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Dresden, 18. März. Todesfälle. Sm Atter von 79 Jahren ist dieser Lage Generalleutnant a. D. Dr. e. h. Erwin Schramm gestorben. Generalleutnant Schramm war einer der hervorragendsten Offiziere der schweren Artillerie der ehemaligen sächsischen Armee. — Am Freitag starb in Dresden Oberlandesgerichtepräsident i. R. WlrMcher Ge heimer Rat Dr. jur. Georg Albert Gehler im 84. Lebens- jahre. Er war während seiner richterlichen Laufbahn Land- gerichtsrat in Plauen, Landgerichtedirektor in Dresden, Landgerichtspräsident in Freiberg und anschließend Ober- landesaerichtspräfident und Generalstaatsanwalt in Dres den. Seit 1920 lebte er im Ruhestand. Freiberg, 18. März. Der Mangel an Hausangestellten. Wie das Arbeitsamt Freiberg mitteltt, war im Monat Februar im Freiberger Arbeitsamtsbezirk eine Abnahme der Arbeitssuchenden zu verzeichnen. Bemerkenswert ist die Feststellung, daß der Mangel an Hausangestellten stark zu nimmt. Waldheim, 18. März. Um ein Haar bei lebendigem Leibe verbrannt. Vermutlich infolge Bergaserbrandes hatte das Personenauto «ine» Droschkenbesitzers während der Fahrt Feuer gefangen. Im Nu schlugen hohe Flammen aus dem Wagen, der augenblicklich in «in Flammenmeer gehüllt war. Die beiden Insassen sprangen aus dem bren nenden Wagen und konnten ihr Leben retten. Hohenstein-Ernstthal, 18. März. Vorsicht mit Benzin! In Gersdorf wollte dieser Tage eine Frau Bohnerwachs Her stellen. Durch unvorsichtigen Umgang mit dem dazu notwen digen Benzin kam dieses zur Explosion, wobei die Frau an Armen und Beinen schwere Verbrennungen erlitt. Sie mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Hainichen, 18. März. Der Einbrecher als Lebemann. Die hiesige Gendarmerie nahm am Sonnabend einen jun- gen Mann aus Nierwürschnitz fest, der sich durch große Geldausgaben verdächtig gemacht hatte. Sein« letzte Stel lung batte er Im Stich gelassen. Er hatte darauf mehrere Einbrüche begangen, unter anderem bei seinem früheren Dienstherrn in Irbersdorf und bei einem Butterhändler in Frankenberg. Dabei waren ihm 500 RM. Bargeld, eine Uhr und «ine Brieftasche in die Hände gefallen. Mit dem Gelde lebte der Bursche auf ganz großem Fuße, denn er brachte es fertig, zusammen mit seiner Braut in 2 Tagen 3000 RM. durchzubringen. Burgstädt, 18. März. Leichtsinnig. Das hiesige Amts gericht verurteilte einen Hlchenkirchener Einwohner wegen Einbruchsdiebstahls zu 3 Monaten Gefängnis, will aber befürworten, daß dem Verurteilten «ine Bewährungsfrist zugebilligt wird, da er aus einer unverschuldeten Notlage heraus gehandelt habe. Der Betreffende, der in seiner Woh nung keinen Ofen besaß, das Weihnachtssest aber trotzdem in einem warmen Zimmer feiern wollte, war kurz vor Weihnachten in ein Bahnwärterhäuschen an der Linie Lunzenau—Wechselburg eingedrunaen und hatte einen klei nen Ofen mitgenommen. Das Gericht erkannte zwar die Notlage des Angeklagten als einen gewissen Entschuldigungs grund an, hielt ihm aber vor, daß er sichunbedingt hätte zu erst an das Gemeindeamt oder an das WHW. hatte wenden müssen, um von dort einen Ofen zu erhalten. Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, 18. März. Die Feier -es Hel-enge-errktages in Bischofswerda. am gestrigen Sonntag Reminiszeve, dem Sonntag der Erin nerung, nahm einen würdigen Verlauf. Seine Weihe erhielt er im feierlichen Gottesdienst in der überfüllten Hauptkirche. Am Gottesdienst nahmen u. a. teil die Ortsgruppe der NSDAP, mit ihren Gliederun gen: PO., Amtswalter, SA., SS., NSDFB. (Stahlhelm!, NSKK., Flieaerortsgruppe, Deutscher Arbeitsdienst, Teno, HI-, BbM., Jungvolk, NSKOV., Reichsvereini- guna ehemaliger Kriegsgefangener, Kyffhäuserbundvereine, SchützengefellAaft, ferner die Ortsvereine, Gesangvereine, Turn- und Sportvereine, sowie Feuerwehr, Rotes Kreuz und Deutsche Oberschule. Glockengeläuts geleitet« die Fah- nenabordnungen in die Kirche, wo sie im Attarraum Platz nahmen. Ein weihevolles Orgelvorspiel und der Gesangs vortrag der Motette „Ich liebe Jesum" von Ioh. Seb. Bach durch die Kantorei bildeten den Auftakt des Gottesdienstes. In dessen Mittelpunkt stand die Predigt von Oberpfarrer Se mm, der ihr da» Bibelwort Johannes 12, Vers 24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt es allein; wo es aber erstickt, so bringt es viele Früchte", zugrunde legte. Er legte in markanter Weise sinngemäß u. a. etwa dar: Heldengedenktog 1935! Wir hatten uns gerüstet, daß wir an diesem Passionssonntag hinausgehen wollten, wo die Helden zum letzten Schlummer ruhen. Es sollte ein Helden gedenktag in stiller Passionszeit sein. Nun ist es ganz an ders gekommen; mitten hinein ertönte ein Tromvetenstoß, der darauf gestimmt ist, das ganze deutsche Volt aufzurütteln in seiner ganzen Herzenstiefe, nein, die ganze Welt. Mit einem Male wurden wir hinc ingestellt in eine große deutsche weltgeschichtliche Stunde. Unser Führer und seine Getreuen haben sich mit der gestrigen Proklamation an die Welt öffentlichkeit gewandt und vom Gesicht der Lüge von Ver sailles di« Maske gezogen. Der 16. März 1935 ist die letzte Schlußfolgerung der vergangenen düsteren grauenvollen Schandjahr«: Ein Gesetz verkündete die Wiedereinführung der allgemeinen deutschen Dienst- und Wehrpflicht. Seitdem wir in diesem Hause der Toten des Weltkrieges gedacht — und wahrlich, wir haben dies auch in den bittersten Jahren getan — dürfen wir heute nach langen Jahren an sie den ken als ein freies Volk, das mit seiner Wahrheit und Wehr- freiheit in die Reihe der anderen Mächte tritt. Der Führer hat mit tapferer mutiger Hand in das Gespinst, das andere über uns spannen, hineingegriffen und es zerrissen. Er wuchs damit gestern über seine bisherige Führergröße hin aus. Mit Titanenmut fordert er die Welt in Schranken, daß sie sich zu Gerechtigkeit und Friedenswillen bekenne. Das Gesetz wurde wahrhaft nicht erlassen in kriegerischen Absichten, sondern nur, um Volk und Vaterland verteidigen zu können. Ein Großer hat Größte» für unser Volk getan, und ieder muß jetzt dem Führer folgen und erst recht seine Pflicht tun, gleich, wo er auch stehen mag. Der Führer be darf eines großen Volkes, das ihm in unerschütterlicher Treue auf seinem Weg folgt. Es ist in dieser Zelt wahrlich etwas Erhebendes, ein Deutscher sein zu dürfen. Gott, der uns unseren Führer gesandt hat, hat seitdem wirklich Großes am deutschen Volk getan, und wir können nur bitten, baß wir uns dessen würolg zeigen. Wir wollen aber den Jubel unseres Herzens über die endliche Wehrfreiheit zügeln und einen Heldengedenktag feiern, über dem die heilige, stille Passionszeit steht. Auf dem Altarplatz grüßt uns auf einem Postament ein lorbeerumkränzter Stahlhelm als Mahnung der Treue. Vor uns erstehen still und feierlich die