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üßballverband wrchgeführt in Neue Warnung Englands an Italien. DRV. London, 29. November. Reuter verbreitet am Freitagabend folgend« Meldung: »Dl« drohende Annahme der Spannung zwischen Ita lien und den Völkerbundomilchlen über die -rage de, Oel- avofuhrverbole« wird Großbritannien und Frankreich Schulter an Schulter finden. Laval hat sich entschlossen an di« Seit« Englands ge stellt. Er unterrichtete gestern den italienischen Botschafter in Paris nicht nur über die Verpflichtungen, gemäß denen Frankreich England im Falle eines Angriffes unterstützen muß, sondern auch darüber, daß Frankreich und England in der Angelegenheit des vorgeschlagenen Oelembargos Zusam menhalten kann." Meuter berichtet von italienischen Truppenverfchiebungen. DNB. London, 29. November. Reuter meldet aus Innsbruck, daß nach dort eingetroffenen Meldungen aus Südtirol zur Zeit in Norditalien umfangreiche Truppenbe wegungen im Gange seien. Von den sieben Divisionen, die bssher dem Hauptquartier in Bozen unterstellt waren, wür den nur drei zur Verteidigung des Brennerpasses zurück- bleiben. Während der letzten beiden Tage, so behauptet Reuter, seien drei Divisionen an die italienisch-französische Grenze abgegangen. Eine motorisierte Division stehe kurz vor dem Abmarsch nach Süditalien, wo ihr eine Sonderaus gabe in Verbindung mit der Küstenverteidigung zugeteilt werden soll«. Gleichzeitig berichtet Reuter, daß große Men gen Munition von Franzensfeste in Südtirol nach Südita lien abtransportiert worden seien. Inoffizielle Verstärrdigungs- beftrebungen. Sie erste Veranstaltung des Loniitt France-Allemagne. - Paris, 30. November. (Eig. Funkmeld.) Am Freitag abend sand in Paris die erste große Veranstaltung des kürzlich gegründeten Comitö France-Allemagne statt, in deren Mittelpunkt ein in französischer Sprache gehaltener Vortrag des Reichssportführers stand. Der Abend verlief außerordentlich befriedigend und bot den zahlreich erschiene nen Franzosen und Deutschen Gelegenheit zu einem ange regten Gedankenaustausch. Unter den Anwesenden sah man neben dem Reichssportführer und seinen Begleitern und dem deutschen,Botschafter die leitenden Persönlichkeiten des Comitö France-Allemagne unter Führung des Komman danten L'Hopital und der deutsch-französischen Gesellschaft, wie Staatsrat von Stauß, Professor von Arnim und Rsichskriegsopferführer Oberlindober. Auch der Präsident des französischen Olympiakomitees, Massard, und mehrere französische Abgeordnete wohnten dem Empfang bei. Nachdem von dem Präsidenten des Comitö France- Äüemagne ein Hochauf den Führer und von dem deutschen Botschafter ein H o ch a u f d e n P r äs i d e nt e n der französischen Republik ausgebracht worden war, hielt Kommandant L'Hopital eine herzliche Begrüßungsanspra che. Er bat die Vorstandsmitglieder der deutsch-französi schen Gesellschaft, ihren Mitarbeitern in Berlin zu sagen, welche Bedeutung das Comitö France-Allemagne ihrer Ar beit beimesse. Zum Ziel der Arbeit habe man sich die För derung der privaten und öffentlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland auf allen Gebieten gesetzt, ins besondere in geistiger, wissenschaftlicher, künstlerischer und sportlicher Hinsicht, um durch eiy besseres gegenseitiges Ver stehen zur Festigung des europäischen Friedens beizutragen. (Beifall.) Möge man auf beiden Seiten der Grenze die Pflicht verstehen, die sich allen stelle: für die kommende Generation eine bessere Zeit vorzubereiten, in der seder durch seine Arbeit sich einen Platz an der Sonne schaffen könne. „Wenn wir", so fuhr der Redner fort, „ein festes Gebäude errichten wollen, müssen wir es vermeiden, unsere Blicke auf den gegenwärtigen Gesichtskreis zu beschränken. Man muß SerReichMeffelag lnMn. Beginn -er Arbeitstagung. DNB. Köln, 29. November. Am Freitagvormittag nahm der Reichspressetag mit einer Arbeitstagung im Köl ner Rathaus seinen Anfang. Der Leiter des Reichsoerban des der deutschen Presse, Hauptmann a. D. W e i ß, stellte in seiner Begrüßungsansprache fest, daß der RDP. seine Jahreshaupttagüng bewußt nach Köln gelegt habe, um in einem der am härtesten umkämpften Gebiete -es Reiches, in dem sich di« nationalsozialistische Press« besondere Ver dienste im Ringen um den Sieg des Nationalsozialismus und um die Wiederherstellung der deutschen Ehre und der deutschen Freiheit erworben habe, die Verbundenheit der ge samten deutschen Presse zu betonen. - Nach den Begrüßungsworten des Reichsoerbandslei ters sprach der