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Neue Zusammenstöße in Oran. DNB. Pari,. 10. August. (Eig. Funkmeldg.) Da- Schnellgericht in Oran verurteilte am FreWg 8 Kommuni sten, die an den Demonstrationen am Donnerstag teitzenom- London, 10. August. (Eia. Funkmelha.),Lden wird zu den Dreimächtebesprechungen über die abessinische Frqge deN Vorschlag einer endgültigen Regelung der bishet nut «er- schleppend behandelten Angelegenheit nach Varls mltbklu- gen. Wenigstens glaubt dies der diplomatische Korrespon dent der „Morningpost" zu wissen. Welcher Art er sei, wer- de allerdings streng geheim gehalten. Nur so viel dürfe man annehmen, daß die .britische Regierung bereit sei, das ihre zur Förderung einer, friedlichen Lösung zu tun. In Frank reich und Italien sti leider der Glaube weit verbreitet, daß hie Haüptsorge Großbritanniens nicht so sehr dem Völker- bpnd als den Interessen des britischen Reiches gelte. Das macke die Lage noch verwickelter. Ja, in politischen Kreisen Italiens sei angedeutet worden, daß sich Italien das Wohl wollen Großbritanniens sofort wieder zuwenden könne, -wenn es eine ausdrückliche Verpflichtung eingehe, die briti schen Interessen im Gebiete des Tana-Sees zu achten. Wie dem gegenüber festgestellt werden müsse, sei in maßgebenden Kreisen Englands noch bis vor kurzem der Stüridpunkt ver treten worden, daß die Haltung Großbritanniens in dieser Frage nur durch grundsätzliche Erwägungen bestimmt werde: Später indessen sei angedeutet worden, daß eine Be- sehung Abessiniens durch Italien eine Bedrohung der Stel lung Großbritanniens in Aegypten bedeuten würde. Es dürfte daher Zwischen Eden und Baron Älolsl gelegentlich sehr deutlich gesprochen werden, wahrend Laval dir schwie rige Aufgabe der Aussöhnung Zufällen werde. Eine Vereinbarung werde nicht erleichtert durch die Nachricht, daß der Kaiser von Abessinien eine neue Auslands konzession gewährt habe. Ein Schweizer Konsortium habe Erlaubnis erhalten, eine Straße zwischen Addis Abeba und dem Sudan zu bauen. Diese Straße würde die Reise nach der Nordgrenze, die jetzt Wochen beansvruche, auf einige Tage verkürzen, und dies dürfte der Entwicklung des Han dels zwischen Abessinien und dem Sudan sehr zugute kom men. . , Gegen die Abgabe einet britischen Erklärung. London, 10. August. (Eig. Funkmeldg.) Dle „Times" führt in einem Leltaufsah die verschiedensten Gründe an, die gegen die Abgabe einer britischen Erklärung vor der Dreier konferenz sprechen. 1l. «. würde jede Erklärung Großbritan- nlen» im jetzigen Augenblick von Italien alsDrohung ausgelegt werden. Feststellung geführt, daß die Unruhen nicht von den Arsenal- arbeiten», sondern von „unruhigen Elementen" hervorge- rüsn» worden sind, die sich unter dle Arbeiter gemischt hat ten. Man müsse daher, so beißt es in der halbamtlichen Erklärung, einen klaren Strich zwischen den Arbeitern, dle gegen dle Notverordnungen hätte» Einspruch erheben wol- leu, uno den Meuterern ziehen. Sowohl in Brest wie ln Toulon seien dle Arsenalarbelter am Freitag wteder voll- zühllg an ihren Arbeitsplätzen erschienen. E» wird weiter unterstrichen, daß dle Senegaltruppen „in keinem Augen blick mit den Kundgebern in Toulon ln Fühlung gekommen feien". Dagegen meldet -er „Petit Parisien" noch in seiner Sonnabendmorgen-Provinzausgabe, daß Senegalschützen in Toulon die Kundgeber zurückgeschlagen hätten, als diese versuchten, den Bahnhof und die Gasanstalt zu besetzen. Außerdem hätten