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re» »ichdschulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Bischofswerda und der Gemeindebehörden bedördlicherfeits b< Tageblatt MAisthoßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Btschosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamts und de, Be- »Mschulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Htadjrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden bedördlicherfeits bestimmte Blatt Tagesschau. p Per französische Ministerpräsident Flandin verlas gestern in der Sammer die Erklärung der Regierung zur Erhöhung der UeaflzAt. die in ihrer Aon» «ine scharfe Brüskierung der Ab- rüffilatzSpoNtik darflelll. Nach «bschlich der Aussprache sprach die Sammer mit 354 gegen 210 Stimmen der Regierung da, Ver trauen aus. * Zn den pariser Blättern kommt zum Ausdruck, daß die Ausspräche über die Dienstzeit unter parteipolitischen Einflüssen gestanden Hal. Maa hat den Eindruck au» den Betrachtungen der presse, daß die Dienstzeitfrag« erneut nach den Gemeindewahlen oufgerolll wird. Die Rechtsblälter sprechen von einem Pyrrhus sieg der Legierung. Die marxistische presse ist über den Ausgang der Aussprache aufgebracht. * «Echo de pari»- glaubt melden zu können, daß Laval wahr scheinlich in einigen Monaten nach Moskau reisen werde. * Per neue italienisch« Gesandte in Belgrad hak bei der Uebergesbe seine» veglaubigungsschreiben» die territoriale llnver- leßlichkeit Südslawien» betont. Vie Ansprache de, Gesandten fin det in der englischen presse starke Beachtung. Zu der Entsendung der britischen Minister nach dem Festland heißt r, in der „Times", daß seht die dhstomalischen Vordere«, iungeu al» abgeschlossen gelten könnten. AuHfühklichV an and«« Stell,, . Aleukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Hetngttkundliche Beilage Frau und Heim Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ausschusses nennt kn einem Zwischenruf 250000.) Leon Blum erklärt, daß die vorhandenen CffektivbestSnd« aus reichen, wenn es sich darum handelt, die Befestigungswerke zu besetzen und eine Verteidigung zu organisieren. Van zielt auf die Einführung der zweijährigen Dienstzeit und auf. die Bildung eines Berufsheeres ab. Frankreichver- fügt über größere Streitkräfte als bietat- sächliche Verteidigung erfordert. Man .be reitet eine A n g r i f s s st r a t e g i e vor. Mit 354 gegen 210 Stimmen. Paris, 16. März. (Eig. Funkmeldg.) Die klamm« hak in dec Nacht nach Abschluß der Aussprache über die Frage der Erhöhung der Dienstzeit mit 354 gegen 210 Stimmen der Regierung das Verträum ausgesprochen durch Annah me einer von dem linksradikalen Abgeordneten Laurent- Lynac eingebrachlen Entschließung, die die Erklärung der Regierung billigt, ihr das Vertrauen aussprichk und den Uebergang zur Tagesordnung fordert. Vor der Abstimmung hatte der ehemalige Kriegsminister und radikalsozlaltstische Abgeordnete Daladier die Regierung scharf angegriffen. 3hm hatte sein Fraktionskollege, der Slaatsmlnister herriot, geantwortet. Herriot vertrat dabei den Standpunkt der Re gierung. Parks, 16. März. (Eig. Funkmeldg.) Wie die Blätter berichten, fand vor der Spätsitzung der Kammer noch eine Fraktionssitzung der Radikalsozialisten statt, in der Herriot und Daladier scharf aneinander gerieten. Schließlich hatte sich die Fraktion mit 27 gegen 12 Stimmen für den von Herriot vertretenen Standpunkt ausgesprochen. Moskau fordert die zweijährige Dienstzeit in . . . Frankreich. Der