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s- dl« ftch» ,»ntziy»I„a »l« ss»«t»e»u^/L»i ».kwllü,..,->» ,A>. tz'Stz »dir I» t«r *rsch«t«,»H»»«M e«M ««»Sd» «Icht »>»dn^ w»«» »I« Pus»«»« »«« S./eeet«» durch 1«r»spr,ch,r «rfolit »t«r t« M«n»skrl»t ulcht »«uiUchl»«»»» «ft, w. Jahrgang /luer Tageblatt /lnzeiger für das Erzgebirge " W^WZMZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. vA»«e UN» Nu«,^»?,.<i«»^«>« Sprechssun», »er «e»ak«»a mit sio,aahm» Ser Sonntag« nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm.flSresse r Tageblatt flueerzgrdlrg». Zernfprechrr S3. *WL' Zür unorrlang. elngesanüt. Manuskript« kann S.wühr nicht g.leiss.t wer-en. Nr. 303. Donnerstag» äen 30. Dezember tN5. Mißglückte Ueberraßhungen öer Engländer Lm Vesten. Ausreichende LebeasmWelverforguag in Veutjchlanü. - Einführung der allgemeinen Dienstpflicht in England. — Asquith über -ie Not wendigkeit -er Dienstpflicht. — Abtransport aller engllsthen Kolonialtruppen aus Frankreich. — Eine große Ne-e -es rumänischen Ministers Peter Earp. — Abermalige starke russische Angriffe an -er beßarabischen Grenze uu- kn Sü-ostgalkzien abgeschlagen. — Ein italienischer Angriff im Suganatal abgewkefen. — Nächtliche Vorstöße -er Italiener auf -en Eol -k Lana gescheitert. veuttchlanär «lmch-Mitbe Läge., Ueber den Verlauf der Hauptausschutzsitzungen des Reichstages betreffend die Fragen unserer Volksernähs- nrng Ehrend des Krieges hat der Berichterstatter des Ausschusses, der konservative Slbgeordnete Graf von Westarp, einen ausführlichen Bericht für das Plenum erstattet. Das Ergebnis der gesamten Beratungen hat Gras v. Westarp in Len nachstehenden Ausführungen zu- sammcugefaßt, denen alle Parteien des Reichstages zu- gesrimmt haben: ES sind ausreichende Vorräte vorhanden. um die Bevölkerung während des Krieges zu ernähren, so lange dieser auch dauern sollte. Beson ders wird in den notwendigsten Lebensmitteln, Brot, Kartoffeln und Fleisch, ein wirklicher Mangel nicht ctn- ireten: anderseits können wir mit Sicherheit nicht dar auf rechnen, daß wir mehr haben als wir brauchen. Eine Einschränkung, besonders an Fett und Butter, wird nicht zu umgehen sein. Voraussetzung dafür, daß wir aus kommen, ist auf allen Gebieten Sparsamkeit, (ge wissenhafte und von verständnisvollem guten Willen ge tragene Durchführung der getroffenen Maßnahmen, Ein schränkungen des Verbrauches der Preise müssen bis zu einem gewissen Grade als notwendig« Folge des Krie ges und der Absperrung in Kauf genommen werden, die unsere Feind« in der Absicht durchgeführt haben, unser Volk durch Dünger auf die Knie zu zwingen. Unter diesen Verhältnissen leiden nicht.nur die Verbraucher, sondern sie führen auch für die Landwirtschaft, für die verarbeitenden Gewerbe und Handwerksbetriebe, für den Groß- und Kleinhandel eine. Fülle von Erschwernissen und wirtschaftlichen Schädigungen herbei. Tank der bisher getroffenen Maßnahmen ist trotz der größeren Schwierigkeiten, die für Deutschland infolge seiner Ab sperrung bestehen, erreicht worden, daß bei uns die Teuerung und die Einschränkung HMter denjenigen in den neutralen und feindlichen Ländern, besonders auch in England, zurüMleiben. ES ist aber die