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Der Sächsische ErMer Sonnabesd, den 12. Januar 1V35 Ke Aus Bischofswerda und Umgegend. , Dischof-werda, 12. Januar. —* wtnierhWiverk. Das ev.-luth. Pfarramt Bischofs- werda konnte al, Ertrag der Kollekte des Saarbittgottes- dienste» dem Winterhilfswerk die schöne Summe von 50 Mk. überweisen. —* Der Geslügelzüchlerverein für Bischofswerda und Umgegend.hielt am Donnerstagabend beim Zuchtkollegen Eurt Lorenz in der „Germania" eine gutbesuchte Versamm- . lung ab, welche sich in der Hauptsache mit der vom 20. bis 21. Januar im hiesigen Schützenbause abzuhaltenden 2. Kreis-Geflügelschau befaßte. Als Preisrichter hierfür wur den endgültig gewonnen die Herren Herrmann und Große aus KöKchenbroda, Kaul, Eibau, unü Linke, Leutersdorf. An größeren Hauptpreisen stehen zur Verfügung: Line Pla kette von der Reichsfachgruvpe Zucht- und Nutzgeflügel so wie drei Ehrenpreise derselben Gruppe, ferner drei Ehren preise und Zuschlagspreise der Krelsfachschaft Bautzen sowie solche von Freunden und Gönnern der Geflügelzucht und vpm Verein selbst. Außerdem stiftete der Verein einen Po- dal, welchen derjenige Verein erhält, der nach Zahl sei ner Mitglieder die meisten Tiere ausstellt. Die Eröffnung soll am Sonntagvormittag 11 Uhr durch den Ehrenausschutz erfolgen. Soweit sich bisher übersehen läßt, sind insgesamt annähernd 600 Tiere au» dem ganzen Kreisgebiet zur An meldung gelangt, so daß die Schau einen vorzüglichen lieber- blick über den hohen Stand der Nutz- und Zkergeflügelzucht in der Kveksfachschaft Bautzen geben dürfte. —* LammerlichtsM«. Wohl selten hat rin Film sol chen Heitevkeitsevfotz erlebt, wie „Krach um Jolanthe", der bis mit Montag in den Kammerlichtspielen die Besucher köstlich ergötzt. Im Vergleich zum grundlegenden Bühnen- stuck, d« „Swi«ls"-Komodie von Hinrichs, di« einen Sie geszug erlebte, möchte man dem Film, in -em «ine neue Vorgeschichte und ein« geschickte Schlußvointe die Handlung vorteilhaft äbmnöen, den Vorzug geben. Die R«gi« im Film gibt natürlich viril mehr Möglichkeiten, als auf der eingeengten Bühne. Dadurch kommt die ganze bäuerlich« Umgebung der Handlung erst richtig zur Geltung. Bei der Handlung dreht fs sich um „Jolanthe , ein« preisgekrönte Zuchtsau. Das klingt sehr absurd- aber man muß erst die näheren Umstände kennen, die „Jolanthe" in dm Mittel- punst des Dorfgeschchons stellen. „Jolanthe" gehört dem Bauer Lampken, der — im Jahre 1931 — eine Steuerschuld nicht bezahlt, da er sich im Recht fühlt. Er zahlt einfach nicht und dafür wird ihm „Jolanthe* gepfändet. Wie sich dies nun olles abspielt, ist eine äußerst humorvolle Sache. Die filmische Reaiearbeit Carl Froelichs ist meisterhaft; da ist kein Dar- steller fehl am Plätz, da gibt es keine Uebertreibungen, alles ist in harmonischem Fluß. Uneichört echt ist die Atmosphäre dieses Films, man riecht fast, möchte man sagen, die Lust um Jolanthe. Und die Menschen — einfach unübertroffen. Da steht jeder für sich, fest umrissen, mit einem Bauernschädel wie man ihn sich härter nicht vorstellen kann. Und der Hu- mor, man kommt aus dem Lachen nicht heraus, und dieses Lachen ist so ehrlich und kommt aus tiefstem Herzen. Der Komödienton diese» Filmes ist eines seiner stärksten Aktiven Die Darsteller verkörpern durchweg so herrliche Timen, daß man, von keinem sagen kann, er hätte nicht in diesen Film gepaßt- An Mariann« Hoppe «ntdeckt man ein« völlig neue Rote, «in« Mischung