Volltext Seite (XML)
Vor 50 Jahren, am 23. September 1885, wurde auf dem Mönchswalder Lerg bei Wilthen der vom Gebirgs verein errichtete 20 Meter hohe Ausfichlslnrm geweiht. 106 Stufen führen hinauf zur Plattform, von wo aus der Blick über die ganze Wendei, über Bautzen, das Spreetai, Las Jser- und Riesengebirge, die Pulsnitzer Berge und die Radeberger Gegend dahingleitet. Ursprünglich sollte der Turm auf dem benachbarten Gr. Picho errichtet werden, der ja den Mönchswald an Höhe noch übertrifft, doch schei terte hier der Bau an dem Widerspruch der Grundbesitzer und Jagdpächter. Mönchswald, der Bergrücken, der Forst und das am Fuße gelegene Dörfchen, waren einst Eigentum des Bautzner Franziskanerklosters. Und heute ist die ganze Nordseite des Berges mit dem Mönchs- und dem Adler wald Besitz der Stadt Bautzen Vor 50 Jahren, am 14. Juni 1885, wurde auch auf dem Unger der steinerne Luginsland geweiht. Er war ein Werk der rührigen Gebirgsoereinssektion Neustadt und insbesondere ihres Vorsitzenden, des Buchdruckereibesitzers und Zeitungsverlegers Julius Mißbach, dem unsere Ge birgswelt viel zu danken hat. Die Aussichtswarte erhielt den Namen Prinz-Georg-Turm, da der Wettiner damals Schutzherr des Gebirgsvereins war. Der noch heute stehende Turm hat eine Höhe von 18 Meter. Mit dem Bau war die Schaffung einer Zufahrtsstraße von Rugiswalde her ver bunden. Gegenwärtig baut man durch den Staatsforst eine neue Autostraße auf den Gipfel des Ungers, die zum schen Seminars, durch Kreirdirektor von 50jährigen Turmjubiläum im Frühjahr dem Verkehr über- - —. Baudirektor geben werden soll. , Vor 50 Jahren, 1885, wurde die Ladestelle Klosterberg an der Schlesischen Bahn östlich des mächtigen Äemitzer Vor 75 Jahren, 18SO, wurde die Schule von Lauter bach bei Stolpen neu erbaut. Bor 30 Jahren zählte der Schulbezirk 685 Einwohner. Die Schulkinderzahl betrug 90. Es amtierte damals zu Lauterbach Kantor Hierrmymus. Vor 70 Jahren, 18S5, wurde zu Lautzen auf dem Fleischmarktbrunnen das Denkmal d« Kurfürsten Johann Georg zvr Erinnerung an die Vereiaigaag der betten Lau sitz«, mit Sachsen Anno 1635 errichtet, eine Sisttang des König Johanns von Sachsen. Das- Denkmal ist ein Werk des Bildhauers Schwenk. Das gleiche Standbild findet sich in Johanngeorgenstadt. Das. Bautzner Standbitt ziert den schönen Fleischmarktbrunnen, den einzigen noch erhal- n offenen Wasserbehälter der inneren Stadt. Vor 80 Jahren, am IS. Oktober 1875, weihte Uhyst am Taucher seine neu« Schule. Sie enthielt zwei Klassenzim mer und zwei Lehrerwohnungen. Man rühmte seinerzeit den Bau ms ,-ie stattlichste und am zweckmäßigsten einge richtete Dorfschule des Bautzner Bezirks". Zu jener Zeit wurden hier 170 Schulkinder von zwei Lehrern unterrich tet. Mit der Schulweihe war die Anstellung eines 2. stän digen Lehrers verbunden, der ein Jahresgehalt von 1050 erhielt, außerdem Wohnung, Heizung und einige kleine Ns- benbezüge. Vor 30 Jahren 1905, umfaßte der Schulbezirk Uhyst am Taucher die Gemeinden Uhyst, Äuschkowitz, Bocka, Glaubnitz, Großhähnchen M S. und Ob. Seite, Jiedlitz, Kaschwitz, Kleinhähnchen, Neraditz, Neuhof, Lehndorf, Rittergut Lehn, Rittergut Neustädte!, Pannewitz bei Bi schofswerda und Taschendorf mit 1700 Einwohnern und 250 Schülern, die von zwei Lehrern in vier Klassen unter richtet wurden. Vor 60 Jahren, am 15. Oktober 1875, wurde die Bahn linie Pirna — Arnsdorf eröffnet. Gleichzeitig ward der Bahnhof Arnsdorf dem Verkehr übergeben, dafür aber der Bahnhof Fischbach bei Stolpen geschlossen., , Das gleiche Jahr hatte am L, Mai. die Eröffnung der Bahnstrecke Ebersbach — Sohland gebracht. Vor 50 Jahren, 1885, wurden in'der sächsischen Ober lausitz 50 000 Wenden gezählt. Die Zahl hat sich innerhalb von 100 Jahren kaum geändert: 1832: 40 000 1849: 49 000 1861: 54 000 1885: 50 000 ' 1910: 43 000 Hingegen nahm die Zahl der Wenden in der preußischen die Einrichtung getroffen, daß di« Kinder aus dem Ober dorfe die obere Schule und die Kinder aus dem Nieder dorfe die untere Schule besuchen