Volltext Seite (XML)
DerSMcheLrMer SV. Jahrgang "' HHktzWdyHttz ,» qtzhner Genf, Anfragen bei den verschiedenen Völkerbundsvertrekuu- etwa« vvr , . , Annahme zu Hal E» ist kein Geheimnst.so! Handlung dieser Frage in den Vorbesprechungen noch nicht weit genug gediehen ist, um eine Erörterung in offizieller Ratssitzung zweckmäßig erscheinen zu tasten. So kann nicht einmal die für heute vormittag in Aussicht genommene Ein setzung eia« Dreier ausschusses. dem die Ausarbeitung eines Eutschließuugsentwürfe» obliegen sollte, erfolgen. Für den Heufigen Vormittag sind lediglich zahlreiche Linzelbespre- chuugen unter den verschiedenen Delegationen angesetzt, die einerseits der Vorbereitung der kommenden Ratssitzung, an derseits der weiteren Erörterung der Donaufragen gewidmet sein werden. Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. -7- Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H: in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 stimmungen gegen Deutschland einseitig zu sanktionieren und Frankreich und die anderen Staaten von den Versailler Verpflichtungen zu entbinden. Daß der Völkerbund, der nach seinen Satzungen die Ausführung des Versailler Du« tates überwachen soll, hier versagte und sich ganz unter Frankreichs Einfluß stellt«, bezeugt nur die Fehlkonstruktion dieses Gebildes. Denn als Vertretung der SjeaermSchte kann er unmöglich in eigener Angelegenheit Richter sein. Und wenn jetzt nach Stresa in Genf der Völkerbundsrat sich die Mene eines Richters gibt, so ist er in der verhängnisvoll len Lage eines Mannes, der anaeklagt ist und gleuhzeitig einen Richterspruch abgeben soll. Das ist eine ganz umnöa» liche Konstruktion, die aus den machtpolitischen Verhältnis sen zwar erklärbar bleibt, aber keineswegs geeignet ist, der Wirklichkeit und der Gerechtigkeit die Wege zu öffnen. Denn gerade der Völkerbundsrat hat seine eigentliche Existenzbe rechtigung, die darin lag, aus den Verhältnissen des Jahres 1919 heraus eine neue Politik des Friedens zu treiben, abso lut verneint. Er hat immer den Machtbestrebungen Frank reichs nachgegoben, er hat nichts, aber auch gar nichts getan, um nach der deutschen Abrüstung di« Abrüstung der anderen zu erreichen, und die Kompromisse mit dem Machtstandpunkt Frankreichs gingen auf Kosten des damals schwachen und uneinigen Deutschland. So ist, was kein Franzose leugnen kann, die Abrüstung gerade durch den Völkerbund zu einem Ding geworden, das nirgendwo in der Welt jetzt existiert. Es besteht die Aufrüstung der anderen. Und will der. BLl- kerbundsrat dafür Deutschland verantwortlich machen, das erst nachher sich dieser Aufrüstung anpaht«? Das hieße, be- ,nacht sich als Schuldigen suhlen, der in eigener Angelegen ¬ klares und unzweideutiges Ergebnis gezeitigt. D These stand von vornherein im Gegensatz zi «n und italienischen. Wie die " bt sich vor allem au» der Deutsch dem Dölkerbundsrat überreichte. Es ist b Hasse» und de» Poincarismus, der bei di« Tagekülü MAWoßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist dos zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshquptmamrschqsh de» Hauptzovamrs und de» Be- chksfchulamt» zu Bautzen sowie des Finanzamt» und der Stadtrat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Angeklagte als Richter. La» Ergebnis der Konferenz von Stresa ist, mit Aus nahme der durch Mussolini bewirtten Erklärung über Oester reich, Mehr als dürftig. Man hat als Angeklagter zugleich gerichtet. Man hat die alten und verlogenen Behauptungen von einem einseitigen Vertragsbruch Deutschlands wieder holt Und sich sewst als den Hüter des Friedens, Deutschland aber als di« Quelle alles