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hr- sal !N- s- n n S8 jS r? 21 S8 17 0t 4V K4 IS l« tzl «8 86 43 l4 18 02 S 94 49 S2 81 SS SS 88 19 -8 ,3 .1 »S >5 rs rs rs rs rs »5 !5 ,2 f S o. s 5 0 0 0 9 o c Der SächstsHe LrzSyker Abreise des Führers von iesbaden. englischen Außenminister über die Pariser Besprechungen zu unterrichten. Gemäß den diplomatischen Gepflogenheiten werden die englischen Gäste auf dem Berliner Flugplatz von einem Vertreter des Auswärtigen Amtes empfangen werden. Außerdem werden selbstverständlich das gesamte Personal der Berliner britischen Botschaft sowie zahlreiche Mitglie der der Berliner englischen Kolonie zur Begrüßung ihrer Landsleute anwesend sein. Bom Flugplatz aus begeben sich die englischen Diplomaten sofort nach dem Hotel Adlon, wo sie während ihres Berliner Aufenthaltes wohnen wer den. Den Sonntagabend dürften die englischen Gäste in den Räumen der englischen Botschaft verbringen, da «rs^ für den Montag der Beginn der offiziell«!» Aussprache vorgesehen ist, die sich bekanntlich über zwei Tage bis Dienstag erstrecken wird. Die öffentliche Meinung Englands hinter Simon. Reuyork, 23. März. Die Neuyorker Herald Tribun« hebt «ms einem Kabelbertcht ihres Londoner Berichterstat ters hervor, daß die öffentliche Meinung di« dem „Anti- naziblock" erteilte Zurückweisung durchaus billige und daß Simons ehrliche MaklerrKle die Zustimmung aller Schichten des englischen Volkes finde. Der Londoner Berichterstatter führt aus, daß angesichts der französischen Beschuldigungen England die gemeinsame Front oerlasse. Amtliche englische Kreise betonten, England hab« sich niemals vorgestellt, daß es irgendeinen Teil einer gemeinsamen Front gegen Deutsch land. bilde, Tageblatt firrZWofswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmännschaft, des Hauptzollamt» und des Be- zirtsfchulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Wiesbaden, 23. März. (Eig. Funkmeld.) Der Aufent halt des Führer» in Wiesbaden ist bis zum letzten Augen blick vom Wetter außerordentlich begünstigt gewesen. Nach dem in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages Regen niedergegangen war, brach gegen S Uhr die Sonne wieder durch. Die Kunde von der Abreise der Führers hatte sich in Wiesbaden mit großer Schnelligkeit verbreitet, so daß der wagen de« Führers, al» er kurz nach 10 Uhr da» yolel verlieh, sich npr langsam durch die dichten Menschen massen forlbewegen konnte. Aufrecht stand der Führer im wagen, die stürmischen Heilrufe der Menge und da» be geisterte Auwiuken der zahlreich aufmarschierlen Jugend erwidernd, Auch auf dem Erbenhelmer Flugplatz bei wie»baden, mo die beiden Maschinen warteten, hatten sich zahlreiche Volksgenosten eingefunden. 2n freundlichen Worten sprach der Führer vor seiner Abfahrt nochmal» den Vertretern der Stadt und der Kurdlrektion seinen Dank für dl« schönen Tage au», die er in wl«»baden ver lebt habe. Um 10^6 Uhr erhoben sich die beiden Alug- zeüge la die Luft und verschwanden unter Abschled»winken der Meng« nach einer Schleif, über dem Flugplatz in we- nigen Minuten über den nahen Taunu»b«rgen. Ankunft Simons in Koriin Sonntag nachmittag. Berlin, 23. März. Außenminister Sir John Simon wird am Sonntagnachmittag mit einem Sonderflugzeug aus London auf dem Tempelhofer Flugplatz erwartet. Die ses Flugzeug wird in Holland eine Zwischenlandung vor nehmen, wo Lordsiegelbewahrer Eden zusteigt, um den Große Kmdgeblmg der französWen Faschisten. „Ftthrorprirnip, ständischer Aufbau, formlos Ethos." Varl«, 23. März. (Eig. Funkmeldg.) Die