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Beiblatt zu Nr. S2 de- „Sächsischen Erzähler,^ L«»i Lv»r«rt«M / März. Drauhea sagt der Siurm die Regenwolken. Hagelpeitschen quälen kahle Räume, voch am Stall in windgeschühter Ecke Wagt die Hasel lock're Arühling-träume. Gelbe Kätzchen sich im winde schwingen. Neckisch zlrpk ihr Nein« Lied die Meise. Sturmverborgen im geschützten Winkel sinnt und summt schon erste Lenzesweise. ArltzMoebls. Oie Vergeltung. , Skizze von Inge Stramm. ' In dem Stadtteil, dessen Häuser sich am engsten zusam mendrängen, liegt eine Fabrik. Keiner weiß, ob man sie gerade -ort gebaut hat, weil die alten Häuser so düster und häßlich aussahen, daß di« Nähe einer Fabrik ihnen nicht mehr schaden, konnte, oder ob die Häuser erst grau und zer mürbt wurden von dem Ruß der vielen Schlote und -em Lärm der Maschinen. Es wohnen heute Arbeiter darin un viele arme Leute, bi« gebückt gehen. Für sie sind Sonne, Baum und Blum« Ueberflüssigkeiten des Lebens, die man sqst schon vergessen hat. Nur seltsam: in den Kindern dieser Aermsten wacht immer wieder di« alte Sehnsucht nach der Erde auf, die un ter dem Asphalt lebend eingemauert wurde. Und da haben diese Kinder «inen vergessenen Winkel gesundem so eine schmal« Ecke San- und Gras zwischen dem Bretterzaun -er Fabrik und der Brandmauer eines Hauses. Und es steht sogar noch ein Holunderbulch darauf. Zuerst haben sie in dem schmutzigen San- herümgebuü- --lt und sich Höhlen gebaut. Dom Holunderbusch haben sie Zweige gerissen, als er blühte, und haben sie in die Erde ge steckt und es ihren Garten genannt. Bis einer der größe ren Jungens darauf kam, -och einen richtigen Garten dar aus zu machen mit Beeten und Wegen. Es hatte sie bisher niemand von diesem Stückchen Erde verjagt, kein Besitzer sich gem«lüet, so nahmen die Kinder Besitz von diesem ver sessenen Land und begannen zu jäten und zu graben. Es wär ein großes Glück, als sie die ersten Petersilienwurzeln in die Erde steckten und jene nicht vertrockneten, als der er st- Blumensamen, -en ihnen der Krämer geschenkt hatte, aüsging. Sie sparten und bettelten sich "vieles zusammen, und nun, da es Herbst wird, prunkt -er Garten in brennen den Farben. Da blühen di« Astern, und die kostbare Dah- lienknoll« — wahrhaftig — ist ein großer. Busch geworden! Mit zitternder Erwartung haben di« Kinder das Wachsen dxr Knospen beobachtet, und nun prangen Blüten. ' Mancher, -er -es Weges kam, bleibt stehen vor -iesem WUN-ersamen Leuchten zwischen den schmutzigen Mauern ringsum, und seine Augen werden Heller. Einmal hat jemand gewagt, eine Blume abzubrechen. Sie hatte sich zwischen dem Stacheldraht hervorgewagt, den die Kinder notdürftig als Zaun errichtet haben. Es ist ü!e „Debsche" gewesen, jenes halbwüchsige, scheinbar etwas schwachsinnige Mädchen, das täglich vorüberging, um einem Angehörigen in -er Fabrik Essen zu bringen. Immer war sie vor dem Garten stehen geblieben, scheinbar nur um di« Han-, die das Eßgechirr trug, zu wechseln, und jedesmal hätte sie stumm und sehnsüchtig dabei auf die Blumen ge sehen. Aber seit ein Kind es beobachtete,-aß die „Deb'che" eine Blume abgebrochen, paßt«n sie alle immer scharf aus um die Zeit, da das Mädchen vorüberging, und zeigten sich am Zaun und ri«f«N häßliche Worte hinter der „Debschen" her. Seither blieb, sienicht mehr stehen. Eines Sonntagsmorgens aber, als die Kinder schon früh in ihren Garten kamen, fanden sie den Dahlienbusch all seiner leuchtenden Blüten beraubt. Traurig, wie verwun det stand er da, auch viele bunte Astern fehlten. Die Kin der 'chrien vor Zorn und Trauer, Und einer sprach es aus, was sie alle dachten: „Das war die Debsche, das kann nur die Debsche gewesen sein.