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DerSSGsHeLrMer Nr. 161 V0. Jahrgang Justiz" wird au« dem amtlichen MilleiLmgs- sie s rsten Varteigerlchk« der NSDAP. ein Beschluß angk parkeig«ichks zitiert, durch den eine einstwei- rische Tageöüiü MAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezlrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt, machungen der AmtshaupttnannschaK des Hauptzollamts und des Be- zirkßschulamts zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und des Stadttat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Skk MMMllSW MMMUl U MfiWskMMfiW. NDZ. Vertin, 13. Juli. (Cig. Funkmelda.) Di« Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung veröffentlichte ihr« endgültige Abrechnung für das Rech nungsjahr 1934. Der Etat dieser Behörde, die zu der be deutsamsten im Reich« gehört, erreichte fast 1,8 Milliarden Mark. Mehr als 1,2 Milliarden Mark kamen aus den Bei trägen zur Arbeitslosenversicherung auf, der Rest floß aus der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe, die inzwischen als selbstän dige Abgabe beseitigt und in die Einkommensteuer eingebaut worden ist. Unter den Ausgaben der Reichsanstalt nehmen naturgemäß die Unterstützungsleistungen den ersten Platz ein. Sie betrugen rund 786 Mill. Mark, von denen der größte Teil, nämlich rund 536 Mill., auf die Krisenunter. stützung entfällt. Daneben hat die Reichsanstalt einen gro ßen Teil ihrer Mittel für produktive Aufgaben zum Zweck« IkukinH und Itmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Lagesschau. * 2m amtliche» Mitteilungsblatt d« »oberste« parkelgerlchls der NSDAP, wird ei» Beschluß des obersten parteigerichl» mitge teilt, Nach welchem anonyme Anzeigen unberücksichtigt bleibe,» solle«. * Vie Reichsanstatt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung veröffentlicht ihr« endgültige Abrechnung für das Rech, nungsjahr 1SS4. Der Haushalt dieser Behörde erreicht fast 1H Milliarden Reichsmark. * Dl« Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist im Monat Juni um weiter« 15 400 zurückgegMMn und betrug Ende 3uli noch 2051S7. * D«r Präsident der Reichsmuflkkammer, vr. Richard Strauß, ist mit Rücksicht auf sein Mer und seine angegriffene Sesnndheil von selmtm Amte zurückgetretem Generalmusikdirektor Dr. Peter Raabe wurde zu seinem Nachfolger ernannk. * Da, Legräbal, de» von den Litauern unschuldig verurteilten und im Zuchkhaus verstorbenen Lehrer» Schirrmann fand am Frei tag unter Beteiligung von Tausenden von MemellSndern stakt. * Die Abordnung de» englischen Froulkämpferverbande» »Bri tish Legion- «ist am Sonnabendabend von London nach Berlin ab. - Die Londoner Press« erklärt zu« Thema Italien-Abessinien, sowohl in Londo» al, in Genf würde man es begrüßen, wenn die italienische Regierung ihre Forderungen gegenüb« Abessinien prä- Mereü würde. Die» würde die Aufgabe de» Dötterbundsratts «. hebttchrlerleichkmm , - Die ^ordttaSenische presse erklärt »u ihren Stellungnahmen zu den Ausführungen Hoares, daß die Unterhausrede keineswegs ausreichend sei. Der Streitfall, so erklärt „Gazetta dl Popolo", sei nur durch einen Krieg za löse«. * - In der nordirischen Hauptstadt Belfast kam es kn der Nach« zum Sonnabend zu schwer»» partehmlikischen Unruhen und Skra- henkämpfen, bei denen zwei Personen getötet and üb« 40 verletzt wurden. * Die Hochwasserkatastroph« in China fordert ständig neue Opfer an Menschenleben. 