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Da -leiben di« siebenunddreihia unter sich. Wenn ihr wollt, dann haut euch neue Dörfer. — Habt'sia sowieso getan, bloß, daß Mr den Htlgendorfern in den Mantel gerochen seid wie die Laus in den Netz. — Macht mich Nicht falsch, Leut«, ich will gemütlich bleiben, aber das sag' ich euch, haltet das Maul, solange ich rede. Das bin ich nicht ge wöhnt, daß mir da einer zwischen fährt, und — ich möchte nicht grob weüren. — Habt ja so eure Dörfer für euch. Warum soll das eine nicht' Laßgraben, das andere nicht Bärleite heißen? Muß es gerade Hilgendorf fein? Und haben das die Alten schon dumm gemacht, so sachte hätten wir gescheiter werden sollen. Als der Beier vor reichlich zehn Jahren bas erstemal sein« Nase hineingesteckt hak da habe ich gesagt: Leute, macht ein für allemal einen Strich darunter. Cs gibt zwei Wege: Entweder teill den Wald auf unter die Ältgameinde oder teilt die Einnahme un ter di« Altgeineinde. Las Hotzgeld kommt nicht wieder in die Gemeindekafle. So habe ich gesagt. Da haben sie hin und her gebarmt, haben Angst gehabt, daß di« andern Lärm schlügen und haben mich und die zwei,die mit Mir in die gleiche Kerbe hieben, überstimmt. Ich hält' mich nicht gefürchtet, da verlaßt «uch drauf. — Ich will nicht wild werden, Leut«, aber das sag' ich euch: Rührt nicht an den Wall), rührt nicht an altes Hrlgendorfer Recht! Tut es nicht, ich mein'» gut, Leute. Denkt nicht, dich ich der Garniemand geworden sei. Wenn ich gewollt hätte, so wäre ich heut« noch Vorsteher. Ich hab'» nicht gewollt. Tin Bauer, ein Hilgendorfer Bauer aber bleib' ich!" Er hieb . - - .. . .. . . „Wer uch wie die lassen, eher h' da, und nur n, zahlen." Latzarabenleute Absonderlichkeiten zu Weihnachten. Sebnitz, 24. Dezember. An der Hohen Straße in Flur Hertigswald« stehen zur Zeit zwei «roße Wiesen im schön sten Blütenzauber. Di« beiden Wiesen sind über und Über mit Gänseblümchen bedeckt. Radeberg, 24. Dezember. Dieser Tage sah ein Heide- Wanderer in der Langebrücker Gegend zu seinen Füßen im grünen Laub einige dunkle Heidelbeeren. Er fand von den köstlichen Waldfrüchten eine solche Menge, daß es sich zu pflücken lohnte. Leisnig, 24. Dezember. In einem Gärtnereibetrieb in Ostrau wurden jetzt zum dritten Male in dlesem Jahre Erd beeren geerntet. Die Früchte sind von normaler Größe und Süßigkeit. Kein deutscher Gruß aus Postsendungen «ach Böhmen! Zittau, 24. Dez. Di« an den Weihnachtsfeiertagen an sich schon vielgeplagten Postämter haben es im benachbarten Böhmen besonders schwer, ihr« Aufgabe gerecht zu werden, denn zu dem Massenbetrieb, den sie an diesen Tagen zu be wältigen haben, bürdet ihnen eine neue Vorschrift, di« den Hitlergruß auf offenen Postsendungen verbietet, neue Lasten «if. Die tschechischen Postämter sind angewiesen, die Weih nachts- und Neujahrskarten daraufhin besonders zu über prüfen. Zittau, 24. Dez. Da» Zittau« Stadttheater wirb ge- baut. Der Stadlrat hat endgültig beschlossen, das am 4. März 1932 niedergebrannte Zittauer Stadttheater durch einen Neubau auf dem ehemaligen Stephanischen Grund stück in der Augustus-Allee zu ersetzen. Der Bau soll be reits im Frühjahr 1SS5 in Angriff genommen werden. Dl« Stadtverordneten werden in ein« Sitzung am kommenden Freitag dem Beschluß des Stadtrates beitreten. Neugersdorf, 24. Dezember. Mt dem Rade tödlich ver unglückt. Als in den Abendstunden der 59 Jahre alte Anton Böhm aus Obergeorgswalde mit seinem Rad