* Die Polizei würden sie ihr auf -en Hals schicken, verprügeln würden sie -ie Diebin. Der Zorn-ex großen Jungens kannte keine Grenzen, und die Mädchen weinten fast um ihre Blumen. Natürlich aber mußten sie sich erst überzeugen und jenes Mädchen zur Rede stellen. And drei wurden dazu auser wählt, dies zu tun uH> in -ie Wohnung -es Mädchens zu gehen. Dabei aber stellt« «s sich heraus, daß keiner richtig wußte, wo die Debsche wohnte, bis einem der Kleinsten ein fiel, -aß er mit der Mutter einmal Flaschen verkauft hätte in ein«m Lumpenkeller, und -a hätte er das Mädchen ge- sehn. Der Lumpenhändler mußt« der Vater sein. der Bru der war es wohl, -er in -ie Fabrik ging. Und der Klein traut« sich schon zu, das Haus wieder zu finden, wenn es auch etwas weiter entfernt wäre, und er wollte -ie drei Gro ßen führen, zwei Jungen und ein Mädel. Es war wirklich ein ziemlich weiter Weg für di? Kin der, und die Häuser wurden noch höher und drohender unü. überschatteten die Gass« wie Felsen-ein« Schlucht. .Dann mußten sie durch einen Torgang gehen, über einen Hof voll übler Gerüche, und erst im zweiten Hof hinter den -Müll kästen wies ihnen -er kleine Bub eine feuchte Kellertreppe; sie führt« zu einer Tür, über der geschrieben stand: Proöuk- tenhandlung. Die Kinder waren ein wenig ängstlich geworden, am Toreingang in einer Kneipe hatten Betrunkene gegröhlt, em struppiger HuNÜ lag an der Kette und kläffte wütend. Aber da an -en Kellerfenstern, da standen die Dahlien aus ihrem Garten, ein großer, freudiger Farbfleck; der ganze, schmutzige Hof leuchtete davon. Line Frau, di« mit einem Eimer über den Hof ging, bli«b plötzlich wie erschrocken vor den Blumen stehen, und ihr Gesicht verklärte sich. Sie rief «ine Nachbarin, auch ein Mann in Hemdsärmeln kam hinzu. Sie alle bewunderten -ie Blumen, seltsam andächtig, s als wäre ein lichter Engel zu Gast gekommen In -en häßli chen Hof. Die Kinder fühlten Aehnliches. Es hatte -em größten Jungen auf -en Lippen geschwebt zu sagen: „Die sind ge stohlen, das sind unsere Blumen", aber das Mädchen hielt lhm rasch den Mund zu und zog ihn die Kellertreppe hinab. Die Tür stand etwas offen, unü dahinter war ein Raum, so dunkel, daß sie alle kaum etwas erkennen konnten. Ein widerlicher Geruch von Staub und Moder nahm -en Kin dern fast den Atem. Da aber regte sich etwas, da flatterte etwas wie «in Schrei hoch, da sprangen sie Worte an: „Ich geb die Blum«n nicht wieder Herl Ich will auch einmal Blumen haben, ein einziges Mal!" Es war die Debsche, -i« so schrie. Sie saß in einem Winkel, hatte etwas wie ein breites, blankes Messer in -er Hand unü zertrennte damit Lumpen. Wie eine Wolke stieg -er Staub beim Trennen aus den alten Sachen. Den Kindern graute, das Messer blitzte in der Han- des Mädchens wie eine Waffe, die gleich gegen sie gezückt wer den konnte. Vielleicht graute ihnen auch vor diesem gan- zen Raum. Angst packte sie. Sie wandten sich um un- rapnten ohne ein Wort -avon. lieber den Hof, auf -er Straße noch rannten sie; sie blieben erst