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n. Jahrgang Ireitag, äen 7. Zanuar 1S16 Ar. 4 ver amtliche ftilegwericbl von beute! Vie neue Schlacht In ortgallrien, Seit mehr als einer Woche tobt in Ostgalizien zw-i- hcil der rumänischen Grenz« und der Strhpa-Front ne neire heftige Schlacht. Die Front der Armeen fla nzer-Baltin und Bvthmer, die dort den ujsen gegenüberstehen, ist bekannt. Sie beginnt an der Omanischen Grenze zwischen Bojan und Nowosielica, riäuit dann ungefähr entlang der Reichsgrenze östlich m Narancze über Toporoutz und Okna zum lijestr imd überschreitet diesen Strom nahe bei der Buchung des Sereth, der von Czortkow nach Süd- stci: fließend bei Wasileu mündet. Dieses Frontstück mischen Pruth und Dnjestr Pflegt man als betzara- ljche Front zu bezeichnen. Tie Brückenköpfe von lalcszczhki und Uscieczko find im Besitze der irn.ee Pflanzer^Valtin; die k. u. k. Front zieht sich on Uscieczko am Nordufer des Dnjestr gegen die Mün- Großes Hauptquartier, 7. Januar vorm. westlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. westlicher Kriegsschauplatz. stus -em Zrle-Hofe nör-lich von Lzartorpsk, in -em sich gestern eine russische Abteilung fest gesetzt hatte, würben die Zeln-e heute nacht wle-er vertrieben. Sa lkan-Kriegsschauplatz. Vie Lage ist unverän-ert. Oberste Heeresleitung. Vie VieimpNicht im englirchen ilnlervaure. Asquith begründet Vie «ovlage. ASquith brachte am Mittwoch im vollbesetzten Hause hie Bill über den Militärdienst ein. Er trat dafür ein, daß der Derby-Plan erweitert werde und daß alle un verheirateten Männer, die nicht befreit seien, sofort in das Heer etntreten sollten. Sr sprach die Hoffnung aus, daß der in der Bill vorgesehene Dienstzwang un nötig sein werde. Asquith führ fort: Selbst wenn man von den Druttoziffem de» DerVH^BerichtS die aller höchsten Abzüge mache, so müsse man doch die Zahl der Unverhetvatelen, die sich nicht gemeldet hätten, als sehr beträchtlich ansehen. ES sei daher nötig, das den Verheirateten gegeben« Versprechen etnzulösen, daß sie nicht aufgerufen Würden, «he die Unverheirateten eingetreten Wären. Die Bill sielht die automatische Aus hebung Unverheirateter und kinderloser Witwer von 18 bis 41 Jahren vor, für di« kein Grund zur Befreiung besteht. Diese Leute Würden fünfWochennach In krafttreten der Bill als angemeldet gelten. Die zur Landesverteidigung bestimmten Territortaltruppen wür. ^nig dcr Strypa bet Hubin hin und bleibt dann c;:ff jden unter die Bill fallen. Die Befreiungen werden maus': dieser Ort ist an der Strypa etwa 15 Kilo- weiten verrichten und die für ihre Angehörigen ^er voir der VÄndung anftvärts zu suchen. Von Jaz- sorgen haben. Wer sich aus Gewissens ¬ gründen weigert, wird nur vom Dienst im Felde be freit. Die Bill gilt nicht für Irland. In jedem^ Bezirke werden Tribunale errichtet, um die Ge suche für die Befreiung zu prüfen. Asquith sagte, er glaube, die Bill werde, soweit man sie voll begreife, nahezu allgemeine Zustimmung finden. Tie Gruppensystem werde wieder in Kraft treten. Die Leute könnten sich jetzt unter dem Gruppensystem melden, be vor die Bill in Kraft tritt (W. T. B.) Tie englischen Bergarbeiter gegen die Dienstpflicht. Ter Präsident des Bergmannsverbandes in Süd wales Winston, teilte in einer Rede, die er in Pontno- pole hielt, mit, daß der auSfüHvende Ausschuß des Ver bandes einstimmig ein« Entschließung gegen die Ein führung der Wehrpflicht angenommen habe. Winston erklärte: Ich Weitz, was ich sage: Wenn die Politiker sich nicht Vvrsehen, werden sie das Kohlenrevier von SüdwaleS zum Stillstand bringen. Die britische Flotte wird keine Köhlen haben und die Politiker werden die Folgen zu tragen Haven. * - kvglantlr Kamp? gegen aen aeurrchen Zeehanüel. Em« Denkschrift ver «inMfchen Regierung. Ein Weißbuch d<S englischen Auswärtigen Amtes enthält eine lange, motivierte Erklärung über die Maß. regeln, die ergriffen Wurden, um Deutschlands Seehandel abzuschneiden. Es wird darin berichtet, daß alles leiten zu ersparen. Das Weißbuch gibt einen Ueber- blick über die Erfolge der britisch«» Politik. Volle In forinationen seien