wichtigste innerpolitische Aufgabe, daß die Matznahwen zur Ver sorgung de» Kolkes mit Lebensmitteln und sonstigen Ge genständen des täglichen Bedarfs mit dem Ziele der gleichmäßigen und gerechten Verteilung aller vorhan denen Vorräte,, der Förderung der Produktion und der Verhinderung Wucherischer oder sonst unberechtigter Ge winne einzelner rechtzeitig, entschieden, einheitlich und planvoll getroffen und durch geführt werden. Daneben ist es nötig, daß alle Beteiligten, Regierung, Parla ment« und Presse an der Spitz«, dauernd bemüht blei ben, aufklärend und beruhigend auf die Masse der Be völkerung einzuwirken und die Kenntnis von den Ver hältnissen und von den getroffenen .Mqßnahmen im Inland« und Ausland« zu verbreiten. Ti« Konrmission spricht also die voll« Zuversicht auS, daß die Bevölke rung in Deutschland für jede Dauer des Krieges doll, kommen sichergestellt und sein« wirtschaftliche Kraft ungebrochen ist. Sie gibt der festen Ueber. zeugung Ausdruck, daß das deutsche Voll sich durch die unvermeidlichen Wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Krieges keinen Augenblick in seiner Entschlossenheit be irren läßt, den Krieg Vis zum siegreichen End« durch zuführen. Auf allen Setten, bet den Verbündeten Re gierungen, Pen einzelnen Parteien und Berufsständen, ist der gute und chrliche Wille vorhanden, die wirt schaftlichen Schwierigkeiten in gemeinsamer Arbeit und pflichtbewußter Hilfsbereitschaft zu bekämpfen. Um der wirtschaftlichen Lage Deutschlands willen braucht der Krieg nicht einen Lag früher beendet zu Werden, als ditz^ militärische und politische vage den vollen Sieg verbürgt. * * kinMrimg aer allgmeinen MenttpMcht lu knglanü. In unserer gestrigen Ausgabe schon konnten wir telegraphisch melden, daß England vor der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht steht. ^E» hat also als Frucht dieses frevelhaft heraufbeschworenen Krieges nun selbst die allgemeine Wehrpflicht geerntet, di« e» bisher so lebhaft verabscheute. England muß nun.selbst den Militarismus «inführen. Mchdem es vergeblich versucht hat, ihn durch Niederwerstrng Deutschland» zu zev- 'ver amtllLe istlegwericl>l vo« deines Groß»»yauptquartier,30.Vezrmbeevorm. westlicher Kriegsschauplatz. In »er Nach« zum 24. Dezember mißglückten eng. lisch« versuche, norüwestUch von Lille Surch Urber- raschung in unsere Stellungen einzu-ringen. Eine kleine nächtliche Unternekmung unserer Truppen süSwestlich von flivia war erfolgreich un- führte zur Gefangennahme von einigen Dutten» «nglünSrrn. flm Hartmann »weiter- köpf wurSen gestern Str in französtschen yünöen gebliebenen Grabenstücke zurückerobert. Sm Uebrigen sanSen an vielen Stellen Ser Zront bet günstigen Geodachtungsverhült- ntssen zeitweise lebhafte Zeurrkampfr statt, fluch »le Zliegrr- tätig kett «ar bei-erfeit» sehr rege. Sin seinSttche» Sr- schwa-m griff gestern SIrjGrtr Werwtca un» Menin un» Sie üortigen Sahnanlagrn an. Militärischer Schaben würbe nicht angerichtet, »«gegen fln» 7 «inwohner verletzt un» »in »in» getötet, «in englische» Zlugzeug wurSe noröwest- iich von Lombres im Luftkampf abgrschossen. Gestlicher Kriegsschauplatz. SS-westlich von Slok sowie an mehreren Stellen öer