dicht vor ihrem ge- plünderten Garten stehen. Es war schwer, -en andern zu erklären, was sie erleb! hatten. Sie mußten sich Spott unü Hohn gefallen lassen, bis es langsam aus ihnen hervorbrach, das Elend dieses Mädchens, die Sehnsucht nach Blumen. Sie wußten es ja alle, diese Kinder, was es heißt, arm zu sein, keinen Teil an der Sonne zu haben Sie waren es all« einmal gewesen, ehe sie ihren Garten hatten, wenn sie auch nicht in modrigen Lumpenkellern zu Hausen brauchten. Etwas wie Mitlei- zünüete in thr«n Herzen. „Aber wenn sie es nun immer wieder tut! Einen Denk zettel muß sie kriegen, rächen müssen wir uns. daß ihr das Blumenmaus«n ein für allemal vergeht", schrien sie alle durcheinander. Da sagte ein Mädel, jene, di« mit im Lumvenkeller ge wesen war: „Wir müßten ihr eben auch einen Garten an- legen. daß sie unsere Blumen nicht braucht!" Es war plötzlich ganz still. Wie betroffen sahen sich di« Kinder an. Bis die Jungens wieder zu lachen und zu höhnen anfingsn. Tief innerlich begriffen sie schon, -atz es ein Weg wäre, ihren eigenen Garten zu sichern. Und nur das wollten sie ja. Aber war das denn Rache? „Einen Garten buddeln im Hoi vor dem Lümpenkel- l«r? Ihr seid wohl nicht ganz bei Tröste!" . „Nein, aber vielleicht könnte man Blumentöpfe neh men." „Au ja. meine Mutter hat noch einen Geranientopf, -en muß sie mir geben!" „Und Astern kann man auch in einen Topf pflanzen." „sind ein großes Schild schreiben wir „An die Debsche" usw." „Und alles bringen wir abends heimlich im Dunkeln in -en Hof, dann sieht der aus wie ein Garten." Alles wurde zu einem neuen, lockenden Abenteuer. Dies« Rache war eine ganz großartige Angelegenheit, begrif fen, selbst die Jungens. Unü weil es ein neues Abenteuer war. stimmten sie zu. " Und so vollzog sich wirklich diese wundersame Rache -er Kinder -ie unmittelbar aus ihren unverbildeten Her zen hervorbrach. Oer Scheich und die Dame. Ein bißchen Morgenland, enthüllt von Dr. K. Streckenbach - Kairo. Der Scheich ist ein Wirklich feiner, vornehmer, herrlich gekleideter Herr. Mangels anderer Beschäftigung nur und außerdem aus Liebe zur Sache hat er sich dem ehrenhaften Beruf eines Fremdenführers zugewandt, steht mit seinen ebenso feinen Kollegen vor den gewaltigen Hotels Kairos, ein Kavalier der Wüste, großartig, herrlich anzusehen, ein Held und Meister. Die zwei Damen, die jetzt aus dem großen, teuren Hotel treten, sehen sich die Pracht der Führer an: Einer erfreulicher als der andere, einer reicher als der andere, jeder ein ganzer Herr. Und alle diese Herren der Wüste treten heran, alle verbeugen sich ein wenig, alle lächeln, alle scheinen im höch sten Grade berauscht von dem unerwarteten Anblick, hier zwei so reizende Damen anscheinend gänzlich unerwartet aus dem Hotel treten zu sehen. Amerikanerinnen, unverkennbar. Sie treffen -ie Wahl. Sie fällt auf Ibrahim Ibn Hassan, den bewundernswertesten der Scheichs. Ein äußerst würdi ger junger Herr. Er radebrecht das amerikanische Englisch auf entzückende Art, er weiß sich zu benehmen, er will den Damen alles zeigen, was das Herz begehrt, das ägyptische Museum, das arabische, das koptische Museum, die Toten stadt, die Kalifengräber, die Mameluckengräber, die Innen stadt, den Basar, alles, alles und selbstverständlich nicht nach dem Tarif -er gemeinen Fremdenführer, denn zu denen ge hört er nicht. Nein, keinesfalls hat er mit diesen Verruchten etwas zu tun. Ihre Beschäftigung ist das Aussaugen der Fremden, der armen Touristen. Seine Betätigung ähnelt der dieser schoflen Halbkollegen nur von fern. Er ist Scheich, Sohn eines Scheichs, Enkel eines Emirs. Dieser Turban, meine Damen, ist das Zeichen, daß ich ein Lehrer bin, ein Kenner der geistlichen Wissenschaften, wie sie gelehrt werden auf unserer erhabenen Universität Al Ashar, die zu zeigen ich die Ehre haben werde. Kommen Sie, wir beginnen . . . Unü sie beginnen. Sie wandern, sie fahren, sie gehen, sie stehen, sie drängeln sich durch dichte Basare, sie feilschen mit hundert schnatternden Händlern, der Scheich berät, er winkt ab, wenn nichts gekauft werden soll, ^r zwinkert mit dtzn Augen, den frechen, haschenden Augen, sobald er einen Kauf billigen möchte: Ein ehrlicher Mittler, ein braver Kamerad, ein wahrer, edler Scheich, Sohn eines Scheichs, Gnket eines Lmirs. - < > Hassan Ibn Tolba, der Papa, Sohn eines Emirs, sitzt I derweil im nahen Dorf und ärgert sich über den kleinen, ewig bockenden Esel, der die Frechheit hat, sich mit dem ihm vor» gelegten Futter nicht zu begnügen. Hassan Ibn Tolba hat nicht soviel Würde wie sein Sohn, der Scheich. Hassan Ibn Tolba hat nie behauptet, Vater eines Scheichs, Sohn eine» Emirs zu sein; er begnügte sich mit dem Range, den er wirk lich hatte und das war der eines Eseltreibers. Schon als Junge hatte er vor den Hotels Kairos mit seinem weißen Esel gestanden und die Fremden auf seinem Tier beritten ge macht. Dann kam d«r Sohn auf die geniale Ide«. b-s Frem denverkehrs-Geschäft weiter auszubauen, und diese Idee er wies sich als fruchtbar. Man mußte damals mindestens zwei Pfund Geldes investieren, um -ie wirklich feine Ausstattung anzuschaffen, die Ibrahim als unbedingt nötig bezeichnete, die feinen seidenen Gewänder, den echten Turban, alles, was dazu gehört, um als feiner Wüstenscheich aufzutreten, so fein wie die anderen, ebenso echten Scheichs vor den großen Fremden-Hotels. Während Papa den Esel peinigt, wandert der Sohn mit den beiden amerikanischen Damen durch den Basar. Längst hat er seine fetten Provisionen geschluckt, längst ist die jüngere der beiden in ihn verliebt, längst die ältere davon überzeugt, daß ihr das Glück, diesen Scheich zum wahren Freunde zu machen, nicht mehr beschicüen sein wird. Vielleicht aber doch? Nie kann man alles wissen, nie in diesem verwunschenen Orient ahnen, welche unerhörten Geheimnisse das Leben noch in seinen tiefen Taschen auch für eine ältere Lady aus Chi cago aufbewahrt. Sie nimmt den Kampf mit der jüngeren auf, sie fragt den Scheich dieses und jenes, sie ist begeistert von der dümmsten aller Antworten, die Allah jemals aus dem Munde eines ungebildeten Fremdenführers träufeln ließ, sie erzählt ihm von Amerika, von ihrer Verwandtschaft, er tauscht dagegen di« Weisheiten ein, die sein Vater, der würdige Scheich, ihn schon in zartester Jugend gelehrt hat... Eine Nacht in der Wüst«! Phantastische Nacht, reichlich kühl, aber man schläft in Zelten, sogar «in Petröleumofen ist vorhanden, Gewehre hängen hier, Ibrahim fordert auf zur Jagd auf die Untiere, die man weiter draußen heulen hört, Schakale und vielleicht gar Füchse. Hat er nicht Mohamed, Sohn Ibraschis, -es Blechschmieds, aus dem Heimatdorf dort drüben gebeten, mit seinem alten Hofköter sich in der Nähe oufzuhalten, um