nicht zu bekommen, aber der Ausfuhr handel Deutschlands sei so ziemlich zerstört. Was die - Einfuhr betreffe, so glaube man, daß einige der wich tigsten Artikel, wie Baumwolle, Wolle und Gurnj- m i, seit dielen Monaten aus Deutschland ausgeschlossen seien Andere, wie Oele und Milchprodukte, seien, wenn Überhaupt, nur zu Hungerpreisen zu haben. Tie bri tische Blockade könne nicht verhindern, daß einige Artikel Deutschland «reichten, aber sie sei bis zu einem Graoe von Erfolg gekrönt, der von berufener Seite hi« und in Deutschland früh« für unmöglich gehalten wurde. Tie Wirksamkeit der Blockade steige von Tag zu Tag. Man müsse hinzufügan, daß diese Erfolge ohne ernste Reibungen (?) mit den neutralen Regierungen erzielt wurden. Es seien gute Gründ« vor handen, auf die Wichtigkeit des Wohlwollen» der Neutralen für Großbritannien nicht näher einzugehen, aber jeder, der die buroaukratisch«, militä rische und .kommerzielle Lage der verschiedenen Länder in Betracht ziehe, werde sicherlich den Wert dieser Er- wägui gen nicht unterschätzen. Das Weißbuch faßt die Lage wie folgt zusammen: 1. ist Deutschland» überseeische AuSfuhir fast ganz lehmgelegt, Ausnahmen! seien in Fällen gemacht worden, wo dis Anweisung, di« Ausfuhr von Gütern nicht zu ge statten, den Neutralen geschadet Hätte, ohne Deutsch land Schaden zuzüMen; 2. würden alle Güterfrachten nach neutra len Ländern, dt« für den Feind bestimmt seien, zu entdecken sein; wo Grund für die Annah me vorhanden sei, daß ein« einzige solche Bestimmung vorliege, würden die Güt« vor das Prisengericht gebracht und in ZWeö- felssällen zurückgehalten, bis genügende Garantien ge geben werden; 3. würden auf Grund der bestehenden Abkommen mit kausinännischen Körperschaften in den verschieden«: neutralen Ländern, die an Deutschland verhandelten, strenge Garantien von den Importeuren ver langt und, soweit möglich, der Handel mit dem neutralen Lanoe eingeschränkt; 4. durch Abkommen mit Schiffahrtslinien und durch strenge Anwendung des Mittels, Bunkerkohle zu verweigern, sei ein großer Teil der neutralen Han delsflotte, die mit Skandinavien und Holland Handel treibt, bewogen worden, den Bedingungen zuzusttmmen, welche verhindern sollen, daß von diesen Schiffen Güt« verfrachtet Werden, die den Feind erreichen; 5. werde jeder Versuch gemacht, Kontingente für die Einfuhr nach den neutralen Ländern sestzusetzen, wodurch es erreicht werde, daß die Neutralen nur so viel «halten, als sie normalerweise für ihren Bedarf bä. nötigen. (W. T. B.) ' * « * kin englischer v-S-or gerunken. Amtlich Wird aus dem Haag gemeldet: Bet der Insel Jexe! ist ein englisches Unterseeboot außerhalb dec TervitorialgÄvüss« gesunken. Ein holländi scher Kreuzer rettete die gestünde Bemannung, die in Holder an Land gebracht Wurde. Siwe wichtig» GuHMmtg zum Persia-Kall. Rotterdamsche Courant meldet au» Newhork: Gin bemerkenswerter Vorfall werde anläßlich der Versenkung der Persia von der deutschfreundlichen Presse viel be sprochen. Tie Associated Preß veröffentlichte eine amt liche Mitteilung aus Washington, Worin der Bericht des amerikanischen Konsuls CarrelS in Alexandrien zi tiert wurde, ab« die von Garrels mitgeteilte Tatsache, daß die Persia eine Kanone an Bord führte, verschwiegen wurde. Als dies in den Privatbe richten Newhork« Blätter gemeldet Wurde, «suchte die Associated.Preß das Staatsdepardement um ein De menti, erfuhv jedoch, daß die Erwähnung der Kanone in dem der Associated Preß zur Verbreitung überge benen amtlichen Bericht weg gelassen wurde. Die 'Associated Preß veröffentlichte dies« Information. Die «deutschfreundlichen Blätter machen nun dem Staats sekretär Lansing erbitterte Vorwürfe, daß er versucht häbs, durch Unterdrückung etn« Tatsache, die die in der Unter seebootStrisis entstanden Spannung hätte vermindern können, die Voreingenommen heit gegen die Zentralmächte zu verstärken. Die Blätter erinnern daran, daß Professor von Mach vor ! einiger Zeit das Staatsdepartement beschuldigte, Be richte des amerikanischen Botschafters in London zurück gehalten zu haben, worin «klärt wurde, daß keine amt lichen Depeschen für die Berichte von Brhce üb« angeb liche deutsche Greueltaten in Belgien gefunden worden seien. (W. T. B.) Lansiug und die P«sia-Angel«genheit. (Meldung des Reuterschen Büros.) Staatssekretär Lansing telegraphierte am Mittwoch an die ameri- nischen Konsuln in Alexandrien^, Kairo und Malta, sie möchten sich von den geretteten Personen der Persia Angaben machen lassen und sie im Auszüge ! nach Amerika telegraphieren. Der mutttfgeUSrte Untergang. Die letzten Nachrichten au» Pari» besagen, daß es bisher unmöglich gewesen ist, Augenzeugen auftuftnden, di« ein Tauchboot in der Näh« der Per sia erblickt hät ten. Auch Ha Vas meldet, daß da» Tauchboot unsichtbar blieb. Indessen widersprechen die Blätter der Meinung von Amerikanern in Parts, nach denen die Versen kung durch eine Treibmine möglich güvesen wär«. * * * Ioltte'r Vabn. Tas französische Militärblatt veröffentlicht einen Armeebejehlde» General» gvffve zum Jahreswechsel, in dem «s u. a. heißt: Im Artott, in d« Champagne, im Woevre und in den Vogesen haben wir dem Feinde gewaltige Niederlagen und bbttige Verluste, stärk« al ¬ lem Ostuser der unteren Strypa bis über Jas l owiec' diejenigen einschließen, die unentbehrliche Ar- liuaus: peier von der Mündung auftvärts zu suchen. piviec ans verläuft die Front in ungefähr nördlicher Richtung längs der Strypa bis in die Gegend östlich Icn Bro dH. Nach kleineren Vorstößen am 23. und 25. Dezent er haben die Russen am 27. Dezember mit starken rräften die Offensiv« zunächst gegen die beßarabische Sront begonnen. Die russischen Türgriffe dehnten sich WId auch auf die Stellungen der Armee Bvthmer an ler Strypa aus. Namentlich den Brückenköpfen von kscieczko und Zaleszezhki und den Stellungen bei To-i ivrvutz galten die ohne Rücksicht auf Verluste immer s ied« borgetragenen Anstürme. Seit Beginn des neuen Wahres richtet sich die Offensive hauptsächlich gegen die scßarabische Front und die Dnjestr-Frvnt bis zur Strh- vamündung. Bis jetzt sind alle Angriffe der Russen ^on den tapferen österreichisch-ungarischen Verteidigern ibgeivlesen worden. Tausende von Opfern haben den Aussen ihre fruchtlosen Stürme gekostet, ohne daß es ihnen gelungen wäre, auch nur einen Schritt vorwärts u kommerr. Man fragt sich vorgeblich, Welcher strate gische Gedanke der neuen Offensive des Generals Jwa- iimo zugrunde liegt. Das frontale Anstürmen ohne je- ^en strategischen Ausblick ist allerdings eine Spezialit ät der Russen fett Kriegsbeginn gewesen; ab« man ollte meinen, daß die Erfahrungen aus den Karpathen? Kämpfen auch hier erzieherisch gewirkt hätten. Der po litische Eindruck in Rumänien, der die neue russische strastentjaltung^an der L-eßaravischen Front etwa noch ^chtfrrttr)«: könnte, ist ein gefährlicher Einsatz; das! Mißlingen d« Offensiv« kann gerade das Gegenteil des . . . ... Erwünschten in Rumänien bewirken. Und daß der Zu- i mögliche getan wurde,^um d>m Neutralen Unannehmlich- ammenbruch der russischen Offensiv« in Ostgalizien licht mehr allzuferne ist, darauf dürfen Wir angesichts kcr prächtigen, üb« jedes Lob erhabenen Widerstands kraft der wackeren Verteidiger fest bauen. Freilassung -er in Saloniki verhafteten Konsuln. Vke Kämpfe an -er beßarablscheu Zront. — Asquith bringt -le wehrpflichtbill ein; finnnahme -er Vorlage gegen 105 Stimmen. — Rück tritt -reier englischer Mrbeitsmkniflrr. — Untergang eines englischen V-Sootes. — Zur Vernichtung -er persia. — Vie /mmaßungcn -er Entente in Saloniki. — Italienische Angriffe nör-lich von dolje blutig abgewiesen. uer Tageblatt WZW für ErIArvirAk »»> <iyr» fr«l in, you, »l«rt»l- V von ftarUgin dl, »'/»Utz« kLHLWL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Fuer Sonntagsblatt. MLKZkHA er l>a«n. Uns««* > / - * «ornfvrecker-2. »«na »>e Nufgad« »«, ttn/««ate» o" und r»«i« Sprechstunde -er Ne-aktion mit stuonahmr -er Sonntag» nachmittag» 4 -s Uhr. — Telegramm-stüressr r Tageblatt stueerzgevtrge. » lp »urch r«rnspr»ch«r «rf»^t,»» p,ftanftaMn UN» «rirftr«,,» M anuskript nicht »«utllch l«,d,r «ft, sm«n o-ft«tluas«a «nt,«,«a. Zür unverlangt «ingesandt» Manuskript« kann Gewähr nicht geleistet wrroen. _