2» den Gebieten de» Gelben Flußes und -em pangtsekiang sind mehrere Städte vollkommen überschwemmt worden. Hundertlausende haben ihr Obdach verloren. . r *i Ausführliches an ander« Stell«. ren. Auch dieser neue Fall zeigt dieselben Methoden, wie sie seinerzeit gegen dis Männer des Hilfswerk» Nordwesl lewandl wurden. Es ist kein Zufall, daß diese Verbreche rn Verleumdungen gegsn die SA. gerade im Münster- lande und in Westfalen in Umlauf gesetzt norden. Diese Fälle stehen nicht vereinzelt da. Sie sind Glieder in der Sette ein« von gewissenlosen üuerlreibern gegen den na tionalsozialistischen Staat und seine Organisationen vorge tragenen systematischen Hetze, die zu brandmarken ich ver gangene Woche in Münster gezwungen war. lln» Natio nalsozialisten ist die Ehre höchstes Gut. Al» verantwortlicher Führer der SA. lege ich schärfste Verwahrung geaen die unerhörten Verdächtigungen der SA. ein. Die SA. ist nicht gewillt, ihren Ehrenschild wi derspruchslos beschmutzen zu lassen und »«langt, daß die ganze Schwere de» Gesetze« nicht nur diese Verbrecher tref fen möge, sondern auch auf jene Hintermänner angewandt werde, al» deren Werkzeug wir die Tät« aasehen müssen." Die Erklärung Hoares, daß Italien dar Recht zu einer kolonialen Ausdehnung, und daß Abessinien schweres Un recht begangen habe, sei ab« nicht ausreichend, da die Angelegenheit durch einen Krieg gelöst werdenmühte. So einfach lägen die Dinge aber nicht. Italien werde zum Kriege getrieben nicht nur we- gen seine» Recht» auf koloniale Ausdehnung, da» ihm al» zl- vilisatorlscher Grohmacht zukomme, sondern weil e» durch Abessinien dazu gezwungen werde. Die Gewalttaten Abes sinien» seien nicht nur ernst und schwer, sondern sie seien nicht wird« gut zu machende Kapitalverbrechen. Italien suche in Afrika keinen Krieg, sondern es wolle ein« wirt schaftliche Durchdringung. Italien befinde sich heule In einer Zwangslage, entweder die Fragen ein für allemal zu lösen, oder in den Kolonien für ewig kriegsbereit sein zu müsse«, um nicht ins Meer geworfen zu werden, wenn England in d« abessinischen Frage im Geiste der traditionellen Freund schaft und d« Harmonie mit den Abmachungen von Stresa handeln wolle, dann könne es gewitz nicht Italien zur An- nähme ein« Lösung bewegen wollen, die keinerlei Klärung bringen würde. „Corners della Sera" schreibt, die Rede Hoares sei nicht schlecht gewesen, aber sie hätte besser sein können. Ein frei mütiges Bekenntnis des Unrechts, das die britische Politik in der letzten Zeit gegenüber Italien begangen habe, wäre wünschenswert gewesen. Wer glaube, daß die Worte von der „traditionellen Freundschaft gegenüber Italien" die Herzen der Italiener rühre, der sei schwer im Irrtum. Man wisse nun, was man von traditionellen Freundschaften und romantischen Erinnerungen zu halten habe. Für einen Austritt Englands ans dem Uölkerbund. DNB. London, 13. Juli. (Eig. Funkmeldg.) In einem Leitartikel zu der Rede Sir Samuele Hoares erklärt „Daily Mail" es würde der beste Kurs für England sein, sich von der unruhestiftenden Tätigkeit des Völkerbundes völlig fern zu halten und so wenig wie möglich mit dieser gefährlichen Einrichtung zu tun zu haben. Die Nachricht von einem Aus tritt Englands aus dem Völkerbund würde in England und in den Dominien mit allgemeiner Erleichterung ausgenom men werden, denn „es kann nicht durch den Völkerbund für die Sache des Friedens gewonnen werden". L Ktatten ist nicht WsriedW mit England. DNB. Mailand, 13. Juli. (Eig. Funkmeldg.) Zur Rede des englischen Außenministers bringt „Gazzttta del Popolo" erst heute einen Kommentar, in dem es als bemerkenswert bezeichnet wird, daß England jetzt wieder zur Politik von Stresa zurückkeyren wolle, also zur englisch-französisch-italie nischen Zusammenarbeit. Nach dem Flottenabkommen