Heeresgruppe öe» Generals von Linstngen WurSen Vorstöße russischer wachtkommanüo» abgewlesen. Sei Ser flrmee Se» General» Gras von Sothmer wirsen österretchlsch-ungarische Truppen Sen Eingriff starker russischer «röste gegen Sen örückenkops von 0 urkanow an Ser Strppa ab. Neben starken blutigen Verlusten büßte Ser ZetnS etwa 400 »esangrnr eln. Salkau-Kriegsschauplatz. Vie Lag« ist uaverön-erl. Oberste Heeresleitung, 1 * AN« englischen Kolonialtruppen au» Frankreich fortgsschafst. Ueber Lyon Wird berichtet, daß außer den In dern auch di« übrigen englischen Kolonial truppen aus Frankreich fortgebracht wurden. Ihr Abtransport wurde von der Agentur HavaS «bensoweyig bekanntgegeben, wie der von Rieuter gemeldete Trans port der Inder nach Aegypten. Ter englisch« Poftvanb. Politiken meldet aus Malmö: Die von den Eng ländern zurückgehaltene amerikanische Paketpost des Dampfers Heilig Olav, die für Schweden bestimmt ist, ist am Dienstag in Malmö eingetroffen. Sämtliche Postsäcke wurden von den Engländern geöff net und von neuem geschlossen und mit englischem Siegel versehen. In den Verzeichnissen des ame rikanischen Postamtes über die Pakete sind die beschlag, na'hwlen Gummipaket« auSgestkichen. Die mit den Dampfern OSkar U. und Arederik VIII. von Amerika nach Schweden abgegangene Paketpost ist von England noch nicht eingetroffen. (W. T. L.) Verhaftung zweier Deutscher in Birmingham. Ter Daily Telegraph meldet aus Birmingham: Die Polizei verhaftet« Karl Theodor Menke, der bis zum Kriegsausbruch deutscher Konsul in Birmingham war, und seinen Kompagnon Karl Gustav Sporn. Sie wur. den nach London gerächt, um interniert zu werden. (W. T. B.) kine kranrörircbe öetracdlung über Sie yrlegraurrlchten. Ter Radical erörtert di« allgemeine Kriegslage und schmettern. AuS dem Beschluß des MinifterratS geht zugleich hervor, wie lügenhaft die Berichte von den an geblichen kolossalen Erfolgen des Terbyschen Werbefeld- zugeS.gewvsen sind, der noch einmal als letztes Rettungs mittel gegenüber der allgemeinen Wehrpflicht in Szene gesetzt worden war. Uns läßt die.Sache kalt. Ehe die Wehrpflicht in England sich voll entfalten kann, wird mindestens ein Jahrzehnt vergehen. — Ueber den eng lischen Kabinettsrat am Montag und Dienstag "uird iroch gemeldet »daß LlohdGeorge in der Frag'» der W«ihrpflicht in deutlicher Wesse seine Haltung aus drückt«. Er gab zu verstechen, daß er zurücktreten werde, wenn da» Kabinett die Dienstpflicht nur für Unverhei ratete «inführen würde. Dieser Standpunkt scheint auch von LanSdowne, Turzon, Smith, Thamberlain ustv. geteilt zu werden nur Kitchener und Bonar Law haben über ihre Persönliche Ansicht noch nichts verlauten lassen. — TaS Reuter-Büro meldet vom 29. Dezember hierzu noch r Ter gestrig« KabinettSrat wird stch wahr scheinlich als einer der wichtigsten in.der britischen Ge schichte Herausstellen. Es wurde bet dieser Beratung tatsächlich den großen Mewu^g-Vepschiedeflheiten über den Militärdienst ein Ende gemacht. Ti? Erklärung As quiths, daß die Dienstpflicht notwendig sei, kam nicht» unerwartet und wurde im allgemeinen gut ausge nommen. Tie Opposition gegen die Dienstpflicht ist sehr klein, und im Gegensatz zu den übertriebenen