Gräber felder, in denen die gefallenen Helden ruhen. Ueber allem aber erbebt sich gebieterisch und ragend ein gewaltiges Kreuz der Passion, von Golgatha und unseres Herrn Jesu Christi. Don ihm klingt es still und unser« Seel« suchend: Wahrlich wahrlich, ich saae euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn... Das Ist ein heiliges Sterben nach dem Naturgesetz des Wei zenkornes. Seinen weiteren gedankentiefen Ausführungen, in denen der Prediger auch der um Deutschlands Erneue- rung gesallenen Kämpfer gedachte, stellte er das leuchtende und tröstende Geleitwort voran: Heldensterben, heiliges Sterben, hilft neues Leben erwerben. Vor ihm beugen wir uns vor Gott in Demut. Nach dem erhebenden Gottesdienst marschierten oben genannte Gliederungen, Vereine u. a. nach dem Krieger ehrenmal von 1914—1918 zur Kranzniederlegung. - Zu beiden Seiten des Ehrenmales loderten aus Opfer schalen Flammen empor. Ehrenposten hielten Wache. Die Fahnenabordnungen bildeten vor dem Denkmal Spalier. In seiner Ansprache führte der Ortsgruppenführer des NSDFB. (Stahlhelm), Studienrat Uhlig u. a. aus: Ver giß die treuen Toten nicht und schmücke auch unsere Urne mit dem Eichenkranz! So hat vor über 100 Jahren der Dichter und Sänger der Freiheitskriege die Toten dieser Kriege ihrem Volke zurufen lassen. Und auch ihr Helden der Weltkrieges ruft es uns zu. Und wenn euer Ruf auch dem ganzen Volke gilt, so doch insbesondere uns Front kämpfern. Wir haben mit euch gekämpft und gestritten, ge blutet und gelitten. Von unserer Seite wurdet ihr hinweg gerissen. Wir haben euch gebettet in den Schoß der frem den Erde. Uns im besonderen galt euer Vermächtnis: Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen. Ja, ihr totenKameraden, wir wissen: Ihr habt derWelt geschenkt das Beispiel eines unerhörten Opfers. Leiden u. Sterben ist Soldatenlos; Leiden und Sterben für eine große Idee ist ehrenvoll; Leiden und Sterben fürs Vaterland ist heilig. So grüßen wir, die lebenden Kameraden, euch, die toten, in die Ewigkeit entrückten Kameraden. Und wir grüßen alle die, die eure Weggenossen waren in diesem Leben: Cure Väter und Mütter, eure Frauen und Kinder. Wer seinem Volke so die Treue hielt, soll selbst in Treue nie vergessen sein. Hierauf legte Studienrat Uhlig einen Kranz nieder. Im Namen der Kyffhäuserortsvereine legte Theodor Klinger zu Ehren der gefallenen Helden einen Kranz nieder. Die lieben Kameraden werden in den Reihen der Kyffhäuseroereine weiterleben. Ortsgruppenleiter Pg. Schatten wies eingangs darauf hin, daß das gesamte deutsche Volk heute seiner zwei (Ane Liebe ohne die Fähigkeit zum Opfer ist keine Liebe. tzoppeier. komsn von (Verner L. ttintr. copvrigkt dy Verlag Prossv-Iagesälenst, verllll IV SS <21. Fortsetzung. «Nachdruck verboten., „Na — nun mal 'raus mit -er Sprache! Sie können doch zur Polizei Vertrauen haben!" Die umständliche Art des Alten war danach angetan, Troß den letzten Rest von Geduld zu rauben; aber er ließ es sich nicht anmerken, um den anderen nicht noch mehr einzuschüchtern. „Sprechen Sie ruhig von der Leber weg, Herr Baumann!" Der Alle schien aufzuatmen. Vorsichtig stellte er seinen Hpt auf den Fußboden unter den Stuhl und neigte sich vertraulich zu dem Beamten hinüber. „Tja — wenn Sie gestatten? Also, da las ich doch heute früh in der Zeitung von dem Mord an dem armen Herrn Raffaeli ... Er hat mir