den braven Hund die verächtliche Rolle eines Schakals spielen zu lassen? Begeisterte, von der ägyptischen Finsternis ägyptischer Nächte erblindete Fremde wissen einen halblahmen Hund gewiß nicht von einem nie gesehenen Schakal zu unterscheiden. Sie treffen nicht den einen, nicht den anderen, es kommt alles auf dasselbe heraus: Auf ein erfreulich großes Backschich! Oder doch vielleicht noch auf mehr? Sieht er di« großen, von erstaunlicher Freud« erfüllten Augen der älteren Lady, so ahnt Ibrahim ganz.andere Dinge. Sie muh Geld haben! Hat sie nicht zwei teure Teppiche gekauft, viel Silberbänder, an denen er gut verdient hat, Stoffe, Parfüme, die nie Ara biens Küste sahen und daher direkt aus Mekka kamen? Hat sie nicht einen ganz netten Batzen Geld ausgegeben gestern im arabischen Kabarett und vorgestern in -er Tanzbar? Sie hat Geld! Er, der Sohn des Scheichs, wird von diesem Gelds manchen lieben Dollar erben. Bei Allah und seinem erhabe nen Propheten! — Sie zogen in das Dorf der Eseltreiber. Es war zwei Wochen später, zwei Wochen nach jener Nacht in der Wüste, vier Tage nachdem das Schiff Port Said verlassen hatte, auf dem -ie Lady hätte Weiterreisen sollen. Sie zogen in das Dorf, ohne die jüngere Begleiterin, aber versehen mit dem Dokument des Standesbeamten der muselmanischen Ge meinde, der gleichzeitig Dorfältester ist, weiter geht der Scheich seinem Berufe vor dem Hotel nach, die Lady sitzt im Dorfe zwischen den Eseltreibern, bald wird ihre Begeisterung vorbei sein, bald wird sie Fluchtgedanken haben, und eines Nachts wagt sie es, des Schwiegervaters, Sohn des erdichte ten Emirs, Haus zu verlassen. Ihr Konsulat hat es nicht leicht, der Scheich verlangt, was ihm gebührt, für ihn ist sie die Ehefrau, die erste von drei weiteren, die er sich zuzu legen gedenkt, und er verzichtet keinesfalls auf seine Rechte. Schließlich aber tut er es doch; er nennt eine Summe, man wird einig. Zwei Monate später zog eine neue Lady als Scheich- Gattin ins Eseltreiberdorf. Vielleicht lebt sie heute noch dort. Mann über Lord. Skizze von E. v. Aster. Ian Hoyer wak ein stiller Mensch, aber es gab keinen unter -er Besatzung, der ihn nicht gern hatte, nur seinen Freund Fiete Olüenkopp verzieh man ihm nicht. . ^ . „Wie konntet Ihr zwei Zusammenkommen?^ fragte ich, als wir rauchen- in -ie See blickten, -ie sich träge wie ein Behälter voll flüssigen Bleies regte. „Je — dat 's man noch mäßig mit uns", brumrnts Jan und nahm-ie kurze Pfeife aus dem Mund, „wi wiren Nah- werskinner. As Fiete lütt was, namm hei mi Le Brumm- küsels weg — nu möcht' hei jo " Was Fiete Oldenkopp möchte, erfuhr ich nicht, denn Ians Pfeife strebte wieder in -en Munü, und er sah in di« Weite. „Storm willn wi bald hebben ..." Jan Hoyer kannte die See wie wenige. Er war Zwei ter Steuermann auf der „Helene". Wir liefen an, um Kohlen zu nehmen, und es kam ein unruhiger Tag. Gegen Abend erst konnten die Leut« an Land, darunter auch Hoyer und Olüenkopp. Ich hatte Wache — stille Stunüen, bis alle an Bord zurückkehrten. Ol-enkopp ging schräg, schien schwer geladen zu haben. Wieder mal! Kopfschüttelnd sah ich ihm nach. . . Frühmorgens sollt« die „Helene" auslaufen. Ich hatte die zweite Hälfte -er Nacht fest geschlafen und kam etwas verbiestert an. Bord. „Haben Sie gehört, Liese Nacht, so Klock vier? — Ne wüste Hauerei. Jan Hoyer mit Olden- kcvur."