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- IM M.A. 1I.UMM Unsere Seiinat Sonntags AeUdgo zum KächtzschsvLrzcchldr 3 3 L'S « 8° Verfolg dieses Beschlusses überreichte der Stadirat 2 Gaststuben und 2 Vorplätze kommen. Als Baumaterial sollte an Ort und Stelle zu gewinnender Stein (Granit), für die Fenster und Türrahmen aber Sandstein verwendet werden. Das äußere Mauerwerk des Turmes sollte roh bleiben und bloß abgefugt werden. Dieser Kostenanschlag belief sich auf 2943 Thaler 14 neugr. 5 Pf. Ein zweiter ähnlicher Voranschlag eines anderen Bauausführenden be lief sich auf 3034 Thaler 17 neugr. Nach mehrfacher Abänderung der Frenzelschen Bau zeichnung durch den Stadtrat und entsprechender Genehmi gung durch die Stadtverordneten, wobei es nicht immer ohne Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Körper» fli aften abging, wurde das Kgl. Gerichtsamt Bischofswerda am 18 Aug. 1859 unter Beifügung einer Zeichnung ge beten, die Genehmigung dazu „geneigtest aussprechen zu wollen", daß der früher in den Pickauer Rittergutsgebäu den ausgeübts Schank auf das Restaurationsgebäude aus dem Butterberge übertragen lverde. In einem zweiten Oer Lutterberg bei Bischofswerda Zum rs jährigen Bestehen seines Turmes und seiner Äergwirtschast. Bon Hans Naumann, Bautzen. I». Geschichte des Turmes und der vergwlrtschaft. Im Jahre 1858 beschloß der Stadtrat Bischofswerda unter Vorsitz des Bürgermeisters August König „in Folge vielseitig ausgesprochener Wünsche ....auf demzum Rittergut Pickau gehöri gen Butterberge einen massiven Thurm mit Restauration zu erbauen, was derselbe (der Stadtrat) mit einem Aufwande von ungefähr 3000 Thalern zu ermöglichen gedenkt." Vor Inangriffnahme der erfor derlichen Vorarbeiten fragte der Stadtrat unterm 23. Juli 1858 bei dem Stadtverordnetenvorsteher Kaufmann Huste an, ob „der große Bürgerausschuß überhaupt die Errichtung eines solchen Thurmes für wün- schenswerth erachtet", ob er die veranschlagten Kosten geneh migen will und ob er einverstanden ist, daß das weitere „vom Stadtrathe im Einverständnis mit den Stadtverord neten veranstaltet werde". Darauf hielt der große Bürger ausschuß in' seiner Sitzung vom 3. Aug. 1858 nach einer eingehenden Besprechung „die Errichtung eines solchen Thurmes mit Restauration für wünschenswerth, genehmigte die Verwendung einer Summe von ungefähr 3000 Thalern gegen 1 Stimme und erklärte sein Einverständnis dazu, „daß die Ausführung dieser Beschlüsse dem Stadtrathe in Gemein schaft mit den Stadtverordneten überlassen werde". Die Finanzierung des Baues stieß aber zu nächst noch auf allerhand verwaltungstechnische Schwierig keiten. Der Stadtrat hatte vorgeschlagen, den Bau aus dem Capital- oder Swbstantialvermögen der Stadt zu finanzie- . , ----- - . - — , ren. Dies lehnte jedoch der große Bürgerausschuß unter Parterr des Gebäudes sollten ein Salon, eine Flur, Küche Vorsitz des Senators Ritter Herrmann in seiner und Büfett, in die Etage 1 Wohnstube, 2 Kammern, Sitzung vom 5. Nov. 1858 mit großer Mehrheit ab, beschloß " . - vielmehr einstimmig, „den Bau aus den jährlichen Ueber- schüssen von den Einkünften zu bestreiten, jedoch dem Stadt rathe anheimzuigebe», ob es nicht angemessen sei, den Bau erst dann in Ausführung zu bringen, wenn nöthigere und größere Bauten erledigt seien." Darauf beschloß der Stadt rat am 12. Nov. 1858, weil „diese Einkünfte hierzu und so lange dringendere Ausgaben jene Einkünfte in Anspruch nehmen, offenbar nicht ausreichcn .... die Ausführung jenes Baues mindestens vor der Hand zu beanstanden." Mit diesem Beschlüsse erklärten sich die Stadtverordneten in ihrer Sitzung vom 22. Nov. 1858 zwar einverstanden, be schlossen jedoch, daß die Vorarbeiten zur Errichtung des „Schauthurmes mit Restauration" fortzusetzen seien. In Verfolg dieses Beschlusses überreichte der Stadtrat den Stadtverordneten am 10. Febr. 1859 „zlvei Baurisse und Anschläge zum Schauthurme auf dem Butterberge zu gut achtlicher Mittheilung" und ersuchte gleichzeitig um Geneh ¬ migung, „daß der nach diesjährigem Haushaltplan verblei« bende Ueberschuß, welcher Inhalts des Haushaltplanes zu einem Schulbaufond abgegeben werden sollte, in diesem Jahre hierzu mit verwendet werde". Am 24. Febr. 1859 beschlossen di« Stadtverordneten, die „Baurisse und An schläge unter den Mitgliedern zirkulieren zu lassen, den vom Stadtrate beantragten Beschluß aber über Verwendung de, nach diesjährigem Haushaltplan verbleibenden Ueberschusse, bis zur nächsten Sitzung auszusetzen." Diese fand am 3. Juni 1859 statt, und in ihr wurde beschlossen, die bereit, begonnenen Vorarbeiten fortzusetzen und genehmigt, daß „der nach diesjährigem Haushaltplan verbleibende, nach einem früheren Beschlüsse zu einem Schulbaufonds be stimmte Ueberschuß in diesem Jahre dazu verwendet werde." Dieser Beschluß wurde allerdings später (5. Juli 1860) da hingehend abgeändert, daß der gesamte Bauaufwand, der den Voranschlag wesentlich überschritt, „aus dem Sub- stantialvermögen zu entnehmen und die Baulichkeiten nach deren Vollendung dem Substantialvermögen zuzuschreiben seien." Von den vom Stadtrat eingeforderten Voranschlä ge» stainmte einer vom Maurermeister Carl August Frenzel (eingereicht am 26. Jan. 1859). Danach sollte das Gebäude mit Turm 28 Ellen lang und 16 Ellen breit werden und aus einem Parterr und einer Etage bestehen. Das Dach sollte mit Pappe bedeckt werden. Der Turm sollte 36 Ellen hoch werden, ein Parterre und 4 Etagen und darauf, vok 16 Ellen Höhe an, einen hölzernen Aufsatz erhalten. 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