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Ser Tag der nationalen Solidarität in Sachsen. ReichSpropagandaminIfier Dr. Gorbdel« semmelte auf der Stroh«. gemeinsamen Sache* werden telegraphisch übermittelte Bil der -es General Göring unü Dr. Goebbels veröffentlicht, wie sie Unter den Linden für da» deutsche Winterhilfswerk sammeln. In den Berliner Berichten wird die aufrichtige Begeisterung der riesigen Volksmengen besonders hervorge- Hoven. Stockholm. S. Dezember. Die Berliner Berichte über den Verlauf der Sammelaktion am Sonnabend werden von der schwcüischen Presse In großer Aufmachung durchweg an hervorragender Stelle veröffentlicht. „Svenska Dagblatet" Sammeler^ebniste schwanken im übrigen zwischen 20 und Mit dem besten Sammelergebni, von allen sächsischen «reisen kann der Kreis Dresden mit 45 817L5 Mark aufwarten. Erst in sehr weitem Abstand folgt der Kreis Leipzig mit 23 684,83 Mark, fast erreicht vom Kreis Chemnitz, der 20 743,30 Mark abliefern konnte. Das viertbeste Ergebnis konnte mit 16 533,14 Mark der Kreis Zwickau erzielen. Es folgen an fünfter und sechster Stelle der Kreis Annaberg mit 11464,44 Mark und Aue mit 10 563,70 Mark. Mit einem Ergebnis über 8000 Mark kön nen dann noch die Kreise Rochlitz (8319,28), Glauchau (9171,48), Bautzen (9095,52), Plauen (8782L9), Auerbach (8507,09) und Pirna (8363,16) aufwarten. In den übrigen Kreisen lauten die Ergebnisse wie folgt: Flöha 7152A3, Grimma 6874,66, Zittau 6755,62, Löbau 6737,16, Döbeln 6399,81, Freiberg 6118,15, Meißen 5865,42, Großenhain 5214,20, Oelsnitz 4493,57, Borna 4425,65, Äollberg 4278,65, Oschatz 4080,29, Kamenz 4036,64, Dippoldiswalde 3742,29 Mark. Don dem insgesamt erzielten Betrag von 258 320 Mark wurden 212 222 Mark durch Straßensammlungen u. 46 098 Mark durch Sammlungen in Gaststätten erzielt. SaackMkimdgeblW in Sresden. sä. Dresden. 9. Dezember. Im Rahmen einer kurzen schlichten Saartreuekündgebung wurde am Sonntagnachmit tag auf dem von der Kreisleitung Dresden der NSDAP, an der Augustusbrücke errichteten Saarmahnmal die Freiyeits- flamme entfacht. Nach einem Marsch durch die Stadt hatten auf dem Adolf-Hitler-Platz Abordnungen aller nationalsozia listischen Gliederungen Aufstellung genommen: In vorder ster Linie sah man in ihrer schwarzen Uniform eine starke Abteilung SS., dahinter die grauen Reihen der Arbeits dienstmänner und hinter diesen wiederum SA., PO., HÄ., NSKK., NSBO. und DAF., Fliegerlandesgruppe, NSDFB, Technische Nothilfe, sowie ehemalige Freikorpskämpfer. Den Rest des riesigen Platzes füllte eine große Menschenmenge, die durch Teilnahme an der Kundgebung ebenfalls ihrer' Treue zu den Brüdern und Schwestern an der Saar Aus druck geben wollte. Die umliegenden Gebäude sowie der Platz selbst trugen reichen Flaggenschmuck. Dom Mahnmal an dec Augustusbrücke leuchtete, weithin sichtbar, die Zahl 35: Noch 35 Tage bis zur Saarabstimmung. . . Allnach- lich beim Mitternachtsglockenschlag wird diese Zahl durch Hitlerjugend-ausgewechselt, bis am 13. Januar 1935 die zwölf Schläge der nahen Turmuhren den Anbruch eines denkwürdigen Tages künden werden: Denn an diesem Tage wird sich für die Saarländer der Wunsch erfüllen, der sie 15 Jahre lang beherrscht hat: Heim ins Reich. „Sturm" auf Goebbels unb Göring. Begeisterte Sammelkundgebungen Unter den Finden. Brennpunkt der Sammelaktion in Berlin war der west liche Teil der Linden und dort vor allem die Strecke zwischen der Wilhelmstraße und dem Brandenburger Tor, wo sich in den beiden ersten Stunden der Sammelaktion während des Aufenthaltes der Reichsminister Dr. Goebbels und Gö - r in g ständig wohl fast 10 000 Menschen angesammelt hat ten. Mitten unter ihnen spielten auf der Promenade die Kapelle der Landesvolizeigruppe General Göring und eine SS.