Volltext Seite (XML)
'^"-"7^ — """ ...-^^—^7.., 5>51">.>..,-^^W^. >> ^,i Str. 1ÜS de» Nun Tagedistts und Ruznger für bat -q-Mrae. Lommbend, d« L. Juli 1U1V. PolMsche Tagesschau. >ne k. Juli. * PMfiPPbeHeG» umd NlllHMxnndgchnAsttNtt'. Die Bayrische LtaatStzeituna bringt folgende halbamtliche Kott»! In den letzten Lagen ging di« Nachricht durch die Press«, ed hab« der Prinz-Regent vo «Bayern die Anregung zu einem Briefivechsel gegeben, in dem mehrer« deutsche Bundesfürsten sich gegen eine ReichSvermbgenS-utvachSsteuer ausgesprochen haben sol. len. Demgegenüber ist festzustellen, daß vom Prinz- Regenten ein« derartige Anregung niemals gegeben Morden ist. * Nochmal, di, Abstimmung üb« di« SHeichm-rmög««». zowachosteuer. Gegen das Vermögenszuwachssteuergesetz haben, -wie bereits gemeldet, im Bundesrat« Sachsen und außerdem di« beiden Fürstentümer Reuh gestimmt. Die Hansestädte, besonders Hamburg, die ebenfalls Gegner der Reichsvermögenszuwachssteuer waren, haben aus gegne rische Abstimmung verzichtet. , * v. -eyl nicht zur Reichspartei übergetrete«. Wie aus leitenden Kreisen der Reichsparpettet mttgetetltivird, sind die Gerüchte, daß sich der altliberale Abgeordnete Frhr. v. Hehl zu Herrnsheim der Neichspartet ange- schlossen habe, völlig unbegründet. Frhr. v. Hehl hatte lediglich den -lbgeordncten Schultz-Bromberg ge beten, seine Uebereinstimmung mit den Ansichten der Reich-Partei in der Besitzsteuerfrage vor dem Reichstag auszusprechen. Die dem Frhrn. v. Hehl nahestehenden Kreise haben ja auch erst durch die am 1. Juli d. I. er. folgte Neugründung einer größeren Tageszeitung in Darmstadt bewiesen, daß sie ihre Selbständigkeit bewahren wollen. * Graf Berchtold und Marqußs di San Giuliano. Die Begegnung zwischen dem Grafen Berchtold und dem italieni schen Minister des Aeußeren di San Giuliano, die in Bad Reichenhall stattstnden sollte, ist auf den Oktober ver schoben worden, da Graf Berchtold wegen der Balkan- wirren zurückgehalten ist. Vierte außeroräentliche evangelisch - luther. Lanäessgnoäe. Die 4. außerordentliche LandeSshnode Sachsens nahm am Freitagvormtttag mit der zweiten Plenarsitzung ih ren Fortgang. Es wurde zunächst ein Bericht über vier Wahlprüfungen entgegengenommen, die zu Bedenken kei nen Anlaß gaben und deshalb die Zustimmung der Sy node sanden. Ueber den Entwurf eines KirchengesetzeÄ über Kirchcugcmctirdevcrbände referierte Hofrat Dr. Löhner-Leipzig. Die Synode hat diese Vorlage mit einigen Abänderungen angenommen. Jedoch beschlossen die beiden Kammern des Landtages im Mat 1912, den Entwurf abgulehNen, aber die Regie rung zu ermächtigen, auf dem Nerordnungswege das Kirchengesetz über Kirchgemeindeverbäude, soweit es das Gebiet der Staatsgesetzgebung berührt, mit der Ab änderung staatsseitig zu genehmigen, daß Paragraph 7 die in der Synodalvorlage bezeichnete Fassung erhält. Auf die wesentlichen Unterschiede zwischen der von der Synode gebilligten und der von der Ständeversamm lung vorgeschlagenen Fassung des Paragraph 7 des Kir- chengesetzes Haben wir bereits hingewiesen. Das Kirchen regiment ist der Ansicht, daß auch mit der von der Ständeversammlung gewünschten Abänderung das Kir chengesetz eine geeignete Handhabe für eine zweckent sprechende Gemetndeverbandsbildung biete, und emp fiehlt deshalb der LandeSshnode die Annahme der ab geänderten Fassung. In der sich anschließenden kurzen Debatte 'kam es zu einer Kontroverse zwischen dem Geheimen Hofrat Opitz und dem Berichterstatter Hof rat Lübner. Geheimrat Opitz glaubte aus dem