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L. Betblatt zu Ru»«er 2VV Der SSchsische ErzSHIer Mantua. de« 24. Dezember 1VS4 Zukunft. Anschließend überreichte er jedem Sefolgschast,- mttgtted «in namhaft«, Geldgeschenk. Der Betriebszellen- Obmann dankte hierauf im Namen aller Arbettskamevaden für da» unverhoffte Geschenk und wünschte, daß da» au« Einvernehmen zwilchen Detriebsfllhrer und Gefolgschaft auch fernerhin so bestehen bleiben möge, wie es bis jetzt war. — Sn festlicher Stimmung eilten dann alle ihrem Hetm zu. —* DU Zahlung der Dienst- and Versorauagsgevühr- nist« bei der Reichsbahn erfolgt bereit« am 2V. Dezember bet der hiesigen Güteklasse. —* vermutlicher Laddiebftahl. Am verganaenen Sonn abend tn der Zeit von Mittag bis Mitternacht ist einem Putztauer Arbeiter, anläßlich einer Bierreise iy Bischofs werda, ein fast neue» Herrenrad, Marke „Heinsberger", Nr. 255 433, abhanden gekommen. Das Ra- hat schwarzes Gestell, verchromte Ausführung, rote Bereifung, Glocke mit Firma „Detter L Hartwig, Putzkau", Dynamobeleuchtung zum Abblenden. Der Arbeiter ist gegen 2 Ubr nachts ohne Rad in Schmölln «landet. Etwaige Auffindung oder Wahrnehmungen werden an dl« nächst« Polizei-ienststelle erbeten. —* Ehreakreuz für Aroatkämpfer. Die Amtshaupt mannschaft Bautzen hat vor einigen Tagen dl« ersten 1000 Ehrenkreuz« für Frontkämpfer zur Erinnerung an den Weltkrieg geliefert erhalten und deren Ausgabe sofort in die Wege geleitet. Esn« Anzahl Frontkämpfer des amts- hauptmannschaftlichen Bezirks wird sich somit schon am Weihnachtsfeste de» Besitzes des Ehren kreuze» erfreuen kön nen. Di« Ausgabe der wetteren Ehrenkreuze kann nur nach und nach geschehen, je nachdem die Behörde damit beliefert wird. Für diejenigen, welche mit dem Derleihunasantrage bisher noch gezögert haben, sei bemerkt, daß die Frist dazu am 31. März 1935 abläuft. —* Achtungt wegebeauherl Vorfahrt»recht! Mit dem 1. Äanuar 1V85 tritt der Absatz 1 des 8 27 der Reichs- straßenoerkehrsordnung vom 28. Mai 1934 in Kraft. So- fern nicht durch Aufstellung amtlicher Verkehrszeichen eine ander« Regelung getroffen worden ist, gilt die nachstehende allgemeine Bestimmung de» 8 27 Abs. 1 d«r Reichsstraßen- verkehrsordnung. „im Kreuzungen und Einmündungen von Straßen ist bevorrechtigt, wer von rechts kommt; jedoch haben Kraftfahrzeuge und durch Maschinenkraft angetrie- bene Schienenfabrzeuge die Vorfahrt vor anderen Verkehrs teilnehmern; diese Regeln gelten nicht, wenn durch amtliches Verkehrszeichen eine andere Regelung getroffen wird." —* Die Tierseuchen in Sachsen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 15. Dezember 1984 wurden in den Amtshauptmannschaften Borna und Zwickau in je einer Gemeind« und einem Gehöft Milzbrand und in den Amts hauptmannschaften Freiberg und Großenhain in je einer Gemeinde und einem Gehöft Geflügelcholera festgestellt. S Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda. 24. Dezember. Heilig Abend! Die letzten Stunden vor dem Fest«. Mit einem Gefühl froher Erwartung ist man an diesem Morgen aufgewacht, in dem freudigen Bewußtsein: Heute ist Weihnachten! Der Tag, den groß und kletn seit vielen Wochen erwartet, besten Näherrücken di« Kinder eifrigst verfolgen, ist da. Alle Erwartung, alle Borfreude, die uns beseelt, drängt sich