mit Deutschland werde England nun nicht mehr selbständig vor gehen, nicht andere Sonderabrommen abfchließett, sondern an der in Stresa vorgesehenen gleichzeitigen Behandlung der Kollektivabkommen Mitarbeiten, nämlich am Luftabkommen zwischen den Locarnomächten, dem Ostpakt und dem Donau- vakt. Der Appell an Hitler zur Mitwirkung bei diesen viel seitigen Vertragen sei die Krönung des allgemeinen Teils der Rede, gegen den nichts einzuwenden sei. Anzeigenpreis: Di« 4S ww breite einspaltige Millimeterzeile 8 Rpf. Im Textteit die SO mw breite Millimeterzeile 28 Rpf. Nachlatz nach den gesetzlich oorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kems Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Deutsche Initiative? Die programmatische Rede über die englische Außen politik, die der neue britische Außenminister, Sir Samuel Hoare, vor dem vollversammelten Unterhaus gehalten hat, läßt ohne Zweifel die ehrliche Sorge um die Erhaltung des Friedens und den Wunsch erkennen, alles zu tun. was zu dieser Friedensstcherung beitragen kann. Auf dieses THE« abgestellt, war es nur natürlich, daß die Rede des englischen Außenministers von dem deutsch-englischen Flottenabkom men ausging, das er als einen praktischen allumfassenden Beitrag zum Frieden bezeichnete, für den sich die britische Regierung nicht zu entschuldigen brauche. Warum schließlich auch entschuldigen? Die Antwort auf diese Frage wird durch die weiteren Ausführungen Hoares und die Tendenz seiner Psde gegeben, in der er sich und die englische Außenpolitik nach wie vor grundsätzlich auf den Gedanken des Kollektivismus festlegt. Daher auch der etwas gewundene Versuch, dem zweiseitigen deutsch englischen Flottenabkommen einen Anstrich mit Kollektiv farbe zu geben durch den Hinweis, daß dieses Abkommen kn keiner Weise selbstsüchtig sei und keinen Punkt enthalte, der Nicht auch zum Vorteil der anderen Flottenmächte wäre. Insbesondere wird Frankreich gegenüber klargemacht, daß das deutsch-englische Flottenabkommen praktisch kollektiven Charakter habe, da es automatisch Frankreich eine maritime Ueberlegenyeit gegenüber Deutschland von 43 Prozent ver schaffe, während vor dem Kriege die französische Flotte der deutschen um 30 Prozent unterlegen war. Das Bekenntnis zum Gedanken des Kollektivismus steigert sich weiter in der erneuten Propagierung des Ost- und Donaupaktes als Vor aussetzung für den Abschluß eines Lustabkommens zwischen England, Frankreich, Belgien, Italien und Deutschland, und es gipfelt in ber Mitte und am Schluß der Rede in einer Vertrauenskundaebung zum Völkerbund, der die beste Ma schinerie zur Sicherung des Friedens und der politischen Stabilität sei und zu dem England nach wie vor in Treue halte. Wir haben gewiß nie angenommen, daß die englisch« Regierung durch den Abschluß des Flottenabkommens mit Deutschland bereit» ihre Einstellung zu Kollektivabkommen geändert habe oder daraufhin spontan ändern würde, wir lasten ihr ihre Absicht und müssen sie ihr schließlich lassen, wie wir unsere Meinung über Kollektivabkommen haben; zumal solche mit gefährlichen Querverbindungen durch Bei- Oer Kampf gegen das Denunziantentum Keine Pnrteigerichlsverfahrerr auf Grund anonymer Anreigen. NDZ. Berlin, 13. Juli. (Eig. Funkmeld.) In der „Deutschen Ins"" blakt des obers . _ , „ de» obersten parkeigerlchk» zittert, durch den eine einstwei lige Verfügung d« unteren Parkeigerichte al» unznlässig aufgehoben worden ist, da die Einleitung eine» parteige- richksverfahren» auf Grund ein« anonymen Anzeige er folgte und dies unzulässig sei. In der Begründung de» Beschlusses wird ausaeführk, daß