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DerSSchsWLrMer so. Jahrgang Ileukirch md Almyegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadtunl» Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. In Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Tageöktl fiirAWofsrver-a Einzige Tageszeitung irü Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast, des Hauptzollanus Md de» Be- zirksschulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Frei in» Im Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Gelchiist»- Besörderungseinrichtungen durch höhere Gewalt hat der Be- onnabend- zieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 46 wm breite einspaltige Millimrterzeile 8 Rpf. Im Textteil die SO wm breit» Millimeterzeil« 2S Rpf Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. 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Das bedeute^ daß die Grotzmöchte nach Prüfung der tatsächlichen Möglichkeiten zu der Heber- zeugunggelangt sind, daff da, System von Nichtan griffspakten erfolgreicher die Erhaltung des Frieden» sichert al» « der fowjettvfflsche Pakt gegenseitiger Hilfe Mehrzahl der Blätter bezeichnet die deutsche Erklärung als eine außerordentlich wichtig« Entwicklung und als einen bedeutenden Beitrag zur Derbesser Ung der Atmosphäre. „Die deutsche Antwort auf Simons Anfrage", so be richtet der Sonderkorrespondent der „Daily Mail" Ward Price aus Stress, „i st d a das di- Kpns als ein leistung getan hätte, den man in Moskau als vstpakt be- i zeichnete. Auf Grund der europäischen Lage wurde dieses System in Stress als unreif erkannt." Die framSstfch. Nr-Fe Mr deutschen Kereitfchust. Paris, 13. Avril. (Eig. Funkmeldg.) Zu der Nach richt von der deutschen Bereitschaft zu einem Nichtangriffs pakt für den Osten ohne deutsche Beistandsverpflichtung meldet der Havasberichterstatter aus Stress: Die Aende- rung der Haltung Deutschlands habe in den Konferenzkrei sen wirkliche Sensation hervorgerufen. Gewisse Kreise wollten in dem deutschen Schritt den Beweis weniger unnachgiebiger Absichten und des deut schen Wunsches, aufs neue mit den anderen europäischen Mächten zusammenzuarbeiten, erblicken. Die meisten stän den dagegen auf dem Standpunkt, daß die deutsche „Geste", keinen wirklichen Wert habe, da die Unterzeichnung eines Nichtangriffspaktes nur die früheren Verpflichtungen Deutschlands, namentlich die nach dem Kelloagpakt, er neuern würde. Lediglich ein gegenseitiges Beistandsab kommen, demgegenüber sich Deutschland aber weiterhin ab lehnend verhalte, würde eine praktische Bedeutung haben. Die britische Regierung werde sich in Berlin über diese Ab sichten Deutschlands zu unterrichten haben, der französische Außenminister werde sich aber, ohne das Ergebnis dieser neuen Befragung abzuwarten, zum vorgesehenen Zeitpunkt nach Moskau begeben, um dort vor Ende des Monat» das sranzösisch-sowjetruflische Abkommen zu unterzeichnen, des sen Grundlagen nächste Woche in Genf zwischen Laval und Litwinow endgüllig festgelegt werden würden. Während das Journal und mehrere andere Blätter in der deutschen Stellungnahme zum Ostpakt nur ein neues „Manöver" sehen wollen, da Deutschland den Gedanken eines Nichtangriffspaktes an sich stet« zugelafsen habe, spricht Figaro von einer merklichen Klärung der Lage in Osteuropa. Die neue deutsche Haltung könne die kollektive Organisierung der Sicherheit in Europa erlelchtern. L'Ordre erklärt schließlich, die deutsche Initiative sicher« den Erfolg der Konferenz von Stress. Zur österreichischen Frage berichtet Hava» au» Etresa, Mussolini habe ausführlich über die Gefahr, der Oesterreich ausgesetzt sei l?), Vortrag gehalten. Die Vertreter Englands, Frankreichs und Italiens seien einmü tig der Ansicht gewesen, daß es angebracht sei, dle Verhand lungen zwischen allen Nachbarländern (allo Italien, Deutschland, Ungarn, die Tschechoslowakei Md Südslawlen) unter Einschluß von Oesterreich selbst fortzusetzen, um zu einem Nichteinmischung-Pakt zu gelangen, der unter der Schirmherrschaft Frankreichs und Italiens