vom Berichterstatter gegebenen Rückblick auf die Entsteh ungsgeschichte des Gesetzes einen Vorwurf gegen die Haltung der Ersten Ständekammer entnehmen zu sol len. Er müsse demgegenüber die Erste Ständekammer ein Kunststück nach dem anderen, das bekannte Reifensprin gen, die berühmte Pyramide, das Kugellaufen, ohne zu zit tern 'auf. Er Hatte seine alte Ruhe wiedergefunden, ja, er glaubte, noch niemals in seinem Leben iso ruhig zu sein. Also geht es doch wohl ohne das eklige Magneskumlicht? Ist wohl auf joden Fall besser, meinte interessiert der Clown, al» ein von verschiedenen Seiten grell aufleuchtendes Bli tzen ihn für Sekunden fast blind machte und ein dumW los grollendes Brüllen das Entsetzen der Tiere laut werden ließ. Nachdem sich der weiße Dampf ein 'wenig verflüchtigt hatte, sah man den Dompteur blutüberströmt Unter den mächtigen Pranken der Löwen liegen. Seine paar Revol verschüsse, sowie die eisernen Stangen der geistesgegenwär tigen Stallknechte vermochten die rasenden Bestien nicht mehr von ihrem Opfer abzubringen. Sötebrunn aber kur belte mit eisiger Kaltblütigkeit seinen Film Herunter, wei ter und weiter, bis der Cellülqsestreisen zu Ende war und Johnson furchtbar stöhnend seinen Geist aufgab. Wend das kein Sensationsfilm geworden warl Der Direktor, der von dem Unfall schon in den Zei tungen gelesen hatte, ließ sich den Film sogleich am nächsten Nachmittag vorführen. Eben war das grausige Geschehnis da vor ihm aus der Leinwand Hetuntergekurbelt, als er auch schon Sötebrunn zu sich ins Privatkontor rufen ließ: Men- schenskind, wollen Sie Ihre Kündigung wirklich noch schrift lich bestätigt haben? Oder glauben Sie, daß die Zensur diese Scheußlichkeit durchläßt? Selbst das Ausland wird sich bestens bedanken. Lassen Sie sich das Gehalt für den nächsten Monat — hier ist die Anweisung — gleich von der Kasse auszahlon, und dann auf Nimmerwiedersehen, Herr Sötebronn. Ich habe die Ehre. Falls Sie'auf «in Zeugnis Wert legen sollten, so wird Ihnen natürlich ein solches nach gesandt. Nochmals — ich habe dte Ehre. — Sötebrunn lebt heute al» ein ganz kleiner Photograph irgendwo in der Lausitz. Eine 'merkwürdige Zuneigung meinerseits zu dem bleichen, verschloßenen Mann durste neulich abend» die Tra gödie seines Lebens erfahren. Nicht oft hat mich eine Er zählung ähnlich erschüttert. - in Schutz nehmen, der «» gMß nicht an Verständnis für unser kirchliche» Leben fehle. Hofrat Lübner erwiderte, er hab« keine Kritik an der Haltung der Ersten Stände kammer üben, sondern nur hervorheben wollen, daß die Erste Kammer sich bet dem Zustandekommen diese» Besetze» nicht von vornherein auf den Standpunkt ge stellt hab«, den dte Regierung eingenommen habe. Dte Synode trat hierauf einstimmig dem Anträge de» BerfassungSauSschusse» A bei. Dte Synode beschäftigte sich dann mit dem Entwurf estw» Sirchenfteuergesetze», worüber Geheimrat Lotichtn »- Dresden referierte. Der Standpunkt dieser Ausschüsse zu dem Gesetz ist folgender r Der BerfassungSauSschutz B befürwortet, sich nicht gegen da» Gesetz auszusprechen. Zwar bringe der Entwurf nicht in allen Stücken Verbesserungen für die Landeskirche und ihre Gemeinden. Ferner verschone der Entwurf dte Kirchgemeinden nicht mit dem seh« empfindlichen Ver luste der Steuern vom Grundbesitz Andersgläubiger. Sodann seien bestimmte Verbesserungen der seitherigen Rechtslage der Landeskirche und ihrer Gemeinden zu vermissen. So ist der Landeskirche das Recht, für ihren allgemeinen Bedarf selbst Steuern zu erheben, nicht