europäischen Unfriedens hingestellt. Derartige Erklärungen sind im Grunde lediglich machtpotitt- sch« Bestrebungen. Man will Deutschland vor aller Welt als vertraasbruchig hinstellen, obgleich man selbst die Ab rüstungsbestimmungen nicht erfüllte. Man behandelt das Versailler Diktat als Dgrtraa, während jetzt sogar die ,Lämes" zlmsben, daß Versailles kein Vertrag war, sondern uns unter Zwang auferlegt wurde. Daraus entspringt für Deutschland das vornehmste Recht, sich von einem solchen erzwungenen Zustand zu löst». Und dies« Lösung ist erfolgt. Seitdem Deutschland »sicht mehr der schwache und wider standslose Kern Europas ist, seitdem Regierung und Volk sich auf die Pflicht besannen, nicht schütz- und wehrlos in- mitten einer Welt von Aufgerüsteten dazustehen, ist die ganze Politik von Versailles über den Haufen geworfen worden, und die Diplomaten, die tun, als ob die Versailler Bestim mungen noch zu Recht beständen, arbeiten eigentlich im luft leeren. Raum Das Versailler Diktat war nur denkbar, wenn Deutschland dauernd im Zustande der Ohnmacht und Zerteilung sich befand. Damit haben di« Franzofen, damit haben alle uns umgebenden Mächte gerechnet» Als Deutsch land aus eigener Kraft sich einigt« und sich eine Wehr schuf, entfielen für di« Entente-Diplomaten di« Voraussetzungen einer Politik, die man vergeblich auf Konferenzen oder im Völkerbund auf Flaschen zu ziehen sucht. Die Erkenntnis der grundlegenden Wandlung der politischen Struktur ist von dm Stresa-MSchten noch nicht gezogen worden. England zwar erkennt an, daß da» Deutschland heute anders ist als da» der System-Regierungen. Es hat sich um den Frieden bemüht, während Frankreich und Italien am liebsten die These des bolschewistischen Rußland durchsetzen möchten, wo nach eine Front aller sogenannten friedfertigen Mächte Deutschland unter Druck sitz«» soll, das der Bösewicht in der europäischen Friedenskomödie sei. Man geht also darauf au», statt «in« wirkliche Gleichberechtigung aller Nationen und «inen neuen europäischen Friedenszustanh zu erzielen, di« alt« Machtpolitik fortzusetzen, die schon einmal durch die Einkreisung Deutschlands zum Krieg« führt«. War dieses System bewußt will und fortsetzt, bereitet, wi« Frankreich geradezu «inen neuen Weltenbrand vor. Die machtpolitischen Auseinandersetzungen in Stresa ha ben kein klares und unzweideutiges Ergebnis gezeitigt. Dis englische These stand von vornherein im Gegensatz zur französischen und italienischen. Wie die fra Linie läufk ergibt sich vor ollem au» der Denkschrift, kreich . .... ... - «HynEdes ? Den Ge» > .. —/ ! " ...SS» Anzeigenpreis: Di« 4S wm breite einspaltige Millimeter»»« 8 Rpf. Im Textteil dl« SO wm breite Millimeterzeile LS Rpf. Nachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen teure Bewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. i Mir Berichterstattung vor dem PMKer- vundsrat. - Ungelöste Schwierigkeiten Genf, 16. April. (Eig. Funkmeldg.) Me von französi scher Seite verlautet, scheint man gegenwärtig zu erwägen, die ursprüngliche Absicht, einen Dreieraurschutz zur Ausarbei tung des Entfchließungsentwvrfes über die französische Klage beim Dölkerbundsrat elnzusehen, fallen zu lassen. Maa scheint seht offenbar zu -er Ansicht gekommen zu fein, daß auch im Rahmen eines derartigen Ausschusses nur unter Schwierig- keilen praktische Ergebnisse Erzielt wer-eu könnten. Die In Aussicht genommenen Berichterstatter scheinen selbst wenig Neigung gezeigt zu haben, die ihnen zugedachte «vfgabe zu übernehmen. Besonders der dänische Außenminister Munch soll bisher feine Teilnahme an derartigen Arbeiten abge- lehnt haben. Die französische