Senegalschühen die Rue de Canon und die angrenzenden Straßen belagert gehalten. In der Un- texstadt sei ein Bataillon Senegalesen vorgegangen, um die engen Straßen von Meuterern zu säubern. Vos» den SS festgenommenen Kundgebern ln Toulon waren N«r12 über 20 Jahre alt. llnkäp den 3S Personen, die ly haft gehalten wurden, befindet sich ein Professor de» GymnaflüM bön Marseille, der im verlaufe derUnruben eineFtascke aegea einen Posizeibeamtzy geschleudert batte. „Le IvuV* schrnbk, daß nach einer Zeugenaussage während der dreistündigen Schießerei ln Toulon nicht weniger al» 7 bl» S 000 Schüsse abgegeben worden seien. — Die Vertre ter de» sozialistischen Gewerkschaftsverbande» und de» Kar tells staatlicher Arbeiter sind beim Ministerpräsidenten vor stellig geworden und haben erklärt, da^SV^MHseiter für die Zwischenfälle nicht verantwortlich gemacht werden könnten. ArüeilerkundgrÜungMCHerbourg. — Ruhige Macht in TMrlvn KNI Krrfl. DNB. Pari»,^10. August. (Eig/Funkmeldg.) -In Tou- lon wie in Brest herrschte am Freitagabend völlige Ruhe. In Cherboupg dagegen: haben' am Freitagabend mehrere Tausend Arsenalarbelter: nach Fabrikschluß eine Kund gebung veranstaltet. Unter dem Gesang der Internationale bewegte, sich ein Utnzug durch die Straßen der Stadt. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. Die Folgen des Streiks bei der „Compagnie Transatlantique". DNB. Paris, 10. August. Au dem am Freitag beende ten Streik der Schiffsbesahungen der „Lompagnie Transal- lanlique" schreibt der „Figaro", die ausländischen Reisenden ständen nunmehr den französischen Schiffen argwöhnisch gegenüber. Schon im Mal habe es einen Streik auf der „Lhamplain" gegeben, und dle Jungfernfahrt der „Norman die" hätte um «in haar verschoben werde» müssen. . Der so eben beendete Streik habe der französischen Flagge sehr ge schadet. 5Ü Fahrgäste der, „Lhamplain" hätten die Reise nach Amerikg auf ausländischen Schiffen angetrelen., Ihre Zahl wäre Noch sehr viel größer gewesen, wenn nicht die deutschen und hie englischen Schiffe, dle IN Viesen Tagen Eu ropa verlassen hätten, völlig besetzt gewesen wären. Diese Aahrgastflucht scheine anzuhallen. Bel der Eompagnie Transatlantique seien schon zahlreiche Anträge — vor allem von Ausländern — eingelaufen, bereits gemietete Schiffs plätze zurückaeben und die Fahrscheine a'uf andere Schiff- fahrlsgesellschaften übertragen zu dürfen. IlMklMIW MWllWg Mer SeMk». DNB. Pari», 10. August, Pie französische Presse hat im Zusammenhang mit den Unruheusn Brest ein gewisses Aufsehen üM die . Verhaftung eines Deutschen gemacht und daran Mischen den Zeilen gewisse „Schlußfolgerungen" ge- knüp.ft: Nachdem bereits die halbamtliche srgnzosifche Nach richtenagentur Havas diesen Zwischenfall richtig-gestellt und bskanntgegeben hat, r - daß der verhaftete Karl Schmidt völlig unbeteiligt an den Kundgebungen war, verlautet nunmehr aus anderer Quelle folgendes: Es handelt sich um den deutschen. Monteur Karl Schmidt von einer deutschen Maschinenfabrik, der in Brest eine Dieselmotorenanlage auf einen schweren Kran mon tiert, die von der französischen Marineverwaltuüg bestellt ist. Schmidt befand sich mit einem anderen deutschen Monteur auf dem Wege in sein Hotel, als die Unruhen in Brest aus brachen. Sie begegneten einer Polizeistreife und ließen sie vorbeigehen. Hinter der Polizei folgte eine aufgeregte Men schenmenge, die gegen die Beamten eine drohende Haltung einnahm. Hierauf machte die Streife