die abschüs sige Straß« in Richtung Georgswalde hinabfuhr, lief ihm werden. — Segen Mittemacht würbe auf -er Wilsdruff« Straße ein 28 Jahre altes Fräulein beim Ueberschreiten der Straße von einem Auto erfaßt und etwa SO Meter mitge- schleift. Mt schweren Kopf- und inneren Verletzungen mußte ihre Ueberführung ins Friedrichstädter Krankenhaus erfolgen. ' auf den Tisch und schrie mit dröhnender Stimme: an den Wald will, der will an mich! CH' wir ei Wanzen uNd wie die Läuse unser Blut saus . . . Leute, es passiert ein Unglück. Ich sie' über mich weg geht'» an, das Holz. — Adan Es dauert« eine Weile, bevor sich di« Latzarabenleute wieder in sich selber zurecht fanden. Der ihnen seinen Her renwillen In die Augen geblitzt, bas war der Vorsteher ge wesen auf der alten Höhe seines bäuerlichen Selbstbewußt- sein«, in der heiligen Glut der Liebe zu Scholle und Ge meinde. Sie schwiegen, und Adam Süßengut freute sich der lebendigen Kraft, die von dem Manne ausgina, den er, er mochte es noch so ost abtun wollen, dennoch gleicherweise fürchtet« und verehrte. Für den Abend war es, als sei den Reden da» Rück grat gebrochen. Es kam zu einem wüsten Durcheinander von Anschuldigungen der Bauern, Schimpfen, Hetzen, aber da» Zielsichere fehlte. Jagdschloß" ein Mann in» Rad, so daß beide zum Sturz kamen. Während der Fußgänger seinen weg fortsetzen konnte, erlag Böhm bereits auf dem Transport in seine Wohnung seinen schweren Verletzungen. Pirna, 24. Dez. Fchgenommeve Hühverdlebe. Inder Nacht zum Freitag waren einem Bauern in Ebenheit 16 Hühner gestohlen worden. Dl« Tiere waren an Ort und Stelle geschlachtet worden. Der Kriminalpolizei ist es in zwischen gelungen, drei Pirnaer Einwohner als Täter zu ermitteln. Es konnten ihnen außerdem noch ein Hühner diebstahl in Uttewalde und ein Kaninchendiebstahl in Papst dorf nachgewiesen werden. Die Diebe wurden dem Pir naer Amtsgericht zugeführt. Droben, 24. Dez. Au Kammersängern ernannt. Der Opernsängerin Elsa wieder und den Opernsängern Martin Kremer, Paul Schäffler und Heinrich Teßmer ist vom SSchs. Ministerium für Volksbildung di« Dienstbezeichnung Kam mersängerin bzw. Kammersänger verliehen worden. Dresden, 24. Dez. Sind veranlaßt Festnahme eine, SltMchkeitsverbrechers. In letzter Zeit wurden in der Um gebung der Ostra-Allee verschiedene Schulmädchen im Alter von 6—9 Jahren von einem Mann in schamlosester Weise belästigt. Das ein« Mädchen erkannte den Unhold jetzt auf der Straße wi«der. Trotz seiner Jugend verfolgte das Kind den Täter, «inen 28 Jahre «Uten Mann, solange, bi» sich Gelegenheit bot, ihn festnehmen zu lassen. Nach anfäng lichem Leugnen legte er an Hand oer Beweismittel ein um fassendes Geständnis ab. Er wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Dresden, 24. Dezember. Kraftrad gegen Personenauto. Am Sonntaanachmittag gegen 15 Uhr ereignete sich Ecke Lindenau—Bergstraße ein heftiger Zusammenstoß zwischen einem Lieferkraftdreirab und einem Personenauto. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Der Lenker des Lie- ferkraftdreirades wurde schwer, «ine Insassin des Personen kraftwagens leichter verletzt. Beide mußten dem Kranken haus Friedrichstadt zugefuhrt werden. Dresden, 24. Dez. Zwei schwere Derkehrsunfälle ia Dresden. Am Freitagabend in der 23. Stunde fuhr auf der Bautzner Landstraße in einer gefährlichen S-Kurve am Schloß Albrechtsberg ein Personenauto in den Straßen graben, riß dabei mehrere Straßenabgrenzungspfosten um und fuhr noch gegen einen Baum, worauf es zertrümmert liegen blieb. Der Lenker des Autos und ein Insasse muß ten schwerverletzt, ins Diakoniffenkrankenhaus gebracht Vorsteher Weiße kam nun vier Tage lang nicht zu Adam Süßengut. Seine Worte verklangen in der Fern«, und das Echo, da» etwa noch von ihnen herüber hallte, das war müde und kraftlos. Da wurden di« Grabenleute wie der mutiger und zielsicherer. Sie steckten in den Häusern die Köpfe zusammen, redeten auch bei dem Süßengut leiser und weniger prahlerisch, und wenn der Vorsteher einsam an seinem Tische saß, dann fielen nur einzeln«, zweideutige Worte, die von den Wissenden belacht, vom Vorsteher stolz überhört wurden, aber sie liehen nicht nach Der Heckenrruter war in Langstadt bet dem Winkel advokaten Ender gewesen und hatte dem den Handel vor getragen. Ender hatte sich eine Zigarre anaev rannt, den Rauch durch die Nase geblasen uNd gefragt: »Ist der Wald besitz unverändert geblieben, ist etwa» dazu gekauft, ist et was davon verkauft worden?" „Davon Mer nicht, dazu «her. „Bringen Sie mir den Nachweis, daß, nachdem sich di« Siedlungen in Latzgraben und Bärleite gebildet, die Leute also ihr» Steuern in Hilgendorf bezahlt haben, d«u ge kauft worden ist. — Noch etwas: M da, Hotzgeld «in ein zigmal unter di« Allgemeinde aufgetellt worden?" „Nein." (Forschung folgt.) dieser Nacht halt wie ein Bann V) Die Erbe ihren Atem an. Ein Wunder ward, vor dem sich neigen Die Herzen, alle Zweifel schweigen — „Stille Nacht, Heilige Nacht ". Na» von >40 t-ortletzung. <Nachdr»ck verboten.» La wußte Konrad Angermann Bescheid, lag lang« wach, Christian hörte ihn seufzen, und wenn sich der Schu ster rechts warf, dachte Schuch: Jetzt kommt die Gemütlich keit oben auf. Warf er sich mit einem harten Ruck links, dann wußte er, daß der Napoleon die Oberhand gewann. Auch die Witwe hatte ein« unruhige Nacht. Der kleine Helmut sang im Schlafe das Lied, zu dem Konrad tagsüber den Pechüraht gezogen hatte, seine Mutter hörte ihm zu un dachte: So gotteslästerlich ist das Lied schließlich gar nicht. Wir haben es früher selber ost genug gesungen. Und dann: Der Christian hat zwar übertrieben, aber eine heillose Wirt schaft mag es schon sein. So zwei Männer für sich. — Und weiter: Der Angermann ist zeitlebens ein kreuzbraver Mensch gewesen, hat nie eine an der Nase herumgeführt, hat zwei Kühe und zwei Schweine, und als die Selma krank war und starb, da hat er mir getreulich beigestanden und hat kein einzigmal vom Napolium geredet. Zudem ist er kein übler Mann, eben über di« Vierzig hinaus, und die Kinder so ganz ohne Vater aufwachsen lassen . . . Als Konrad Angermann dabei war, aufzustehen, kam Christian, der vor ihm hinabgegangen war, wieder zur Kammertür herein. „Sie hat gesagt, ich soll mal noch eine Weile ins Bett kriechen." Konrad Angermann sah ihn ungläubig an. „Wer hat da« gesagt?" „Na, die Simonsche, und wenn sie fertig ist, will sie uns rufen." So geschah es. Als di« beiden auf den Rus herabka men, fanden sie den Tisch gedeckt, Kaffee und Tassen und Bratkartoffeln standen bereit, die Stube war sauber gefegt, Lie Kühe waren gemolken, aber die Simonsche war nicht mehr da. „Konrad," sagte Christian Schuch, „das hätten wir nicht fertig gebracht. Cs ist nun mal so. Wo der Mann zehn Wege macht, da guckt die Frau bloß hin, und in Ordnung ist'-." Der Schuster wußte auf die tiefsinnig« Rede nichts zu sagen, aber er aß besinnlich, langsam und mit langen Zäh nen. Christian