Delegation will daher auf Grund ihrer zahlreichen Besprechungen mit den Ratsmäch- ten von sich aus eine Entschließung vorbereitea. Von ande ren Selten scheint man jedoch -lesen französischen Absichten erhebliche widerstände enkgegeuzusehm, da man es nicht wünscht, -aß Frankreich allein über die Abfassung des englischen Text« Entschlüsse faßt. E, gehen daher nach wie vor gewiss« Bestrebungen da hin, -och noch einen Vreierausschuß zustande zu bringen. Jedenfalls erscheint es auch fraglich, ob « der französischen Delegation tatsächlich gelingen wir-, einen Text vorzuberei ten, der die einsfimmige Annahme aller Ralsiuächte findet, da verschiedene Mächte keineswegs gewillt find, sich -er These Frankreich, zu beugen« Verpflichtungen uneingeschränkt aufrechterh ten. Mas die französische Denkschrift über rüs - - - Di. , wiesen. Diese beiden Mächte wünschten, daß -er Dölker bundsrat keine Verurteilung Deutschlands ausfpreche. Auch eine Reutermeldnng au» Genf besagt, die französi sche Denkschrift über die deutsche Aufrüstung stoße «ins ein gewisse» Maß von widerstand auf polni scher, dänischer und südamerltanlfcheg Seite. Pie Pariser Presse kündigt bereit» Abünderung der frarrzöstschen «rtt- schltetzung an. DNB. Paris, 16. April. Die Genfer Berichte der Pari ser presse geben offen zu, daß die französische Beschwerde über Deutschland in Senf keine -roße Begeisterung ausiös« bessert werden müsi^nm den. drahtet-er SouderberichlerAat. udd viel Aussicht ter de, „Mäkln", daß versi slert find, einen Tadel für 1 der» soll Polen sich dageg« - skandinavischen Lander soll auch der Vertreter Dänemark», Munch, dagegen sein. Da der Rat»defchluß einstimmig gefaßt werden müsse, dürfte der im Stresa ausgesetzte Entwurf einig« Abla derungen erfahren. Der Sonderberichterstatter des „Petit Parifieu",si«Lt fest, daß Laval sich sehr austreogen müsse, die «SchächterniH» und Zögernden- von der „guten Sache" (?j)zuüber zeugen. Geivisse Länder hätten keine Lust, e» mit Dgnifch- Polen, Dänemark and Südamerika bereiten Schwierigkeiten. ->RB -°"«°°. -s AM. Sund»-W°.> A-sta». Schritt vom 16. März befassen sollte, ist auf heute nachmittag Korrespondent de» „Daily Telegraph^ meldet aus um <1yr vertagt worden. Genst Anfragen bei den verschiedenen Völkerbundsvertrekuu- Der Grund für -lese Verschiebung ist darin zu suchen, gen machten es klar, daß es der französischen, britischen und. daß man augeflcht» der bestehenden Gegensätze über die Be- italienischen Regierung nicht leicht fallen werde, den Völker bundsrat zu veranlassen, eine moralische Verurteilung -eil deutschen Vehrpflichtmahnahme auszusprechen. Der -aut- s ch e Außenminister Munch habe bereit» zu verstehen ge geben, dah er nicht al» Berichterstatter für die drei Stress- Mächte aufzukreten wünsche. Der Genfer Korrespondent des „Daily Telegraph- be richtet, bei einem Empfang der britischen Presse am Montag-, nachmittag habe sich Sir John Simon hauptsächlich darauf beschränkt, Aufklärungen über die Stress-Konferenzzu geben. Eine Tatsache, die klar zutage trete, sei, -aß die Locarno- Verpflichtungen uneingeschränkt aufrechkerhalten bleiben foll- n. wä» die französische Denkschrift über die deutsche Ä»f- islung anbelange, so habe sich die Haltung Polen» und Snemark» bisher al» Haupthindernis er- »ünschten, daß der Völ^ Tagesschaa. * Der «hef de» Stabe» der SA. Lutze, äußerl« sich zu Presse vertretern über die kommenden Ausgaben der SA, dl« lu Ihrer Grundidee vn» ihrer Existenz auch für die Zukunft durch da» wehr- -«setz la keiner Meise avsgeschaltet wird. Rach einer scharfen Dulichstebvag zu einer wirklichen ESke soll die SA küusllg «ine zivar