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w-rS. Ser -er „Sowenen Maria von 1488 und die Sandsteingruppe der „Beweinung" von 1492 in der dortigen Barbarakapelle sind Hauptwerke seiner Hand. Sie zählen zu dem Besten, was di« Oberlausitz an figürlicher Plastik aus jener Zeit aufzuweisen hat. Mit ihm am Zeichen Orte arbeitet Conrad Pflüger -er Schwabe, der vorher in Dresden. Meißen und Witten berg geschaffen hatte, und in Görlitz den Bau der Peters- kivche vollendete, um sich dann nach Bautzen zü wenden, wo ihm der Bau des Dekanatsgebäudes übertragen wurde und wo er vermutlich auch gestorben ist. Ein Meister der Bau ornamentik in Görlitz ist Briecius. ' für Görlitz, das war Wolf Riedinger für Kamenz, den Weg nach Paris und damit in die groß« Kunstwelt Spuren von ihm treffen wir bis in die Niederlausitz hinein bahnte. Seine Bilder firmen sich vornehmlich in Görlitz und und bis nach Göda hin, wo er an der Kirche mitgearbeitet Zittau. Als dritter wesentlicher Vertreter Lausitzer Malerei hat. In Kamenz liegt er begraben. verdient Christoph Nathe (1753—1808) aus Nieder- Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist ein starker frän- bielau genannt zu werden, der sich aus engen Verhältnissen l Letter der Görlitzer , „ Seine Hauptwerke finden sich in Görlitz,'Bautzen und Herrnhut. Die drei letztgenannten Meister bedeuten etwa den Ab- schluß der 600jährigen Geschichte Oberlausitzer Kunst, be grenzen also nach der Moderne bin den Zeitraum, der Sie groß« .Llltlausitzer Kunst" überschriebene Ausstellung um fassen wird, welche im Rahmen der Feier der 300jährigen Zugehörigkeit der Oberlausitz zu Sachsen in diesem Sommer in den Räumen des Stadtmuseums Bautzen stattfinden soll, das bekanntlich zugleich Provinzialmuseum der sächsischen Oberlausitz und katholisches Diözesanmuseum ist. Es ist -as erstemal, daß ein« derartig großzügige Kunstschau hier ver anstaltet wird. Es wird damit ein« fühlbare Lücke geschlossen werden. Während nämlich die benachbarten Gebiete Larin längst vorangegangen sind — Westsachsen erfüllte seine Auf gabe 1924 mit einer Ausstellung in Chemnitz, Schlesien tat es zwei Jahre später in Breslau und Böhmen 1928 in Brüx- Kommotau — hat di« Oberlausitz ihr Kunstgut derart zu- sammengefaßt noch nie herausgestellt, ja sie war aus den ge nannten Ausstellungen nicht einmal vertreten. Die kunstge schichtliche Arbeit, die damtt geleistet wird, dürste zweifellos von hoher Bedeutung sein. Voraussetzung dazu ist natürlich, daß darin wirklich die Spitzenwerte der gesamten Ober lausitz, der sächsischen wie der preußischen, zusammengefaßt werden und daß alle beteiligten Kreise unter Hintansetzung kleinlicher Rücksichten und überholter Standpunkte unter Be weis stellen, daß die Län-ergrenzen, welche die neue Zeit politisch beseitigt hat, auch in kultureller Hinsicht gefallen sind. Dee akee Der Lebensroman des Raubschützen Karl Stülpner Bon Kurt Arnold Findeisen 1SL4 t, a-thl«, » «Mklaug. «. «. b. (22.FoU!»h ng.» -Nachdruck verboten.) Einen schlitzäugigen Unhold, der ein halbwüchsiges Mädchen in den Busch zerren wollte, schmiß der Stülpner kopfüber in einen Mühlgraben. Einem anderen, dem zwei gestohlene Gänse am Gürtel baumelten, schoß der Hertzog mit Schroten die Fuselflasche von den Lippen weg. Die Flasche zerstob; die halbe Kosakenhand ging zum Teufel. Bald waren die beiden von den plündernden Trupps ebenso gefürchtet wie von den Dörflern gefeiert und be gehrt. Und als es zwischen ungarischen Husaren, di« irgend wo als Salvegarde gelegen hatten, und einer ganzen Horde Beutemacher zu einem regelmäßigen Scharmützel gekom men war, siel ein Bauer atemlos in den Schlupfwinkel dev getreuen Helfer und bat sie um Gottes willen um Beistan- für sein Eigentum. Sie säumten keinen Atemzug und rannten mit ihm. Da geschah es denn, daß eine verirrte Kugel den Herkog in die Schläfe traf. Er stürzte vornüber mit einem Kehllaut, als schmäle ein Tier in Menschenangst, hob den der lunger« Poppelmann, der Schloß Schmochtitz er baute; -er kursächsische Parkkünstler Knöfel, der im Auf trage Brühls den Gaußiger Schloßpark anlegte; und viele andere. Wie sich denn die Barockarchitettur hier überhaupt gerade an westlichen Bauten gut erhallen hat, besonders eben auf zahlreichen Edelsitzen. Hervoraehoben seien die Schlösser in NesHvitz, Gröditz und Mittest Das