Justitiar des Verbandes, Amtsgerichtsrat Wawretzko, über die Arbeit. und die Erfahrungen mit den Berufsgerichten. Er forderte allgemein ein« tunliche Beschleunigung der Verfahren, damit sich die eigen« Ge richtsbarkeit der deutschen Preffe im Sinne einer Einsetzung auswirke. , , Reichsverbandsleiter Hauptmann a. D. W e i ß wies auf die große politische Verantwortung hin, die der ReiLs- verband der DeMchen Presse «md damit namentlich die Spiele und erhob sein Glas auf da« Gelingen der vlym- piade 1938. Den Abschluß der Veranstaltung bildeten zwei kurze Licbtbildvorführungen, die den bevorstehenden Olympischen Spielen galten. Sine Abfuhr für den engWen GeweMastskongreß DNB- London, 29. November. Die englische Regierung hat die Verwahrung der Gewerkschaftstagung gegen die Abhaltung des deutsch-englischen Fußballwettkampfe» am kommenden Mittwoch abgewiesen. In dem Schreiben des Innenministers Simon heißt es dann: „Das Spiel wurde vom enMchen Fußballverband auf dem üblichen Wege festgesetzt. Es wird durchgeführt in einer Reihe anderer internationaler Spiele, di« von Zeit zu Zeit in London und in verschiedenen anderen Hauptstädten stattgefunden haben und denen große Zuschauermengen aus dem Lande der Gastmannschaft bewohnten. Ein« Zustim mung der Regierung war weder nachgesucht worden, noch war eine solche erforderlich Das Hineinbringen politischer Gefühle in einen Kämpf, der eine rein sportliche Angelegen heit sein sollte, ist höchst unerwünscht. Es ist ein Fußball spiel, dem niemand beizuwohnen braucht, der es nicht wünscht. Ich bin der Ueberzeugung, daß der Gewerkschafts rat diese Ansicht teilt. * London, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Die Ant wort -es englischen Innenministers Sir John Simons auf den Protest des Gewerkschaftsrates gegen die Abhaltung des deutschenglischen FußballkaMpfes wird von der. Mortzen presse teilweise in großer Aufmachung wiedergegeben. „Daily Mail" überschreibtselneMeldung „Simons Na senstüber an den Gewerkschaftskongreß". Die konservative „Morninapost" schreibt in einem Leitaufsatz, der Innen minister habe dem Gewerkschaftskongreß eine angebrachte Zurechtweisung örteilt. Der Gewerkschaftskongreß gehöre zu denjenigen, die gewohnheitsmäßig Abrüstung, Brüderschaft der Nationen und Frieden auf Erden predigen., Glaube.er etwa, daß Brüderschaft und Frieden durch seine-anmaßende und unangebrachte Einmischung gefördert werden? „Wir bekennen, daß uns diese Art von Heuchelei, di« dem guten Willen und der Zusammenarbeit Lippen-ienste leistet, wäh rend sie gleichzeitig zu Feindseligkeiten und Zwist äufhrtzt zum Erbrechen reizt." r»e VWMd.SM, diemMimn. W eMkt mtte. Man hak hier einen Ueberbitck aber den Mesenraom der Salle, wie er für dies« Kund gebung hergerichtek wurde. (Scherl- «ilderdlensi-M) Auch ein englisch-deutscher Freund- schafttbund in Kondor». DNB. London, 29. November. Die kürzlich in Lon- don gegründete Anglo-German-Fellowship, deren Ziel es ist, die Freundschaft zwischen dem deutschen und dem engli- schen Volk zu fördern und zu vertiefen, fand sich am Don nerstagabend im Dorchester-Hotel zu ihrer Gründungsver- anstaltung zusammen. Eine Reih« nanchafter englischer Politiker und führende Mttalieder der deutschen Gesellschaft in London hatten der Einladung Folge geleistet. Nach einem Toast auf den englischen König und den Führer und Reichskanzler nahm der deutsche Botschafter von Hoesch das Wort zu einer Ansprache, in der er die Freundschaft zwischen dem deutschen und englischen Bolt als einen Eckstein der deutschen Außenpolitik bezeichnete. Nach der Rede des deutschen Botschafter» gab der Vor- sitzende der Anglo-German-Fellowship, Lord Mount Temple, seiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen sei, die Vereinigung in». Leben zu rufen. „Ich hoffe", so erklärte er, ,Haß es unseren Mitgliedern vergönnt sein wir-, demnächst ihre Zwillingsvereinigung in Berlin auffuchen zu können." WkllWWe MlWlNW ilWr». Schwere DofomrnenstSKe mit der Polizei. Warschau, 30. November. (Eig. Funkmeld.) Im Kreise Opoczno im Bezirk Siel« ist es m den letzten Tagen in mehreren Ortschaften an Markttagen zu größeren juden feindlichen Kundgebungen gekommen. Ja zwei Ortschaften wurden jüdische MarNstäude zertrümmert, die waren ge stohlen, einzelne Juden verprügelt und Scheiben in jüdischen Häusern eingefchlagea. Au schweren Zusammenstößen kam es in der Nähe von Opoczno mit einer zur Verstärkung herbelgeholken Polizei abteilung, die von Dorfbewohnern angegriffen wurde. Nachdem eine warnnngsfaive