in diesem Tage besonders zusammen. Gerade dl« letzten Stunden vor dem Fest sind erfüllt mit fieberhafter Vorbereitung. Ueberall tn der Wohnung ra schelt und knistert es. Di« Tür der Weihnachtsstub« ist fest verschlossen, und die Kinder drücken sich vor dem Schlüssel loch herum, um «in kleines Zipfelchen der Wunder, die da- hMter sein müssen, zu erhaschen. Langsam rollen di« Stunden ab. Der Baum ist ge schmückt. Der weißaedrckte Gabentisch steht darunter und auf ihm ist bereit» ein hübscher „Aufbau^ entstanden. Und endlich neigt sich auch dies«r Tag dem Abend zu, dem Heiligen Abend! Frühzeitig senkt sich die Dämmerung herab und mit ihr ertönen von allen Kirchtürmen di« Glocken, di« zur Chriftvesver rufen. Einträchtig wandert die Familie zu der festlich erleuchteten Kirche, in der heute zwei Tannenhaume im Lichterglanz erstrahlen. Und nachdem das uralte und ewig neu« Weihnachtsevangelium verklun gen ist, nachdem die Weihnacht-lieber verstummten, geht es unt«r Glockenklängen wieder heimwärts durch den Heiligen Abend. Hinter verschiedenen Fenstern sind bereits die ersten Lichterbäume zu sehen, und frohe Erwartung erfüllt Olle. Endlich ist es so weit. Die Türen der DeGnachtsstube öffnen sich. Staunend und selig blicken große Klnderaugen in, den brennenden Lichterbaum, der das Zimmer mit einem warmen, lebendigen Schimmer erfüllt. Und dann ziehen noch einmal die alten Weihnachtslieder durch den Raum, und mit Hellen und dunklen Kimmen erklingt es: „Stille Nacht, heilige Nacht . . —* 2m Scheinwerferllcht erstrahlte gestern abend der hochragende Turm unserer Heimatkirche, das weithin sicht- bare Wahrzeichen unserer Stickt. Es erhöhte den Zauber der weihnachtlichen Stimmung, die Über unserem Markte Mit dem brennenden Christbaum und dem alt vertrauten Bilde des Äeihnachtsmarktes lag. — Der gestrige Goldene Sonntag bracht« unserer Stadt wieder «inen starken Verkehr, so daß hie Geschäftswelt gestern noch Einmal gute Umsätze gehabt haben wird. —* Die erste Kollekte de» neuen Jahres für da» ZVHW. Am 1. Januar 1935 wird in -em gesamten Bereiche der ev.- luth. Landeskirche eine Kollekte für dar Wintechilfswerk gesammelt. —* Ehrung. In dankbarer Anerkennung langjähriger Wirksamkeit und erfolgreicher Förderung -er Fabrikfeuer« wehr der Firma Buschbeck L Hebenstreit wurde Herr Fabrikbesitzer Stadtrat Alfred Klein am gestrigen Sonn tag zum EhremnitglleL der Wehr im Beisein de» Komman dos mit entsprechenden Worten durch den Wehrführer und Kreisvertreter Herrn Fischer ernannt und ihm ein Ehren brief ausgehän-igt. Herr Klein dankte für diese Ehrung und versprach, auch fernerhin -le hohen und erntten Ziele der Fabrikfeuerwehr weiter fördern und ausbauen zu helfen. —* Au einem yetriebappell rief am Sonnabendmittag 1 Uhr der Betriebssichrer der Tuchfabrik F. G Herr mann <L Schn, G. m. b. H., Pg. B erndt, die Gefolgschaft zusammen. Nach einleitenden Worten über das schön« Fest der Liebe, das Weihnachtsfest, sprach der Betriebssichrer über das verflossene Jahr und gab noch einen Ausblick in die einschließlich einer reichhaltigen Weihnachtsbeilage. Ferner liegt dem heutigen Blatte die Heimatbeilage bei. Die nächste Ausgabe unseres Blattes erscheint am Donnerstagnachmittag! —* ü«ia rieujahrswuusch ohne wohlfahrtsbrtefmartet Der Landesausschuß Sachsen der Deutschen Nothilfe teilt mit: Der Neujahr,grüß, der deinen Lieben dritte Wünsche bringt, trag« al» Zeichen der Volksverbundenheit da» Post- Wertzeichen die „Woklsahrtrbrtefmarke"! Im Zeichen der deutschen Wohlfahrtsbriesmarke liegt ein Glückauf IS SSt Schmölln. 