stehen würde. Wahrscheinlich werde binnen kurzem eine Konferenz der betreffende^ Länder stattfinden. entworfen worden ist. Ebenso Ww England es nicht bei eitler Protestaktion gegen die deutsche Initiative vom 16. März bewenden Petz, sondern sich angesichts der neuen Situation erst recht um eine Berständigungsgrundlage be mühte, ebenso hat Deutschland nie das Ziel aus dem Auge verloren, seine berechtigten Interessen mit denen der euro päischen Staaten- und Kulturgemeinschast im Rahmen eines allgemeinen Systems in dauernde Uebereinstimmung zu bringen. Wen« jetzt nach den Zielen Md Absichten Deutschland» gefragt wird, so ist zu erwidern, daß sie eng mit dem zusam menhängen, was die anderen Staaten wollen. Das Ver halten Deutschlands ist in der Vergangenheit meist nur die zwangsläufige Folge der Handlungen oder Unterlassungen der anderen gewesen. Starker Widerhall in der englischen Oeffentiichkett. DNB. London, 13. Avril. (Eig. Funkmeldg.) Die Mit- /eilung des englischen Außenministers Sir John Simon in Stresa, daß Deutschland zur Unterzeichnung eines Nichtan griffspaktes für den Osten bereit sei, wird von der ganzen englischen Presse in größter Aufmachung veröffentlicht. Dis zur freien und gleichberechtigten Teilnahme an dem Werk, ein undurchdringliches System der kollektiven Verteidigung zu schaffen, eingeladen werden. Wir beglückwünschen di« englischen Vertreter zu der Rolle, di« sie bei der Herbeifüh rung dieser Entscheidung gespielt haben. Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" ist als einziger der Ansicht, daß die deutsche Antwort keiner lei großen positiven Fortschritt bedeute. Die greifbar« Wir kung sei insofern nicht groß, als die in Berlin dargelegten Nichtangriffspaktvorschläge hinter den Maßnahmen der Ar tikel des Völkerbundsstatuts zurückblieben. Deutschlands Stellungnahme bedeute jedoch anderseits, daß Deutschland den zwischen Frankreich, Sowjetrußland und der Tschecho slowakei in Vorbereitung befindlichen Ostpakt der gegenseiti gen Unterstützung nicht als ein Hindernis für seine Mit arbeit bei anderen Problemen der europäischen Friedens organisation betrachte. Das Ziel Englands sei es jedenfalls, Deutschland nach Genf zurückzubringen, und dieser wichtige Punkt bleibe zur Erörterung am heutig«» Sonnabend übrig. Ein anderer sei die jetzt allerdings entfernt erscheinende Möglichkeit, eine Begrenzung der Rüstungsstärken zu er zielen. Reuter meldet, die neue Entwicklung werde wahrschein lich zu einer Reihe weiterer Besprechungen zwischen Berlin und London führen. Simons Erklärung sei ein Beweis dafür, daß CnKand weitere Er örterungen mit Deutschland wünsche, bevor es irgendwelche^. Beschlüsse fasse. Di« Gerüchte, daß eine größere KonfereiG^ unter Einschluß Deutschlands in London stattfinden werde, nähmen dauernd an Stärke Md Umfang zu. MgMkellen eines neuen Abkommens für Osteuropa Usne Lage in Stresa. — Deutschlands bedingte Bereitschaft zu einem Uicht- angtiff-pakt für den Osten. Stresa, IS. April. 2m Lauf der Beratungen am Frei- kaa teilte der englische Außenminister Sir John Simon mst, daß er nach der Zusammenkunft am Donnerstag flch Glt Berlin in Verbindung gesetzt habe. Ex habe die Zusicherung erhalten, daß -le deutsche Legierung bereit sei, an «tue« Nichtaugr1ss»pakr für den Osten leilzunehmen, auch wenn andere Verl unter sichel esonderteund einen Ergänz«« arakter tragen de Pakte gegenseitigen Beistandes schließen sollten. Die Be-in g u u g, dle Deutschland stellt, ist, daß die beiden Pakte vollständig getrennte Schriftstücke -arstellen sollen, und daß sie nicht in «in einziges Dokument mik «ingeschlossen werden dürfen. Sowjetrußland. strebt« bekanntlich einen Patt „gegen- fettigen Beistandes", also militärischer Hilfeleistung, für dte yststaaten an und Frankreich bemühte sich, diesen Pakt zu stande zu bringen. Deutschland und Polen lehnten dieses Pattsystem ab, nach den neuesten Meldungen auch die bal tischen Staaten. Nun hat der englische Außenminister in Stresa den Abschluß eine» Nichtangriffspakte» im Osten Pari», 13. April. (Eig. Funkmeldg.) Der außenpolitl- sche Berichterstatter de» „Petit Journal" in Stresa glaubt zu wissen, daß demnächst eine allgemeine europäische Si cherheitskonferenz nach London einberufen werden würde. Au ihr würden Deutschland, Frankreich, England, Italien, Sowjetrußland, Polen und dle Meinte Entente teilnehmen. Starker Eindruck der deutschen Stel lungnahme in der römischen Presse. Lom, 13. April. (Eig. Funkmeld.) Dle deutsche Be reitschaft in der Krage des Beitritts zu einem Nichtangriffs, patt für den Osten hat nach der römischen Morgenpresse den stärksten Eindruck gemacht. Mit dieses Mitteilung sei, so schreibt „Messaggero", eine neue Tatsache geschaffen worden, deren großer Bedeutung niemand entgehen könne. Die Frage de» Ostpakles habe bi» jetzt mehr al» alles an dere da» Hindernis gebildet, das auch schon eine Vorver- ständiguag fast unmöglich machte. Diese, Hindernis sei zwar noch nicht überwunden, erscheine aber jetzt überwind- lich. Die deutsche Bereitschaft, so meint da» Blatt in einem Bericht au» Stresa, werde im Rahmen der im übrigen dnrch die Haltung Deutschland» aufgetretenen Fragen so wie der Abmachnngen geprüft und bewertet werden, dle für dle Garantie de» Friedens und den ganzen europäischen Kontinent vorgeschlagen werden. „Popolo dl Roma" spricht in seinem Bericht aus Stre sa davon, daß man zur genauen Beurteilung der deutschen Stellungnahme vor allen Dingen doch näher« Angaben über die Beweggründe werde kennen müssen, die Deutsch land zu dieser Haltung veranlaßt hätten. Auch werde viel darauf ankommen, wie Polen sich jetzt verhalten werde. Voten» Stellungnahme M den neuen ; Stresa, „ist da» wichtigste Ergebnis, Inferenz bis jetzt gezeitigt hat. Sie wird in Stresa Zeichen dafür angesehen, baß die deutsche Regierung berett sein würde, an einer größeren internationalen Kon ferenz teilzunehmen, sobald der Anwurf Frankreichs den „Vertragsbruch" Deutschlands in Genf aus dem geräumt sei. Die britischen Vertreter in Stresa hak Bestes getan, dl« französische Anschuldigung zu mildern, oa- mit der Stolz Deutschlands nicht derart verwundet werde, daß es die Erwägung seiner Rückkehr zum Völkerbund ab lehnen würde." Der diplomatische Mitarbeiter des Oppositionsblattes ,Datly Heraw" erllärt: „Deutschlands Mitteilung ist ein arotz«r Foxtschritt." Sie scheint erneut die Tür zu esner allgemeinen Regelung aus der Grundlage des Lon doner Kommuniquös vom 3. Februar zu ösftten." — In Hintzin Leitartikel desselben Blattes heißt es u. a.r Stresa hat zu einem Beschluß geführt, der für den Frieden Europas ausschlaggebend ist. Deutschland wird Tagesschau. * Der Abteilungsleiter im Reichaluslfahrlmluisteriu«, Mini- sterialrat vr. Knüpfer» teilt in der Lufisondernummer der NS.- Leamtenzeitnug mit, daß das gesamte Gebiet des Luftschutz«» bla uen kurzer Zett gesetzlich geregelt wird. * 2m weitere« Zug« der »elchsreform und der damit verbua- denen Umstellung der sächsischen Verwaltung hol der Führer und Reichskanzler den sächsischen Staat»mi«ister für Arbeit und Wohl fahrt, Dr. Schmidt, au» seinem Amte entlassen. * Dle Wittel lang de» englischen AntzeumlMflers la Stresa, daß Deutschland zur Unterzeichnung An« Nlchtangrifftpakt«, silr den vste» bereit sei, wird von der ganzen englischen Presse in gro ßer Ausmachung verSffenllicht. Man betrachtet dte deutsche Erklä rung am eine» bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Atmo- fphän. * Auch ln der Pariser «ad in der römischen press, findet die deulsche Stellungnahme zur Frage eines Nichtangriffspakte» für den vfien stärkste Beachtung. * Nach Pariser Meldungen an» Stresa soll demnächst «ln« all gemeine europäisch« Sicherheitrkooferen; «ach Landon einberufen werden. * Die „Ilmw" stellt la «ine« Leitartikel nochmal, fest, daß e» nnmöglich sei, «ln Frieden,system mit irgendeiner Ausslcht ans Dauer zu errichten, solange di« Beziehungen zwischen veutschklbd, dessen natürliche Gefilhle man zu verstehen versuchen müsse, and den anderen Ländern nicht auf «ine normale Grundlage sind. *) Arwführllchw an and«« Stell«,