gehört und endlich die Entschließung de» Gcsamtministerium» herbeigeführt werden. Trotzdem halte das Ministerium in der selbstverständlichen Voraussetzung, daß sich in diesen verschiedenen Stadien nicht allzu erhebliche und zeitraubende Schwierigkeiten ergeben werden, an der Hoffnung fest, daß der Entwurf dem nächsten Landtag — wenn vielleicht auch nicht sofort bei seinem Zusammentritt — werde vorgelegt werden können. Dr. Beck gab am Schluffe seiner An sprache dem Wunsche Ausdruck, daß es gelingen möge, mit dem Entwurf eine segensreiche Ausgestaltung des Volksschulwesen» zur gender Eil« verständigte er ihn von der Bestätigung seines Ver dachte« — und nun rannten Leide zur Polizei. Dort begegneten die Herren aber einem Gleichmut, der den Rat derart au, der der Fassung brachte, daß er — der einstige Kanzleichef der Kri minalabteilung II — sich um «in Haar einer Beamtenbeleidigung schuldig gemacht hätte. Der Kommissar versteifte sich darauf, daß ihm von einem Verbrechen sicher Meldung gemachh worden wäre. Wo und wann sollte der Einbruch stattgefunden haben? Darauf konnten sich die Herren nicht äußern, auf ihr Drängen aber erhielten sie schließlich doch einen Schutzmann zur Beglei tung. Mit diesem eilte man endlich zum Goldenen Frosch, wo Mister Fullbright drei Zimmer der ersten Etage inne hatte. Der Kauz- leirat war der erste, der die Treppe htnausraste. Kaum aber hatte er di« Tür geöffnet, prallte er zurück. Mister Fullbright lag, bi« zum Kinn in Decken gehüllt, auf der Chaiselongue — neben ihm saß Fräulein Tilde Willmers und flößte dem ganz munter drein schauenden Delinquenten ein dampfendes Getränk «in. „Tilde!" schrie der alte Herr verstört, während die andern sich hinter ihm ins Zimmer schoben. Di« Kleine aber ließ sich nicht stören. Erst als Mister Fullbright die ganze Tasse ausgeschlürfft hatte, erhob sie sich und trat ihrem Later entgegen. ,S^i nicht böse, Papa — aber ich konnte nicht ander». Ich liebe ihn und er liebt mich. Er ist der Neffe meiner Pensionsmutter, und er ist hierher gekommen, um bei dir um mhch zu werben —" „Was?! Ein Mensch, der eingebrochen?!" „Mein Gott, was kann der denn dafür! Wenn er sich mir nicht in den Weg geworfen hätte heute nachmittag, so wär« ich auf di« dünn« Stelle de» Eises geraten und eingebrochen." „Auf — dem — Eise —>?" „Natürlich. Wo den sonst?" Der alte Herr nahm langsam seinen Zylinder ab, um sich hinter den Ohren krauen zu können. Mister Fullbright machte seine Rechte frei und reckt« sie ihm mit ein paar unver. stündlich Worten entgegen. Der Oberkontrolleur sagte so etwas, da« wie Dröhnbartel klang, und der Schutzmann beschted den Kanzletrat Emmerich Willmer» -weck, genauerrr Fsststellung seiner Personalien zur Wache. Förderung uud Hebung der sittlichen und geistigen Kräfte de» Volkes in di« Wege zu lecke». Hierauf wurde an der Hand von Referaten in die Besprechung der einzelne» Punkte der Tagesord nung ringetrtten und di« Sitzung nach S Uhr geschloffen. B * Tranderf, 10. März Sch««,«, L«,dacht. Hie, starb vor einig«» Lagen der Arbeiter Lang. Rach seinem Tod« wurde de, Lerdacht laut, daß Lang an den Folgen falscher Behandlung durch «inen Kurpfuscher gestorben sei. Di« Leich« wurde deshalb am Mittwoch vom Leztrk»ar-t seziert. Da» Ergebnis» wurde nicht Lekanntgegeben. * vberwiesenthal, HO. März. Erschlagen, »ei den Tellerhäusern war am Donner»tag stütz der Waldarbeiter Edwin Kaufmann mit seinem Sohn im Wald« beim Klötzerrollen beschäftigt. Der Sejhn stand oben auf der Rolle, der Vater unten. Al» der Vater da» Zeichen gab, di« Klötzer loszulassen, fiel er plötzlhch zu Boden, die Klötzer kamen ins Rollen und erschlugen den Vater vor den Augen de» Sohnes. " -ohenstein-S^ 10. März. Schuljungen mit Re volver und Luftsllnte. Ein Forstgehilfe de« Forsthause» Oberholz erwischte im Langenberger Walde eine Anzahl Juiwen, die sich durch Schießen mit einem sechsschüssigen R volver die Zeit vertrieben. Die Feststellungen ergaben, daß die vielversprechenden Früchtchen die nötigen Mittel in der Hauptsache von einem auf der Weber straße wohnhaften 11jährigen Knaben erhielten, der das Geld wiederum seiner Großmutter aus der La d en k a s s e stahl. Für Waffenkäufe hatten sie in letzter Zett zirka 20 Mark aus gegeben, wettere 40 Mark dienten für Näschereien « Gröba, 10. März. Gold auf der Straß«. Als ein hiesiger Herr, der