manchmal «in recht gutes Trinkgeld gegeben, Herr Kommissar! Ja — und da stand dann auch, daß Fräulein Terdengen der Tat verdächtig sein sollte. . . Nicht wahr?" „Dieser Verdacht hat sich inzwischen nicht aufrecht erhalten lassen, Herr Baumann!" Beinah« hätte Trab ein bedauerndes „Leider" hinzugefügt. „Hm . . . Und da stand doch auch von dem Revolver, mit dem di« Tat begangen sein sollt« und den man nicht hatte finden können . . Der Alte verstummte, mit einem hilflosen Blick auf den Kommissar. Der nickte hastig. „Ja, das stimmt schon alles, Herr Baumann! Aber wollen Sie mir nun nicht endlich sagen ?" „Ich bin schon dabei, Herr Kommissar! Ich ich hatte nämlich gestern abend Es war ein reiner Zufall — verstehen Sie? Und das Fräulein Terdengen kam dann noch so spät ins Theater — und sie ging dann in ihre Gar- derobe — und da sah ich ganz durch Zufall, wie sie ihren Revolver " „Was?" Werner Trab war aufgesprungen. „Was sagen Sie da? Fräulein Terdengen besaß «inen Revolver?" „Na ja! Gewiß doch, Herr Kommissar!" nickte der alt« Baumann eifrig. „Sie brauchte ihn doch für den dritten Akt von dem neuen Theaterstück! Aber das wird ja nicht aufgeführt werden — wenigstens vorläufig nicht. . ." „Fräulein Terdengen hatte also einen Revolver in ihrer Garderobe? Und den holt« sie sich gestern abend?" „Jawohl, Herr Kommissar! Sie sagte ja, daß sie nur ihr Rollenbuch holen wollt«; aber als ich ihr dann folgte, um hinter ihr das Licht in der Garderobe auszumachen — da sah ich, wie sie den Revolver aus «der Schublade nahm und in ihre Handtasche steckte!" Mit hastigen Schritten hatte Traß seiner Erregung Luft gemacht. Jetzt blieb er vor dem Alten stehen. „Wissen Sie auch, daß Ihre Aussage von der größten Bedeutung ist, Herr Baumann? Ich habe alle Veranlassung, Ihnen für Ihr Kommen dankbar zu sein ... Wenn Sie jetzt noch Ihre Aussage zu Protokoll geben wollen —?" „Aber gewiß!" stammelte der andere befangen. „Dann kommen Sie, bitte! Herr Doktor Wenzel wird das Nötige sogleich veranlassen!" Als Traß nachher wieder hinter seinem Schreibtisch saß und bei einer Zigarette die neueste, unerwartete Wen dung des Falles Raffaeli überlegte, konnte er ein ärger liches Stirnrunzeln nicht unterlassen. Mit Mühe und Not hatte er Axel Wetteborns Alibi entkräftet, um einen Be weis gegen ihn zu schaffen; dann hatte Mendes' Besuch den Verdacht gegen Frau Carla entstehen lassen; und nun mit einemmal schien di« Untersuchung des Falles wieder am Anfang zu stehen. Svante Terdengen —! Sein erster Ver dacht hatte ihr gegolten, und nur das Fehlen der letzten, überzeugenden Beweise, vor allem die Ungewißheit über den Ursprung und den Verbleib der Mordwaffe, hatte ihn veranlaßt, den Haftbefehl aufzuheben. Und nun kam der alt« Baumann mit seiner Aussag« über den Revolver! Entschlossen erhob sich der Kommissar. Er wußte, was er jetzt zu tun hatte... Das Läuten der Flurglocke war Svante Terdengen nicht entgangen. Wie einem inneren Zwang gehorchend, legte sie das Buch aus der Hand, in dem sie gelesen hatte und lauscht« unwillkürlich auf di« Männerstimme, bi« da draußen erregt aus di« Wirtin einsprach. „Und wenn ich Ihnen sage, daß ich Svante unbedingt n muh?" ie erkannt« Axels Stimme. Hörte dann den beteuern ¬ den Protest der Wirtin: „Fräulein Terdengen ist für nie mand zu sprechen! Auch für Sie nicht, Herr Wetteborn!" „Das ist mir gleichgültig, gnädige