24. Dez. Goldene Hochzeit. Am 2. Weih' nacht,»feiertaa ist es Herrn Tischlermeister Ems. Hofmann und seiner Gattin Marie vergönnt, das Fest der Goldenen Hochzett feiern zu können. Lewe stehen im 74. Lebensjahr«. Die Jubelbraut kann an ihrem Ehrentag außerdem noch ihren Geburtstag begehen. Möge dem allseitig geschätzten Paar noch ein recht langer und gesunder Lebensabend be- schieden sein Goldbach-Welckersdorf. 24. Dez. Aus einem besinnlich- ernsten und einem fröhlichen Teile bestand die starkbesuchte Weihnachtsfeier des Lhristlichen Araueudienstes am Sonn tag, nachmittags 3 Uhr, in der Goldbacher Schule. Das große Zimmer erstrahlte im milden Glanze der aus den weitzgeoeckten Tafeln inmitten von Fichtengrün aufgestellten vielen Lichter, und dazu kamen dann noch manche große und kleine Adventskränze. Auf dem Podium waren ferner eine beleuchtete Darstellung der Heiligen Nacht nebst der Weihnachtskrippe und Josef und Maria auf ihrem Wege nach Bethlehem tn lebenswahren Figuren zur Aufstellung gelangt. So war schon rein äußerlich der stimmungsvolle Rahmen für eine rechte Weihnachtsfeier gegeben, die durch die Herren Pfarrer Sallmann, Großdrebnitz, und Kan tor G e l b k«, Goldbach, sowie eine Schar von getreuen Hel ferinnen umsichtig vorbereitet war u. mit herzlichen Begrü ßungsworten des Herrn Pfarrer Sallmann und dem gemein samen Gefang des Adoentsliedes „Tochter Zion freue dich" unter Harmoniumbegleitung des Herrn Kantor Gelbk« ein geleitet wurde. In seiner zu Herzen gehenden Ansprache hob Herr Pfarrer Sallmann hervor, daß über dieser Weih nachtsfeier das Bibelwort stehen soll „Dein König kommt zu dir". Gott, der aus lauter Liebe zu uns feinen eingebore nen Sohn gab, -er schenke uns allen ein recht fröhliches Weihnachtsfest! Nach dem gemeinsamen Gelange: „Wie soll ich dich empfangen . . ." begrüßte Herr Pfarrer Sall mann Herrn Kantor Gelbke und verwies auf die enge Zu sammenarbeit, die heute zum ersten Male tn Erscheinung träte Herr Pfarrer Sallmann brachte nun feiner aufmerk samen Zuhörerschaft zwei Gedichte: „Der Urgroßeltern Weihnacht" und „Mein schönstes Weihnachtsfest", sowie „Ein Weihnachts-Erlebnis" zu Gehör, das mit dem gemein samen Gesänge: „Ein Herz, das Demut übet. . ." schloß. Er berichtete sodann über die rechte Weihnachtsfeier tn Freud und. Leid und über die alte liebe Weihnachtsgeschichte im Lukas, 2. Kap., die vom Gesang« der litten, sinnigen Wvihnachtslieder und zwei prächtigen Sologesängen des Herrn Kantor Gelbke umrahmt wurde. Im zweiten, der Fröhlichkeit gewidmeten Teile stärkte man sich tüchtig am wohlschmeckenden Kaffee und Weihnachtsstollen, und nach der Tafel hatte sogar ein stilechter und poestvoller .Knecht Ruprecht" den Christlichen Frauendienst ausgesucht. In hu morvoller Rede verteilte sodann Herr Kantor Gelbke die mitgebrachten Geschenkpäckchen, worauf die schöne Weih nachtsfeier mit Dank an die Veranstalter, einem gemein samen Liede und herzlichen Wünschen für «in frohes und ge sundes, echtes deutsches Weihnachtsfest gegen )48 Uhr aus klang. Großharthau-Frankenthal. 