-Kapelle. Punkt 16 Uhr erschien Reichsminister Dr. Goebbels vor dem Hotel Adlon, wo gleichzeitig auch Mini sterpräsident Göring eintraf. 2m Handumdrehen waren Dr. Goebbels und Mtnister- präfldeuk Göring von der Menge umflulek. Schließlich griff Reichsführer der SS. Himmler, der ebenfalls vor dem Hotel Adlon sammelte, persönlich ein, um , Dresden, 10. Dezember. Sorgfältig vorbereitet und mit einem glänzenden Schwung durchgeführt gestaltete sich der erste Tag der nationalen Solidarität in Sachsen zu einem vollen Erfolg. Mit einem Sammelergebni» von insgesamt 2SS320 Mark steht Sachsen mit an erster Stelle. Das ist um so erfreulicher, als Sachsen immer noch als aus gesprochenes Notstandsgebiet angesprochen werden muß Gauleiter Martin Mutschmann kann also auch diesmal wie der Mit seinen Sachsen zufrieden sein. Der Gau Sachsen hat bisher bei ähnlichen Anlässen nie versagt und wird auch in Zukunft nicht versagen. Der Gedanke der Volksgemeinschaft hat, wie sich am 8. Dezember gezeigt hat, alle Kreise erfaßt. Bereitwilligst sind dem Rufe Dr. Goebbels' führende Persön lichkeiten aus allen Kreisen und Schichten unseres Sachsen landes, aus der Partei, aus der Wirtschaft, aus Kunst und Wissenschaft, aus den verschiedensten Behörden und Organi sationen gefolgt, haben die Sammelbüchse ergriffen, um ihren notleidenden Volksgenossen zu helfen. So konnte ganz Sachsen mit einem feinmaschigen Netz von Sammlern über zogen werden, die unermüdlich Stunde um Stunde, die Sam melbüchse schwingend, all die Scherflein zusammentrugen, die es ermöglichen sollen, daß in diesem Winter kein Volks genosse zu hungern und frieren braucht. Und es muß ge sagt werden, daß es die von ihnen angegangenen Volksge nossen ihnen nicht schwer gemacht haben. Im Großen und Ganzen hat jeder Einzelne seinem Vermögen entsprechend zum Erfolg des 8. Dezember in Sachsen beigetragen. Und was noch viel wichtiger ist: Cs wurde gern gegeben. Manch fröhliches Wort flog zwischen den Sammlern und ihren „Opfern" hin und her, und aus manchem ursprünglich vor gesehenen Fünfer oder Fünfziger wurde unter dem Eindruck der guten Stimmung ein Groschen oder eine Mark. Auch der Rundfunk hatte sich mit eingespannt und gab von Zeit zu Zeit „Schlachtberichte" aus, wobei verschiedenen Samm lern Gelegenheit gegeben war, ihre Erfahrungen und ihre Eindrücke einem breiten Publikum mitzuteilen. Das Sammelergebnis der einzelnen Sammler unter scheidet sich natürlich sehr stark je nach der Gegend, in der gesammelt wurde. Auch bei den Ergebnissen aus den einzel nen Kreisen ist natürlich zu beachten, baß diese an Bevölke rungszahl sehr verschieden sind, so daß die absoluten Zahlen keinen unbedingten Maßstab für die Opferbereitschaft der einzelnen Kreise bedeuten. Bemerkenswert ist, daß gerade in den wirtschaftlich stark