französisch« Aaschistenbeweguug, der von Marcel Vucard gegründet« „Franclsme", veranstaltete am Freitag in einem der größ ten Pariser Versammlungslokale eine von etwa 3000 bi» 4060 Personen besuchte Kundgebung. Den Ordnungsdienst halten mehrere hundert Arancisten in blauen Hemden über nommen, die auch vor der Rednertribüne eine Ehrenwache stellten. Lin junger Rechtsanwalt bejahte den Faschismus als die Bewegung der Jugend gegm die selbstsüchtige kon servative Rechte und gegen die den Haß predigende Linke als Sammlung der freien Franzosen. Lin früherer kommunistischer Parteifunktionär, der zu den Arancisten übergetreten ist, erläuterte die Gründe feiner Bekehrung. Lr erwähnte da» Beispiel de» deutschen Volke», das sich von seinen marxistischen Parteien freigemacht und hinter einem Führer und einem Ideal gesammelt habe. Marcel Aucard schilderte dann mit großer Lüdeufchast das Aktionsprogramm der von ihm gegründeten Bewegung, die keine Verfastungsresorm wolle, sondern den Aufbau auf ganz neuenGrundlagen, nämlich auf korporativer, den Slassenkamps ausschließender Grundlage, auf der Be jahung des Führe rprinzlp» und der ständische« Vertretung. Das Recht auf Eigentum müsse von der sozia len Funktion und der Pflichterfüllung abhängig gemacht werden. Rach scharfer Kriliiierung der Männer, die Frank reich unter dem jetzigen parlamentarischen System regieren, sprach Vucard unter dem Beifall der Zuhörer die Hoffnung auf eine deutsch-französische Verständigung aus, die den Frieden verankern würde. Die ehemaligen Frontkämpfer seien die besten Mittler, denn niemand könne ihre Vaterlandsliebe verdächtigen, aber sie hätten vielleicht schon ihre Zeit verpaßt, und durch Begünstigung des Sepa ratismus im Rheinland hätten die französischen „Politi kaster" die erste Hand an den Versailler Vertrag gelegt. Jetzt, nachdem Deutschland wieder selbstbewußt geworden sek, hingen sich diese Politikaster an die Rockschöße Englands. Frankreich sei auf diese weise so auf den Hund ge kommen, daß es mit Sowjetrußland Zusammen gehen wolle. Die Versammlung schloß mit dem Gesang der Franclstenhymne, die die Blauhemden mit erhobenem Arm anstimmken. Wahrung der deutschen Ehre und der Freiheit des Reiches nie kinaüszugeHen und insbesondere in der nationalen deutschen Rüstung kein Instrument kriegerischen Angriffes als vielmehr ausschließlich der Verteidigung und damit der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen." Wäre auf fran zösischer Sekt« tatsächlich ein Fünklein guten Willens vor handen, so brauchte in der französischen Note nicht davon die Rede zu sein, daß di« französische Regierung entschloßen ist, ihrerseits all« Mittel der internationalen Zusammen- arbeit zu versuchen, die geeignet erscheinen, diese Unruhe zu beseitigen and d«n Frieden Europas zu erhalten. Das heißt doch nichts anderes, als daß Frankreich den Kurs der Wili- tärallianzen gegen Deutschland zu steuern gewillt ist. Bet der Unterhausdebakte über die bevorstehende Reise der englischen Minister nach Berlin erklärte der Führer der " der Franzo ¬ se das nicht , e beispiels- i der alliierten Mächte haben die Anderseits soll Deutschland über die Ileukinß und Almgegend Unabhängige Zeitung .