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DerSMscheLrMer so. Iahryang *) Ausführliches an anderer Stelle. Beschwerden aller Art beim Beauftragten des Völkerbundes in Danzig sowie beim Völkerbunüsrat in Genf selbst zu er heben. Darauf haben gewisse Leute nur gewartet, was wieder einmal zeigt, wie töricht und vermessen die fast an Landesverrat grenzende Taktik der Nutznießer des Partei klüngels ist. Dabei tun diese Nutznießer so, als seien sie in die Wolle gefärbte Demokraten, als sei ihnen der Mehr heitswille oberstes Gesetz. Da hilft nichts anderes, als das Volk selbst zur Entscheidung aufzurufen, um nicht nur ein für allemal mit dem Parteiklüngsl auch in Danzig aufzu räumen, sondern dafür zu sorgen, daß die nationalsoziali stische Regierung in Danzig ihre Aufbauarbeit ruhig und sicher sortsetzen kann. Verfassungsmäßig wären Neuwahlen iür den Volkstag erst im Frühjahr 1937 in Frage gekom men, aber die Quertreibereien der Parteiklünaler machten es unbedingt notwendig, das Volk früher entscheiden zn lassen. Diese Entscheidung muß so ausfallen, daß sich auch der Völkerbundsrat sowie seine Beauftragten in.Danzig davon überzeugen, daß die Politik der nationalsozialistisäzen Regierung von der gesamten Bevölkerung gebilligt wird. Anzeigenpreis: Die 46 mm breite einspaltige Millinieterzeile 8 Rpf. Im Textteit die 90 mm breite Millimeterzeile 23 Rpf. Nachlau nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Ikukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Pariser Presse. „SM Ml" M W MW -es MWer VerWes em. DNB. London, 14. März. (Eig. Funkmeld.) In einem der kommenden Berliner Reise Simons gewidmeten Leit aufsatz führt „Daily Mail" aus, cs werde soviel von diesem Besuch abhängen, daß keine Mühe gescheut werden sollte, ein Gefühl aufrichtiger Freundschaft zwischen Großbritannien und Deutschland zu schaffen. Dies würde der britisch-französischen Freundschaft in keiner Weise ab träglich sein. Nachdem der Versailler Vertrag im Wandel der Zeit zu einem beträchtlichen Teil veraltet sei, dürfe man fragen, ob irgendein Grund dagegen spreche, gewisse seiner Artikel, die in Deutschland besonderes Miß fallen erregten, formell aufzuheben. Die Ent waffnungsartikel seien bereits so gut wie tot. Die britische Regierung könnte sehr wohl erwägen, ob sie nicht die Ini tiative ergreifen und die Beseitigungdiesesver- alteten „Plunders" einschließlich der Kriegsschuld klausel aus dem Vertrage vorschlagen sollte. Nachdem die Reparationszahlungen vor vier Jahren endgültig au f- gehört hätten, passe dieser Artikel nicht mehr zu den mo dernen Verhältnissen, bilde aber einen dauernden Anlaß zur Gereiztheit für Deutschland und eine Ursache interna tionaler Reibungen. Um des Friedens Europas willen fe es unbedingt notwendig, daß Großbritannien und da5 Deutsche Reich die besten Beziehungen zueinander unter hielten. In England sei keine Svur von Uebelwollen für Deutschland, und in Deutsch land würden alle britischen Besucher freundschaftlich ausge nommen. Wenn Deutschland ausgerüstet habe, und dies auch weiterhin tun werde, so folge es damit nur dem Bei spiel aller anderen Staaten der Welt mit 'Ausnahme Groß britanniens. Hoffentlich würden die britischen Staatsmän ner darauf verzichten, Deutschland wegen seiner Rüstungen Vorhaltungen zu machen. Sie würden damit Schaden an richten. Nicht weniger gefährlich sei der Gedanke, daß ein Pakt mit Moskau einen Ersatz für den Verlust der deut schen Freundschaft bieten würde. Niemand in England habe Vertrauen zu den Bolschewisten, und sogar die radi