Medizinische Briese. 218 siel ihn. War Marietta dem blendenden Be» lagerer doch ins Garn gegangen.' Trotz seines Abwinkens? Ihre Unerfahrenheit war so leicht zu betören. Und an Wachsamkeit hatte er es wohl oft genug fehlen lassen. Plötzlich besann er sich auch darauf, daß er sie gestern vor den Schmucksächern ihrer toten Mutter getroffen hatte. Er sah nach. Wahr haftig, die kostbarsten Stücke fehlten. Da ging er stracks zu ihr hinüber. „Wer ist da?" fragte sie, alz er an ihre ver schlossene Tür klopfte. „Dein Vater, Kind!" „Ach verzeih, Papa.' Ich öffne sogleich!" Ein Blick durch das Zimmer überzeugte ihn, daß sie allerhand Wäsche und Garderobe aus gewählt hatte. Sein Verdacht wurde zur Ge wißheit. »Ich sehe, du willst verreisen, Marietta," sagte er obenhin. Aber er beobachtete sie heim lich. Und richtig, sie wurde rot. Sich zu ver stellen hatte sie so selten Beranlassung gehabt. Ein Straßenbahnwagen als Sprengwagen. Die Straßenbahn in Hannover hat einen Straßenbahnwagen - Sprengwagen eingcführt, der sich als sehr praktisch bewähren soll. Der Wagen faßt die sechsfache Menge eines ge wöhnlichen Sprengwagens. Ein Elektromotor hält das Wäger unter Druck und ist es dadurch möglich, an beiden seitlichen Spritzvorrich tungen eine Strahllänge bis zu 1ö Metern zu erzielen. Breite Straßen können damit also in schnellstem Tempo besprengt werden. O-O-O-O-O-O-O-O-O-O-O-O-O Dachgarten eines Berliner Modenhauses für die Angestellten zur Erholung nach awerika» irischer Art. Ein großes Berliner Modenhaus hat ganz nach amerikanischem Muster aus dem Dache seines neuen Geschäftshauses einen Dachgarten zur ErholAng für die Angestellten in ihren Arbeits pausen eingerichtet. In luftiger Höhe, in beque men Liegestühlen liegend, benutzt dort das Per sonal seine Freizeit zur Erholung und Lektüre. „Darf man fragen, wohin?" „Ich will nicht verreisen, Papa!" „Kind, Kind, das Lügen ist dir immer sauer geworden!" Da fing sie ganz plötzlich an zu weinen. „Warum willst du es denn nicht zugeben, Papa? Wir haben uns doch einmal so lieb!" „Wer hat sich lieb?" „Ach geh', du weißt ja doch alles!" „Nichts weiß ich, als daß du ein kleines un wissendes Dummchen bist! Hättest du Vertrauen zu deinem Vater gehabt, so würdest du dir diese Reisevorbereitungen haben ersparen können!" „Ich lasse aber nicht von Hans!" rief sie, sich einen Ruck gebend und stampfte sogar mit dem Fuß auf. „Das ist ja sein Unglück, daß sie alle nicht von ihm lassen, die er einmal geliebt hat!" sagte Papa Markreiter sarkastisch. „Was willst du damit sagen, Papa?" „Das kannst du aus diesen Briefen lesen, die mir im Laufe der Zeit ins Haus geflogen sind!" entgegnete er und reichte ihr ein ziemlich be leibtes Kuvert. „Es ist eigentlich keine Lektüre Das deutsche Freiwilligen-Korps in Shanghai. Da in Shanghai die Sicherheitsverhältnisse sehr miserabele sind und die chine sische Polizei nur wenig für den Schutz der Fremden sorgt, haben die fremden Kolonien eigen« Freiwilligen-Korps