üralle StändeinStadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt -- Heimatkundliche Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 84 Tagesschau. * Der englische Außenminister Simon wird am Sonntagnach. mittag mit einem Sonderflugzeug auf dem Tempelhoser Flugplatz in Berlin eintreffen. Vie offiziellen Besprechungen beginnen am Montag. * Vie englisch« presse beschäftigt sich eingehend mit dem be vorstehenden Berliner Ministerbesuch, dem mit größter Spannung und Erwartung entgegengesehen wird. Dl« pariser Morgenpresse zeigt am Sonnabend eine wesent- sich ruhigere Haltung. .Malin" mein«, die pariser Besprechungen würden einen ziemlich allgemeinen Charakter haben und ein« nütz- liche Grundlage für die kommende Sonseren, bilde«. "Vie französische Faschistenbewegung, der von Marcel Vucard gegründete „Fraacisme", veranstaltete am Freitag in pari» eine vpn etwa 3000 bl» 4000 Menschen besucht« Kundgebung. Vucard trat unter großem Beifall für eine deutsch-französische Verständi- gung ein. *) Ausführlich«, an anderer Stelle. Frankreich in Fesseln. In der Erläuterung der Reichsregierung zum Gesetz über di« Einführung der allgemeinen Wehrpflicht findet sich fol gendes Satz: „Die Regierung des heutiaen Deutschen Reiches aber wlsnscht nur ein« einzige moralische und materielle Macht, es ist die Macht, für das Reich und damit wohl auch für Ecmz Europa -en Frieden wahren zu können". Weder in der englischen Note noch in der Senatsrede des französi schen Ministerpräsidenten Flandin, noch in dem Protest der französischen und italienischen Regierung finden wir auch nur «e kleinste Stelle, in der auf diesen entscheidenden Satz Bezug genommen wird. Die englische Note und die Erklä rung, dl« Außenminister Sir John Simon am Donnerstag im Unterhaus abgegeben hat, läßt jedenfalls noch die Mog- lichktit offen, sich mit Deutschland freimütig zu unterhalten um> der grundsätzlichen Auffassung Deutschlands, wie sie in dtm von uns zitierten Satz zum Ausdruck kommt, Berechtig- ksit widerfahren zu lassen. In der französischen Protestnote aber ist davon nichts zu finden. Das französische Vorgehen erinnert an das Spiel mit -em Feldstecher, das wir als Kinder getrieben haben. Sah man nämlich in den Feldstecher verkehrt herum hinein, so etschienen alle Dinge weit entfernt und winzig klein. Nicht anders machen es die Franzosen. Jede deutsche Erklärung urjd jede deutsche Handlung werden gleichsam mit dem um gedrehten Fernrohr betrachtet und damit vollkommen ver zerrt. Jeder positive Beitrag zur Organisation des Friedens und zu seiner S cherung — wir erinnern nur an die wieder- Höllen Berständ gunasangebote des Führers in der Saar frage und an das Verständigungsabkommen mit Polen — erscheint bei einem solchen System der politischen Betrach tung so klein, daß es die Franzosen nicht der Mühe wert halten, sie überhaupt nur zu registrieren. Fällt aber irgend wo einmal eine unbedacht« und unverantwortliche Bemer kung, sö starrt Frankreich mit dem Mikroskop auf diese und vergrößert sie wiederum bis zur völligen Verzerrung. Wir wissen sehr wohl, daß die Franzosen, dieses konservativste Volk Europas, von Natur aus keine Anlage dazu besitzen, sich in das Denken anderer Völker einzufühlen. Wir ken nen die starren Rechtsgrundsätze, die auf jeden Franzosen ejne beinahe hypnotische Macht ausüben. Wir sind uns be wußt, daß die wirkliche Tragik des deutsch-französischen Ver hältnisses nicht auf der Ebene des politischen Tagesstreites liegt, sondern daß es sich dabei um Gegensätze handelt, di« in der verschiedenartiaen natürlichen und rassemäßigen Veran lagung der beiden Völker beruhen und die sich im Lauf« der Jahrhunderte immer stärker herausgebildet haben. Aber im Bölkerleben gilt nicht das Wort, daß alles verstehen; alles verzeihen heißt. Es gilt um so weniger, als die Franzosen dieses Wort, das einer der ihren geprägt hat, niemals auf uns angewandt haben. Wie paar und befangen die französische Mentalität