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nenbaum" bildet« den Schluß de» ersten Lei!« der Feier. Rach kurzer Pause erfolgt«-k Verteilung der zahlreichen Geschenke des WHD an oi« EÜ«rn. Zum Schluß kam der Ruprecht unter dem Jubel der Kinder und beschenkte dies« mit Aepfeln, Nüssen und Pfefferkuchen. Da gab es lauter fröhliche Gesichter, doch mußt« er auch von der Rute Ge brauch machen. Durch, dies« Feier ist in vielen Familien die Sorge um da» Weihnachtsfest sehr gemildert worden, denn alle wurden reichlich beschenkt. reellgstadt, 28. Dez. Krivpeuspiel. Am 1. Weihnacht»- ftiertag fand in unserem schonen Kirchlein nachm. -hr «in liturgischer Gottesdienst mit einem Krippenspi«! .Deut sche Weihnacht" statt. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Watz gefullt und erglänzte im Hellen Lichterscheine des Lannenhaume». Andachtsvoll sang die Gemeinde die alt«n WeÄnachtslieder und hörte die Worte der Wvih- nachtsgeWchte. Weihevoll brauste die neue Orgel und lei tete zu dem Weihnachtsspiel über, das von Pfarrvikar S ch a f e r- Schmiedefeld vorbereitet worden war. Die ganz« WMnachtsgeschichte würde in schönen Bildern durch Schulkinder dargestewt, die durch entsprechende Trachten, paffende Gespräche, Bibelworte und Gesänge alle Anwesen den in di« Geschehnisse, der Heiligen Nacht versetzten. Mit dem Segen und gemeinsamem Gesang schloß die erhebende Feier. . -, m, o! in VauPene» Vtadttheater. Spi-lpla« vom 2S. V«zember 1US bi» 1. Zanuar ISS«. Sonn- abend. 28. Dez., 20,15 Uhr: „Die lustig« Witwe", Operette. Sonn tag, 2V. Dez., 15^0 Uhr: «Kmrks hat doch «in Herz", Weihnacht-- mSrchen in « Bildern mit Musik und Tanz: 19,30 Uhr: „Die Frau ohne Kuß", musikalisch«- Lustspiel, Montag geschlossen. Dienstag (Silvester), Ring ä, 20,15 Uhr: '„Glück auf Himmelsruh", Schwank in S Akten. Mittwoch Äeuiahr), 15^0 Uhr: „Knurks hat doch ein Herz"; 1V,S0 Uhr: „Die Weltmeisterin", Wtntersportoperette. Sohland (Spree), 28. Dez. 2m Aller von fast 94 Zähren gestorben. Am Heiligen Abend verstarb hier Frau Auguste Balte, wHnhaft Nr. 18, die zweitälteste Einwohnerin unse- veoOrtes. Sie hätte im Februar ihren V4. Geburtstag feiern können. Rtzdorf in Böhmen, 28. Dez w-ihuachten in bitterer Not. Der „Goldene Sonntag", der schon seit urdenklicher Zeit zu den besten Derkaufstagen aller Geschäfte im ganzen Jahve zählt. war Heuer in den Landgemeinden des Hains- pacher Bezirkes ein recht grauer Tag, mehr noch, «in toter To«. Auf Schritt und Tritt fühlte man die Not, das große Darben, auf Schritt und Tritt das langsame, schwere Ster ben unserer Wirtschaft. Er war eine einzige Anklage! In Nixdorf, Schönau, Hainspach, Niederoknsiedel usw., überall das alelche. Bild. Vereinzelte Menschen auf den ruhigen Straßen, leere Geschäfte, schöne Auslagen mit wenigen Be- schauern, ünd^ Regie, Regie. Nur das Allernotwendigste an Eßwaren und Kleidung wurde gekauft und das ist meist schon früher geschehen. Mag das eine oder andere Geschäft dabei sbin, das den Verhältnissen entsprechend «inen annehm baren Umsatz erzielt-, sie werden für den ganzen Gerichts bezirk an einer Hand abzuzählen sein. Und da konnte nür das Billigste abgesetzt werden. Keine Nüsse, keine Feigen, kein« Datteln, kein Christbaumschmuck, Mehl, Margärme und Kartoffeln sind die g<mgbarsten Weihnachtsartikel. Sy o. H. der Geschäfte mit ander«» Maren als Kleidung und Lebensmittel (aber auch letztere klagen sehr) haben am ganzen ^Goldenen Sonntage" weder einen Käufer, noch «inen Interessenten in ihrem Laden zu sehen bekommen. Und das ist in jeder Branche so. Noch nie trat das Elend so unverhüllt hervor. Auch der äußere schon lang« morsche Rahmen zerfällt immer mehr. Er offenhaxt uns so