kalsten Sozialisten des Landes würden, wenn sie ins Amt kämen, zögern, den „treulosen" Sowjets irgendwelches Ver trauen zu schenken. pariser Glörangsseuer. Paris, 14. März. (Eig. Funkmeldg.) Die Mitteilung des Auswärtigen Amtes in London, daß Sir John Simon, begleitet von Lordsiegelbewahrer Eden, am 24. März »ach Berlin abreisen werde, gibt der französischen Presse Anlaß zu einer geradezu fieberhaftenGeschäftlgkelt. Die Blätter bemühen sich, den englischen Ministern klarzumachen, welcheMarschrouke sie bei den Berliner Besprechun gen zu befolgen hätten. Gewisse französische Lieblingspro- sekte, wie vor allem der 0 stpak k. stehen dabei im Vorder grund. Nicht nur Leitartikel werden in den Dienst der Sache gestellt, man beschafft sich auch von den Londoner Korrespon denten Informationen, die in der gleichen Richtung laufen. Ls wird als selbstverständlich hingestellk, daß die englischen Minister an der Zusammengehörigkeik der in der französisch- Tageblatt furZMoftwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamls und des Be- zirksfchulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt «rscheluungswelse: Täglich mit Ausnahme der SonN- und Feier tag«. Bezugspreis für die Zeit eine» halben Monats: Frei in» Hau» halbmonatlich Mark 1.1E beim Abholen in der Celchdsts- stell, wöchentlich 4S Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend nummer IS Pfg.) weiß, daß es lebenswichtig für den Freistaat ist, innerpoli tisch nicht zerrissen zu sein, um so zu verhindern, daß die einzelnen Parteien gegeneinander ausgespielt werden kön nen. So war es in der Vergangenheit zum Nachteil Dan zigs, so soll es aber in der Gegenwart, sowie erst recht nicht in der Zukunft sein. Die Führer des Parteiklüngels tun nun heute noch das, was eigentlich als Verrat am Volkstum bezeichnet werden muß. Weil die Nationalsozialisten im Volkstag über die sichere Mehrheit verfügen, so ist ihnen auch die Bildung der Regierung, damit aber auch die Füh rung der Regierungsgeschäfte zugefallen. Die Führer des Parteiklüngels ziehen es seit ihrer Niederlage im Mai 1933 vor, auf jede sachliche Mitarbeit oder Kritik zu verzichten, um dafür die nationalsozialistische Bewegung in einer Wei se zu bekämpfen, wie das von den Landesverrätern im Saargebiet sowie in gewissen Städten des Auslandes vor gemacht worden ist. Die Bevölkerung in Danzig will von dieser hinterhältigen Taktik nichts wissen, was sie auch bei der Abstimmung zu den Kreistagswahlen gezeigt hat. Die Führer des Parteiklüngels haben sich auch nicht gescheut, Wahlkampf in Danzig. Äjn 7. April muß die Bevölkerung des Freistaates Danzig im Feuer eines Wahlkampfes marschieren. So will es das deutsche Erbübel, die Zwietracht; so will es die par teipolitische Zerrissenheit, die sich leider noch im Freistaat Danzig erhalten hat. Es gibt im Danziger Volkstag heute noch sechs Parteien, obschon die Bevölkerung Danzigs nicht viel mehr als 407 000 zählt, von der ungefähr 223 000 evan gelisch, 141 000 katholisch, sowie 10 000 jüdisch sind, Da der Freistaat Danzig als solcher nun einmal vorhanden ist, so müssen wir mit ihm rechnen, also auch mit den Einrichtun gen, die ihm vom Versailler Vertrag und vom Völkerbund gegeben sind. Das Wir bezieht sich auf die Bevölkerung -es Freistaates, die, von einem geringen polnischen Splitter abgesehen,, zum deutschen Volkstum gehört, aber wegen der besonderen Aufgabe Danzigs alle Ursache hat, national ge schlossen und politisch einheitlich zu bleiben. Das Auskom men des Nationalsozialismus in Danzig bot dazu die Ge legenheit, die