24. Dez. Die NSKOV., Ortsgruppe Großharthau-Frankenthal, hielt am Sonnabend im Gasthaus zur Grenze eine gutbesuchte Versammlung ab. Nach Begrühungsivorton durch den Obmann Kam. R. Botta wurde bekanntgegeben, daß di« Bilder vom Tan nenbergdenkmal und Relchskriegsopfersührer Pg. Ober lindober ihren Ehrenplatz im Versammlungslokal erhalten sollen. Die Kosten für die Bildeinrahmung trägt ein Ka merad. Die Firma Mar Gottlöber, Großharthau, hat für di« Ortsgruppenfahne einen Trauerflor gestiftet. Der Ob mann gab dann die wichtigsten Punkte des Reicksrundschrei- bens Nr. 13 bekannt. Herauf ergriff der freudig begrüßte Leiter der Geschäftsstelle Bautzen, Kam. Dod « n. das Wort und verbreitete sich über die brennenden Fragen der Arbeits beschaffung im Bezirk Bautzen sowie der Senkung der Mit- glieosbeiträge in Verbindung mit dem Siedlungaproblem. gegenden üblich ist, ist nur der letzt Rest der alten Bräuche. In einigen Gegenden Deutschlands wurden die Obst bäume mit Stroh umwunden, damit sie vor bösen Geistern sicher waren und im nächsten Jahr reiche Früchte tragen soll ten. Oft wurde zu diesem Zweck auch empfohlen, die Bäume in den zwölf Nächten zu schütteln oder sogar zu peitschen. Früher bat man die zwölf hei igen Nächte auch als „Rauhnächte' bezeichnet. Im Grunde aber gab es nur drei Rauhnächte: die Nacht zum ersten Feiertag, die Silvester nacht und die Nacht vor dem Dreikönigstag. Di« Bräuche dieser besonderen Nächte sind heute nur noch in einigen Alpengegenden erhalten. Der Name „Rauhnacht" entstand aus „Rauchnacht", und er bedeutete, daß in diesen Nächten in Haus, Ställen und Scheunen geräuchert wurde. Der Hof- besitzet ging, eine Pfanne mit glühenden Kohlen tn der einen, eine Schale mit Räucherwasser in der anderen Hand haltend, an der Spitze seiner Familie durch alle Räume des Hauses, durch all« Stallungen und Scheunen. Auf diesem Gang wurde alles mit Weihwasser besprengt, während im mer wieder Weihrauch auf die glühenden Kohlen gelegt und damit geräuchert wurde. Die Germanen glaubten, daß in der Zeit des Julfestes, das mit den 12 Nächten zusammenfiel, die Toten wach wür den und einen besonderen Umzug veranstalteten. Deshalb wurden für sie auch Speisen und Getränt« bereitgestellt. In entlegenen Gegenden Tirols hat sich dieser Brauch bi» heute erhalten. Im Zusammenhang damit steht auch die Sitte, daß an jedem Abend der zwölf Nächte bei der Abendmahls zeit «in Löffel voll Esten auf dem Herd verbrannt wurde. Für unsere Vorfahren lag in dem Ablauf der zwölf heiligen Nächte schicksalhaft die Entwicklung des kommen den Jahres eingeschlosten. Jeder Tag entsprach einem Monat, es wurden Rückschlüße auf die Wetterbtlvung aus ihm gezogen. vorbereitet. Große Kuchen und riesige Brote lagen bereit, jKrach die bösen Geister zu bannen. Das Christkindl- oder denn es durfte auch nicht gebacken werden. Besonders in- s Neujahrsanschießen, das noch heute in manchen Gebirgs- teressant ist, daß bestimmte Speisen nicht gegessen werden ' " ' durften, zu denen in erster Linie alle Hülsenfrüchte gehör ten. Kein Tier wurde während der Zeit der heiligen zwölf Nächte getötet, auch die Jagd ruhte. Ein Glaube, der noch heute wett verbreitet ist, besagt, daß während der heiligen zwölf Nächte keine Wäsche auf der Leine