reckst das traurige Schicksal des Arbeiters, des sogenannten kleinen Mann-s, .des kleinen Gewerbetreibenden und Angestellten, je nes Standes, der stets zu den besten Patrioten gehört« und mit Leib und Seele an seinem Volke und an seiner Scholle hängt. - Er trägt züm größeren und empfindlich drückenden Teil« alle Not. Armut und Verwahrlosung greifen Platz in allen Dingen, die Lebenshaltung wird primitiver und pri mitiver, die Kultur sinkt und wir mit. — Einer der vielen Berichte, die man tagtäglich in den Zeitungen van . drüben lesen kann und die uns mit erschütternder Deutlichkeit die Not unserer sudetendeutschen Brüder aufzeigen. . Steuerschieber stehen außerhalb -er Volksgemeinschaft. Wichtige Grundsätze für die Arbeit der Steuerbeamten kommen in einer Betrachtung zum Ausdruck, die im Zentral blatt der NSDAP für Gemeindepolitik W. Mühlbach-Leip zig über di« Arbeit des Äemeindest«uerbeamten im national sozialistischen Staat verlautbart. An. der Tatsache, daß es innerhalb der Berufsstände eine wenn auch verhältnismäßig kleine Zahl von unlustigen und säumigen Steuerzahlern g«be, dürfe man nicht vorübergehen. In Fällen unverschul deter Not sei es jedes Steuerbeamten vornehmste Pflicht, alle seine Kräfte einzusetzen und in weitherziger Auslegung der gefttzlichen Bestimmungen alles zu tun, um den wirt schaftlichen Gesundungsproz«ß seines Volksgenossen zu för dern. Dieftnigen aber, die sich mit Ahsicht, und man könne bald sagen, r«in aeschäfts- und gewohnheitsmäßig ihrer Steuerpflicht entziehen oder dauernd zu entziehen versuchten, schlössen sich selbst au» unserer Volksgemeinschaft au?. Hier heiße es wachsam sein. Es sei selbstverständliches Gebot ge genüber der Gesamtheit, daß derartig« Kolksschädlinge sofort erkannt, unbarmherzig herausgestellt und mit größtem Nach druck auf den Weg staatsbürgerlicher Pflichterfüllung zurück geführt würden. Flugzeug-Lan-everechtigung neu geregelt. Durch ein Gesetz zur Aen-erung des Luftverkehrsgesetzes sind, wie das NDZ. meldet, die Bestimmungen über di« Luft verkehrslandungen außerhalb von Flughäfen neu gefaßt worden. Danach dürfen Luftfahrzeuge außerhalb von Flug häfen des allgemeinen Verkehrs nur landen, wenn es die Sicherheit des Fluges erfordert, oder wenn der Reichsmlni- ster der Luftfahrt oder die von ihm bestimmte Stell« dafür die Erlaubnis erteilt. In den vorgenannten Fällen kann der Eigentümer eines Grundstückes die Landung eines Luftfahr zeuges nicht verbieten; er kann jedoch Ersatz des ihm durch bi« Landung entstehenden Schadens verlangen. Die Be satzung des Luftfahrzeuges ist verpflichtet, über Namen und Wohnsitz des Halters und des Führers dem Berechtigten Auskunft zu geben. Nach Feststellung von Halter und Füh rer darf der Berechtigte -en Abslug oder die Abbeförderung -es Luftfahrzeuges nicht verhindern. Der Reichsminister der Luftfahrt wird schließlich in dem neuen Reichsgesetz ermächtigt, den Wortlaut des Luftverkehrsge setzes ganz oder teilweise im Reichsgesetzblatt neu bekannt zu machen und dabei etwaige Unstimmigkeiten des Gesetzes textes zu beseitigen. MlWLlen M MM Mer ver me. 3n dem Kaliberg werk RelherS- hausen bei Göl lingen wurde eine einzigartige Weihnachtsfeier veranstaltet. 