Gerüchten glaubt man, daß die Minister , Welche ursprüng lich dagegen waren, fetzt im Amte bleiben werden. — Tie Time» schreiben, daß das Kabinett gestern tatsächlich zu dem Entschluß gelangte, in Bälde einen Gesetzentwurf zur EtnsWrung d«r Dienstpflicht im Unterhaus« vorzulegen. Da» Blatt glaubt, daß di« rasch« Entschließung dem kräftigen Auftreten Lloyd George» zu verdanken sei, der durch einige Unionisten unterstützt wurde. Au» verschiedenen Gründen werden im Kabinett vielleicht einige Veränderungen vorgenom- men werden, und Tatsache ist, daß der Vorschlag, die Dienstpflicht etnzufWren, aus außerordentlich we nig Widerstand gestoßen ist. (W. T. B.) West, minster Gazette brmsckt zu der Entscheidung des Ka binetts, di« Dienstpflicht etnzuführen, /sie werd« keine Spaltung der Regierung oder allgemeine Wahlen zur Folge hoben. Zm Unterhaus« werde nur eine sehr kleine Minderbeit gegen sie Opposition machen, die schließlich gezwungen sein werde, mühzugeben. (Rem ter.) (». L. «.) erklärt: Trotz des Mutes unserer Armeen und der mo» , ralischen Kraft der Zivilbevölkerung besitzt der Feind ."noch immer Belgien und befindet sich noch 80 Kilo« ) meter vor Paris. Tie süßen Weisen und die Trom- petenklänge berauschen niemand mehr. Frankreich Weitz, ! daß es den Frieden durch den Sieg nur um den sPveiS der langen Geduld erringen kann und daß Wenig ^Hoffnung aus einen baldigen entscheiden den militärischen Erfolg besteht. Die bittere Siotwendigektt, «inen Abnutzungskrieg zu führen, bedeu tet aber Trauer und Unglück in vielen bis jetzt ver schonten Häusern, eine weitere Verteuerung de» Leben», da- für die Armen trotz der ohnmächtigen Maßnahmen .der Regierung immer schwieriger Wird, immer Müh samere Anstrengungen unserer Industrie und de» Han dels um die täglich ungewisser werdende Lage zu er halten, eine schlechte Bestellung der Felder und die Ver armung des Volkes. Ter Radical beantwortet im Hin blick auf die düstere Zukunst die aufgeworfene Frage, .b «S nicht besser sei, einen vorzeitigen Frie den zu schließen, nicht, überläßt vielmehr jedem ein zelnen die Verantwortung für die Entscheidung. Räumung zweier französischer Gefangenenlager. Einer uns zugegangenen Mitteilung zufolge sind die beiden französischen Gefangenenlager Villes rauche de Couflent und Fort Richelieu bet Leite ge räumt worden. Tie in letzterem befindlichen Offiziere sind nach Notredam« de Mougdve» bet Laux im Depar. tenrent Herault versetzt worden. (W. T. B.) Besuche zwischen fraWSstsche« . und englisch«» Parlamentarier«. Dem Matin zufolgs ist da» Mitglied de» englischen Unterhauses O Connor in Pari» etngetroffen, um sich mit französischen Parlamentariern Wer den Plan zu verständigen, allmonatlich Besuche zwischen den Mit. gliedern der Parlamente beider Länder etnzufühiren. (W. T. B.) »elgien imtl Her Lonaoner vekttag. Wie französisch« Blätter au» Se Havre erfahren, wird Belgien dem Londoner Vertrag nicht bei treten. Belgien sei in den Krieg «ingetreten, um seine Neutralität zu verteidigen. E» möchte nicht» tun, wa» dagegen verstoßen könnte. (W. T. B.) — Diese Einsicht kommt der belgischen Regierung reichlich spät. Der London« »«trag, den England, Frankreich, Rutz-