hängen darf. Ein altes Sprichwort lautet: „Wer in den Zwölfen die Wäsche hängt, der muß den Kirchhof be kleiden." Allerlei Orakel können jetzt mit Erfolg besragt werden. Auf dem Lande kennt man noch vielfach das Schuh orakel, da» besonders von Knechten und Mägden befragt wird. Alle sitzen, durch Punsche in heiterste Stimmung ge bracht, auf dem Fußboden und werfen einen ihrer Schuhe über di« Schulter. Wenn der Schuh so auf dm Bodm fällt, daß seine Spitze zur Tür weist, dann verläßt der Betreffende während des kommenden Jahres seine Dienststelle, fällt er aber entgegengesetzt, so bleibt er ein weiteres Jahr in sei nem Dienst. Um in die Zukunft zu schauen, wurde das Bleigießen stet» besonders g«rn geübt, das ja noch heute tn fast allen Teilen Deutschlands beliebt ist. Auf Dörfern kmnt man, Sie heiligen Wölf VäKle. Volksglauben zwischen Weihnachten nnb DreirönigStag. Bon FerdinandErken. Zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar liegen die zwölf heiligen Nächte, um die sich seit alters her ein dich ter Kranz von Sagen und Brauchtum rankt. In dieser Zeit feierten die heidnischen Germanen das Julfest, und mancher heute noch erhaltene Brauch geht bis kn die ältesten Zeitm zurück. Diese zwölf Nächte gaum für heilig, und der Volksglaube schrieb ihtten geheimnisvolle Bedeutung zu auch noch Jahrhundert«, nachdem das Christentum bereu» seinen siegreichen Einzug gehalten hatte. In diesen zwölf Nächten vollzieht sich nach altem Glauben der Kampf zwischen Licht und Finsternis. Symbol dieses Glaubens war das Fest der Wintersonnenwende, das die Alten am 25. Dezember feier ten. Es war bestimmt kein Zufall, daß Kaiser Theodosius den 25. Dezember al» Feiertag für die Geburt Christ! be stimmte. War bi« dahin da» Julfest das Fest der großen Wende, des Sieg» der Sonne, so wurde Weihnachten Sinn bild dafür, daß Christus als da« ,Kicht der Welt" zu den Menschen gekommen war. ,Ln der Zeit der zwölf heiligen Nächte Toben finster heimlich« Mächte, Es geht der Sturm, es klirren di« Fenster, In Häusern, in Herzen rumoren Gespenster. Frau Holl« fährt mit dem wilden Heer Durch die finstere, pechschwarz« Nacht «inher." In dieser Zett, da alle Geister los waren und sich der große Kampf der Natur- und Grlstergewaltm vollzog, mußte alle Arbeit ruhen. Alle Geräte, di« nur irgend an di« Arbeit erinnerten, wurden beifeite grräumt, kein Dresch flegel war zu sehm und kein« Spindel. Auch wutd« nur das Notwendigste gekocht und schon vorher alle- sorgfältig stet» besonders g?rn geübt, das ja noch heute tn fast Teilen Deutschlands beliebt ist. Auf Dörfern kmnt besonder» in Niedersachsen, noch das Hühnerorakel. Cin Mädchen, da» gern wissen möchte, ob es im kommenden Jahr heiratet, klopft am Neujahrsmorgen vor Tau und Tag dreimal an di« Tür des Hühnerftalle». Wenn als Ant wort darauf der Hahn fröhlich kräht, so ist dies ein sicheres Zeichen, daß der Freier bereits im Anmarsch ist, wenn aber nur ein Huhn gackert, dann heißt es noch ein weiteres Jahr mit der Hochzeit warten ... MU allen möglichen Mitteln hat man in früherer Zeit versucht, sich gegen den Einfluß der bösen Geister zu schützen, die in dieser Zeit ihr Wesen treiben sollten. Das Wort „Heidenlärm", das heute noch im Gebrauch ist, geht auf solche alte Sitte zurück, man versuchte, mit ungeheurem