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!. Beilage-Kl Ar. lbll des Auer LiMvlulUS' u«td Au/,».«»»» iüc !>üL T»,grölte. Tc>i,»^b««d, d«» b. Juli 1212. men, aber schon nach wenigen Lagen <u»f Veranlassung des Abteilungsführer-, Oberleutnant- P., dem Kriegs« gericht H. vorgeführt und der Fahnenflucht und Preisgabe von Dienst- und Ausrüstungsgegenständen al- dringend verdächtig angeklagt. Zur Ueberraschung aller Anwesenden stellte das Kriegsgericht in der Verhandlung zunächst fest daß noch nicht einmal siebzehn Jahre alt war, und datz folglich wegen Minderjährig, keil nach dem französischen Gesetz überhaupt kein Ver- trag für die Legion mit ihm abgeschlossen werden konnte. Trotzdem verhandelte man Wetter gegen ihn und be- nahm sich im Kriegsgericht ganz so, als säße man in französischer Laune im Wirt-Hause. Der Vorsitzende, Oberstleutnant P., Witzelte über die in den Mienen des Angeklagten erkennbare Angst, und die Beisitzer stimm ten in die allgemeine Heiterkeit mit ein. In dieser Stim mung und ohne auf die Beweise und Beteuerungen des M. weiter näher einzugehen, verurteilte man ihn aus Grund künstlich aufgebauter Verdachtsgründe zum Tode durch Erschießen. Ohnmächtig brach M. zu sammen und wurde ins Untersuchungsgefängnis zurück gebracht. Aus seine flehentlichen Bitten benachrichtigte man schließlich seine Eltern, gutgestellte Leute in K., von dem Urteilsspruch. Sein Vater wandte sich sofort telegraphisch an den Präsidenten der Republik und er bat Aufschub des Vollzuges. Dann machte er sich mit der verzweifelten Mutter auf und trat die Reise nach Afrika an, um seinen Sohn noch einmal zu sehen und zu umarmen. Oberstleutnant P. sand anscheinend ein besonderes Vergnügen daran, den Unglücklichen im La zarett aufzusuchen. Wie geht es dir? Bist du bald ge heilt? M. bedankte sich und erwiderter Es geht gut, mein Oberst! Höhnisch lächelnd erwiderte P.r Beeile dich, das Lazarett bald zu verlassen, draußen warten zwölf Kugeln auf dich. Inzwischen waren die Eltern des M. in Oran gelan det, und der Vater teilte seine bevorstehende Ankunft in Z. telegraphisch dem Kriegsgerichte in H. mit. Dieses hatte, wie durch Zeugen einwandfrei sestgestellt worden war, bereits eine Anweisung des französischen Kriegs- MintsterS erhalten, wonach'der Präsident der Republik den M. begnadigt und die Strafe umgewandelt habe. Ohne sich um diese Anweisung zu scheren, ließ Oberst leutnant P. auf die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft der Eltern des M. sofort zwölf Mann antre ten und den unglücklichen, halbtoten Menschen, der sich nicht einmal auf den Beinen halten konnte, wenige Minuten vor der Ankunft des Zuges, der die Eltern brachte, erschießen. Als nun der Vater und die Mutter in den Hof des Untersuchungsge ¬ fängnisse- traten, war ihr Sohn bereit» be- erdtgt. Wohl hat sich aus Betreiben de» erbitterten Vaters die französische Militärbehörde der Form wegen mit der Untersuchung der Angelegenheit besaßt. Sie endete aber nicht etwa mit einer Bestrafung des Oberst leutnant» P.? dieser wurde vielmehr zum, Obersten be fördert. Go unglaublich diese Darstellung an sich klingt, so wenig Grund liegt leider nach ihren Quellen zu ern sten Zweifeln vor. Deshalb sollte sie als warnendes Beispiel der weitesten Oessentlichkeit dienen. Line MamerikanUche Maaame Humbert. Da» Ende der schönen Avegno. Einen tragischen Abschluß hat eine