notleidenden Gegenden des oberen Erzgebirges ausgezeichnete Ergebnisse erzielt wurden. Kleine Dörfer haben hier Ergebmsse von hundert Mark und mehr erzielen können. Den größten Erfolg als Sammler konnte Reichsstatthalter Martin Mutschmann erzielen, der insgesamt über 10 800 Mark abliefern konnte. Dieser Erfolg, der der außerordentlichen Volkstümlichkeit unseres Gauleiters zu verdanken istz konnte von einem anderen Sammler auch nicht annähernd wieder erreicht werden. Die der BerNver gemeinsam mit der Polizei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu sorgen. Das Gedränge wurde dann aber so groß, daß der Ministerpräsident in das Hotel zurückgehen mußte. Er nahm den Rückweg durch den Hinterausaang und fuhr mit Reichsführer Himmler in die Lindenpassage, wo schon seit längerer Zeit, ebenfalls eine unübersehbare Menge geduldig wartete,.um ihren Obolus zu spenden. Nahe am Hotel Adlon sah man auch den Adjutanten des Führers, SA.-Obergruppenführer Brückner, sam meln, der dauernd in einem Schwarm gebefreudiger Ber liner eingekesselt war. Mehr nach dem Hotel Bristol zu tat auch SS.-Sruppenführer Dietrich sein Bestes im Dienste für das Winteryilfswerk Dr. Goebbels spricht zur Menge. Nach kurzen Besuchen in den Straßen rings um das Regierungsviertel traf Dr. Goebbels gegen 18 Uhr erneut Unter den Linden ein und suchte da» Hotel Adlon aus. Im Nu standen die begeisterten Masten vor dem Hotel. Wenige Minuten später erschien der Minister an einem Fenster des ersten Stockes, gebot Ruhe und hielt bann folgende An sprache: sagt, daß dieser große Schlag gegen die Not und für da» Wmterhilfswerk auch ein glänzendes Ergebnis gezeitigt habe. In allen Berichten wird besonder» di« Beteiligung führender Persönlichkeiten hervorgehoben, wobei am mei sten Dr. Goebbels, Göring und Schacht genannt werden. Das Mitwirken dieser Persönlichkeiten habe natürlich bei spielgebend und anfeuernd gewirkt. In einer Meldung heißt es, die Münzen reaneten über Dr. Goebbels und seine Büchse sei so schnell voll geworden, daß die Mütze eine» SA.-Mannes als Sammelbüchse habe herhalten müssen. „Melae Volksaeuosten und Volksgeuossiunenl E, lst schr schön und beglückend, euch alle so begeistert zu scheu. Aber Ich bitte euch, folgendes zu bedeukeu: Ich bin hierher gekommen, um für die Aermsten uuseres Voltes zu sau>- mela. Das kaua ich aber uur. wenn diejenigen, die schon et wa» gegeben haben, weitergeben. Sonst ist es unmöglich, weiterzusammeln, und jede Miaute, die beim Sammeln ver lorengeht, wird den Aermsten unseres Volkes genommen. Das ist nicht der Sian des heutigen Sammeln». Die ganzen Linden hinanler stehen noch ungezählte Sammler, die auch etwas in ihre Büchsen hiaeinhabea «ollen. Ich bitte euch also, den Platz hier allmählich zu räumen. Ihr habt mir schon meinen ganzen Anzug entzwei- gerissen. (Stürmische Heiterkeit und Zuruf: Da, kann Mutter flicken!) Morgen ficht dann wieder in der Emigran tenpresse, daß ich vor der Muk de, Volte» in» Hotel Adlon flüchten mußte. (Stürmische» Gelächter und Iubel.) Aller ding» habe ich ins Hotel flüchten müssen, ich glaube aber, nicht vor eurer Mut. So bitte ich euch nun, Vernunft anzu nehmen und weilerzugchen und zu opfern für die Armen unseres Volkes!" Vom Balkon de« Italienischen Dörfchen« au, ergriff Kreisleiter