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8. Beilage p, Nr. ISS d«t Auer Tageblatt» und «n-etger für da» Lqgrbk-r. Sonnabend, den 5. Juli ISIS. Politische Wochenschau. O» In der Politik scheint« keine still« Jabree-eit mehr »u geben. Der Sommer 1S11 sah die Marokrokrisis, 1S12 den türkisch-italienischen Krieg und die albanischen Wir ren, die dem Ballankrteg« vorangingen. In diesem Jahr« Lat kaum der deutsche Reichstag da» Werk der Heeresver- stärkung und ihrer Deckung vollendet und ist in die Ferien gegangen, da kommt die latente Krise im Balkan bund -um offenen Ausbruch. Man mutzte ja schon seit Monaten, datz unter den Mächten oder Lefler gesagt den Böllern de» Vierbundes keineswegs Einmütigkeit herrschte. Gin Kriegsbündnis in der Slot der Zett geboren um die Türken niederzuwerfen, trug der BalkanLund eigentlich von vorne herein wie alle solche Bündnisse, die nur zu einem bestimmten Zwecke auf den Tag geschlossen sind, schon den Zersetzungskeim in sich. Da der Verlauf des Krieges nicht oorauszusehen war, konnte auch über die Verteilung der Kriegsbeute nicht» endgültiges festgesetzt werden. Der ra sche Verlauf de» Kriege» hat dann, so widersinnig es auf den ersten Blick klingen mag, die Zersetzung beschleunigt. Er führt« die Serben rasch in Gebiete, die den Bulgaren ursprünglich zugedacht waren, und er zeitigte den bulgarisch griechischen Wettlauf gegen Saloniki, der -um ersten Male vor aller Welt Eifersüchteleien und Mitzhelligketten unter dm Verbündeten offenbarte. Datz dann Serbien durch den österreichischen Einspruch um seine Adriahoffnungen georacht wurde und sich in Makedonien dafür zu entschädigen suchte, lieh dm Lulgarifch-serbischm Gegensatz in Hellen Flammen aufgehen. Auch da» Machtwort de» russischen Zaren konnte nicht Einhalt tun, ja der Haß -wischen den Verbündeten in dem Krieg ohne Kriegserklärung -wischen Wardar und Struma. Die orientalische Frag«, derm Europa sich nach dem Zusammenbruch der Omränen ledig glaubte, sticht wie der im Mittelpunkt aller politischen Erwägungen. Und das einzige Bestreben der Grossmächte muh dahin gehen, ein Umsichgreifen de» Brande» zu verhindern. Dah Rumänien« Haltung, das autzerordentlich erschwert, wird sofort klar, wenn man sich die Bedeutung de, Donaustaate» als Puffer staat zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn vergegen- wärttgt. Deshalb ist die allgemein« Sicherheit und Besorg- ni», die sich nicht nur der Staatsmänner, auch der Völker Europa» in dieser Ferien- und Reisezeit bemächtigt hat, sehr begreiflich. Es ist aber erfreulich, dah sich gerade in diesen kritischen Tagen die Einigkeit des Dreibund» durch di« Monar- chenbegegnunginKiel wieder dargetan hat. Jahre- lang haben ja nicht nur die Politiker des Dreiverbands, auch viele deutsche Politiker mit einem ASschwenken Italiens vom Dreibund gerechnet, sobald «ine große europäische Krise eintrete. Diese Krise ist nun eingetroffen und man sieht Italien in enger Verbindung mit seinen Dretbundgenossm. Das gemeinsame Interesse, das Oesterreich-Ungarn und Jta- lien an der Freiheit Albaniens von slavischen und griecht- schon Einflüssen hatten, sicherlich auch ein wenig Mißtrauen und Rivalität, führte unsere beiden Bundesgenossen zusam men. Deutschland, da» so oft den ehrlichen Makler -wischen Rom und Wien spielte, hat durch den Besuch de» italieni schen König» in Kiel das sichtbare Zeichen dafür erhalten, daß in Italien der Dreibund doch nicht mehr so gering schätzig behandelt wird al» e» Jahre hindurch in der EonsultL beliebt wurde. von «Hedem wurde immer wilder und entlud sich schlichlich Freilich hat gerade Deutschland mit Bündnissen und Freundschaften in feiner Geschichte so viele schmerzliche Er fahrungen erlebt, daß de. Großen Kurfürsten Au»spruch: Allianzen sind gut, aber eigene Kräfte find Lesser, nicht auch in Zetten de» wtedererstandenen Dreibund«» beherzigt wür de. Die glatte Annahme der Heer«»vorlag« durch alle deutschen bürgerlichen Parteien de» Reichstag» hat dem Auslande den Beweis geliefert, dah da» deutsche Boll ein Volk in Waffen bleiben will. Dah dabei auch die gewal tigen Geldopfer, di« di« Verstärkung unsere» Heere» erfor dert, so rasch bewilligt wurden, wird die Schlagkraft dieses Beweise» noch erhöhen. Denn bisher schien es, dah in der deutschen Volksvertretung wohl verhältnismäßig leicht «ine Mehrheit für Heeresvorlagen, aber um so schwerer für Dek- kungsvorlagen zu finden sei. Datz muhte im Ausland« den Eindruck machen, al» fehlte es im deutschen Volle an dem Willen, Geldopfer für die Sicherheit des Vaterlandes zu bringen. Das konnte in ernsten Zeiten verhängnisvoll wer den; wenn unsere Freunde annahmen, Deutschland scheue die Kosten einer Heeresvermchrung, so lag die Folgerung sehr nah«, Deutschland scheue die Kosten eines Krieges. Darin lag natürlich eine Ermunterung für unsere Gegner, auf das deutsche Reich eine weit geringere Rücksicht zu nehmen, als es nach seiner Macht hätte beanspruchen können. In der Bewilligung der Deckung liegt noch mehr als in der Be willigung der Heeresvorlage selbst die Bedeutung der letzten Reichstagsbeschlllsse. Sie hat das deutsche Voll, dessen Ver treter trotz aller Bedenken im einzelnen mit seltener Ein mütigkeit den schweren Lüsten ihre Zustimmung gaben, als opferbereit auch im JuLiläumsjahr de» grohen LPferjahres 1813 gezeigt. gut«, Klloko" Helfta llstKSlil» altbewährt« Suppenartikel, aiavvld Aünee -probefläschchenio pf— aiavai» s-umon-Mrsei»sw» 20 pf. mavvl' ZllppkN ,u 10 Pf. für Teller, bi« Rocharbeit wesentlich erleichtern, fln keiken Sommerlagen Beim Einkauf verlange man ausärücklich IttNl»6I- Proäukte. 150/200 Quadratmeter qroß, mit 20 P.8. Kraft, §ve- VIvvIi-V»i-nioIll«Iiino «M- mieten gesnobt. ns» Offetten unter v. L 872 an die Tageblatt-Expedition erbet. 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