radikalsoziallstische Abgeordnete Archimbaud war es, der die Oeffentlichkeik vor einigen Monaten mit der Mitteilung überraschte, daß zwischen Frankreich und der Sowjetunion sehr enge militärische Bindungen beständen. Um seine Aeußerung gruppierte sich alsbald eine lebhafte Debatte, die gewissen Pariser Kreisen sichtlich auf die Nerven ging, well sich bei dieser Gelegenheit allenthalben die Mei nung festigte, daß bereits ein französisch-bolschewistisches Militärbündnis vorllege. Der gleiche Abgeordnete hat nun jetzt im Heeresausschuß der Kammer erklärt, daß feine da maligen Angaben über die angeblichen deutschen Rüstungen aus der Pariser Sowjetbotschaft stammen. Nun haben aber die «Enthüllungen- über die deutsche Rü stung ein doppeltes Gesicht: sie sollen nicht nur die außenpoli tischen Bedürfnisse der Bolschewisten befriedigen, sie sollen auch dem französischen Generalstab die Erreichung seiner Ziele, vornehmlich die Einführung der zweijährigen Dienst- zeit erleichtern. Ein Sozialist traf nach dem Geständnis Archimbauds den Nagel auf den Kopf, als er feststellte, daß tatsächlich das bolschewistische Rußland der Urheber der Dienstzeitverlängerung s e i. Nicht das französische Volk bestimmt also, wie lange seine Söhne unter den Fahnen bleiben sollen, sondern die bolschewistischen Kommissare in Moskau schreiben die Dienstzeltdauer vor. Ma» Flandin versäumt hat, zu sagen. Berlin, 15. März. Zu der Rede Flandins vor der fran zösischen Kammer schreibt DNB.: „Wenn auch der französische Ministerpräsident sich in seiner Rede, mit der er die neue französische Aufrüstung be gründet, im allgemeinen einer maßvollen Drache bedient, so kann doch seine Begründung, die sich allein auf das Ver halten Deutschlands snitzt, nicht ohne wesentliche Richtigstel lungen, Ergänzungen und Vorbehalte zur Kenntnis genom men werden. Die Vorkehrungen, die Deutschland „trotz der Bestimmungen des Teiles V des Vertrages von Versailles* in militärischer Hinsicht getroffen hat, werden erwähnt, eben so, daß dies durch einseitigen Beschluß Deutschlands „geschah". Nicht aber werden erwähnt die wahren Gründe, die zu der Abkehr Deutschland» vom Zustand einseitiger Ent waffnung führen mußten, und die eben darin bestanden, daß die Rüstungrmächle, statt ihren Abrüstung-Verpflichtungen nachznkommen, namentlich auf technischem Gebiet die Kampf kraft ihr« Heere in» Uferlose steigerten, wenn der franzö- fische Ministerpräsident also von früheren Hoffnungen spricht, „daß vor dem Avschnitt der rekrvtenarmen klaffe (d. h. zu Reserve für unsere Ueberseestreitkräfte zum Schutze und zur Beleidigung Unseres großen Reiches bestimmten mobilen „Absolute Sicherheit" gefordert. Frankreich bleibt, so fuhr der Ministerpräsident in seiner Erklärung fort, der Politik der Festigung des Friedens und der Organisierung der internationalen Sicherheit treu und will seine friedfertigen Absichten in keiner Weise in Zweifel stellest. Iie Regierung stellt aber, ebenso wie es die engli sche Regierung in ihrem kürzlich veröffentlichten amtlichen Schriftstück getan hat, fest, daß noch ein weiter Weg zurück zulegen ist, bjs man eine absosute Sicherheit findet, ohne hinter sich die Mittel haben zu müssen, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Sie wird den Umstand nicht aus dem Auge verlieren, daß noch entsprechende Berteidigungs- msttel notig sind, um die Sicherheit zu gewährleisten und um es- Frankreich zu ermöglichen, in vollem Umfange an der Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt mitzuarbeiten. di^ey Bedingungen hak die Regierung beschlos. MGeK. die im April und im Oktober diese» Iah- noch läng« vnter den Fahnen zu behaffm^ Der Beschluß findet bl» einschließlich 1SZS An- w-aduyG Dle zeitliche Indienftbehaltuna wird für die Re kruten, che lm ShM igzs 12 Monate gedient haben, weitere 6 Monate betrogen und für die späterßn Klassen auf weitere 12 Monäle ausgedehnt werden. Außerdem hak d« Sriegs- minist« einen Sesetzervorschlag eingebrachk, der ihn er mächtigt, da» augenblickliche militärdlenstpflichkige Alter all mählich bis auf 20 Jahre herabzufetzen und die ge trennte Einziehung d« Rekruten (April und Oktober) auf- zuheben. Das Gesetz sieht weiter eine Erhöhung der Zahl der Berufssoldaten vor. Die Regierung hat niemals die Lösung der Frage der Effektivbestände mit der sehr viel weitergehenden Frage der Landesverteidigung verwechselt und wird sie auch nicht ver- wechsesm Sie unterstreicht aber, daß der Schutz der Grenz befestigungen urtd des Lanhes gegen den Einfall ein Min destmaß von Effektivbeständen erfordert. Sie appelliert an die vatefländische Mitarbeit des Parlaments, das noch nie mals die Landesverteidigung im Stich gelassen hat, um Frankreich die Mittel für seine Sicherheit zu geben. Sie er klärt noch einmal den friedlichen Willen eines „in einem Jahrhundert viermal überfallenen Landes" und ist sich be wußt, der Repräsentant eines Landes zu sein, oas seine Rüstungen nur in dem Maße aufrechterhält, wie sie für die Verteidigung dss Friedens, die Aufrechterhaltung der Si cherheit und die Entmutigung des Angriffs notwendig sind. * Die Ausführungen des Ministerpräsidenten wurden durch keinerlei Zwischenrufe gestört. Seine -Erklärungen wurden von der Rechten und der Mitte mit Beifall ausge nommen, während auf der Linken eisiges Schweigen herrsch te, das bis in die Reihen der Radikalsozsqsisten ging. Die Kammer beschloß einstimmig, sofort zur Behandlung der sozialistischen Anfragen über die Militärpolitik der Re gierung zu schreiten. Ministerpräsident Flqndin erklärte, daß auch die Regierung mit der sofortigen Behandlung die ser Anfragen einverstanden sei. Er gab der Hoffnung Aus druck, daß die Abstimmung noch im Laufe dieser Sitzung ge schieht. Keorr Slum enthijllt die wahren ; Hintergründe. DNB. Paris, 15. März. , In eindreiviertelstündiger Rede warf der Marxistenführer Leon Blum der Regie- rungserklärung Zweideutigkeit vor und wandte sich Wirf gegen die Art, in der die Regierung die Erhöhung d»r Dienstzeit vorgenommen habe. Die Gegenüber- stellung der fra nzösischen und der deutschen Effek tivstärken tn der Erklärung Flandins bezeichnete Blum als lückenhaft, da auch in Deutschland rekrutenarme Jahrgänge bevorständen. Die Regierung hätte ihre Absichten gleich of- fen bekanntgeben sollen. SiebenMilliarden Frank sind für die Befestlgungswerke ausgegeben worden, um Ef fektive zu sparen. Das Jahreskontingent 1935 ist völlig normal. Frankreich verfügte im Mutterland einschließlich der Kolonialstreitkräfte, die in Frankreich in Garnison liegen, nicht über 238000 Mann, sondern über eine viel höhere Zahl, die. sich 500000 inähert. (Der Vorsitzende de» Heeres- Frankreich torpediert die Abrüstung Fadenscheinige Vorwände für hemmungslose Aufrüstung. PNB. Paris» 15. März. In der französischen Kamm«, deren Tribünen und Dlplomatenlogen bis aus den letzten Platz gefüllt waren, verlas Ministerpräsident FlaNdiu heute idle mit Spannung «wartete Erklärung der Regierung üb« DeFrage der Mlltärdienstzeiterhöhung. ' Das