erfolglos geblieben war und au» der Menge Revolverfchüsse fielen, machte auch die Po lizei von der Schußwaffe Gebrauch. Vier Leute wurden ge- tötet und eine Anzahl verletzt. / da» Ziel fest ins Auge fassen, das wir erreichen wollen im Gedanken an die Generationen, die uns folgen rberden. Die Vaterlandsliebe, die joden Staatsbürger beseelen muß, hat nicht ein Mißverstehen der anderen Länder zur Folge. Ein Volk, so schrieb Marschall Fach, lobt von der Arbeit und nicht nur vom Ruhm. Es scheint mir, daß unsere Hel den Länder in ihrer Geschichte ausreichend Ruhm finden, um nun jene Stimmung der Ruhe und Harmonie zu schaf fen, dank der der Mann in der Familie und in der Werk statt endlich wird frei atmen und der Zukunft mit mehr Vertrauen entgegensehen könne. Diese Stimmung würde über die Grenze« hinweg wir ken und die Sicherheit beeinflussen. Man mutz hosten, daß ein Tag kommen wird, an dem unsere beiden grotzen Län der in der Erkenntnis der Bedeutung der Sicherheit und de» Friedens eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf nehmen können. Frankreich ist vorsichtig in seinen Freund schaften, aber diese Vorsicht ist eine Gewähr seiner Irene. Seine ganze Geschichte beweist dies." Nachdem Professor von Arnim dem Präsidenten gedankt und seine Ueberzeugung ausgesprochen hatte, daß die Völker ihr Lebensrecht ohne Kriege durch die Reinheit ihres Wollens durchsetzen könnten, ergriff der Reichssportführer von Ischammer und Osten das Wort. In seiner Rede führte er u. a. aus: „An dem Beispiel dör Antike erkennen wir. daß die Leibesübungen schlechtweg zu den großen Bildungsfaktören der Menschheit zählen und daß, so wichtig eine Erziehung vom Geiste her sein mag, eine Erziehung voni Leibe her nicht minder wichtig ist. Bildung und Erziehung können nicht in allen Völkern gleich sein. Die Entwicklung in Deutschland hat nicht dazu geführt, wie vielfach im Auslande die Ansicht vertreten wird, der Betrieb der Leibesübungen fei halb oder ganz verstaatlicht worden und die deutsche Jugend werde auf die Plätze und in die Hallen komman diert. Nein, an dem grundlegenden Prinzip der Freiwillig keit wurde und wird nicht gerührt." Der Reichssportführer beschrieb sodann in kürzen Zü gen die Entwicklung der deutschen Leibesübungen und die Lage bis zum totalen Umbruch, um dann den Aufbau und die Ordnung im deutschen Reichsbund für Leibesübungen zu schildern. Nach Darlegung des Gesamtzweckes der Lei besübungen, der sich aus den vier Teilzwecken „Erziehüngs- und Bildungszweck", '„Gesundheitszweck", „Kampfzweck" und „Schönheitszweck" zusammensetze, ging der Reichssport führer auf Mißverständnisse des Auslandes ein. „.... Es ist mir in ausländi chen Zeitungen immer wieder gesagt worden, ich hätte den deutschen Sport politisiert. Wahr haftig! Ich bekenne tnich schuldig, das getan zu haben. Allerdings in einem ganz anderen Sinne, als man es von mir behauptet. Ich habe den -Willen und die Liebe für die Leibesübungen in Deutschland neu entfacht. Ich habe die Jugend in Begeisterung mitgerissen, das ist in der Tat eine politische Handlung! Wenn die Leibesübungen selbst auch alles andere als politisch sind, so rufen sie dennoch durch den größeren oder geringeren Grad ihres Vorhandenseins eine politische Wirkung hervor. Aber politische Geschäfte kann man mit dem Sport nicht machen, und wir denken in Deutschland an nichts weniger als daran, das zu tun. Der Sport steht groß und einfach zwischen den Menschen der verschiedenen Nationen. Er spricht die Sprache des Her zens; wenn nun durch eine solche menschliche Aussprache über die Grenzen der Völker hinweg , das Verstehen geför dert wird, dann freilich wird auch eine politische Wirkung erzielt. Den Vorwurf, in diesem Sinne den. Leibesübungen eine politische Mission zuzuerkennen, nehme ich gern auf mich." Anschließend sprach der Reichssportführer über die olympische Idee und die Olympischen Spiele 1936. Er hob hervor, daß noch nie in der Geschichte der modernen Olym pischen Spiele sich ein Staatsoberhaupt mit solchem Enthu siasmus für sie eingesetzt habe wie der Führer und Reichs kanzler und Laß das ganze deutsche Volk bemüht sei, für die Olympischen Spiele Kampfstätten zu errichten, die der Wür de und Größe dieser Spiele entsprechen. Der Präsident des französischen Olympischen Ausschus ses, Massard, dankte dem Reichssportführer für seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, be glückwünschte den Präsidenten des deutschen Olympiaaus schusses zu der vorbildlichen Organisation der Olympischen