von Herbheit und Humor, die ihr glän zend zu liegen scheint. Carsta Löck als „Stine", die Magd und Letreu«rin „Jolanthes", ist in ihrer urwüchliq-na' en Art einfach unübertrefflich. Nichts von Uebertreibung keine gewollten oder gemachten Witze. Da ist weiter Wil helm Krüger al« pfiffig, störrischer Lauer Lampken, «ine veachtliche Neuentdeckung für den Film, ferner Olaf Bach ein derber, männlicher, saftiger Müller Bunses und Alber: Lieven, der schüchterne und schwärmerische Lehrer, der sich unter Froelichs Leltuna zu einem Fach gefunden hat, in dem er weiterhin Erfolg haben dürste. In kleineren Rollen passen sich Märieluise Claudius, Karl Dannemann und MÜi Schur trefflich in die Gesamthandlung ein. — Ein Er folg, wie man ihn nicht oft erlebt. — Vervollständigt wirb die Spielfolge durch di« reichhaltige Wochenschau und «inen Kulturfilm „Zwischen Ebbe und Flut" mit prächtigen Bil dern von den Halligen der Nordseeküste. in Ewigkeit" gründete. Der Zweck de» abendlichen Fürbltt- gott«sdienstes sei, daß wir für di« saardeutsch«, Brüder und Schwestern beten, di« am 13. Januar endlich in ihr deutsches Vaterland heimkehren. Die Feierstunde, di« ganz im Zeichen der Volksverbundenheit mit den deutschen Volksgenossen an der Saar stand, wurde durch d«n Se- sangsvortrag „Mahnung" des Männergesangverein» „Lie- -erhain" umrahmt. Rammenau, 12. Januar. Fürbittegotkerdleust. SA-, PO-, Frauenschaft und sämtliche Ortsvereine beteiÄgten sich an dem hiesigen Fürbittegottesdienst. Der Ortsgeistliche, Herr Pfarrer Kohl, stellt« in den Mittelpunkt seiner Pre digt: Jakobus 5, IS. Ausgehend von dem Weltkrieg, wo w:r un» schon zu Fürblttegottesdiensten vereinigten, lenkte der Ortsgeistliche in feiner Weise unser« Gedanken auf da» Saarland hin. Allein der Gedanke der inneren Verbunden heit mit unseren Brüdern an der Saar sei der Zweck dieser feierlichen Stunde. Die Not der Saarbevölkerung auch unsere Not, das Sehnen nach Freiheit und Wiedervereini gung mit dem Mutterlande auch unser Sehnen. Im rech ten Beten und Glauben können wir nur alles erreichen. In neuer Einmütigkeit wollen wir uns Immer wieder um unseren Führer scharen. Wie in dem Gleichnis die bit tende Witwe von ihren Widersachern befreit wurde, io würde auch das Saargsbiet errettet werden von den F —- Len „in einer Kürze". Mit dem Schutz- un- Trutzlied „Ein feste Burg ist unser Gott" fand der erbauliche Gottes-ienst fein Ende. Rammenau, 12. Januar. RS.-Volkswohlfahrt. Fol gende Zeilen mögen einzelnen Volksgenossen zur Aufklä rung dienen: Ungeheurer Arbeit bedarf es, um alle Arbeits gebiet« der NS.-Dolkswohlfahrt bewältigen zu können. Un gefähr 1^ Millionen ehrenamtliche Helfer stellen sich frei willig in den Dienst der NSV. Leider herrscht bei einzelnen Volksgenossen noch eine Unkenntnis über die Aufgaben der NSV. All« Arbeitsgebiete der NSV., nämlich: Wmterhklfs» werk — das Hilfswerk „Mutter und Kind" — Bevötte- rungspolitische Aufklärung — Schadenoerhütung — Be seitigung von Wohnungsschäden, haben im deutschen Dolle große Anerkennung gefunden. Die NSV. will keine Almo sen geben, sondern im Volke die Fürsorge für di« Mitm«n- schon vertiefen und zur Selbsthilfe anspornen. Deshalb dür fen einzelne Mitglieder nicht fragen: „Was nützt mir die NSV.?", sondern wie diene ich durch meinen Beitritt zur NSV.