3m Füllort auf der Aaupisürder- str«ke,SO0Meter unter der Erde, scharten sich dl« ArdelUmtinner am Lhriftbaum zu einer Feier zusammen. Dar Orchester deS Göttinger StaatStheaterr umrahmte die Feierstunde mit iilmmungSoollen Darbietungen. (Presse- ZUostratton- Hoffmann-M.) Neues aus aller Welt. — Scheunenbrand. Ein Feuer äscherte nachts in Groß- Neida bei Hoyerswerda Scheune und Stallung des Land wirts Schmaler vollständig ein. Das gefährdete Wohn haus konnte gerettet werden. Die Wehren mußten das Wasser in einer 300 Meter langen Leitung herbeiführen. — Flüchtende Sträflinge von Haifischen gefressen. Aus P a n a ma wir- gemeldet, daß sechs Gefangene, die in das Gefängnis auf der Insel Coiba transportiert werden sollten, sich während des Transports ins Wasser warfen, um zu flüchten. Fünf Flüchtlinge wurden von Haifischen gefressen, während der sechste mit dem Schrecken davonkam und wie der aufgefischt werden konnte. — Gütiges Geschick bewahrt ein Lind. Bei einem eigen artigen Unfall, der sich auf der Lichtenrader Chaussee in Berlin zutrug, waltete ein gütiger Schutzengel über dem Le ben eines Kindes. Ein Kraftwagenbesitzer befand sich mit seinem Wagen auf der Fahrt nach dem Frankenwald, um von dort seine Frau für Has Weihnachtsfest heimzuholen. Seinen dreijährigen Knaben hatte er mitgenommen. Unweit Abessinier exerzieren mit eroberten Tanks. Bel ben Kämpfen «n ber Südfront »neben von «belfi- nifchen Solbnte» zwei lielir- nifch« Tnnk« erobert. Da« Bild zeigt Abessinier, di« mit derhandhadnng dieser Kampf- wage» verlran» gemacht wer den. (Schrrl-Bll»rrdlrnsi-M) Lichtenrad« gab es ein« Vanne. Während der Vater den Schaden reparierte, vergnügte sich fein Söhnchen mit Schn««- ballwerfen. Im Eifer des Spiels kreuzte der Klein« die Landstraße in dem Augenblick, als ein schweres Lastauto in voller Fahrt heranbrauste. Der Fahrer zog alle Bremsen, doch war ixr Lastwagen infolge der Glätte nicht mehr -um Halten zu bringen. Var den Augen des entsetzten Vaters verschwand sein Kind unter dem mächtigen Auto. Und dann geschah das große Wunder. Der Lastwagen stand endlich unter der Wirkung der Bremsen, der Fahrer sprang ab, ging zurück, hob -as Kind auf und legte es in di« Hände he» Vaters. Es war unversehrt geblieben. Ohne den Kleinen auch nur zu berühren, war der breitspurige Wagen über ihn hinweggegangen. Und so konnten Vater und Kind, nachdem der Schrecken von ihnen gewichen war, voll Dankbarkeit ge gen ein gütiges Geschick die Fahrt zur Mutter fortsetzen. üaerdorch Afrika aof Schienen»!-«« Von Oberst a. D. Immanuel. , Bis in die letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhundert» bestanden nur in Algerien, Unterägypten, Südafrika Eisen bahnnetze von einiger Dichtigkeit, während im übrigen Tragtier und Ochsengespann den Verkehr vermittelten. Ein geborene, die in der Sklavenzeit als Lastträger den Verkehr zu bewältigen hatten, sind mit der fortschreitenden Kultur mehr und mehr zurückgetreten. Der Unterschied zwischen dem afrikanischen und dein europäisch-amerikanischen Bahnbau liegt darin, daß der letz tere die Wohn- und Wirtschaftsgebiete verband, die afrika nischen Eisenbahnen aber zunächst als Stichbahnen von der, Meeresküste ins Innere vorstießen, um Kultur- und Nüt zungsgebiete zu erschließen. Afrika, vor sieben Jahrzehnten ein stückweise bekannter, vom Rätsel des Unerforschten um wobener Erdteil, bietet heute kaum noch Geheimnisse. Seine weltwirtschaftliche Bedeutung tritt hervor. Die Kohlens-- biete in Südafrika, die Erzlager im Katangagebiet (Kongo staat) und die sonstigen Bodenschätze aller Art, dazu die kul- tur- un- ansiedlungsfähigen Räume am oberen Niger, im Sambesi- und Kongogebiet, im Kenia- und Ugandalande, im früheren Deutsch-Ostafrika und in Kamerun eröffnen große Aussichten. Die Bodenschätze werden um so größere Bedeu tung erlangen, je mehr sie sich sonst zu erschöpfen beginnen. Ze weiter sich die Negerbevölkerung der Kultur er schließt und der Volksnachwuch» durch Gesundheits pflege gehoben wird, desto mehr Arbeitskräfte kann Afrika stellen und so zum besseren Abnehmer europäi scher waren werden. Die Ueberoölkerüna Europas nötigt dazu, Kolonialgebiete zu ermitteln. Sie