Rtesenschwtndel- affäre in der füdamerikanischen Republik Uru guay gesunden, deren Heldin ein hochangeseneS und allgemein beliebtes Mitglied der Gesellschaft Mon tevideos war. Ein Telegrarmn meldet darüber: Buenos Aires, 4. Juli. Frau Irma Ave- gno, die Nichte de» Ministers des Aeußeren von Uruguay, die unter Zurücklassung von sechs Milli onen Schulden von Montevideo hierher geflüch tet war, hat Selbstmord begangen. Sie sollte ge stern verhaftet werden, erschoß sich aber in dem Augenblick, als sie festgenommen werden sollte. Nach einer zweiten Depesche wird die Höhe der von Frau Adegno erschwindelten Gelder auf zehn Mil lionen geschätzt. * Irma Avegno, die man eine südamertkantsche Ma dame Humbert nennen kann, galt als die schönste unter den schönen Frauen in der Gesellschaft Montevideos. Ihr dichtes, welliges Haar von dunkelblonder Farbe, wie man sie nur selten am La Plata antrtfst, die großen, merkwürdig grünlich schimmernden Augen mit dem ver schleierten Blick, die frischen Farben ihres anmutigen Gesichtes, die zierliche Gestalt und die graziösen Be wegungen, dies alles, gepaart mit Geist, Schlagfertigkeit und sprudelnder Heiterkeit, machten sie bald zum allge meinen Liebling. Ein entstellender Fleck auf der rechten Wange, der plötzlich auftauchte, aber trotz aller Schön heitsmittel aus seinem Platze beharrte, ließ die un tröstliche Irma sich von den Stätten des Amüsements zurückziehen. Doch ihr beweglicher Geist suchte nach an deren Zerstreuungen. Sie legte sich einen eigenen Nenn stall zu, dessen Pferde abwechselnd in Montevideo und Buenos Aires liefen. Auch Geschäfte machte Irma jetzt. Sie kaufte Vieh und verkaufte es wieder. Sie spielte an der Börse und spekulierte in Grundstücken. Die Unter. nehMungen wuchsen schließlich ins Riesenhafte. Irma selbst hatte nur wenig Geld, aber sie verstand e», Per. sonen der besten Gesellschaft für ihr« gewagten Operatio nen zu interessieren. Mit raffiniertem Talent besesttgte sie ihren Kredit dadurch, daß sie die ihren Opfern ent liehenen ersten Beträge pünktlich und mit hohen Zinsen -urückerstattete. Ihr Onkel, der Minister des Aeutze- ren, hatte ihr nach und nach V60 OOO Peso» Gold über- geben (zirka anderthalb Millionen Mark), und, um der. artige Summen flüssig machen zu können, seine gan zen Liegenschaften hhpothekiert. Aus allen großen au», ländischen Bankinstituten Montevideos War sie ein Wohl- bekannter Gast. Sie wußte sich dort Summen zu verschaf fen bis 60 000 Peso», und brachte al» Garantien di» Unterschriften ihrer guten Freunde. So trieb sie e» zwei Jahre hindurch, bis der Zusammenbruch der genialen Schwindlerin nicht mehr auszuhalten war. Der Untersu chungsrichter hatte bereits die Angelegenheit in die Hände genommen. Da verschwand Irma plötzlich in Be gleitung eines Vetters und dampfte aus dem Jlutzhook nach dem gegenüberliegenden Ufer des La Plata, nach Buenos Aires, ab. Hier gab sie sich freiwillig den Tod. (Schluß de« redaktionellen Teiles.) LkosoikrtU ( c«oo s,«os. verrettMtÄ^M 2,s» 4 l^ exxxs cxxxs LVVVS LXXX2 cTVXVS LXXX2 LXXX2 e»x2 ß Kunstausstellung tm allen eiaütoerorünrten-SIyuvgalaal iu Alle. Klinlllergruppe Gliemnltz: velgemSlüe unü rtichnungen. Lröklnri wochentags von l l—» unü s—S Uhr, Sonn- unü Festtags von ll—l Uhr MMO. ffMtr li. Ästi. SellkkAtilll von nur be 8 ten birmen empteklen Lnlvn L Vo. 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