— denn damit verpflichte ich mich zur Mitarbeit — meinem Volke am besten. Schönbrunn, 12. Januar. Gestohlen wurde, wie erst jetzt bekannt wurde, am 4. Januar in der Zeit von io bis 23 Uhr ein vor dem Gasthaus von Randig in Neuschön brunn stehendes älteres Herren-Fahrrad, Marke: Fuchs, Mit auffallend hohem Rahmen, nach oben gebogener Lenkstange mit schwarzen Griffen, schwarzen Felgen, grauer Bereifung, im Vorderrad eine einer Freilaufnaoe ähnelnde Nabe und Karbidlampe ohne Scheibe. Es erscheint nicht ausgeschlos sen, daß das Rad nur unbefugt zur Nachhausefahrt benutzt und dann weggestellt worden ist. Sachdienliche Mitteilung erbittet der Gendarmerie-Posten Burkau. Uhyst a. T., 12. Januar. Der Turnverein „Gut Hell" hielt am Donnerstagabend im Erblehngericht sein« Haupt versammlung ab, die -er Dereinsleiter, Tumbruder Georg Gnauck, mit Begriißungsworten eröffnete. Vereinsbiet- wart Tumbruder Herbert Häntsch hielt eingangs «inen mit Begeisterung aufgenmnmenen Vortrag über „Brüder an der Saar". Der vom Kassierer, Tumbruder Hetze, er stattete Kassenbericht ergab ein erfreuliches Bild. Geschäfts führer Turnbruder Herbert Häntsch legte in seinem aus führlichen Jahresbericht u. a. dar, daß -er Verein sowohl in der Mitgliederzahl als auch im Turnstundenbesuch einen Aufschwung genommen hat. Er erinnerte nochmals an die geleistete rege Arbeit un- die wohlgelungenen Veranstal- Nachrichten des Standesamts Bischofswerda. 1. Woche. Geburten: 3. 1. Eine außereheliche Geburt. Aufgebote: Keine. Eheschließungen: 5. 1. Paul Walter Müße, Schuh machergehilfe, Bischofswerda, mit Frida Margarethe Kutschke, Herdmädchen, Bischofswerda. Sterbefälle: 3. 1. Marie Schulze geb. Wadner, Renten- empfängersshefrau, Bischofswerda, 78 Jahre. 4. 1. Ursula Stäche, Kind, Bischofswerda, 1 Monat. 4. 1. Robert Emst Döring, Ktempnermeister, Bischofswerda, 80 Jahre. Großharthau, 12- Januar. Mütlerschulungsabende. In unserem Orte beginnen am 28. Januar 1935 die Mütter schulungsabende, deren besondere Aufgabe im Reichsmütter dienst des Deutschen Frauenwertes steht. Der erste Abend ist öffentlich und findet um 20 Uhr im Gasthof zum Kyfs- häuser statt. Dem Deutschen Frauenwerk bei uns sind an geschlossen: Die NS.-Frauenschaft, der christliche Frauen dienst und die Deutsche Arbeitsfront. Die Werbungen zur Teilnahme an diesen Schulungsabenden haben hier bereits eingesetzt. Zur Teilnahme sind alle Frauen und Mädchen herzlich eingeladen. Die Kursusgebühr beträgt RM. 3.—. Meldungen zum Kursus bis spätestens 21. Januar nehmen oben angeführte Stellen entgegen. Die Kurse finden statt: Erstmalig am 28. Januar 1935 und dann ab Dienstag, den 29. Januar jede Woche Montags und Dienstags bei Rüd- richs, 20—22 Uhr. Da im Nachbarort Frankenthal noch keine NS.-Frauenschaft besteht und somit dort eine eigene Mütterschulung nicht stattfinden kann, bitten wir -ie Frauen und Mädchen von Frankenthal, an den Kursen in Groß harthau teilnehmen zu wollen. Eine recht zahlreiche Betei ligung erwarten die NS.-Frauenschaft, der christliche Frauendlenst und die Deutsche Arbeitsfront. Frankenthal, 12. Januar. Bittgottesdienst. An dem am Donnerstag abgehaltenen Fürbittgottesdienst für die Heimkehr der Saar nahm die Kirchgemeinde regen Anteil. In geschlossenem Zuge, voran die Ortsgrupvenfahne, inar- schirrten unter feierlichem Glockengeläut die Ortsgruvvs der NSDAP, mit Ämtswalterstab, die SA. sowie BDM. und NSKOV. vom Stellplatz im Erbgericht nach der Kirche Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die eindrucksvolle Bitt predigt, die Herr Pfarrer Roemmicy auf Psalm 125, 26: „. .. und der