finden sich in -en hochgelegenen Ländern Innerafrikas, wenn es gelingen wird, Steppen urbar zu machen, Sümpfe zu trocknen, die Tsetsefliege auszurotten, durch Waffererschließuna den Bo-en zu befruchten. Zur Verwirklichung dieser Forderungen gehört die Schaffung eines Verkehrsnetzes. Zwar besitzt Afrika im Kongo, Nil, Niger, Sambesi natürliche Wasserstraßen aus allen Teilen des Inneren zur Küste, doch setzen Versumpfungen und Ueberschwemmungen, anderseits Flachwasser in der Trocken zeit, namentlich Stromschnellen deren Wert ganz beträchtlich herab. Die Eisenbahn tritt als Hauptverkehrsmittrl ein teils als selbständige Schienenstraße, teils als Verbindungsstück zwi schen den schiffbaren Strecken -er Ströme und zur Um gehung der Stromschnellen. Zur Zeit besitzt Afrika ein Bahnnetz von rund 68 000 Kilometern, so daß es nicht mehr als ein verkehrsarmer Erdteil gelten darf, wenn man die Wüsten der Sahara und Libyens, auch die Sumpflän-er des Kongogebietes in Rechnung stellt. Asrika zählt 143 Millio nen Bewohner, etwa doppelt soviel wie Deutschland und Oesterreich zusammen. Der Erdteil ist unter die europäischen Mächte pufgeteilt, Abessinien und Liberia ausgenommen. Den Hauptbesitz hat England (Aegypten eingeschlossen), dann solgen Frankreich, Belgien, Portugal, mit kleinen Teilen Italien und Spanien. Das Eisenbahnwesen gliedert sich nach diesen Herrschaftsbereichen, -ie es anlegten und be treiben. Zusammenhänge sind erst in Vorbereitung, große Zukunftspläne im Entwurf. Wie vermitteln die heutigen Eisenbahnen -en weg quer durch Afrika? Wir unterscheiden die Richtung West—Ost und Nord-Süd. Die erste durchlaufende Verbindung von der West- zur Ost küste bildet der 1931 vollzogene Zusammenschluß zwischen Portugiesisch-Westafrika (Angola) durch den Südteil des Kongostaates, durch Nord- und Südrhodesien nach Portugie- sifch-Ostafrika (Mosambik), wodurch die Linie vom Atlanti schen zum Indischen Ozean hergestellt wurde. Diese Bahn ersteigt vom Hafen Benguella das Hochland, senkt sich zum oberen Kongo ins Kantangaerzgebiet bei Elisabethville (2270 Kilometer von Benguella), schlägt nach Süden einen weiten Bogen durch Rhodesien und erreicht das portugiesi sche Beira am Indischen Ozean. Eine Abzweigung stellt die Verbindung mit der Delagoabucht her, dem Haupthafen Transvaals und Natals. Eine Abkürzung längs des Sam besi unter Umgehung der Stromschnellen ist in Vorberei tung. Die zweite mittelafrikanische Querverbindung bildet die Kongostrecke. Die eigentliche Verkehrsader ist der Kongo selbst. Die Stromschnellen werden durch Eisenbahnen um gangen, so daß der Verkehr bis Albertville durchführbar ist, allerdings mit dreimaliger Umladung. Dann überquert die Bahn die Wasserscheide nach dem Tanganjikasee. Jenseits -es Sees folgt die vortreffliche, einst von uns Deutschen ge baute Bahn über Tabora nach Daressalam, ein schmerzvol les Angedenken für uns, zugleich der Schauplatz ruhmvol ler Kämpfe währen- der Jahre 1914/18. Frankreich hat mit großem Eifer den Bahnbau auf genommen. Das Netz Nordafrikas von Tunis bis Casablanca ist fertig und dient neben kolonialen Zwecken der militärischen Be herrschung von Tunis, Algerien, Marokko. In Äestasrika verbindet eine Bahn den Hafen Dakar mit dem Niger; von dort bildet dieser Strom eine brauchbare Verkehrslinie bis zur Einmündung seines großen östlichen Zuflusses, des Benue, der das Tschadgebiet erschließt. Die sumpfigen Ni germündungen in Britisch-Liberia werden durch eine Bahn umgangen. Die Bahnfortsetzung nach dem Tschadsee, dem Mittelpunkt eines künftigen Kolonialgebietes, ist geplant und die Verbindung nach El Obeid im Englisch-ägyptischen Sudan zum Anschluß an das Nilbahnnetz in Aussicht ge-