ttelue ah«r geschulte, glaubensstark« und dem Führer fana- Hh «scheue.Tr»yy»e sein. * Auch dl« für heute vormittag 11 Ahr augesetzte geheime Lll- zmm in» VöS«rbvnd»rat,, di« sich mit der französischen Klage über die heusiche WehHoheit befassen sollte, mußte, wie schon die gestrige Sihutzch aNf heule nachmitüg 4 Uhr vertqst werden. * Die Londoner „Daily Telegraph" meldet au» Genf, daß « der frrmzöfischm, befischen und italienischen Regierung nicht leicht falle» werd«, den Vökkerbundsrat zu veranlassen, eine moralische vtrutftilung d^r deutschen wehrpfllchtmaßaahme auszusprechen, ptr dänische Außenminister Munch habe bereit» zu verstehen ge- Mchitu, dech er nicht al» Berichterstatter für die StrefaniSchte aufzu- ktteu wünsche. * Die Genfer Lerichte der Pariser presse geben offen zu, daß französische Beschwerde über Deutschland in Senf reine große Be« geistrrung au»lSse und vlelleicht elwa» verwässert werden müsse, um Aussicht auf «anahme zu haben. « Vie pariser preffe versucht die zwischen Laval «ud^ den Der, trelern der Kleinen Entente und de» Valkonbuad«, in Genf ausge- lretenen Meinungsvrrtzhledenheiten.aber die Fro^ einer «lwalgen """" ^FeruMcher Awl Bischofswerda Rr. 444 uad 445. Dn Falle »on BetriebsstmAngen oder Unterbrechung der Beförderung,elnrichtungen durch höhere Gewalt hat der Be zieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de, Bezugspreises. Dienstag, den 16. April 1S35 vatter stand. Daßdie Franzosen schneeweiß und di« Deut- Wrn vyn der Farbe alles Hebels sind, ist der französischen uneflen, ober wenn die französische Denk- f für Frankreich di« Präambel zu Arükel 3 tts verneint, also Frankreich für sich di« Der- t, gemäß dem deutschen Vorbilde abzu- das doch ein so eklatanter Widerspruch zu vom Bertvagscharakter des Versailler Dlk- on obgerüshet rses abgerüstete Nichthesolgung ',land Frankreich l'aNds Austritt aus dem Pölkerbunü schritt gl-ichzei desKriedensdi pflichtung ahlchnt, gemäß rüsten, daim'ip - der Behauptung vom Bertvagscharakter des L tates, daß schm diese Lossage Frankreichs eil geud erhärtet, wohin der Kurs gehen sE ' reich seine feierlichsten Verpflichtungen offen bricht, nachdem «s s«kt dem Kriege sie stillschweigend gebrochen hatte, gehört eine ungeheuerflche Stirn dazu, sich die Rolle eines Richters über Europa und pornebmlich Deutschland anzumaßen. Erst als.Frankreich wetterrüstete, obgleich Deutschland nach dem Zeugnis der interalliiertsn Militärkommission abgerüstet hatte, als durch di« Rüstungen der anderen dieses abgerüstete Deutschland vpr die vollendete Taffache der Nichthesolgung der Bersajller Vorschriften gestellt wurde, hat Deutschland die, Folgerungen daraus gezogen. Es ist geradezu «ine Ver gewaltigung geschichtlicher Tatsachen, wenn Frankreich in der Denkschrift Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund als Hn« brutal« Geste bezeichnet und für sich in Anspruch ndttMt^ ein Programm der Abrüstung ausgestellt zu haben. Denn dieses Programm, soweit es überhaupt aus den da maligen Verhandlungen einigermaßen erkennbar war, sollte die Richtgleichberechtigung Deutschlands zur selbstverständ- l m Voraussetzungen haben. Ganz abgesehen davon, daß ein h»gt«s Deutschland in Siner Gesellschaft der Sttichberechtiabm Nationen nichts zü-suchen ging doch der Laps in Genf dghrn, die DersäMr Be- ONww^ n Krankreich stößt in Genf auf Schwierigkeiten Auch die heutige Ratssitzung mutzte aüf Nachmittag verschoben werden. Genf, 16i April. (Eig. Funkmeldg.) Pie für heule vor mittag 11 llhr angesetzke geheime Sitzung de» völkerbunds- ralch«, die sich mit der französischen Klagender den deutsches» um 4 Lhr verkagl worden.