paßte am Fenster auf, bis die Witwe von ihrer Aufwartung in der Schule zurückkehrte. Als gleich darauf das kleinste Simonchen, wie gewöhnlich, herüber kam, sagte Christian entschlossen: „Konrad, nun ist's Zeit." Der Schuster aber zögerte. Da stieg Christian die Treppe hinauf und hatte, als er zurückkam, Angermann» Abend- mahlsanzua über dem Arme hängen. Der aber wehrte ab, warf entschlossen den Hammer beiseite und sagte: „Wem ein Mädel nicht gefällt, wenn sie ein Fuder Mist auslädt, bei dem sst's gefehlt, wenn er sie hernach im Sonntagrklelde freit. So ist's bei dem Manne. Ich gehe als Schuster Angermann, und wenn sie mich so nicht wir beim Napolium." Cs dauerte einige Zeit, bis er wiederkehrte. Christian lag auf der Lauer, und als Konrad Angermann drüben aus der Tür trat, da blies der alt« Postillon, daß es schallte: Wir winden dir den Iungfernkranz. Konrad Angermann wartete» bis da» Lied zu End war, bann sagt« er: „Es ist gar nicht so, wie du meinst." „Wie?''ftagte Schuch. „Wir können ruhig vom Napolium reden, aber bloß nicht immerzu. Und darin hat sie recht, sag' ich" geschlossen. In einer hiesigen Ziaarvenfabrtk hätten zehn Arbeiter im Laufe des Jahres "für da» Weihnachtsfest ge spart und die Gelder einem Betriebsangehörigen anver traut. Al» jHt di« Spargelder ausgezcchlt «erben sollten, erlebten die Sparer «ine schwer« Enttäuschung, denn die dem Mitarbeiter anvertrouten Gelder, insgesamt 280 RM., hatte dieser in seinem eigenen Nutzen verwendet. Bei einem von der Firma abgehaltenen Betviebsappell wurde mitge teilt, daß d«r Betreffend« au» der Betriebsgemeinschaft ausgeschlossen worden sei. Gleichzeitig wurde bekannt»«- geben, daß sich di« gesamte Betriebsgemeinschaft ohne Be denken wie ein Mann bereit gefunden Hobe, den geschädig ten zehn Arbeitskameraden helfend zur Seite zu stehen. Schmilka, 24. Dezbr. ödyll in Schmilka. Hier kommt allabendlich ein Zehnender mit Hirschkuh und Kalb in» Dorf und läßt sich fimern. Hirschkch und -kalb werden von dem Steinbruchbesitzer mit Hafer gefüttert, der Hirsch in anderen Gürten. Die Tier« stehen unter Schutz und dürfen nicht geschossen werden. Plaue« i. V., 24. Dez. Führerloser Kraftwagen sähet in Menschenmenge. Am Donnerstagabend hielt em Kraft wagen au» Dressen, dessen Lenker «in Geschäft in der Näh« ausgesucht hatte, in der Bahnhofstraße vor dem Lichtspiel- Hause „Capitol". Da die Rückwärtsbrems« nicht angezoaen war und die Handbremse sich offenbar gelockert hatte, rollte der Kraftwagen die abschüssige Bahnhofstraße hinunter, überquert« die Fahrbahn nach oer linken Seite und fuhr auf dem Fußsteig weiter, der zu der Zett stark belebt war. Dabei wurde die 50jährige Helene Moegen von hier schwer, die 47jährige Ehefrau Luise Roch ebenfalls nicht unerheb lich verletzt. Fünf bis sechs wettere Personen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen rollte dann noch ein Stück weiter abwärts und geriet wieder auf die Fahrstraße, wo er mit einem zweiten dort hüllenden Perso nenauto zusammenstieß und dadurch zum Hatten kam. Der Vorfall, der noch wesentlich schwerere Folgen hätte haben können, erregte auf der stark belebten Bahnhofstraße be greifliches Aufsehen. : „Konrad, dann ist das nur, weil ich ihr gesagt habe, daß wir die Backpfeife kriegen mußten." „Das weiß ich nicht. Aber mein Klumpfuß, sagt sie, mache gar nichts aus." „Dann hast du bis heute. deine Sache falsch gemacht und ohne mich..." „Wieder nicht richtig. Sie sagt: Alles müsse