Schreiben von Feig lingen, die die Ehre anderer ««greifen. selbst ab« nicht den M>t aufbringen, für die von ihnen aufgestellten Ve- haupkungen persönlich einzustehen, wertlos find und in den Papierkorb gehören. Mögen andere Stellen, so heißt es dann weiter, z. V. die Polizei, auch gelegentlich gezwun gen sein, die in anonymen Schreiben mitgeteilten angeb lichen Verfehlungen nachzuprüfen, die Gerichte der Partei haben grundsätzlich davon abzusehen, nicht unterschriebene Anzeigen zum Anlaß zu nehmen, gegen den darin Betaste ten ein Verfahren eiuzaleiken. w« die parteigerichle zum Einschreiten veranlassen will, muß selbst gewillt fein, für seine Anschuldigungen die Verantwortung K» übernehmen. Diesen markigen und von echt nationalsozialistischem Seist zeugenden Ausführungen des obersten Parteigerickits, so schreibt die „Deutsche Justiz", braucht nichts weiter hin- zugesetzt zu werden. Sie sind «in richtungweisender Beitrag für -en Kampf gegen das Denunziantentum. Stabschef Krrüe weist die Nerlenmdungen der SA. zurück. DNB. Berlin, 13. Juli. (Eig. Funkmelv.) Stabschef Lutze albt zu der konfessionellen Hetze gegen die SA. folgen de Erklärung, in der er die Verleumdungen entschieden zurückweist: »wie bereit» in der Tag«preste mitgetellt wurde, ist die von staatsfeindlicher Seite gegen die SA. inszenierte konfessionelle Hetze kläglich zusammengebrochen. Vie sofort eingeleitete Untersuchung der ruchlosen Tat hat einwandfrei ergeben, daß der Täter die Klrchenschäadung nur zu dem Zwecke begangen hat, um die SA. zu diffamie- EescheimuWnoelstr Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Fel«- . tag«. BepmsprH» für dl« Zelt «lne» halben Monats: Frei in, g« Falle von Betri Hmw hawnwnatllch Mark UC beim Lbholen tn der Geschäfts. BesSrderungeelnrlchtung- ftell« wöchentllch 48 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend- zieh« keinen Anspruch nummer 18 Pfg.) Zeitung oder au Fernspnch« Amt »lschass««do Nr. 444 und 44S. Betriebsstörungen oder Unterbrechung der tungen durch höher, Gewalt hat der Be- —„—-auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Sonnabend, den 13. Jutt 1935 standspakte und Militärbündnisse. Was uns aber einiger maßen in Erstaunen setzen darf, ist der Appell des engl.^en Außenministers an den deutschen Reichskanzler, dieser möge nunmehr in der Ostpartfrage die Initiative ergreifen und den Weg für ein Luftabkommen frekmachen. Deutsche Ini tiative? Ist sie nicht bereits erfolgreich bewiesen durch das sehr nützliche Abkommen mit Polen und durch die mehrfach abgegebene Versicherung, daß Deutschland zu ähnlichen Ver- einbarunaen mit allen in gleicher Weise ehrlich an der Er haltung des Friedens interessierten Mächten bereit sei? Wenn England für den Kollektivgedanken schwärmt und wir uns nickt dafür begeistern können, so ist das schließlich An sichtssache. Wamm sollen aber wir dann die Ehrenrettung des Kollektivismus besorgen, jenes Kollektivismus, der über- all versagt hat, wo er sich hätte bewähren sollen, im süd- amerikamschen Chao-Streit, in Ostasien, im italienisch-abes sinischen Konflikt und — alles in allem — im Völkerbund elbst? Cs gab also schon und gibt auch noch genügend Ge- egenheiten für die Verfechter des Kollertivgeoankens, diesem zu einem solchen berechtigten Ansehen zu verhelfen, daß m H wir uns dann vielleicht dazu bekehren lassen würden. So- lastge aber das kollektive System so völlig versagt, scheint es uns etwas viel verlangt, daß ausgerechnet wir die Initia tive zu seiner Rettung ergreifen sollen, die wir aus Erfah rung wirklich nicht für diese Idee eingenommen sein können.