kehrt/ürn gegen die Kundgeber vorzugehen, die die Flucht ergriffen. Schmidt selbst dagegen al« völlig Unbeteiligter blieb mit den ^Mü den in den Hosentaschen stehen. Diese Tatsache aber, daß er die Hand in der Hosentasche behielt, mag den in begreiflicher Erregung befindlichen Polizeibeamten verdächtig erschienen sein. Jedenfalls wurde Schmidt di» Hand aus der Tasche gerissen, wobei das angebliche „Angriff-Messer" (I) -um Vorschein kam. Schmsot wurde verhaftet und sollt» im Schnellaerichtsverfahren verurteilt werden. Erfreulicher- weise scheint sich aber die französische Marineverwaltung ins Mittel gelegt, zu haben, so daß di« Angelegenheit Schmidt am Sonnabend einer endgültigen Regelung entgegengeführt werden dürft». Auf alle Fälle sind.die'an die Verhaftung Schmidts geknüpften Randbemerkungen gewisser franzö sischer Blätter als ungerechtfertigte Stiwmungsmache zurück zuweisen. Die polizeilichen Ermittlungen haben zu einer.ziemlich überraschenden Aufklärung, geführt. E» handelt sich-mach einer Darstellung der halbamtlichen Nachrichtenagentur Ha vas in der Tat um einen deutschen Facharbeiter, der aber keineswegs an der Streikbewegung oder an den Unruhen be teiligt war. Eine sehr genaue polizeiliche Untersuchung hat vielmehr ergeben, daß der Dolch, mit dem er angeblich den Polizeibeamten bed.roht habe, nichts weiter als ein Meißel war, der zu seinem Handwerkszeug gehött. Stine Papiere wurden außerdem vollkommen in Ordnung befunden. Diese Ermittlungen sind sofort den zuständigen Gerichtsbehörden von Brest mitgeteilt worden, die entsprechende Schlußfolge rungen daraus zu ziehen haben werden. Stürmische Aussprache in Paris prophezeit. Dreimüchtebefprechungen über die abessinische Frage. „Popow d Italia" mirbt um Uerstündnis tu England. DNB. Mailand, 10. August. (Eig. Funkmeldg.) „Po- polo d'Italia" bemüht sich, Italiens Vorgehen in Abessinien zu begründen. Die Gedänkengänge, mit denen dar geschieht, sind bekannt. Bemerkenswert d«wegen ist die Mäßigung des Tones gegenüber England. Bisher hat man die Engländer barsch zurecht gewiesen, jetzt sucht man zu überzeuge». Das italienische Blatt sagt u. a., Italien werde immer unruhiger, wenn man es ohne Ventil für seinen Bevölke- rungsüberschuß lasse. Wenn es jedoch entwicklungsfähige Gebiete zu verwalten habe, werde es für sich und seine Freunde ein konservativer Staat werden. Die Politik Großbritanniens, die Sanktionsmaßnahmen ins Auge fasse, wäre gleichbedeutend mit einer Kriegspolitik. Man dürfe nicht vergessen, daß England Sanktionen weder vorgeschlagen habe, um Japan den Weg in der Mandschurei zu versperren, noch um den Krieg zwischen Bolivien und Paraguay zu verhindern. Die feindselige Einstellung Groß britanniens scheine eher der falschen, Annahme' zu entsprin gen, daß Italien mit seinem Vorgehen in Ostafrika die Absicht verfolge, sich den britischen Interessen in den Weg zu stellen. Das Gegenteil sei richtig. Italien rr^nde sich Abessinien nur deshalb zu, um England und Frankreich im ruhigen Besitz ihrer Kolonien zu lassen und um nicht genötigt zu sein, selbst Ansprüche auf irgendein Mandatsgebiet zu erheben. Aloist Vertreter Italien» bei der Dreier-Kesprechung. DNB. Rom, 10. August. Zu der nunmehr bekanntge wordenen Festsetzung der kommenden Drelerbesprechurmen ln Pari» auf den IS. 8. wird gemeldet, daß die italienische Vertretung von dem Kablnettschef de» Duce, Baron Alolsi, der Italien bekanntlich bei allen Genfer Verhandlungen