mit der Straßenbahn nach Riesa fuhr, eben das Fahrgeld bezahlen wollte, erhielt der Wagen beim Durch fahren einer Kurv« «inen kräftigen Stoß, wobei dem Herrn das offene Portemonnaie au» der Hand fiel. 260 Mark in Gold stücken wurden zum größten Teil in den Strahenschmutz geschleu dert. Das Absuchen der Stelle, woran sich auch viele vorüber gehend« Passanten beteiligten, war nur zum Teil von Erfolg. Am darauffolgenden Morgen fand man noch einige Zwanzig markstücke. Ein beträchtlicher Teil de» Geldes wurde nicht wiedergefunden. * Chursdorf bei Penig, 10. März. Zum Ueberfall auf die Gutsbesitzersfrau Kretzschmar. Wie wir bereit» mitteilten, wurde Frau Gutsbesitzer Kretzschmar bei einem Raubmordversuch ihre« Knechtes Lurch Deilhiebe schwer verwun det. Wenn es auch anfangs schien, als ob nachteilige Folgen der bedauernswerten Frau erspart bleiben sollten, so scheinen die schweren Verletzungen doch noch unheilvolle Rückwirkungen zu haben. Frau Kretzschmar ist aus dem Krankenhause zu Penig vorläufig nach der Krankenabteilung der Landesanstalt Zschadraß-Tolditz übergeführt worden. * Grilna bet Ehemnitz, 10. März. Zum Vergiftungs fall. Vor einiger Zeit zeigten sich, wie gemeldet, hier bei meh reren Personen einer Familie Vergiftungserscheinungen. Gestern wurde da» am schwersten erkrankt« und nun verstorbene 2 Jahre 10 Monate alte Töchterchen Martha Helene Krötzsch be erdigt. Die Eltern und di« beiden anderen Kinder sind zum Glück außer Gefcchr, zum Teil schon wieder gesund. * Leipzig, 10. März. Seeftschmarkt. Einem dring lichen Antrag au» der Mitte der Stadtverordneten entsprechend, beschloß die Stadtverordnetenversammlung zu Leipzig einstimmig, dem Rate zur Erwägung zu geben, die Eiöffnung eines Seefisch markte» für Leipzig in die Wege zu leiten. Der Antrag wurde mit dem Hinweis auf den Nährwert der Fische und die Ver teuerung de» Fleisches begründet. Der Seefüchmarki soll zur weiteren Verbreitung der Fischnahrung beitragen, und dem- nach vielleicht auch zur Verbilligung der Fischvreise. * Roßwein, 1t). März. Feuer. G stern nachmittag ent stand im benachbarten Grünroda in der früher Rlchterichen, jetzt Herrn Narr gehörigen Wirtschaft im Ortsteil Zwetntg Feuer, wo durch die Scheune mit Inhalt vollständig eingcäschert wurde, während es gelang, da» angrenzende Wohnhaus zu retten. Die Entstehungsursache ist unbekannt. * Schandau, 10. März. Felssturz. In einem Stein bruche bet Schöna löst« sich dieser Tage ein etwa fünf Kubik- Meter großer Eteinblock und stürzte auf di« nach Schöna füh rende Straße. Menschen kamen nicht zu Schaden. Um da» Ver kehrshindernis zu beseitigen, mußte der Koloß sofort zerkleinert werden. Bo« Stadt und Land. * Gedenktage am 11. März: 1888 Fr. W. Raiffeisen, Schöpfer de» landwirtschaftlichen Kreditwesen», f Heddesdorf. 1897 Dan. Sander», Sprachforscher, f Altstr«Iitz. — Am 12. März: 1807 Paul Gerhardt, geistlicher Liederdichter, - Grä fenhainichen. 1821 Luitpold, Prinzregent von Bayern, * Würz burg. 1907 Explosion de» Panzerschiffes Jena in Toulon, 120 Tote. Mnerberftdi vom 11. MSr?. - r Ubr morgen». Station»-Name Barometer- Stand Temperatur nach Lelfiu» jeuchtis- kettogehalt Max. !l wind. Mtn richtnn. Vetterhünochen »tönt, Alber«. Brücke Ao» 7» -i o 71 *u°c o» c >V. Au«, 1l. März. (Nachdruck unserer -okatnott-eu, dl« durch etn Korrespondenszelchen kenntlich gemacht stnd, ist — auch Im LuL-ug — nur mit genauer Quellenangabe gestattet.) *— Mufikaufführuns am Bußtag. Kommenden Bußtag fin det in der St. N i k o l a t k i r ch e eine Mustkaufführung statt. Es werden geistliche Lieder für gem. Thor, eine größere Kantate mit Orgel, und Instrumentalbegleitung, Violinsoli und Orgelwerke von Ioh. Seb. Bach und von mehreren Thomaskantoren des letz ten Jahrhundert, zu Gehör gebracht. Bei den niedrigen Eintritts preisen ist jedermann Gelegenheit geboten, der Ausführung bei zuwohnen und sich von geistlicher Musik erbauen zu lassen. - Generalversammlnng de» «erschönerungsverrin». Im Epeisesaale de, Hotel» Burg Wetttn hielt gestern abend der Ver- schönerungsveretn seine dtepjährtg« Generalversammlung ab, die vom L Vorsitzenden, -errn Bruno Hän«l, mit Dankesworten für den bisherigen Vorsteher, Herrn Fabrikbesitzer Lorenz, eröff- uet wurde, der bekanntlich au» Gesundheitsrücksichten sein Amt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)