ein. geräumt worden. Andererseits gibt es auch bei den Mängeln zum Teil Umstände, die das Bedenkliche für die Landeskirche und ihre Gemeinden zu mindern ge eignet erscheinen. So sei die Neuerung, daß die Zustän digkeit der bürgerlichen Gemeinde zur Beschlußfassung über dte Ktrchensteuerordnung künftig eine grundsätz liche und allgemeine sein soll, wenig von praktischem Belang. Der Verlust der Kirchensteuern vom Grundbe sitz Andersgläubiger wird dadurch etwas gemildert, das unter den natürlichen Personen nur solche Andersgläu bige befreit sein sollen, deren Grundbesitz für ihre eigene Kirche oder Religionsgemeinschaft steuerpflichtig ist. Die Vorteile seien so überwiegend, daß da» neue Gesetz kei nen ernstlichen Widerspruch finden könne. Nach alledem müsse der Ausschuß eigentlich dazu kommen, der Sy node Zustimmung zum Kirchensteuergesetz vorzuschlagen. Wenn er nur vorschlägt, keinen Widerspruch zu erheben, so geschehe das einmal deshalb, weil ein Teil des Aus schusses und der Synode gegen gewisse Bestimmungen des Kirchensteuergesetzes Bedenken hätten, daß es ihnen schwer falle, sich ihnen anzuschließen, andererseits wolle der Ausschuß es vermieden sehen, daß das Ktrchenregi- ment vor die Frage gestellt werde, ob es auch seiner seits das Einverständnis mit dem Kirchensteuergesetz in eine förmliche Zustimmung umwandeln will. Der Aus schuß schlage daher vor, zu beschließen: Tie Synode hat von dem zu erlassenden Ktrchensteuergesetz Kenntnis ge nommen. Sie ist der Meinung, daß bei seiner Behand lung die verfassungsmäßigen Grenzen zwischen den Ge bieten der Staats- und der Ktrchengesetzgebung nicht allenthalben streng eingshalten worden sind. Sie stellt die Bedenken gegen einzelne Bestimmungen des Gesetzes zurück und erhebt gegen dasselbe keinen Widerspruch. Nach längerer Debatte ergab die Abstimmung die ein mütige Annahme des Ausschußvotums. Die Berat ungen fanden damit nach vierstündiger Dauer Hr Ende. Für den heutigen Sonnabend steht eine kurze Schluhhe- ratung an, in der die zweite Lesung des Kirchengesetzes über Ktrchgemeindeverbände und des Kirchensteuergesetzes erfolgt. Don Staät unä Lanä. * Gedenktage am 5. Iuli: 1833. I. N. Niepce, Mit- erfiuder der Photographie, gestorben in Gras. 1907. Kuno Fischer, Philosoph, gestorben in Heidelberg. Am 6 . Iuli : 1648. G. W. Leibniz, Philosoph und Naturforscher, geboren in Leipzig. 1809. Sieg Napoleons über die Oesterreicher bei Wagram (seit 5. Juli). 1854. Borste der Bahnbrecher des Lokomotivbaues, gestorben in Berlin. 1901. Chlod wig, Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, ehcm. deutscher Reichskanzler, preußischer Ministerpräsident usw., gestorben in Ragaz. lvEberM vom 5. Juli mittag; u Ufir Ltations» Barometer ! Name !i Stand 1 ii ' Temnerat. tLelsiu«) Fruchtig. keitSg-hal« Max. Min. Wind r'chtg. Wetter» hüu-chen ' Könijt 'Nlbert- Brllcke Aue -j-18 14 »c 14 c 80. Aue 5 I. i (S/nch ruck unserer Loknlnoii^en, dte durch «tu Korreu>»udeuzijelchen kenntlich kie mnchi s nd, ist - anch im Auszüge — nur mti geun.u.'i Quellenangabe gestattet.) kin LeppelinIuMcdilk über Aue. So stände der Tag denn bevor, an dem zum ersten Male eines der siegreichen Zeppelin-Lustschifse unser Erzgebirge besuchen soll. In der Auer Einwohnerschaft herrscht darüber eine wahre Begeisterung vor und viele Anfragen, die über die Zeit des Eintreffens der Sachsen über Au« aus Orten der Umgebung an üns gerichtet wurden, zeigen, daß diese Begeisterung nicht nur in unserer Stadt, sondern wohl im ganzen oberen Erzgebirge