Herr ist um sein Doll her, von nun an bis —r««I klIIIIonen oline ärbelt unä »rot - - -- MWMMr«!»», «Mionen Hintern tdro ttotMWWW kkt sm5oimksg kmtopkseiMj Vergessene Dresdner Originale. Um das Jahr 1810 lebte in Kleinzschachwitz ein selt samer Mann, der -ort und auch im benachbarten Dresden durch seine Absonderlichkeiten viel von sich reden machte. Der Spott traute sich aber nicht an ihn heran. Er ge noß vielmehr wegen seines Wohltuns große Achtung. Es war der Fürst Nikolaus Burjatin. Aus Kiew war er eines Tages nach Dresden gekom men, nachdem er sich seiner freiheitlichen Gesinnung wegen in seiner alten Heimat mißliebig gemacht hatte. Seine Ge stalt war klein, er trug eine blonde Lockenperücke, aber die Nase war das Ausfallendste an ihm. Die Billa, die sich der Fürst nach eigenen Angaben in Zschachwitz bauen ließ, mag seltsam genug gewesen sein. Sechzehn Ballons umgaben das Haus, auf dem Dach war eine große Esplanade und an -er einen Seit« befänd sich ein minaretartiger Turm z*r Beobachtung -es Wetters. Ein Zimmer aber ließ sich durch eine besondere Erfindung des Fürsten um «in Beträchtliches vor- und zurückleiern. Im Speisesaal stand ein eiserner Ofen in Form einer Palm«, deren Blätter in der heißen Lust zitt«rt«n. An das Zimmer seiner lungenkranken Toch ter war ein Kuhstall angebaut, dessen Ausdünstung heilsam fein sollte. - Der Garten war mit Tempelchen, Grotten, Vexierspie geln un- versteckten Wasserkünsten ausqestattet, die den ahnungslosen Besucher unerwartet durchnäßten. Auch eine Schaukel für dreißig Personen fehlt« nicht sowie «ine Rutsche, auf der slch der Fürst von oben in den Garten be- geben konnte, denn er liebte das Rutschen und batte sich dazu besonder« lederbesetzte Beinkleider machen lassen. Der rechte Sonderling wurde Putsatin aber erst nach d«n Tode seiner Gattin un- seiner Tochter. Er trug jetzt Immer einen großen grünen Regenschirm, dessen Dach mir kleinen Fenstern versehen war. Als Schutz qegen den Witrd trug er ein« ^rt Maske, im Winter aus Buchsbaum, im Sommer aus Samt, beide mit kleinen Glasfenstern. Sein« Equipage sowie sein Schlitten waren heilbar. Beide zeigten einen kleinen Schornstein, aus dem bei kaltem Wet ter-der Rauch lustig emvorstieg. Statt der Federn ruhte der Wogen auf Blasebälgen, die beim Umdrehen der Rä der Luft ins Wageninnere bliesen, oft so stark, -ah dem Fürsten beinah der Hut fortflog. Putjatin liebte die Hunde und besaß selbst zwei Möpse, -ie er mittels einer Schalmei zu rufen pflegte. Trotzdem fürchtete er die Tollwut un- trug im Sommer zum Schutz gegen Hundebiß blecherne Stiefolschäfte. Zwei Diener, mit großen eisernen Gabeln bewaffnet, mußten ihn ständig be gleiten. Im Dresdner Theater machte sich Putjatin dadurch auffällig, daß er bet Arien, die ihm nicht gefielen, einfach unter seinen Sitz kroch un- erst wieder zum Vorschein kam, wenn der betreffende Gänger geendet hatte. Aber der son derbare Mann hatte ein warmes Herz und noch heute steht in Zschachwitz ein merkwürdiges Haus Im Stil schwedischer Bauernhäuser^ das Putjatin als Schule hat erbauen lassen. Mancher berühmte Gast suchte den Fürsten in seiner Villa auf, sogar Napoleon verweilt« dort und schrieb beim Abschied seinen Namen quer über die ganze Seite des Gästebuches. Fürst Putjatin war auch Gelehrter und Schriftsteller, aber ebenfalls in ganz besonderer Weise. Viel« Ausrufungszeichen ergänzten flüchtig hingeworfene Gedanken, und für öfter wieder!ehrende Sätze hatte er