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8 Kumor: und HlcitseL. D Vexierbild. „Denken Sie sich, liebe Freundin, ganz unerwartet ist mein Mann angelammen." — „Wo ist er denn?" Drastisch. Geck: Herr Doktor, ich habe Sie rusen lassen, aber ich muß gestehen, daß ich gar kein Vertrauen zur modernen Heilkunde habe!" — Arzt: „O, das tut gar nichts! Sehen Sie, der Esel hat auch kein Vertrauen zum Tierarzt, und der kuriert ihn doch!" Für ihn. Tourist: „Also, Sie meinen, daß es sich lohnen würde, den Berg zu besteigen?" — Führer: „Ganz gewiß,- für mich ist wenigstens dieser Berg immer der lohnendste gewesen." Zn de» Kunstausstellung. Herr (vor einem Gemälde, welches von einer Malerin stammt, zu einem Sachsen): „Nun, ist das nicht eine herrliche Schöpfung?" — Sachse: „Ree, eine weibliche!" Zu unseren Bildern. Zum 7S. Geburtstag, Julius Wolfs. (Bild s. S. 28!)) Der bekannte und beliebte Dichter Julius Wolff wurde am 16. September 1834 zu Quedlinburg geboren. Er studierte in Berlin, übernahm dann die Leitung des väterlichen Fabrikgeschäfts in Quedlinburg und gründete, von diesem zurückgetreten, 1869 die „Harzzeitung'. Nach dem Feld zug 1870/71, den er als Landwehrossizier bis Lum Ende mit machte, siedelte er nach Berlin, wo er noch jetzt als Schrift steller lebt, über. Julius Wolss gehört zu den populärsten deutschen Dichtern, alle seine Werke haben ganz bedeutende Auflagen erlebt. Er hat hauptsächlich Epen und Romane, z. B. „Der Rattenfänger von Hameln", „Der wilde Jäger", „Tannhäuser", „Sülfmeister", „Raubgras" und zahlreiche andere geschrieben. John Davison Rockeseller (Bild s. S. 292), Begründer der Standart-Oil-Lompany, einer der reichsten Männer der Welt, feierte vor kurzem seinen 70. Geburtstag. Er begann als Knabe mit einer Anstellung in einem Dockspeicher, wo er innerhalb der ersten drei Monate zusammen 50 Dollars verdiente. Heute beziffert sich das Vermögen dieses echt amerikanischen Geschäftsmannes auf mehrere Milliarden und sein Jahreseinkommen beträgt viele Millionen Mark. Di, Opfer von Wesel. (Bild s. S. 292.) Von dem Kriege des Jahres 1809 zwischen Österreich und Frankreich hatte sich Preußen fern gehalten. In Norddeutschland aber gärte es, und es bildeten sich Freischaren, die aus eigene Hand die fremden Bedrücker aus dem Lande treiben wollten. Der 1807 volkstümlich gewordene preußische Major Ferdi nand von Schill, Kommandeur des Leibhusarenregiments, verließ mit letzterem Ende April 1809 ohne Vorwissen des Königs Berlin, um Friedrich Wilhelm III. durch ein kühnes Unternehmen zum Kriege gegen Napoleon sortzureißen. Er setzte sich gegen die Elbe in Marsch Eine Anzahl Offiziere und eine Kompagnie Fußgänger folgten ihm. Auf die Nach richt von der verunglückten Unternehmung des Obersten Dörnberg in Kassel änderte er die Richtung, bestand bei Dodendorf, unwert Magdeburg, ein glückliches Gefecht mit einer westfälisch-französischen Trüppcnabteilung, mußte sich aber dann, von holländischen und dänischen Truppen be drängt, am 25. Mai nach Stralsund retten. Er ließ in Eile die verfallenen Festungswerke Herstellen, da er keine eng lischen Schiffe vorsand, aus denen er mit seinen Leuten nach England zu fliehen geplant hatte. Aber schon am 31. Mai erschienen die vereinigten Holländer und Dänen, 6000 Mann stark, vor der Stadt und drangen unter einer heftigen Kano nade, trotz tapferer Gegenwehr, in Stralsund ein. In dem erbitterten Straßcnkampse spaltete Schill dem holländischen General Tarieret den Kopf, wurde dann aber selbst durch mehrere Flintenschüsse »iederaestreckt. So fiel der Tapfere, getreu seinem Wahlspruch: „Besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende." Von seinen Leuten fielen die meisten gleichfalls: nur etwa 200 schlugen sich durch, 11 Offiziere und 557 Mann wurden gefangen. Die letzteren wurden nach Cherbourg und Brest unter die Galeeren sklaven gebracht. Die elf Offiziere sperrte man bis zum Juli zu Braunschweig gleich gemeinen Verbrechern ins Ge fängnis und schleppte sie dann auf Umwegen nach Wesel. Hier wurden sie am 16. September vor ein französisches Kriegsgericht gestellt, als Straßenräuber zum Tode ver urteilt und noch an demselben Tage auf einer Wiese an der Lippe erschoßen. Die Namen der elf Offiziere sind: Leopold Jahn aus Massow in Pommern, Ferdinand Schmidt aus Berlin, Friedrich Ferdinand Galle aus Berlin, Karl Mag nus von Wedell und Heinrich Eustus Albert von Wedell, ein Vrüderpaar aus Vraunssort in Pommern, Adolf von Keller aus Strasburg in Westpreußen, Konstantin Wil helm von Gabain aus Geldern, Hans von Flemming aus Rheinsberg, Friedrich Felgentreu aus Berlin, Karl von Keffenbrink aus Prien in Pommern und Karl Friedrich von Trachenberg aus Rathenow. An der Stelle, wo diese elf preußischen Heldensöhne für ihr Vaterland verblutet sind, erhebt sich seit 1834 ein von Angehörigen der. preußischen Armee gestiftetes, von Schinkel entworfenes Denkmal mit den Namen der Gefallenen. Das Denkmal zeigt aus der einen Seite die trauernde Borussia und den Engel der Un sterblichkeit mit Palme und Lorbecrkranz, auf der anderen Seite breitet der preußische Aar seine Flügel aus und darunter liest man die Worte: „Sie starben als Preußen und Helden am 16. September 1809." Bilderrätsel. Pyramide. Vokal, — — ausgcstorbenes Tier, - - - in der Schweiz, — — — — verderblich. - — — — — glänzt und schmückt. Die Buchstaben B, III, NN, RRNRR, UUUU sind nach dem Muster obiger Figur derart zu ordnen, daß in keiner wagerechten Reihe ein Buchstabe doppelt steht und die einzelnen Reihen die oben angedeutete Bezeichnung ergeben. Rätsel-Auflösungen voriger Nummer: Bilderrätsel. Vorpostengefecht. Silbenoersteckrätsel. Man ist nie weniger allein, als allein. Rätsel. Verschlagen, erschlagen. Charade. Jungfrau. Gedruckt und herausgegeben von Paul Schettlers Erben, Gesellsch. m. b. H.» Hofbuchdruckerei, Cöthen, Anh. Verantwort!. Redakteur: Paul Schettler, Töthen.