anzutreffen ist. Leider aber kann etwas bestimmtes über dte Ankunft des Luftschiffes vor läufig noch nicht gesagt werden, erst in dem Bortrage des Herrn Ingenieurs Lehnert-Dresden am heutigen Abend tm Hotel Blauer Engel wird bekanntgegeben werden, wann Aue den Anblick des Luftschiffes wird genießen können. Die Hauptsache ist und bleibt dabei, daß das Wetter dem Unter nehmen nicht etwa einen Strich durch die Rechnung macht. Das wollen wir aber nicht erwarten, es hat in den letzten Tagen wahrlich genug geregnet und so darf die Hoffnung aufrecht erhalten werden, daß morgen bet klarem Wetter und Hellem Sonnenschein die Sachsen Aue umkreisen kann. Dos Auer Tageblatt hat dem Ereignis insofern Rechnung getragen, als es in einem besonderen Artikel eine eingehende Schilderung des Luftschiffe» Sachsen gibt, und in einem an- deren daran erinnert, mit welchen Schwierigkeiten Gras Zeppelin zu kämpfen hatte, ehe seine jetzt unbestritten größte «nd wichtigste Erfindung de» Jahrhundert» dte einmütige ihr zukommende Anerkennung der ganzen Welt fand. D>> beiden Artikel finden unsere werten Leser in den Beilage! diese, Ausgabe de» Auer Tageblatt«». Dabei geben wir al>> hlstortsche Grtnerung auch ein Bild der ersten Luftschiffhalle de» Grafen, au» der die ersten Zeppelin« hervorgingen. Hchließlich veröffentlichen wir auch ein Bildni» de» Luft grafen, obwohl jeder Deutsche sich dessen Züge fest im Ge dächtnis etngeprägt hat. Willkommen wird e» der Ein wohnerschaft unserer Stadt auch sein, zu hören, daß zur Er innerung an den Tag ein« Zeppelin-Postkarte er schienen ist, die von der Auer Druck- «nd Verlagsgesellschaft m. b. H. entworfen, herausgegeben und in sauberer Aus- ftihrung hergestellt worden ist. Sie zeigt die Sachsen über Au« schwebend und versinnbildlicht das Staunen der Men schen über den Sieg, mit dem menschlicher Geist sich die Herr schaft über die Lust errungen hat. Die Erinnerungspost karte trägt die Aufschrift: Rundflug des Zeppelin-Luftschiffes Sachsen über Aue i. Erzgeb. — und wird sicherlich gern gekauft werden, nicht allein als Andenken an den Tag, son dern auch um den Freunden auswärts kundzutun, daß ein Zeppelin-Lustschiff im Erzgebirge war. Dte Erinnerungs postkarte ist käuflich in allen Buch- und Schreibwaren. Handlungen Aues, in der'Geschäftsstelle des Auer Tage- blattes und ferner bet Kolporteuren, die sie zum Kaufe bereit halten werden. So heißt es denn, in zuversichtlicher Hoffnung auf günstiges Wetter den morgigen Sonntag zu erwarten, und wer seine Freude über den Besuch der Sachsen offenkundig zum Ausdruck bringen will, der tue dies durck Fahnenschmuck der Häuser. Glückauf zur Zeppelinfckhrt im Erzgebirge! * n Sparkassenbewegung. Bet der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im vergangenen Monat 226 563 Marr 74 Psg. in S88 Posten eingelegt und 242 638 Mark 26 Psg in 601 Posten -urückerhoben. Der Gesamtumsatz im Monat Juni ds. Js. bezifferte sich aus 690 659 Mark 63 Pfg Im ersten Halbjahr 1913 sind 7748 Einzahlungen im Be tröge von 1 283 866 Mark 01 Pfg. und 3863 Rückzahlungei' in Höhe von 1 199 669 Mark 91 Psg. bewirkt worden. Jr den Monaten Januar bis mit Juni ds. Js. betrug der Um iatz bei der hiesigen Sparkaffe 3 473 495 Mark 63 Pfg. Ar. neuen Sparkaffenbüchern wurden in dieser Zeit 726 aus gestellt. Die Einlagen werden mit 3sH Prozent verzinst. ** Hauptversammlung des Jugendvereins Loncordia» Aue. Der im Jahre 1856 gegründete hiesige Jugendverein Concordia hielt gestern abend unter zahlreicher Beteiligung seiner Mitglieder