seine Zeit haben, und was eine ordentliche Witwe sei, die lasse sich dreimal nötigen. Das hab' ich ja nun getan. Jetzt ist's in -er Ordnung. — Christian, lang' mir mal das Kalbleder her. Da draus werden die Brautschuhe, und Weihnachten ist di« Hochzeit." „Donner ja, Konrad, ich hab' nicht gewußt, daß du noch so jung bist." „Hab' das selber nicht gewußt, aber es ist nur von we gen der Gemütlichkeit." > „Nein, Konrad. Diesmal ist's das Herz. — Und nun wünsche ich dir alles Gute!" In Hilgendorf rannen und wühlten unterirdische Was ser. Die Laßgrabenleute saßen bei Adam Süßengut zu sammen und redeten vom Gemeindewald. „Anno 1635 und 1701 hat ihn die Altgemeinde ge kauft? Mag sein, aber wie kann das auf dreihundert oder zweihundert Jahre gelten? Gemeindewald, ich sag': Gemeinde wald! — Heißt der Wald: Bauernwald? Wie kommen siebenunddreißig Häuser dazu, jedes Jahr für sich Schelle und Stöcke und Streu zu verlangen, wo an die fünfzig, die auch zur Hilgendorfer Gemeinde gehören, nichts haben sollen?" Da mischte sich Adam Süßengut ein. „Ihr hättet nichts davon? Was meint ihr, wieviel Umlagen wir in Hilgen dorf erheben müßten, wenn wir den Wald Nicht hätten? Jetzt sind es nur fünfundsiebzig Prozent. Das kommt euch nicht zugute?" „Adam, in der Sache zählst du nicht. Laß den Schrei hals los, schaff' ein ander Schenkmädel her, — es fängt an, bei dir langweilig zu werden, und der Heckenreuter geht mit dem Gedanken um, im Laßgraben eine Kneipe aufzu machen, — in der andern Sache zählst du nichts." Vorsteher Weihe kam unregelmäßig. Einmal zwei Abende hintereinander, dann acht Tage lang nicht, wieder eine Woche lang einen Abend um den anderen, hernach einen einzigen in der Woche. Cr saß allein an seinem Tisch chen in der Nähe -es Ofens, rauchte, trank und sah hoch- mütig und abweisend vor sich hin. Die Laßgrabenleute versuchten, ihn mit ihren Reden über den Wald zu reizen, er saß steif wir ein Pfahl da, hatte schmale Lippen, kaum dann und wann ein spöttisches Lächeln um den Mund, überhörte die Reden und übersah di« Leute. Bis es ihm einmal zu bunt wurde. Da begann er zu reden, sachlich und ruhig, aber seine Natur ging zuletzt mit ihm durch. „Was vor dreihundert und vor zweihundert Jahren zu Recht geschehen ist, unverändert bestanden hat und durch kei nen Prozeß je angefochten worden ist, weil jeder Hilgen- dorfer und jeder Mann aus Laßgraben und Bärleit« zu ver nünftig war, nur daran zu rühren, das soll nicht mehr gel ten, weil es euch auf einmal so paßt? Kann ich nicht mit demselben Rechte zu dir oder zu dir kommen und sagen: Dein Haus ist mein? Wenn Htlgendorf ist, wie es ist und was es ist, bann danken wir da» dem Wald«. Da» käme euch nicht zugute? So dumm, sollte ich meinen, ist keiner, daß er nicht begriffe,-atz, wenn der Gemeind« bi« sechs- oder zehntausend Mark Holzgeld, di« wir im Jahre elnneh- men, fehlen, da» Gel- ander» aufgebracht werden muß, wenn wir wirtschaften wollen. Wie kann er ander» auf gebracht werden, als durch Steuern? — Aber dar kommt von -er Gutmütigkeit. Hätten di« Hilgendorfer jeden, d«°r hier anfangen wollte zu bauen, über die Grenz« gejagt und waren unter sich geblieben, dann müßte man sagen, sie wären gescheit gewesen. Jetzt ist e», wie es ist. Sie haben immer nur von der Wand bl- an die Stubentür gesehen, nicht weiter. Fremdes Volk hereinlassen, daß es hernach seine Wirt« auffrißt! — Haltet da» Maul! Daß ihr mir nicht bange macht, da» wißt ihr. — Es hat den Leuten den