ver tritt, geführt werden wird. Abessinien kauft in Polen Uniformen. DNB. Warschau, 9. August. In Lodz ist eine Abord nung abessinischer Kaufleute eingetroffen, die größere Men- aen fertiger Uniformen zur Ausstattung der abessinischen Armee angekauft haben. Weiter« Abschlüsse sollen dem nächst in Aussicht genommen sein. Uor einer großen englischen Anleihe? DNB. London, 10. August. (Eig. Funkmeldg.) In Lon doner Finanzkreisen, so meldet „News Ehronicl^", seien Ge rüchte in Umlauf, nach denen die Regierung Vorbeteistrngen men batten. Während der Gerichtsverhandluna sammelten sick viele Kommunisten vor dem Äustizvalast. DerschiEk lich kam es zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei. Ein Gendarm, der von etwa 12 Demonstranten bedrängt wurde, macht« von der Schußwaffe Gebrauch und verletzte einen Arbeiter. ' -s / Don Avo voO folgen nkr 727 der Streikparole. Der angekündlgle (veperalfireik ln Amerika mißlungen. DNB. Neuyork, 10. August.. (Eig. Funkmeldg Vie hei den Notstandsarbelten in Neuyork beschäftigten Arbeiter hatten für Freitag Generalstreik al» Protest gegen den von der Regierung festgesetzten Monat»lohn von S3H0 Dollar angekündigt. Damit tst e» nicht» geworden. Von den etwa ISS SSV Arbeitern, dle in Neuyork an den Notstandsarbeiten beschäftigt sind, sind nur 727 Arbeiter ln den Streik getreten, wie am Freitagabend ein maßgeblicher Beamter de» Neu- yorker Büro» der Arbeltsbeschaffungbehörde erklärte. Di« Gewerkschaftsführer, die noch am Donnerstag große Reden führten, erklären angesichts Lieser Lage, daß der Streik sich am Montag, ausdebnen werde. Es sei dafür Sorg« getragen, daß die Streikbewegung auch dle Not- standsarbeiten in den anderen Großstädten lahmlogen werde. General Johnston, d« Leiter de» Neuyork« Büro» der Arbeilsbeschaffungdbehöroe, schreibt die Streikbewegung kommunistischen Umtrieben zu. Er und Hopkins der ebenfalls zur Leitung de» Neunorrer Büro» gehört, er klärten gemeinsam, daß diejenigen Arbeiter, die die von den Behörden festgesetzten Lohnsätze nicht annehmen, kein» an- derweltlge Unterstützung au» Bundesmitteln erhalten würden. Roter Aufruhr in Frankreichs Krieg-Hafen Toulon. Zn dem französischen KriegShasen Toulon am Mlllelmeer kam eS, wie berichtet, zu einem schweren kommunistischen Aufruhr, der offensichtlich planmäßig angelegt und von der bolsche wistischen Zentralstelle in Moskau geleitet wird. Bisher worden 5 Tote und 200 Verletzte fest gestellt. Die Straßenkämpfe dauern jedoch noch an. Unser Bild zeigt eine Übersicht, aber den Kriegthafen Toulon, in dem mehrere Geschwader vor Anker liegen. — Zur Niederschlagung de» Aufruhr» wurden schwarze Senegalschühen gegen weih« Arbeiter eingesetzt. Line Kultur schande Frankreichs. (Scherl-M). Riesiges Truppenaufgeboi stellte die Ruhe ia Vrest vleder her. Neue» Blldkelegramm von den schweren Unruhen in Brest. Man fleht ein grotze» Aufgebot von Militär mit schutzbereiter Waffe die Strahe adsperren. Dank dieser SicherongSmaßnahm« er folgte di« Beisetzung bet Ausruhropser» ohne neu« blutige Kämpfe. (Scherl-M). für eine s Anleihe a. schaftll andere, dl mit oder Unt DNB sinische G vom „Exr GesäiMf, waffnen. nicht den wenn Lt« Italien st Belll blatte, „! sind unte Splonag, den werf DNÜ zerische 6 Tage bei Adula-Ai nischsn machen, druck, da' genau ui sehen we Prot DN? Hern Hui der Kom der gena 5h. DN! kommun! Regierm zen und ' ^äsiden klärung der ihm ! 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