und Ehrenmitglieder seine diesjähr. (57.) Hauptversammlung im Restaurant Edelweiß ab. Der vom Vorsitzenden erstattete Jahresbericht sowie der vom Vereins kassierer vorgetragene Kassenbericht zeigten, daß der Verein im verflossenen 56. Vereinsjahre recht günstig gearbeitet hat. Nach Richtigsprchung des Kassenberichts erfolgten die Wah len. Aus ihnen gingen hervor die Herren Max Trültzsch als erster, Albert Schüller als zweiter Vorsitzender, Gustav Pausch als Kassierer, Ernst Riedel als erster, Willy Malmberg als zweiter Schriftführer, Rudolph Pausch als Wereinsbote und , die Herren Philipp, Zierold, Tauscher, Trommer und Nesig als Beisitzer. * Tie Platzmusik findet morgen aus Anlaß der luft sportlichen Veranstaltungen von vormittags Vs 11 Uhr an aus dem alten Schützenplatz an der Frtedrich- August-Straß« statt. Die aus diesem Grunde diesmal et was reichlicher ausgefallene Mufikfolge lautet: 1. Zeppeltnmarsch von Blankenburg. 2. Ouvertüre z. Op. Feensee v. Auber. 3. Aisha, Indianisches Intermezzo, v. Ktndsah. 4. La Fztgane, Mazurka, v. Gaune. 5. Frühlingsgruß, Walzer, v. Depret. 6. Ein deutscher Liederkranz, Potpourri, v. Held. 7. Lochringermarsch v. Gaune. *— Der Diebstahl auf dem Neubau der Friedenskirche hat außerordentlich schnell seine Aufklärung gefunden, in dem es der Polizei gelang, die Spitzbuben festzunehmen. Es sind dies zwei Gelegenheitsarbeiter, und zwar der 26jährige W. aus Schneeberg und der LOjährige H. aus Pöhla. Beide hatten in derselben Nacht auch noch auf einem der Friedensktrche benachbarten Neubau einen Diebstahl be gangen und ferner stahlen sie einem hiesigen Fletfchermeister 2 5 Pfund Wurst, die ste Lis auf 7 Pfund verzehrten. Die beiden Leute kamen in Hast und werden nunmehr dem Gericht zur Bestrafung übergeben. * GeflügeEvied. In einer der letzten Nächte ging in - der Schwarzenberger Straße ein hiesiger Ein- / wvhner auf die Geflügeljagd dergestalt, daß er Enten ' und Hühner, die in einem freiliegenden Stalle ihr Da sein verbringen, stehlen wollte. Ein Anwohner be obachtete das Treiben des Mannes und benachrichtigte schnell dte Polizei, dte den Einbrecher festnahm. Statt mit Enten, und Hühnerbraten muß er sich nun mit weit schmälerer Kost zufrieden geben. Hartenstein, ö. Juli. G Jugendlicher Brandstifter. Ein hiesiger ISjähriger Bäckerlehrling versuchte das Grundstück des Barbiers H. am Markt in Brand zu sterben. Durch Zufall entdeckte der Besitzer rechtzeitig den verbrecherischen Anschlag, erstickte das bereits tm Taubenschlage schwelende Feuer und erwischte den Tunichtgut, der sofort dem Amtsgericht zugefiihrt wurde. Schwarzenberg, 5. Juli. ** Dr. Stresemann Reichstagskandidat? Durch den Tod des konservativen Reichslagsabgeordneten Grasen von Ka- nitz-Podangen ist eine Neuwahl im Wahlkreise Ragnit» Pillkallen notwendig geworden. Dieses Mandat war bisher konservativer Besitz. Im letzten Wahlkampfe hatte Graf Kanitz noch 421 Stimmen über die absolute Mehrheit erhalten. Den 10 032 konservativen Stimmen standen gegen über S21S nationalliberal« und 2964 sozialdemokratische Stimmen, die auf den jetzigen Landtagsabgeordneten Ritter gutsbesitzer Hofer fielen. Die Nationalliberalen rechnen mit einer Stichwahl zwischen ihrem Kandidaten und dem Konservativen. Einen geeigneten nationalliberalen Kandi daten glaubt man in dem Syndikus des Bundes sächsischer Industrieller und des Hansabunde« Dr. Stresemann : gefunden zu haben, der eine auf ihn fallende Wahl als Kan- didat anzunehmen sich bereit erklärt haben soll. Al» Ter- '» >