großartigste Denkmal dieser Art aber ist das Radmeritzer Schloß Joa- chimstein, dessen Gründer Johann Siegismun- v. Ziegler und Klipphausen war. Wes, was die Kunststadt Dresden an hervorragenden Meistern aufzuweisen hatte, wußte er für seinen. Bäu heranzuziehen. Er selbst holte sich Anregun- »eh! .. , gen an den großen Dresdner Barockbauten. Unter seiner Arm zur Hülste, als wollte er ein Zeichen geben, zuckte ein Leitung wirkten auswärtige lind Lausitzer KünsUer gemein- paarmal und war tot. sam. Und so entstand das prachtvollste und kostbarste aller Lausitzer SGöffer. Von Lausitzer Malern begegnet uns am Aus- gang des 18. Jahrhunderts vor allem Johann Elias Z«ißig gen. Schenau (1737—1806). Er hat sich aus einfachen Verhältnissen heraus zu einer führenden Stellung im Kunstleben Dresdens emporgearbeitet. Als Künstler ist er ein typischer Vertreter der Zopfmalerest Einen Mark stein innerhalb der deutschen Malerei bedeutet Schenau aber „ nicht. Cher noch sein Zeitgenosse Franz Sareis (1775 bis Ein Meister der Bau- 1803), der als Sohn eines schlichten Tischlermeisters au« >. Was tneser Meister Ostritz völlig mittellos nach Dresden kam, wo ihm Casanova - . „ . . . ^,'Nger für Kamenz, den Weg nach Paris und damit in di« große Kunstwett Spuren von chm treffen wir bis in die Niederlausitz hmem bahnte. Seine Bilder finden sich vornehmlich in Görlitz und hast In Kamenz liegt er begraben. verdient Christoph Nath e (1753^1808) Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ist ein starker frän- bielau genannt zu werden, der sich aus engen kischer Einschlag in der Oberlausitz bemerkbar. Nürnberg heraus unter dem Einfluß Oesers zum " gibt von der Füll« seines goldenen Ueberfluffes nach hier ab. Zeichenakademie emporgearbeüet hat. Am klarsten spiegelt sich das wider im Hochaltar der Ka- '" "" menzer Stadtkirche, dessen Schöpfer in den Meistern des Meißner Kreises zu pichen sein dürfte. Das Bautzener Stadtmuseum besitzt in ein«r Reihe aller Schnitzaüare und zahlreicher anderer Holzbildwerk« kostbare Schätze spät gotischer Kinbenkunst, wie es denn überhaupt allezeit ver standen hat, oer Kulturentwicklung dieses Landstrichs am eifrigsten nachzuspüren. Mit dem Ausklang der Gotik beginnt das freie Kunst schaffen in der Oberlausitz mehr und mehr handwerklicher Produktion «l weichen und zunftmäßig zu erstarren. Her vorragende Werke der Renaissance sind auf Lausitzer Boden selten. Nur in Görlitz trieb die Renaissance-Architek tur schöne Blüten. Durch das Medium Wendel Ros kopfs drückte sie der Stadt ihren Stempel auf. Sie prägt sich aus im sogen. Schonhof und am Rathaus sowie in den reichgeschmückten Schauseiten der Häuser. Im Westen der Oberlausitz schuf -i« Kunst des 16. Jahr hunderts reichere Werke nur in Kamenz. Dort wirkt« der Maler Andreas Dreßler (von 1530 bis 1604). — Wenngleich er nicht als hervorragendes Talent anzusprechen ist — es erschosst sich in einer mehr oder weniger glücklichen Nachahmung Dürerscher Vorbilder — so möchte man seine zahlreichen liebenswürdigen Arbeiten in den Kamenzer Kir chen doch nicht missen. Einen Aufschwung nimmt die bildende Kunst in der Oberlausitz erst wieder in der Zeit des Barock. Mit dem selben Recht, mit dem man Görlitz als Stadt der Renais sance bezeichnet, kann man Bautzen als die Stadt des Barock bezeichnen. Urkrästiges künstlerisches Ringen macht sich auf Markt und Gassen an den Schauseiten der zahlreichen präch tigen Bürgerhäuser bemerkbar, di« aus der Zeit Augusts des Starken und seines Sohnes stammen. Barockwerke von wahrhaft europäischer Bedeutung besitzt das dortige Stadt museum in den Kirchenväterstatuen Permosers Sie stam men aus der allen Dresdner katholischen Hofkirche und ka men durch Verwendung des damaligen Domdekans Jacob Wosky von Bärenstamm nach Bautzen, wo sie 130 Jahre hindurch den kostbarsten Schmuck des Petridomes bildeten und endlich im Stadtmuseum Aufstellung fanden, wo sich übrigens auch viele kunstgewerbliche Kleinschöpfungen jener Zeit befinden. Geringer sind die Reste barocker Kunst auf dem Lande. Wer auch hier sind auswärtige Künstler die treibenden Kräfte: Georg« Bähr, von dem der kunstvolle Prospekt der Silbermannschen Orgel in der Kirche zu Crostau stammt; der jüngere Pöppelmann, der Schloß Schmochtitz er- baute; der kursächsisch« Parkkünstler Knöfel, der im Aus- legentlst genaue«! geben, i