Walther da» Wort: Wir lasten uns, so führte er au«, durch Kleinlichkeitskrämereien die unter Adolf Hit- ler» Führung gewonnene Einheit nicht wieder stören. So sollen auch unsere Volksgenossen an der Saar wissen, daß hinter ihnen da» einige deutsche'Volk steht. In diesem Sinne zünden wir das Feuer des Mahnmales an. Dann folgte der feierlich« Augenblick: Während dl« Rie senmenge das Saarlted sang und Tausend« von Armen sich wie zum Schwure zum Deutschen Gruß erhoben, klommen Angehörige der PO. mit Fackeln zu den kupfernen Flam- menschalen empor und entzündeten da» Feuer, das nun bis zum Tage des Willensspruch«» des Saargebietes nicht wie- der verloschen soll. Mit dem Gesang der beiden Nationalhymnen klang die eindrucksvolle Feier au».' Staatsmirrister i. R. Dr. Krug von Nidda gestorben. Arohburg, 10. Dezember. Am 7. Dezember verschied auf Schloß Frohburg im Alter von 74 Jahren Staat-Minister i. R. Dr. jur. Friedrich Ludwig Albrecht Krug von Nidda und von Falkensteln. Der Verstorben«, der aus dem sächsi schen Verwaltungsdienst hervorgegangen ist, war längere Zeit Amtshauptmann von Schwarzenberg und seit 1909 vor tragender Rat iM Ministerium des Innern. Don 1913 bis 1918 war er Kreshauptmann von Dresden. Im Jahre 1927 wurde er als Vertreter der Deutschnationalen Dolkspartei ins Staatsministerium berufen und leitete bis zu seinem Rücktritt im Jahre 1930 bas Wirtschaftsministerium. Der Verstorbene war Domherr des Domstlfts von Wurzen. Weihe der erneuerten Aelsenburg Rathen. Bathen, 10. Dez. In Gegenwart zahlreicher Gäste, die sich auf Einladung des Gebirgevereins für die Sächsische Schweiz zusammenaesunden hatten, wurde am Sonntag der neu hergerichtete Wehrgang auf der Bürg Neurachen elnge- weiht und der Oeffentlichkeit übergeben. Im Bästeihmel konnte der Vorsitzende des Gebirgsvereins, Prof. Dr. Lampe, über 200 Freunde und Förderer des Vereins begrüßen. Dr. Herbert Lindner, der Leiter der Ausgrabungsarbeiken, hielt einen Lichtblldervortrag über die mit Hilfe des Arbeits dienstes zur Förderung der -heimatgeschichtlichen Forschung durchgeführten Arbeiten. Ler umfangreiche ehemalige Wehrgang beweist einwandfrei, daß die ganze Anlage tat sächlich eine Bürg gewesen ist. Die in größer Zahl gesunde- nen Scherben um» Reste anderer mittelalterlicher Gebrauchs gegenstände sprechen für eine stärkere Besatzung, die auch bequem in den weitverzweigten Gemächern untergebracht werden könnte. Die Burg wurde bereits im 13. Jahrhun dert gegründet und war bis ins 15. Jahrhundert bewohnt. Anschließend besichtigten die Teilnehmer den neuen Fremdenweg und den Wehrgang. Vom Bastelhotel wehte die Fahne des Arbeitsdienstes. Zittau, 10. Dez. Am Tode vorbei. An einem durchaus übersichtlichen Bahnübergang in Seifhennersdorf durchfuhr ein Motorradfahrer die geschlossenen Bahnschranken. Wäh rend der Fahrer stürzt« und nur Hautabschürfungen erlitt, kam das Kraftrad auf die Schienen zu liegen und wurde von dem Nach Zittau fahrenden Perfonenzüg völlig zer- trümmert. Zittau, 10. Dez. Tschechlcher Soldat will in deutschen Arbeitsdienst. Ein aus Ungarn gebürtiger tschechischer Sol dat entfernt« sich aus Furcht vor einer Dienststrafe von seiner Truppe in Rumburg und überschritt bei Seifhenners dorf in voller Uniform die Grenze. Hier stellte er sich bei