die gesamte Bevölkerung des Freistaates Hütt« ergrerfen können und müssen, um das Beste aus der beson deren Lage des Freistaates zu machen. Der Volkstag, de, zur Zeit noch besteht, ist am 28. Mai 1933 gewählt worden, also zu einer Zeit, als in Deutschland der Nationalsozialis mus gerade die Macht ergriffen hatte. In-er Wahl am 28 Mai eroberten die Nationalsozialisten 38 Sitze im Bolkstag, um damit auch eine sichere Mehrheft zu erhalten Außerdem wurden 13 Marxisten, 10 Zentrumsleute, 5 Kom munisten sowie 4 Deutschnationale und 2 Polen gewühlt Üin richtiger Mischmasch, der nur deshalb noch einmal aus der Wahlurne hervorging, weil es noch allzu viel Nutznie ßer des Parteiklüngels im Freistaat gab. Aber schon bei Sen Kreistagswahlen, die im vorigen Herbst in einzelnen Teilen des Freistaates erfolgten, zeigte es sich, daß die ehe- mals in Danzig herrschenden politischen Parteien zu politisch bedeutungslosen Splittern zusammengeschrumpft waren Das hätte diesen Parteien von gestern eine deutliche Lehre sein können, hätte sie auch veranlassen müssen, sich zurückzu halten, zumal in einer Zeit, in der der Freistaat Danzig um das ihm von der Versailler Politik gelassene geringe Maß von Unabhängigkeit und Freiheit kämpfen muß. Ge rade deshalb war und ist es notwendig, daß die Bevölke rung in Danzig sich mit der nationalsozialistischen Bewe gung vereinigt, um so jedem, den es angeht, klar, und deut lich vor Augen zu führen, daß der Freistaat und. sein deut sches Volkstum als eine unlösbare Einheit gewertet werden müssen. Der Parteiklüngel, der sich im Freistaat noch erhalten hat, weiß ganz genau, worum es geht, wie er auch genau Tagesschau. Reich-Minister Vr. Goebbels gewährte Millwochmlttag dem Hiwplfchrifiletter der größten japanischen Zeitung „Rishi Rishi" ech« rqdlolelephonische Unterredung auf eine Entfernung von 8900 Sllomeler. * Der Besuch de» englischen Außenminister» Simon, der vom Lordfiegelbewahrer Eden begleitet sein wird, wird nunmehr am 25. und 2ö. März skattfinden. * Die Pariser Blätter bemühen sich, den englischen Ministern, die Lerlln besuchen, klar zu machen, welche Marschroute sie bet den Berliner Besprechungen zu befolgen hätten. Gewisse französische LIeblinMpläne, wie vor allem der Ostpakt, stehen dabei im Vor dergrund. * In einem der Berliner Reise Simons gewidmeten Leikaussalz trist die „Daily Mail" für Revision de» Versailler Vertrage, ein. * Pie Sitzung de» Heeresausschusse» der französischen Kammer, die sich mit der Frage der Dienstzeit beschäftigen sollte, ist ziemlich stürmisch verlaufen. Die Rechte halte gegen die Regierung einen Mißlrauensankrag eingebracht, der jedoch mit Mühe abgebogen werden konnte. Die Presse erwartet für Freitag eine lebhafte Auseinandersetzung in der Kammer. * Der Korrespondent de» „Daily Telegraph" in Addi» Abeba berichtet, daß die seit zwei Wochen geführten Verhandlungen über die Frage einer neutralen Zone und Italiens Schadensersahforde- runaen ergebnislos geblieben seien. Abessinien schiebe die Schuld auf stMen. Die Italiener setzten ihre militärischen Vorbereitun- g^Ort- * Der griechische Sriegsminifker General Kondylis erklärte dem Athener Vertreter de» Deutschen Nachrichtenbüros unter an derem, daß Griechenland» lnnerpolitische» Programm sich nicht viel unterscheiden werde von dem Programm de» großen Former» des neuen Deutschland, Adolf Hitler. Alle Zerwürfnisse und Uneinig keit müßten künftig in Griechenland verschwinden. Der englische Besuch in Berlin. Vier Fragen: Kuftpakt, Ostpakt, mitteleuropäischer