Frau! Bitte, lassen Sie mich zu ihr!" „Aber " Svante war aufgesprungen und zur Tür geeilt, die sie jetzt hastig aufriß. „Sie sollen nicht sagen dürfen, daß ich eine Aussprache mit Ihnen gescheut hätte, Herr Wetteborn! Bitte!" Sie trat zur Seite und gab Axel -en Weg frei. Kopfschüttelnd blickt« die Wirtin hinter ihnen drein. Obwohl es noch Heller Tag war, hatte Svante bereits di« dichten Stores vor ihre Zimmerfenster gezogen. Die Stehlampe neben der Couch verbreitete ein mildes Licht. Nur der Rauchtisch mit seiner goldgestickten Decke hob sich hell aus dem Halodunkel. ... . . Svante hatte ihren Besucher nicht zum Platznehmen ausgefordert. Auch sie selbst war stehengeblieden, wie um dadurch anzudeuten, daß sie die Unterredung nach Möglich keit abzukurzen wünsche. Die Erlebnisse der letzten vier undzwanzig Stunden hatten den kindlich weichen Ausdruck aus ihren Zügen gelöscht. Eine harte, traurige Verschlossen heit lag jetzt, wie eine undurchdringliche Maske, über ihnen. Mit einem langen, still forschenden Blick maß sie Axel, der reglos vor ihr stand. Dann eine fragende Geste: „Und was bezwecken Sie nun mit diesem Besuch, Herr Wettebörn?" Absichtlich gab sie der förmlichen Anrede eine kühlhösliche Betonung. Mit einer zögernden, verlegenen Bewegung warf Axel seinen Hut auf den nächsten Stuhl. „Aber ich bitte -ich, Svante! Es hat doch keinen Zweck " „Ganz recht, Herr Wetteborn! Auch ich bin der Mei nung, daß es keinen Zweck hat, etwas ungeschehen machen zu wollen, das doch nicht vergessen werden kann!" Unruhig nagte Axel an der Unterlippe. „Mädel — das alles war doch nur ein entsetzliches Mißverständnis! Begreifst du denn nicht ?" „Das einzige, was ich begriffen habe, ist, daß Sie mich für eine Mörderin hielten!" unterbrach Svante ihn unbarm herzig. „Das haben Sie ja vor dem Kommissar deutlich genug zu verstehen gegeben!" Sie lachte bitter auf. „Aber — schließlich — hast du ja das gleiche von mir gesagt..." „Ich hätte cs nie getan, wenn Sic nicht diesen Verdacht gegen mich ausgesprochen hätten!" „Svante —! Mein Gott!" Ein gequälter Ausdruck trat in seine Züge. „Es war doch nur ein Mißverständnis! Wir beide tragen Schuld daran!" „Wir reden aneinander vorbei! Wenn du auch diesen Verdacht gegen mich hattest —", unwillkürlich war Svante In das frühere Du verfallen, — „dann hättest du ihn doch niemals äußern dürfen, Axel! Ich gebe ja zu: Ich hielt auch dich für den Mörder Raffaelis; aber nie wäre ein Wort da- von über meine Lippen gekommen, nie — wenn du nicht —" „Gut, Svante! Diese Schuld will ich auf mich nehmen! Ich hätte es nicht sagen dürfen . .. Aber nun ist es doch ein mal geschehen — und mir bleibt nichts anderes übrig, als dich um Verzeihung zu bitten . . . Du siehst doch: Selbst di« Polizei hat sich geirrt — hat dich für di« Schuldige gehal ten . . ." Langsam schüttelte das Mädchen den Kopf. „Du hät test cs fühlen müssen, Axel! Die Polizei konnte sich nur an di« Tatsachen halten — und die schienen geg«n mich zu spre chen ... Und trotzdem hat man mich wieder freigelassen!" „Gott sei Dank! Svante — du kannst dir ja nicht vor stellen, wie furchtbar es mich traf, als mir gestern abend der Kommissar mit nüchternen Worten erklärt«, daß du wegen Mordverdachts verhaftet seist! Ich mußt« wirklich nicht mehr —" „Du hättest wissen müssen, -aß Ich eine derartige Tat niemals begehen konnte, Axel!" (Fortsetzung folgt.)