Problem der rekrutenarmen Jahrgänge, so heißt es in. der Erklärung, hat die Regierung seit langem beschäf- siat. Die Zahl der Einberufenen, die gewöhnlich 230000 Mann beträgt, wird von 1936 bis 1940 auf einen Durch- schnitt von 118 000 Mann fallen. Es handele sich in keiner Meise darum, zu einer Erhöhung der unter den Fahnen be glichen Effettivstärken zu schreiten, sondern um die Ver engerung des Kontingents durch eine vorübergehende Ver- lästgerung der Dienstzeit auszugleichen. Die Hoffnung, daß vor dem Abschnitt der rekrutenarmen Jahrgänge die inter nationale Organisation der Sicherheit die Beschränkung und Hexabsetzung der Rüstungen, deren Gewicht so schwer auf Herr durch den Krieg verarmten Völkern lalle, möglich machen würde, habe sich nicht nur nicht verwirklicht, sondern M Lage Frankreichs habe sich vollständig geändert. Irreführendes ZMensPiel. ' Hn einseitiger Auslegung der Abrüstungsbestimmungen Les Versailler Vertrages fuhr der Ministerpräsident dann ffprtt Als nach dem Abgang Deutschlands von Genf die Auf- riistuna dieser großen benachbarten Macht in verschiedener g0M und in weitem Ausmaß trotz der Bestimmungen des Teiles V des Vertrages von Versailles fortgesetzt wütde (poursuivio), in dem Augenblick, wo die Effektiven der deut schen Armee erheblich erhöht sind durch einseitigen Beschluß, dem He französische Regierung ihre Zustimmung ebenso wenig gibt wie die englische, kann Frankreich es ohne Gefahr für die-Landesverteidigung nicht zulassen, daß die Effektiven seiner Armee geringer werden, als durch das Gesetz vom 31. März 1928 vorgesehen war, also zu einer Zeit, als die deutsche Aufrüstung offiziell in den von dem Friedonsver- trag bestimmten Grenzen geblieben war. Den kasernierten und sofort verfügbaren 480 000 Mann in Derüschland, zu denen zahlreiche vormilitärische oder mili- tarähnliche Abteilungen hlnzutreten, die von dem Effektiv- bnttiteß in Senf als unvereinbar mit einer gerechten Be schränkung der Rüstungen erklärt worden sind, können wir zu Peginn des Jahres 1935 nur 278 000 Mann entgegen- stellen, die jederzeit auf dem Gebiet des Mutterlandes ver- fügbar sind. Nach den allen bekannten Plänen wird Deutsch land im Jahre 1936 mindestens über 600000 Mann ver fügen, und wir werden gleichzeitig infolge des Beginns des rekrutenarmen Zeitabschnittes und unter der Voraussetzung, daß unsere Hoffnungen auf die Einstellungen von Kapitu lanten zum Teil in Erfüllung gehen, und unter Berücksichti gung der durch di« Ausgleichsmaßnahmen erzielten jähr lichen Erhöhung auf 208000 Mann sinken. Ein derartiger Unterschied ist unzulässig, selbst wenn man zu diesen 208 000 Mann die 72 000 der im Mutterland« stehenden, aber als »«in " Hrscheiuungsweiser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier- tz>g». Bezugspreis für die Zeit «in«, halben Monats: Frei in, Am» halbmonatlich Mark 1.111 beim Abholen in der Geschäfts stelle wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- / nummer 15 Pfg.) Fernsprecher Amt Lischosswerda Br. 444 und 44S. Dm Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Beförderungseinrichtungen durch höhere Gewalt hat der Be zieher' ktinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 46 ww breite einspaltige Millimeterzeile 8 Rpf. Im Textteil die 90 mm breite Millimeterzelle 25 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für düs Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Hr.«4 ———— . " Sonnabend, den 16. 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