sollten, da sie narb der Zahl einander so ziemlich gleich waren. Zugleich wurde auch ein ordentlicher Schmttote angestellt, der di« säumi gen Kinder entweder sogleich herbeiholen oder doch nach der Ursache ihres Ausbleibens fragen sollte. Zum Ruhme der Wehrsdorfer muß aber hier bemerkt werden, daß sie ihre Kinder immer sehr ordentlich zur Schul« anhalten und sowohl im Sommer wie auch im Winter di« Kinder immer fleißig die Schulen besuchen. Vor SO Jahren, 1845, wurde auf -em Lager bei Neu ¬ stadt der erste Aassichtstarm erbaut. Diese Bergwarte war tenen aus Hotz errichtet. Sie hatte nur ein Leben von drei Jah ren. 1848 fiel der Luginsland einem Schadenfeuer zum Opfer. Der Turm hatte vier Stockwerke und war in Form einer Säule erbaut. Im obersten Stockwerk befanden sich durch große Läden verschließbar« Aussichtsfenster. Ein vierseitiges Dach schloß den Turm ab. Zwei Stockwerk« hohe Ballen stiqten, schräg angesetzt, von außen den Bau. . Ihr Fuß war in mächtige Quader eingelassen. Vor 90 Jahren, am 28. März 1845, wurde die Schule «on Vemttz geweiht. Ms dahin hatten di« Dorfkinder nach Schmölln und Saußig zum Unterricht gehen müssen. Der erst« Lehrer von Demitz war der jahrzehntelang hier segens reich wirkende Traugott Mutschink, «in Wend«, -er sich als Schriftsteller, Dichter, Heimatforscher und Imker einen Na men machte. In die 1845 eröffnete Schule gingen die Kin der von Demitz, Thumitz und Birkenrode. Am 27. März wurde der Unterricht in zwei Klaffen ausgenommen, in de nen 77 Mädchen und Jungen unterwiesen wurden. 1860 waren es 100 Kinder, davon 20 wendischer Abstammung. 1880 schon 125 Kinder. Darunter befanden sich nur noch vier Wenden, aber auch vier Tschechen. Um den Demitzer Kirchern den weiten Schulweg nach Schmölln mrd Gaußig zu ersparen, war bis zum Jahre 1845 der alte Kirchschullehrer Johann Lehmann aus Schmölln jeden Tag. im Winetr nach Demitz gekommen, um hier den Unterricht zu erteil«», weil er den Kindern nicht di« schlecht ' ten Wege uich die bösen Winterftürme zumuten wollte. ' Mochte das W«tt«r sein wie es wollte, -er alte Kantor kam und hielt in Demitz seine Schule. Erst als -ie Kinderzahl immer stärker geworden war, entschloß man sich in Demitz, ein« Rebenschule zu erbauen und «inen eignen Lehrer anzu- - stellen. Vor 90 Jahren, am 21. Dez. 1845, wurde di« Schlesische Bahn auf der Strecke von Dresden bis Bischofswerda in x«»«'oy nna »»r Betrieb genommen. Gleichzeitig wurden die Haltesklle Niederlaufttz m den Jahren von 1849—1910 von 92 000 auf Fischbach, mit Postoerbindung nach Stolpen, und der Bahn- uuu av. Hof Bischofswerda -em Berkehr übergeben. (Näheres siehe in meinem Aussatz: »Als man di« Schlesische Bahn nach Bi schofswerda baute." Sächs. Erzähler. Nr. 35, vom : 27. August 1934.) Vor S0 Jahren, am 4. IM 1845, kam die vormalige , Freie Republik Schirgiswalde mit ihrer Umgebung, -en Or ten Reuschirgiswalde und Petersbach, endgültig zu Sachsen. Dieses ehemals österreichische Gebiet war in den Jahren seit 1809 ein Freistaat gewesen. Es war zwar im Frieden von 1809 an Sachsen abgetreten worden, aber in den Kriegswir ren jener Zeit war dieser Beschluß vergessen und dann im Wiener Kongreß wieder aufgehoben worden. 40 Jahre lang war hier eine ergötzliche Kl«instaat«rei zu finden gewesen, die allem möglichen zweifelhaften Volk einen UnterWupf gewährt hatte. Di« milde Herrschaft des Bautzner Dom stifts mußte nun einem strengeren Regiment Platz machen, und mit der goldenen Freiheit Les Städtchens war's für immer vorbei. Vor 80 Jahren, 1855, wurde zu Bischofswerda durch den Frauenverein «ine Wtteittschule gegründet. Gegen 40 arme Mädchen erhielten darin ein Jahr lang kostenlosen Un terricht in weiblichen Handarbeiten. Ja, es wurde sogar «in Teil des für die angefertigten Arbeiten gelösten Ge winns den Mädchen ausgezahlt. Vor 80 Jahr«, am 18. Sepl. 1855, fand die feierliche " gnoa -es Bautzner Schallehrersemiaars, des stärwss«, Kirchenrat Dr. Wildenhahn, Schramm, Baumeister Sestller und Seminar-irektor Dreß ler statt: