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de. Eine allzu eilfertige Aufklärung füge den Kindern einen empfindlichen Schaden zu, weil ihnen dadurch ein Teil der wunderschönsten Jugendphantasie geraubt werde. Durch die Handlung des Erziehers sei der Nein« Dauprey geschädigt worden. Diesen Schaden müsse ihm der Erzieher ersetzen. Der Bater hat nun die Klage eingeteicht. Herr Dauprey ilt ein reicher Mann. Es liegt ihm nichts daran, sich durch einen solchen Rechtsstreit zu bereichern. Zudem kann ver ständigerweise hier kaum von einem ziffernmäßigen Scha den die Rede sein. Vor allem ist der Ausgang des Prozesses mehr als ungewiß. Aber Herr Dauprey kann es sich ja lei sten, den seltsamen Handel zu verlieren. Er will nur, daß die Zerstörung des Weihnachtsglaubens geahndet werde. Auf der Weihnachtsinsel. Irgendwo verloren in der westlichen Südsee liegt die kleine Weihnachtsinsel, von etwa vierzig Weißen bewohnt. Diese sind entweder Angestellte einer englischen Guanoge- sellschaft oder selbständige kleine Pflanzer. Jahraus, jahr ein trägt sich auf der Insel nichts Besonderes zu, so daß ein Todesfall oder gar eine Geburt auf Wochen hin das Ge sprächsthema bilden muß. Das große Ereignis des Jahres ist aber das Weihnachtsfest. Hierzu lädt der „Gouverneur" der Insel, der zugleich Polizeichef, einziger Schutzmann, Ha fenmeister, Postmeister und Friedensrichter ist, sämtliche Bewohner des Eilandes ein. Smoking und Abendkleider, di« im ganzen Jahr nur bei dieser Gelegenheit getragen wer den, verleihen der Feier auf der weltverlorenen Insel den erwünschten gesellschaftlichen Anstrich. Nicht ein einziger Weihnachtsinsulaner bleibt dann zu Hause. Im vergangenen Jahre freilich wurde «ine Ausnahme gemacht. Aus irgend einem Grunde hatte «in Insulaner die Einladung des „Gou verneurs" einen Tag später empfangen als die anderen Be wohner. Er fühlte sich dadurch tief gekränkt und schrieb an das Jnseloberhaupt: „Ich bedaure es aufs tiefste, daß ich Ihrer freundlichen Einladung, die mich leider erst vierzehn Tage vor dem Fest erreichte, nicht Folge leisten kann. Da ich schon in der vergangenen Woche die Einladung zu einer anderen Feier erhielt, muß ich leider Ihrem Fest femblei- ben." Die konventionell« Lüge war recht schlecht gewählt. — Eine Zeitlang hat es auf dieser Insel so etwas wie einen König gegeben. Da» war ein Mann, dem man in der gan- zen Südsoe diesen seltsamen Titel ohne weitere» zugestand. Der Beherrscher der rund sechshundert Quadratkilometer großen Insel und ihrer eingeborenen Bevölkerung hatte vor vierzig Jahren, des Wohllebens als Scchn reicher Eltern satt, seine französische Heimat verlassen und sich auf dem Ei land anaesiedelt. Er wollte nur seinem neugewählten Be ruf als Missionar nachgehen, doch dann sah er, daß er sein ansehnliches Vermögen auf seiner Insel segenbrinaend an legen konnte, und er verwandelte sein kleines Reich in eine einzige Kokospalmenpflanzung. Die englische Regierung verpachtete ihm das gesamte Land auf Lebenszeit und misch te sich niemals in die inneren Angelegenheiten der Weih nachtsinsel. So konnte Pater Emanuel — wie der .König" sich nennen ließ — auf der Insel sein eigenes Recht «infüh- Dresdner Kunstfchau. „Die Gufiel von Vlafewih. — Uraufführung im Alberl- Thealer. Dresden, 22. Dez. Als Friedrich Schiller 1785 durch Krank- heit, Unentschlossenheit, Unrast und Geldnot innerlich gequält und gedrückt von Mannheim nach Dresden übersiedelte, fand er durch die enthusiastische und tiefe Zuneigung, die ihm Gottfried Körner (der Vater Theodor Körners) mit seiner jungen Frau Minna, deren Schwester Dora Stark und Körners Freund Ferdinand Huber ent« gegenbrachte, Befreiung von inneren und äußeren Sorgen und eine nie gekannte herzliche, verständnisvolle Freundschaft, der der Dich terfürst in dem „Gedicht an die Freude" Ausdruck gab: „Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein . . ." Diese sorglose Stimmung ist Schiller nur in Dresden beschieden gewesen. Sie war von einschneidender Bedeutung für sein kummervolles Leben. Während dieser Zeit lernte er die Tochter Justin« (Gustel) der Besitzerin des Schenkgutes in Wasewitz, der Mutter Sagedin, kennen ,die er im 5. Auftritt von „Wallensteins Lager" verewigte „Was? Der Blitz! Das ist ja di« Gustel von Blasewitz". Der Gedanke ist nicht ungeschickt, diesen Lebensabschnitt Schil lers zu dramatisieren. Wenn es aber ungeschickt ungefaßt wird, verzerrt es die Bedeutung und den Sinn ins Karikaturenhafte. Die Dresdner Schriftstellerin Anda von Smelding hat die zwi schen Friedrich Schiller und Fritz Renner schwankende Liebe der Gustel von Blasewitz zu einem langen Stück geformt, das am Frei tag im Albert-Theater zur Uraufführung kam und geschichtlichen Stoff mit dichterisch-erfundenen Episoden verknüpfte. Einzig dis im Mittelpunkt stehende Gustel hatte lebenswahre Züge, die ande ren Personen waren in der Hauptsache Staffage. Die Darsteller gaben sich alle ordentliche Mühe, aus ihren papiernen Rollen her- äuszuholen, was möglich war, so daß wenigstens In Einzelheiten löbliches zustande kam. Außer Justins (M. Beyer), Schiller (I. Herbert) und Fritz Renner (H. Hennies) waren sämtlich in zwei bis drei Rollen beschäftigt. Diese Doppel- und Dreifachbesetzung führte den Zuschauer irre und ließ ihn den Zusammenhang manch mal unklar erscheinen. Wie sagt der im Stück vorkommende Direk tor einer wandernden Schauspiel-Schmiere so stolz und vom Publi kum stark belacht: „Meine Schauspieler sind alle dreifach besetzt!" Das Alberttheater möchte sich in dieser Beziehung nicht auf den gleichen Standpunkt stellen. Der starke Beifall des vollbesetzten Hauses galt wohl mehr den Darstellern und dem lokalen Milieu, das durch ganz entzückende Bühnenbilder von der Blasewitz-Losch- witzer Elbpartie und den Körnerschen Weingärten besonders schmackhaft gemacht worden war. Zllch. Lin Prozeß um den Weihnachtsmann. In Paris fragte ein Vater seinen kleinen Sprößling kürzlich nach dem Weihnachtsmann. Der kleine Dauprey antwortete unverzüglich: „Cs gibt keinen Weihnachtsmann. Es ist schrecklich dumm, an so etwas zu glauben." Der Vater war enttäuscht und entsetzt über diese Angaben eines Vier jährigen und befragte ihn nach der Quelle seiner Weisheiten. Der Junge gab seinen Privatlehrer an. Zwischen Erzieher und Vater kam es nunmehr zu einer langwierigen Ausein andersetzung. Der Vater behauptete erregt, daß kein Mensch das Recht habe, aus erzieherischen Gründen einen Kinder glauben zu stören, der den Kleinen lieb und angenehm sei und von dem Leben schon rasch genug fortgeschwemmt wer- Die Wohlsahrtsabteilung für die Sarritätskolonnen. Jetzt 135 000 rMlgkeder. — Ausbm» der SterbehUfe geplant. WK. Der im Jahre 1V21 gegründete Reichsverband Deutscher Sanitätskolonnen ist im Dezember 1033 al» Wohlfahrtsab teilung für di« Sanitätskolonnen mit allen seinen Wohlfahrtseinrichtungen und seinem ganzen Vermögen in da» Deutsche Rote Kreuz eingegliedert worden. Während der Beitritt zum Reichsverband freiwillig war, umfaßt die.Wohlfahrts abteilung nunmehr alle Sanitätskolonnen und verpflichtet sie zur Zahlung eines Jahresbeitrages von 40 Rps. je Mitglied. Nach wie vor ist die Wohlfahrtsabteilung zur Förderung gemeinsamer kame radschaftlicher Einrichtungen bestimmt und trägt damit zur Festi gung des Kolonnenwesen» und zur Hebung der Dienst freudigkeit bei. Im einzelnen sind an Wohlfahrtseinrichtungen vorhanden: Sterbchilfe, Unfallhilfe, allgemeiner Haftpflichtschutz, besonder« ^ftpflicht-Unfallschutz bei Verwendung von Kraftfahr- zeugen, Ne müerstützungskasfe, das Erholungsheim in Btedenkpvf, Rechtsschutz bet Unfall und Haftpflicht. Der Reichsverband hatte bei seiner Eingliederung in das Deutsche Rote Kreuz fast 85000 Mitglieder: seine Sterbehilfe umfaßte annähernd 70000 Männer und Frauen. Durch ben Hinzutrktt von mehr als 50000 neuen Mitgliedern hat sich der Geschäftsumfang der Wohlsahrtsabteilung, die von dem Geschäftsführer Berner wie bisher in Honnef geleitet wird, wesentlich erweitert. In den zehn Jahren seit der Inflation hat der Reichsoerband an Sterbegeldern fast 3 Mill. RM. und aus der Unter- stützungskass« annähernd 50000 RM. Unterstützungen ge zahlt, da» Erholungsheim in Biedenkopf mit 52 Betten er worben, die Zeitschrift „Der deutsche Kolonnenführer" mit ca. 30000 Beziehern aufgebaut und die Unfallhilfe als zusätzliche Beihilfe zur Reichsunfallversicherung geschaffen, aus der in den zwei Jahren ihres Bestehens fast 30000 RM. an Sanitätskolon- nenmänner gezahlt wurden. Ferner bracht« der Reichsverband in das Deutsche Rote Kreuz noch 300000 RM. ein, die als zweck- gebundenes Vermögen der Wohlsahrtsabteilung ver bleiben. Diese Leistungen konnten aus-den niedrigen Mitgliedsbei- Ersüllt -en Weihnachtswunsch unserer Schulabgänger! Von den 3000 jungen Menschen, die nächste Ostern die Schulen unseres Bezirkes verkästen, haben viele noch keine Lehr» oder Arbeitsstelle in Aussicht. Sie wollen nicht die furchtbare Enttäuschung erleben, nach dem Verlassen der Schule arbeitslos M sein, während ihre Kameraden in der Berufsausbildung stehen. Sie wollen etwas lernen, sie wollen etwas schaffen! Ihr sehnlichster Wunsch, den sie zu Weihnachten an alle Lehrmeister und Betriebssichrer jm Handwerk, in der Landwirtschaft und in der Industrie richten, ist es deshalb: Gebt uns eine Lehr- oder Arbeitsstelle! Di« Berufsberatungsstellen der Arbeitsämter arbeiten ja nun seit Wochen wieder mit Hochdruck. Gilt es doch, jede Stelle, die kommende Ostern zu besetzen ist, mit einem ge eigneten Anwärter zu besetzen: Die Schulabgänger sind gehalten, sich bei der Berufsberatung zu melden; ne kennt sie genau. Nach keiner Richtung übt sie irgendwelchen Zwang aus. Jeder Lehrmeister kann sich unter den für sein Fach geeigneten Anwärtern diejenigen heraussuchen, die ihm gefallen. In seinem Jnteresie liegt es, wenn er einen i etwa schon in Aussicht genommenen Bewerber um eine Aus Sachsen. Dank an dl« siichfische Polizei. lpr. Dar „Tag der deutschen Polizei" hat auch in Sach sen zu «idem schönen Erfolg für da, Winterhilfswerk geführt. Mit freudigem Eifer hatten Li« Polizeibeamten aller Dienst grade ihren eigenen Ehrentag zu «inem Tag der Volksge- medvschaft ausgebaut und keine Müh« gescheut, unseren ärmsten Volksgenossen nach besten Kräften zu helfen. Ich spreche ihnen allen für dl« freiwillig und gem geleistete Arbeit Dank und Anerkennung der Regierung aus. Dieser Dank gilt in demselben Maße allen Volksgenossen, die die sen Tag zum Anlaß nahmen, durch ihre erneute Hilfsbereit- schäft auch der Polizei ihre Sympathien zu beweisen. Da durch war dieser Tag ustrklich da» geworden, war er werden sollte: ein Tag kameradschaftlicher Verbundenheit aller Bolkskreise. gez. Dr. -ritsch. Staatsminister des Innern. Mädel und Arbeitsplatz-Austausch. Familienväter, alte Kampfer und Kämpferinnen der Bewegung, Kameradinnen, die bereits längere Zeit Ehren arbeit an der deutschen Scholl« oder im Arbeitsdienst ge leistet haben, stehen noch außerhalb des Arbeitsprozesses. Junge Mädel verlassen Maschine und Kontor, helfen dem deutschen Bauern, geben ihren Arbeitsplatz frei für die, die noch draußen stehen. Nach einem Jahr kehren sie gekräftigt und stark wieder in den alten Beruf zurück, sofern sie nicht auf dem Lande heimisch geworden sind. Andere gehen an ihrer Statt nun wieder hinaus. Nationalsozialismus der Tat! Mädel zeigt, daß ihr euch einsetzen könnt, wenn es gilt! In der Verordnung über die Verteilung von Arbeits plätzen steht die Bestimmung, daß Arbeiter und Angestellte unter 2S Jahren, die freiwillig aus ihrem Betrieb aus scheiden, um ein Jahr in der Landwirtschaft zu arbeiten, gleichgestellt werden denen, die 1 Jahr im Arbeitsdienst oder in der Landhilfe tätig waren. Wer in der Landwirtschaft arbeiten will, kann auch zuerst in mehrwöchigen Lehrgängen in Umschulungslagern des BDM. vorbereitet werden. Meldungen sind zu richten an di« Arbeitsämter und BDM.-Dienststellen. Cs darf aber kein Mädel seinen Arbeitsplatz ohne Ein berufung in ein UmsckWlunaslager od«r Zuweisung einer anderen Arbeitsstätte verlassen. Heil Hitler! Der Präsident Der Landesbauernführer des Landesarveitsamt» Sachsen gez. Körner gez. Dr. Schulze Die Führerin des Qbergaues IS/Sachsen, BDM. gez. Rosemarie Brüß, Obergauführerin. Bolksverräter vor Gericht. lpr. Der 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Dresden verhandelte in der Zeit vom 5. bis 11. November 1934 in öffentlicher und vom 28. November bis zum 14. Dezember 1934 in geheimer Sitzung gegen 86 Angehörige und An hänger der KPD. und der SAP., darunter 5 Frauen, aus dem Vogtlande und dem angrenzenden Erzgebirge wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Sprengstoffverbrechen. Den beiden umfangreichen Anklagen lagen die Bestrebun gen der Angeklagten zugrunde, dle Arbeiterschaft insbeson dere zu Beginn de» Jahres 1V8S .bi« zur Märzwahl zum Bürgerkrieg« aufzuhetzen und auch zu bewaffnen. Die Ver handlung bestätige dle den Gegenstand der Anklage bilden den Vorwüne in vollem Umfange. Soweit einig« Ange klagte nicht davor zurückgeschreckt waren, Sprengstoffe zu diesen verbrecherischen Zielen anzuschaffen, wurden sie zu Zuchthausstrafen von 2 bi» 3 Jahren verurteilt. Die übri gen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von 2 Jahren und 2 Monaten bi» herab zu 8 Monaten. Ctaen 3 Ange klagte wurde da» Verfahren auf Grund der Straffreiheits gesetze eingestellt. Die teilweise erlittene Untersuchungs haft wurde bei den Angeklagten, die sich geständig zeigten, nahezu voll, im übrigen nur zum Teil auf die erkannten Strafen angerechnet. Großschönau. 24. Dez. Tödlicher Sturz. Die Rentne rin Ida verw. Wenzel kam so unglücklich zu Fall, daß sie sich die Wirbelsäule brach. Di« Verunglückte verstarb wäh rend der Einlieferung in» Krankenhaus. Ebersbach. 24. Dez. Tod de» ältesten Eluwohners. Im Alter von 94 Jahren starb in Ebersbach der Rentner Ernst Ellner. Er war der älteste Einwohner der Stadt und hatte erst kürzlich seinen 94. Geburtstag feiern können. Penig. 24. Dez. Mit siedendem-Wasser verbrüht. In der Spinnerei Amerika wollte dieser Tage ein Arbeiter über einen mit Bohlen belegten Bottich gehen. Plötzlich brach «ine Bohle durch. Der Mann stürme mit einem Bein in den Bottich und erlitt schwere Verbrühungen, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. velsuih i. E.. 24. Dez. Der Tod im Schacht. Am Frei- tagnachmittaa geriet in -er Betriebsabteilung „Vereins glück" der Gewerkschaft „Deutschland" der Fördermann Max Wilhelm aus Oelsnitz unter einen umstürzenden Koh lenhund. Er zog sich dabei schwere innere Verletzungen zu, denen er bald darauf erlag. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Lehrstelle zunächst zur Berufsberatung schickt und' sich di« Zuweisungskarte bringen läßt, oder wenn er sich durch «inen Anrist oder eine Postkarte davon überzeugt, daß gegen den Bewerber nichts vorliegt, was ihn nicht geeignet erscheinen läßt. Ohne die Empfehlung der Berufsberatung sollte in keinem Falle mehr jemand al» Lehrling angenom men werden. Dies gilt in gleicher Weise für kaufmännische Lehrlinge wie fiir handwerkliche und technische. E» darf nicht mehr vorkommen, daß Lehrstellen den geeigneten An- Wärtern zugunsten weniger geeigneter verloren gehen. Dio Eltern unserer Schulabgänger erwarten, daß ihren Kinder» nicht nur der recht« Beruf angeraten, sondern auch die ent» sprechende Lehrstelle vermittelt wird; denn erst dann ist der Forderung unseres Führer« Genüge getan: Jever gehört an den rechten Platz! Es ist oft dazu aufgefordert worden, die offenen Lehr stellen der Äerufsberatungsstelle beim Arbeitsamt Bautzen zu melden. Kein Lehrmeister, der gewillt ist, «inen Lehr ling anzunehmen, halte damit zurück! wer es irgend ermöglichen tanu. Ostern einen Lehr ling einzustelle«, entschließe sich recht bald dazu vnd teile, es dem Arbeitsamt mit. Helft mit am Kenanfbau der deutschen Wirtschaft! Erfüllt den Weihnachtswunfch unserer Schulabgänger! Schafft Lehr- und Arbeitsstellen für Ostern! ren. Dieser eigenartige Herrscher hat erst vor wenigen Jah ren das Zeitliche gesegnet. Ein Gefängnis für Vegetarier. Ein Gefängnis für Vegetarier ist Amerikas neueste Sensation. Diese Einrichtung ist dem besonders weichen Herzen des Gouverneurs im Staate Ontario zu danken. Der Gouverneur empfindet es als dringend notwendig, daß auf die Strafgefangenen hinsichtlich der Verpflegung wei testgehende Rücksicht genommen wird. Kann man z. B. einem Vegetarier zumuten, im Gefängnis die übliche Kost, in der das Fleisch nicht fehlt, zu essen? Der mitleidige amerikanische Gouverneur findet, man könne das nicht. Man müsse sogar noch mehr tun, man müße unbedingt in den Strafanstalten eine Diätköchin halten, die denjenigen Gefangenen, denen «ine besondere Kost verordnet ist, ein bekömmliches Mahl bereitet. Goldene Zeiten für den ma genleidenden Verbrecher Amerikas brechen an. In Zukunft wird der Unterwelt-Mann sagen: „Der Arzt hat mir auf län gere Zeit Diät verordnet — am besten ist, ich lasse mich fas- sen und gehe für einige Zeit ins Staatsgefängnis von Ontario . . ." Großmutter auf dem Schmuggelweg. Wer würde Verdacht schössen, wenn ein altes Mütter lein von 78 Jahren in der Nähe der Grenze spazierengeht? Nur wenn die Spaziergänge ausschließlich in Richtung Grenze und zu häufig erfolgen, wird das Auge des Geset zes schärfer Hinsehen. Wochenlang war in der Nähe von München-Gladbach eine Greisin in -en Waldern, die sich im Grenzgebiet hinzogen, „spazierenaeaangen" — bis die Zollbeamten schließlich Verdacht schöpften. Eines Tage hat man di« alte Frau freundlichst aufgefordert, zu einer Leibesvisitation mitzugehen. Und siehe da: in «in paar grv- ßen Taschen ihres Unterrocks fand man vier Pfund Kaffee. Großmutter findet es sehr häßlich, -aß man «ine hilflos« alte Frau nicht ungeschoren läßt. . . Eine -nm al» DorfpoNzifi. Di« kleine Gemeinde Praslawitz bei Vlmütz hat den er- sten weiblichen Dorfpolizisten in Dienst gestellt. Hier stard vor kurzer Zeit der Gemeindewachmann Hulels. Damit wurde di« Gemeinde vor schwere finanzielle Aufgaben ge stellt. Sie sollte einen neuen Wachmann einstellen, aber gleichzeitig der Witwe des Verstorbenen eine Pension zah len. Praslawitz aber ist «ine arme Gemeinde, die sich der artig« Ausgaben nicht leisten kann.' Llso kam man auf den glänzenden Einfall, kurzerhand die Witwe de» verstorbenen Wachmanns auf dem vakanten Posten einzustellen. Da der Gemeindewachmann Huleis jung starb und auch feine Wit we noch jung ist. dürfte sie wahrscheinlich einen schr tüchti- gen, energischen Wachmann abgeben. Nur über di« Uniform bestehen noch «inia« Zweifel. >