ist, das wird durch die Flandin-Rede, durch die französische Note und die dazugehörigen Pressestimmen fast erschütternd be stätigt. Wie die Schlange unter dem hypnotischen Blick ihres Beschwörers» so starren -ie Franzosen auf die in dem deut schen Wehrgesetz genannten Ziffern von 12 Korpsk-mman- do» und 36 Divisionen. Ohne abzuwarten, welch« Starke diese Divisionen einst besitzen werden, werden bereit« fetzt alle möglichen phantastischen Berechnungen angestellt, wird eine numerische Ueberlegenheit des zukünftigen deutschen Heeres konstruiert und dem friedlichen französischen Bauern und Bürger ein Schrecken nach -em anderen eingejagt. Ab«r mit keinem Wort ist davon die Rede, daß die deutsche Relchs- r«ai«rung in ihrer Proklamation der allgemeinen Wehr pflicht die feierliche Versicherung abgegeben hat, „über hl« liberalen Opposition: „Die juristische Auffassung der Franzo sen ist an sich hieb- und stichfest (wir wissen, daß sie das nicht ist), aber di« Ereignisse der letzten 16 Jahre, wie beispiels- wei s die Nichtabrüstung der alliierten Mächte haben die Aktion unterminiert. Anderseits soll Deutschland über -ie Haltung Großbritanniens nicht im Zweifel gelassen werden: Gle chheit des Status für Deutschland — Ja; militärische Vorherrschaft Deutschlands — N«in". Das ist ein offenes Wort, aber es hätte kaum gesprochen zu werden brauchen, wenn Sir Herbert Samuel die deutsche Proklamation auf merksam durchaelesen hätte. In der gleichen Debatte erklärte Sir John Simon aber auch, daß England mit keinem Land irgendwelche Soyderabkommen abgeschlossen habe, und daß es yaher jederzeit imstande sei, mit Deutschland freimütig zu sprechen. Diese Bindungskvsigkeit und Freimütigkeit sind allerdings di« Voraussetzung für «inen gedeihlichen Ver kauf bet Berliner Gespräche zwischen dem Führer und dem englischen Außenminister. Denn was Frankreich die Be reitschaft, -en deutschen Standpunkt zu begreifen, so sehr er schwert, ist ja eben die Tatsache, -aß Frankreich nicht mehr ungebunden ist. Die Rücksicht aus seine südöstlichen Ver- bündöten, die ja zum Teil die Anrufung des Völkerbundes wegen, des deutschen Wehrgesetzes veranlaßt hat, und aus Sowjetrußland, unterwerfen die französische Politik einem Zwang, aus dem sie sich nicht mehr herauszufinden vermag Frankreich ist genau so wie vor dem Kriege der Gefangene seiner Bündnisse. Indem es sich durch diese Bündnisse fes selte, hat es auch den europäischen Frieden in Fesseln ge- schlägen. Es scheint aber doch, daß das französische Volk allmäh lich zum Erwache.n kömmt. Die französische Faschisten bewegung ist allerdings noch in ihren Anfängen, es ist aber zu hoffen und zu wünschen, daß dieser gesunden Volksbewe gung, die für «ine ehrliche Verständigung mit Deutschland eintritt, eine kraftvolle Entwicklung beschieden ist zum Segen der beiden Völker. Eeschetmmg-wesser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier- tag». vezog»vrei» für di« Zelt «ine» halben Monats: Frei in, Haüs halbmonatlich Mark 1.1E beim Abholen in der Geschäfts» stell« wöchentlich 4S Pfg- Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend nummer IS Pfg.) Aernßrrecher Am« Vischofswerda Rr. 444 und 44S. Im Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Beförderungseinrichtungen durch höhere Gewalt hat der Be zieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 4S nun breite einspaltige Millimeterzelle 8 Rpf. Im Textteil die SO wm breit« Millimeterzeile 2S Rpf. Nachlatz nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Str. 7» Sonnabend, den 23. MSrz 1935 so. Iahraang