sich gleich Stempel anfertigen lassen. Im Januar 1813 starb Fürst Putjatin un- wurde in seinem Mausoleum in Dessau betgesetzt. In einem der kleinen Häuser der Holzbofgasse on der Prießnitzmündung lebte so um 1830 ein alter Herr, der wohl einst bessere Tage gesehen haben mochte. Der „alte Helgi-" wurde er genannt und war einer der drolligsten un- harmlosesten Originale seiner Zeit. Er wohnte ganz allein, ließ auch nie jemand seine Wohnung betreten, am wenigsten ein Frauenzimmer. Alle häusliche Arbeit ver richtet« er selbst. ' An jedem Markttag war der alte Helzig unter den Hökerwoibern zu sehen, -och kaufte er nur bet Männern. In eine kleine Holjzmubde, die er wie ein Fleischer über die Schulter trug, ließ er sich -Ie von ihm erstandenen Waren chütteN. Auch allerlei Abfälle aus dem Schlachthos. die er «lüft zubereitet«, trug er auf diese Weile heim. Die Stu fen, die zu seiner Wohnung führten, bestrich er am Sonn abend mn weißem Ton und bügelte jede einzeln mit dem heißen Plätteilen trocken. Und wehe -en Jungs, die ihn bei dieser Beschäftigung störtenl Auf der Straße schritt der alte Helz'q gravitätisch ein her, st>m aber ein« Frau -es Weges, io bog er sich mr Seite und hielt sich die Nal« zu. Denn er „verachtete -i« Weiber", wie er sich auszudrücksn pflegte. Ein besonderes Vergnü- l gen bereitete es ihm, im strengsten Winter in -er Elbe zu baden. Da hackte er das Eis auf und ließ sich in das kalte Wasser hinabgleiten. Doch mit zunehmendem Mer hörte diese Absonderlichkeit auf und er verkam immer mehr, so daß, als er starb, seine Behausung voll Schmutz und Unrat vorgefunden wurde. Ein Gescheiterter, -en -irgendein Unglück aus der Bahn geschleudert hatte. R. V. Zeitgemäße Betrachtungen. (Nachdruck verboten.) Deutsch immerdar k Nur e i n Gedanke soll uns heut' beleben, — ein Name nur erfüllen Herz und Sinn, — wir wollen hosfnungsfroh den Blick er heben — und lenken ihn zum Saargebiete hin, — das Saarland gibt am heut'gen Schicksalstago — nur e i ne Antwort auf die Le bensfrage, — sie lautet klar: Es ist und bleibt die Saar: deutsch immerdart Zwei Worte nur, die heiß im Herzen brennen, — sie gaben uns die große Zuversicht: — Nichts kann uns mehr von unsern Brüdern trennen, — wenn alles sich vollzieht nach Recht und Pflicht. — „Deutsch immerdar", so schallt es immer wieder, — „deutsch immerdar" verkünden Wort und Lieder, — das deutsche Land bleibt, was cs immer war: deutsch immerdar! Das war uns Trost und Trutz in schweren Tagen, — di« deutsche Saar hat 15 Jahre lang — das harte Los der Fremdherr schaft getragen — und schwer gelitten unter Druck und Zwang, — Deutschland zu knechten war der Haß-Gedanke, — nun aber weicht der Freiheit letzte Schranke — dem heiligen Bekenntnis uns'rer Saar: deutsch immerdar! Sind auch unglaublich noch di« Schwierigkeiten, — die bös« Feinde bis zum letzten Tag — der Abstimmung der deutschen Front bereiten, — bleibt fest, Ihr Brüder, was auch kommen mag, — bald ist auch dieser Tag noch überstanden — und wenn de» Tage, letzte Stunden schwanden, — dann wird der Welt auf'» neue offenbar: Deutsch bleibt die Saar! Dann ist die schwere Prüfung überwunden, — frei kehrt Ihr heiin in s teure Mutterland, — da» deutsche Volk auf'» innigste ver bunden — begrüßt zur Heimkehr Euch mit Herz und Hand. — Die Mutter wird Euch wieder treu umhegen — und führt Euch wieder bess'rer Zeit entgegen — und schützt Euch treu vor Stürmen und Gefahr: deutsch immerdar! Fran- Heifeler.