Pakt, Rüstungsab- kommen. — „Daily Ma,l" für Revision des Uerfailler Vertrags. — Std- rnngsfener der Varifer Presse. Berlin, 13. März. Nachdem der Reichsminister des' Auswärtigen letzten Sonnabend dem englischen Botschafter Sir Eric P h i pps mitgeteilt hatte, daß der Besuch des eng lischen Ministers in ungefähr 14 Tagen erfolgen könnte, Hut der englische Botschafter der deutschen Regierung hierfür den 25. und 26. März vorgeschlagen. Der englische Botschafter wurde dahin unterrichtet, daß die englischen Gäste der Reichs regierung zu diesem Zeitpunkt willkommen sein werden. Reuter meldet, daß Simon und Eden am 24. März nach Berlin äbreisen und dort bis zum 27. März verweilen wür den, Es sei nicht sicher, ob sich Eden dann anschließend unmittelbar nach Moskau begeben oder ob er zunächst Nach London zurückkehren werde. Die endgültigen Abmach ungen für den Moskauer Besuch würden zur Zeit noch mit der Sowjetregierung besprochen. * DNB. London, 14. März. (Eig. Funkmeldg.) Zu de: bevorstehenden Reise von Simon und Eden nach Berlin sagt der parlamentarische Mitarbeiter der „Times" unter ande rem: Die britischen Minister seien der Meinung, daß die vier Gegenstände, die zur Erörterung stünden- Luftpakt, Ost pakt, Möglichkeit eines mittel europäischen Paktes und Rüstungsabkom- men— gleichzeitig geprüft werden sollten, denn alle seien Teile eines logifchen Ganzen. Die Minister betrach, ten den Gedanken des Abschlusses von Richkangriffsverkrä- gen zwischen zwei besonderen Rationen nicht als günstig, da sie der tleberzeugung seien, daß die Frage des Friedens Europas ein unteilbares Ganzes bilde. Der Mitarbeiter fügt hinzu, das Datum des Moskauer Besuches Edens dürfte in einem oder zwei Tagen mitgeteilt werden. Das britische Kabinett betrachte den Besuch in Mos kau als eine sehr wichtige Angelegenheit und keineswegs als ein Anhängsel der Berliner Besprechungen. DerBesuch in Sowjetrußland könne unmöglichvor dem Besuch in Deutschland stattfinden. Die Mini ster meinten daher, es sei am besten, wenn Eden und Außen minister Simon zusammen nach Berlin führen, damit Eden, wenn er nach Moskau weiterfahre, über die Berliner Bespre chungen vollauf unterrichtet sei. Das Kabinett glaube aber auch, daß die Bedeutung, des Besuches Edens in Moskau, wenn Eden auch in Berlin gewesen sei, eher zunehme, als vermindert werde. Eden werde so viele Tage in Moskau bleiben, wie zum Abschluß der Besprechungen notwendig seien. Der Sowjetbotschafter in London und Eden hätten am Mittwoch miteinander in Verbindung gestanden. Man hoff? auf den Abschluß der Vorbereitungen zum Besuch in Mos kau noch in dieser Woche. Von Moskau werde Eden nach Warschau gehen. Unwahrscheinlich sei es jedoch, daß er noch Zeit zum Besuch eines der baltischen Staaten haben werde. In einem Leitaufsatz über die „Rückkehr des Vertrauens" kommt „Times" kurz auf die Unterhausaussprache über die Wehrfrage zu sprechen, die sich in eine außenpolitische Aus sprache verwandelt habe. Das Blatt bemerkt, die Erörte rung habe es klar gemacht, daß die Besuche britischer Mini ster in Berlin, Moskau und Warschau in einer Atmosphäre stattfinden würden, die durch das Weißbuch „eher gereinigt als verdorben" morden sei, und daß von den Ergebnissen der Besuche sogar noch mehr abhängen werde, als man vor her geglaubt habe Mr. «2 «SS— Fernsprecher «ml Bischosrwerda Nr. 444 und 445. Im Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Besörderungseinrlchtungen durch höhere Gewalt hat der Bc- ziehcr keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Donnerstag, den 14. März 1935